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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.392 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 09:39
Quelle: https://www.paz-online.de/lokales/peine-lk/peine/27-jahre-nach-der-tat-polizei-hat-neue-spuren-zum-wipshaeuser-heidkrug-mord-EKUX6QLJUG4TQBW36TJ6FVELFQ.html
Subunternehmer in der Baubranche
Also hatte er Aufträge übernommen, die ihm andere Baubetriebe angeboten hatten. Wenn Hr. Linzmaier nur auf die Subaufträge sich verließ, dann kann ich nachvollziehen, dass er sich meist nur so über Wasser hielt, und diese "20.000 DM"-Geschichte sehr verlockend waren.
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden Briefe gefunden, ...
Damit werden wohl keine Liebesbriefe mit gemeint sein!


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 12:01
Zitat von TimStruppiTimStruppi schrieb:Aber warum wurde dann nicht damals an die Öffentlichkeit gegangen mit der Aufnahme. Das finde ich schon merkwürdig und Aktenzeichen gab es damals auch schon. Alles sehr bedenklich warum das alles nicht geschehen ist.
Hat man scheinbar auch nicht. Daher meine Anregung bezgl Originalartikel von 1994. 2021 wurde der Fall neu aufgerollt wegen der Bandaufnahme. Ich schrieb hier schon mehrfach meine Verwunderung darüber, dass man damals keine Kopien von dem Band machte.
Ergo wurde es damals nicht wirklich betrachtet. Cerne erläuterte ja im TV, dass man es schaffte die Aufnahmen mit einem alten Gerät zu rekonstruieren. Vielleicht wurde damals etwas verschlafen. Der Fall war damals kein XY Film, demnach wurde das Band mit der Aufnahme nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bedeutet für mich es war nie im Fokus. 1994 war das Internet noch im Dornröschenschlaf.
Die einzige Möglichkeit die Aufnahme publik zu machen war das TV. Dann hätte man theoretisch gar noch die TV Aufnahme gehabt. Wenn wir die Möglichkeit hätten irgendwie über Archive an die Originalzeitungsartikel zu gelangen und würden feststellen, der Name Lomeier taucht gar nicht auf....


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 12:38
Der Fall ist so Mysteriös und ich hoffe das er geklärt wird und bin dann gespannt wie wir hier alle richtig oder falsch lagen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 12:58
Zitat von TimStruppiTimStruppi schrieb:Aber warum wurde dann nicht damals an die Öffentlichkeit gegangen mit der Aufnahme. Das finde ich schon merkwürdig und Aktenzeichen gab es damals auch schon. Alles sehr bedenklich warum das alles nicht geschehen ist.
Nun, man muss die Aufnahme ja damals schon gehabt haben, weil, auch wenn das hier immer wieder behauptet wird: Wo soll man denn bitte nach so langer Zeit diese Bänder noch "gefunden" haben, wenn sie nicht schon damals sichergestellt und aufbewahrt wurden? Irgendeine Bedeutung muss man ihnen ja schon zugemessen haben, sonst wären sie nicht aufbewahrt worden.

Und wie gesagt: Wir wissen ja nicht, ob man damals nicht an eine begrenzte Öffentlichkeit gegangen ist, wie ich es beschrieben habe. Vielleicht hat man den Weg zu Aktenzeichen XY eben erst einmal NICHT gewählt, weil man dachte, dass die Lösung in der Region liegt, i. e. dass "Frau Lomeier" eher von einem Hörer aus der Gegend erkannt wird, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fernsehzuschauer aus Hamburg. München, Berlin die Stimme erkennt, aber eher gering ist.

Nach einer so langen Zeit könnte "Frau Lomeier" sofern sie denn überhaupt noch lebt, aber nach Hamburg, München, Berlin umgezogen sein (oder die Leute, die sie erkennen). So dass man sich dann heute eben entschieden hat, zu Aktenzeichen zu gehen und ein überregionales Publikum anzusprechen.

Ob jetzt nach so langer Zeit wirklich realistische Hoffnung besteht, dass die Stimme überhaupt noch von jemandem erkannt wird, ist dann natürlich wieder eine andere Frage.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 15:45
In den Zeitungsartikeln, die vor der XY-Sendung öffentlich gemacht wurden, werden nirgends die Anrufe auf dem AB erwähnt. Wenn damit in den 90igern schon an eine regionale Öffentlichkeit gegangen worden wäre, hätte die Peiner Allgemeine das in heutigen Artikeln eigentlich darlegen können. Deshalb sehe ich darin die vielzitierten "neuen Spuren".

Aufgrund zweier unabhängiger Zeugenaussagen musste das Telefonat-Verhalten von AL für die Ermittler von Bedeutung sein. Somit wäre für mich logisch, dass die Polizei die komplette Telefonanlage von AL sichergestellt hatte und als Asservat gelagert hatte. Einige meinten ja, dass dies unlogisch wäre ohne nennenswerte Spuren den AB aufzubewahren, aber in anderen Fällen (z.B Sexualmord) wurde früher auch die Kleidung des Opfers aufgehoben, obwohl man nicht ahnen konnte, das man später mit verbesserten Methoden in der Lage sein würde noch DNA an der Kleidung sicherzustellen. Ich denke es ist Gang und Gäbe alles was in Zusammenhang mit einer Tat stehen könnte aufzubewahren.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 16:15
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Einige meinten ja, dass dies unlogisch wäre ohne nennenswerte Spuren den AB aufzubewahren, aber in anderen Fällen (z.B Sexualmord) wurde früher auch die Kleidung des Opfers aufgehoben, obwohl man nicht ahnen konnte, das man später mit verbesserten Methoden in der Lage sein würde noch DNA an der Kleidung sicherzustellen.
Das widerspricht dann aber der Aussage, dass man erst mit Mühe und Not jemanden finden musste, der die Kassetten abspielen konnte. Wenn man die ganze "Anlage" (sofern man überhaupt von einer "Anlage" sprechen kann, das wird wohl eher ein ganz gewöhnliches Telefon gewesen sein mit einem Anrufbeantworter) aufbewahrt hätte, wäre das nicht notwendig gewesen, weil man das Gerät dazu dann ja auch gehabt hätte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 17:27
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ob jetzt nach so langer Zeit wirklich realistische Hoffnung besteht, dass die Stimme überhaupt noch von jemandem erkannt wird, ist dann natürlich wieder eine andere Frage.
Ja, das war ja die Frage nach dem Sinn. Ich halte es gar für fast unmöglich.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 17:42
Zur Frage der Bandaufnahme: Ich habe den gesamten Thread hier von Anfang an gelesen. Und ich meine, dass die Antwort am 6. Juni von sören42 kam:
Zitat von sören42sören42 schrieb am 06.06.2022:Aber die damalige Technik war so, dass nichts gelöscht wurde. Es wurde durch "Löschen" nur nach vorne gespult und damit wurde das Band wieder frei gemacht für neue potenzielle Anrufe. Nur 'löschen' gab es nicht, man überschrieb das alte durch neue Aufnahmen. Wenn nichts mehr kam, dann blieb es auf der Kassette.
Man drückt also „Löschen“, und die Maschine spult die Kassette zurück an Anfang. Damit dann in der Folge künftige Aufnahmen die alten überspielen. Diese Kassetten wurden archiviert, offenbar ohne die Bänder abzuhören. Hört man die Kassetten später ab, sind natürlich die alten Aufnahmen drauf.

So jedenfalls habe ich es verstanden. Der Begriff „Löschen“ in der Funktion dieser Geräte war wohl falsch.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 19:11
Das ist richtig. AL hatte ja die Angewohnheit wohl meist auf laut zu stellen wenn ein Anruf kam. Sein Buchhalter Kumpel und er hörten mindesten einmal die Stimme Lomeier gemeinsam. AL und sein Bekannter konnten scheinbar diese merkwürdige Stimme niemanden zuordnen nach dem Motto: Sag mal, der klingt ja wie...

Eine Stimme aus dem nahen Umfeld hätte AL erkennen müssen selbst beim Stimmklang, oder ?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 21:38
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Eine Stimme aus dem nahen Umfeld hätte AL erkennen müssen selbst beim Stimmklang, oder ?
Ich meine, einmal gehört zu haben, dass Stimmen über ganz einmalige, unverwechselbare Charakteristika verfügen, die auch bei verstellter Stimme erhalten bleiben.

Worauf ich hinaus will: Es wäre doch nahe liegend, dass Spezialisten der Polizei die Stimme vom Anrufbeantworter bereits mit Sprachproben von Personen aus dem Umfeld von AL verglichen haben. Falls das zutrifft, konnte man wohl eine ganze Reihe von Personen als Anrufer ausschließen. Geht man ferner davon aus, dass Anrufer und Todesschütze die selbe Person waren, dann konnte man wohl einen Täter aus dem bekannten Umfeld des AL bereits ausschließen.

Das lässt natürlich die Möglichkeit bestehen, dass jemand aus dem Umfeld einen Dritten mit der Tat beauftragt hätte. Dafür gibt es aber keine uns bekannten Hinweise.

Ohne Kenntnis des Motivs wird es schwer bleiben, eine Verbindung zwischen Täter und Opfer zu ermitteln.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 21:55
Zitat von LügenfresseLügenfresse schrieb:Man drückt also „Löschen“, und die Maschine spult die Kassette zurück an Anfang. Damit dann in der Folge künftige Aufnahmen die alten überspielen. Diese Kassetten wurden archiviert, offenbar ohne die Bänder abzuhören. Hört man die Kassetten später ab, sind natürlich die alten Aufnahmen drauf.
Es gab auch AB-Modelle, die die Anrufe zusätzlich mit einem Datums-/Zeitstempel versahen.

Wenn man nun damals einerseits feststellte, dass der AB beim Abhören mit Aufnahmen begann, die einen Datums-/Zeitstempel nach dem Mord trugen (in aufsteigender Reihenfolge) und irgendwann (scheinbar) alles angehört war, weil das Band stoppte, andererseits das Kassettenformat womöglich schon damals veraltet/ungewöhnlich war, könnte es tatsächlich sein, dass man erst 2021 gewahr wurde, dass die Stimme von Frau Lomeier, von der der Buchhalter schon damals berichtete und deren (Fake-)Adresse man in Linzmaiers Büro fand, tatsächlich konserviert war - von einem 90er-Jahre-Anrufbeantworter!

Ich hoffe sehr, dass dies der Täterschaft, die fast 30 Jahre womöglich unbehelligt leben durfte, nun zum Verhängnis wird.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Geht man ferner davon aus, dass Anrufer und Todesschütze die selbe Person waren, dann konnte man wohl einen Täter aus dem bekannten Umfeld des AL bereits ausschließen.
Oftmals weiß man ja schon mehr, als man den Zuschauer glauben lässt, um Menschen zum Reden zu bringen. Das Ziel der Sendung ist ja primär, Zeugen, Mitwisser usw. dazu zu bewegen, ihr Schweigen zu brechen und weitere Zeugenaussagen zu gewinnen. Und nicht, Dinge zu erfahren, die man eh schon weiß. Gleichzeitig erhöht so eine XY-Ausstrahlung natürlich auch den Druck, und das (plausible, in sich stimmige) Geständnis ist natürlich immer die "Königin der Beweise".


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 22:32
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es wäre doch nahe liegend, dass Spezialisten der Polizei die Stimme vom Anrufbeantworter bereits mit Sprachproben von Personen aus dem Umfeld von AL verglichen haben.
Dies finde ich eine interessante Überlegung.
Eine Frage könnte dabei allerdings sein, ob die Qualität der Sprachaufnahmen auf den Magnetbändern des Anrufbeantworters ausreicht, um einen aussagefähigen Abgleich mit Sprachproben von Personen aus dem Umfeld des Opfers vorzunehmen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 22:42
Zitat von KieliusKielius schrieb:ob die Qualität der Sprachaufnahmen auf den Magnetbändern des Anrufbeantworters ausreicht, um einen aussagefähigen Abgleich mit Sprachproben von Personen aus dem Umfeld des Opfers vorzunehmen.
So schlecht war die Qualität ja auch nicht, daß man nicht trotz etwas Rauschen oder Knacken oder Eiern des Bandes nicht bekannte Personen wiedererkannt hat. Dazu würde wohl auch schon reichen, mit den betreffenden Personen kurz persönlich zu sprechen und auf ihre Sprache zu achten.
Zitat von sören42sören42 schrieb:könnte es tatsächlich sein, dass man erst 2021 gewahr wurde, dass die Stimme von Frau Lomeier, von der der Buchhalter schon damals berichtete und deren (Fake-)Adresse man in Linzmaiers Büro fand, tatsächlich konserviert war
Ja möglich, daß man damals nicht gleich realisiert hat, daß die "Dame" des verhängnisvollen Anrufs, von dem der Buchhalter berichtet hat, sogar einige Zeit vorher auf das Band gesprochen hatte.

Wir hatten seit Ende der 80er Jahre auch so ein Ding (AB) in der Wohnung. Ich weiß noch, daß man sich alle Anrufe hintereinander anhören konnte, und zurückgespult für neue Aufnahmen wurde die Kassette erst, wenn sie voll war. Gerade bei unerledigten Aufträgen würde man doch die Aufnahmen auch nicht ohne Not gleich wieder löschen.

Vielleicht war Hr. Linzmaier auch garnicht so oft/lange außer Haus, zumal er auch Hilfskräfte für sich arbeiten ließ und dann vlt. nur kurz auf die Baustellen ging, um etwas zu regeln. Und voll mit Aufträgen war er wohl auch nicht. Vielleicht war garnicht so viel auf dem Anrufbeantworter, daß man ständig "löschen" mußte. Wenn ich von ihm etwas gewollt hätte, hätte ich vermutlich auch nicht draufgesprochen, sondern es später wieder versucht, ihn persönlich zu erreichen.

Andererseits würde es mich doch wundern, wenn die Kripo nicht im Beisein des Buchhalters das Band durchgehört hätte, um von ihm zu erfahren, ob er die Stimme dieses letzten Anrufs wiedererkennt.

Aber wie hier auch schon erwähnt wurde, ich denke, daß die Kripo damals alles mögliche bereits unternommen hatte, von dem wir jetzt bei XY nichts erfahren haben. Es ist ja auch klüger, nochmal ganz "neutral" die Zuschauer zu befragen, ob jemandem etwas dazu einfällt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 22:54
Zitat von KieliusKielius schrieb:ob die Qualität der Sprachaufnahmen auf den Magnetbändern des Anrufbeantworters ausreicht,
Ich denke schon, dass bestimmte Charakteristika einer menschlichen Stimme auch bei einer geringen Tonqualität erhalten bleiben. Inwieweit das dann Beweiskraft hätte oder nur als Indiz gewertet werden würde, kann ich nicht beurteilen. Immerhin würde die Qualität ausreichen, um eine uns bekannte Stimme zu erkennen. Mit Hilfe technischer Analysen kann man das Profil einer Stimme erstellen.

Hinzu kommt das, was ich die linguistische Analyse nennen würde. Wortwahl, Bildungsstand, regionale Färbung und so weiter. Ich hatte hier z.B. recht früh auf Ostpreußen als Herkunft des Anrufers getippt und andere stimmten mir zu. Ähnlich müsste es auch möglich sein, anhand der Ausdrucksweise, des Sprechtempos und anderer Merkmale ein Profil des Sprechers zu erstellen. Das wird mit Sicherheit geschehen sein.

Ich vermute, dass man bei einem Vergleich mit einer anderen Sprachrobe Aussagen von sehr hoher Wahrscheinlichkeit treffen könnte, ob es sich um identische Sprecher handelt oder nicht. Vielleicht nicht so sicher wie ein Fingerabdruck oder gar DNA; aber auch nicht so sehr weit davon entfernt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

11.06.2022 um 23:49
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn man nun damals einerseits feststellte, dass der AB beim Abhören mit Aufnahmen begann, die einen Datums-/Zeitstempel nach dem Mord trugen (in aufsteigender Reihenfolge) und irgendwann (scheinbar) alles angehört war, weil das Band stoppte, andererseits das Kassettenformat womöglich schon damals veraltet/ungewöhnlich war, könnte es tatsächlich sein, dass man erst 2021 gewahr wurde, dass die Stimme von Frau Lomeier, von der der Buchhalter schon damals berichtete und deren (Fake-)Adresse man in Linzmaiers Büro fand, tatsächlich konserviert war - von einem 90er-Jahre-Anrufbeantworter!
Das erklärt dann aber immer noch nicht, warum man denn in den 90ern eine Kassette, auf der offensichtlich nichts Relevantes drauf war, hätte aufbewahren sollen: Wenn man der Meinung war, dass da nichts drauf ist, dann legt man doch so eine Kassette nicht zu den Asservaten, sondern gibt sie der Familie zurück. Oder aber: Man nimmt sie gar nicht erst mit, weil man sie eben in der Wohnung von AL abgehört hat (wie Du selbst ja auch angenommen hast), wo sie ja praktischerweise auch noch im passenden Gerät steckte: "Ach, da sind ja nur irgendwelche Anrufe von Nachbarn und von Freunden drauf, das ist doch alles uninteressant, lass liegen..." Man würde ja auch keine Glückwunschkarten aufbewahren die AL beim letzten Geburtstag von einem alten Schulfreund bekommen hat wenn man nach "Frau Lomeier" sucht.

Daher gehe ich nach wie vor davon aus, dass man damals, aus welchen Gründen auch immer, der Aufzeichnung weniger oder nur regionale Bedeutung zugemessen hat als heute.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

12.06.2022 um 00:55
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das erklärt dann aber immer noch nicht, warum man denn in den 90ern eine Kassette, auf der offensichtlich nichts Relevantes drauf war, hätte aufbewahren sollen: Wenn man der Meinung war, dass da nichts drauf ist, dann legt man doch so eine Kassette nicht zu den Asservaten, sondern gibt sie der Familie zurück. Oder aber: Man nimmt sie gar nicht erst mit, weil man sie eben in der Wohnung von AL abgehört hat
@brigittsche
Dass Anrufe offensichtlich eine gewichtige Rolle in dem Fall spielen, haben die Ermittler sicherlich früh erkannt. Es geht ja letztlich nicht nur um die Anrufe der "Frau Lomeier". Sondern auch darum, zu schauen, ob es vielleicht eine Verbindung zwischen dem Mord zu anderen Anrufen, die mit dem AB aufgezeichnet wurden, gibt. Offensichtliche wären z. B. Ermittlung von Feinden, Bedrohungen, etc., womöglich auch weniger offensichtliche.. Das kann man nicht mal eben so in ALs Wohnzimmer/Büro auswerten. Denn dazu ist ggf. weitere Ermittlungsarbeit erforderlich. Weswegen ich mir gut vorstellen kann, dass man eine solche AB-Kassette als wichtig genug erachtet, sie zu asservieren, selbst wenn man, bedingt durch Technik der Aufzeichnung, womöglich zunächst nicht auf die Aufzeichnung der Anrufe der "Frau Lomeier" gestoßen ist (hier hatte ich dazu schon mal was geschrieben, weshalb es so gewesen sein könnte).


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

12.06.2022 um 10:18
Betreffend dem Tonband:
die Polizei hat es damals immerhin sichergestellt, sonst würde es nicht mehr existieren. Die werden dieses daher sehr wohl abgehört haben. Das war vermutlich damals kein Problem, da überall entsprechende Geräte im Handel waren. Irgendwann wird daraus ein Cold Case, man nimmt den Fall nach Jahren aus dem Archiv und hat nun das Problem, dass sich die Technik 25 Jahre später weiterentwickelt hat und keine Abspielgeräte mehr zu finden waren. Man wurde glücklicherweise in einem Museum fündig.

So aussergewöhnlich ist das alles nun wirklich nicht. Es gibt sicherlich auch Fälle, wo zb die gute alte Tonbandkasette, ein VHS Video oder auch eine CD im Polizei-Archiv lagern. Wenn man das Zeugs nun in 20, 30 Jahren wiedermal hervorkramt, wird man wohl auch in ein Museum gehen müssen, um die Ton/ Bildträger überhaupt abspielen zu können.
Genau dies ist hier auch geschehen, nicht mehr und nicht weniger.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

12.06.2022 um 10:53
Zitat von mike_Nmike_N schrieb:die Polizei hat es damals immerhin sichergestellt, sonst würde es nicht mehr existieren.
Und in diesem Punkt bin ich mir gar nicht so sicher. Ich kann mir auch vorstellen, dass eine weitere Kassette des Anrufbeantworters erst heute irgendwo, etwa im Nachlass des AL, wieder aufgetaucht ist. Ich hatte hier ja Abbildungen einiger Kassettentypen eingestellt; die Mini- und Microkassetten sind ja keine 6 cm breit und nur wenige mm dick.

Viele Leute haben damals in ihrem AB immer wieder die gleiche Kassette erneut mit Anrufen bespielen lassen, aber es mag auch Leute gegeben haben, die hin und wieder die Kassette gewechselt haben. Vielleicht hatte AL die Kassette mit den Anrufen der "Frau Lomeier" irgendwo anders abgelegt, als er eine neue Kassette eingelegt hat, vielleicht sogar irgendwo versteckt. Vielleicht hat man sich damals auch mit der Kassette begnügt, die im AB eingelegt war und nicht nach weiteren gesucht.

Das Szenario mit den scheinbar gelöschten Anrufen, das @sören42 hier vorgestellt hat, klingt für mich sehr plausibel. Andererseits ist es schwer vorstellbar, dass die EB das vorhandene Band damals nicht gründlicher untersucht haben sollen. Insofern halte ich es für denkbar, dass erst heute eine weitere Kassette aufgefunden wurde.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

12.06.2022 um 13:46
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Viele Leute haben damals in ihrem AB immer wieder die gleiche Kassette erneut mit Anrufen bespielen lassen, aber es mag auch Leute gegeben haben, die hin und wieder die Kassette gewechselt haben.
Eines der Probleme ist, dass wir gar nicht wissen, wie viele Kassetten A. Linzmaier hatte. Wenn er die Kassetten nicht gerne überspielte aus welchen Gründen auch immer, dann hatte er zum Beispiel 20 Kassetten bei sich stehen, die alle angehört werden mussten. Je nachdem, welchen Fokus die Polizei damals hatte, hat man sie mit dem Fokus angehört:
- Auftragsmörder/-in
- Mörder/-in aus Polen
- usw.
Wenn sich die Anrufe auf mehreren Kassetten befinden, ist es auch schwer, da den Überblick zu behalten auf einer Polizeiliste, wo 250 Namen stehen. Außerdem kann es gut sein, dass eine der Kassetten im Nachlass erst später gefunden wurde, als die Ermittlungen schon abgeschlossen waren.

Da fällte eine alte Dame Lomeier schnell durchs Raster. Wie soll die Polizei auch ahnen, dass da ein junger Mann die Stimme verstellt hat? Das war gar nicht im Fokus der Polizei.

Und was die Polizei alles auf ALs Schreibtisch und Schränken eingesammelt hatte, wissen wir auch nicht.
- 50 Notizzettel aufgespickt auf einem Zettelaufspicker
- 10 Notizzettel unter seiner Schreibtischauflage, einer davon der mit Namen Lomeier
- alle Auftragsbücher und Rechnungen
- einen Schuhkarton mit alten Notizzetteln
Zitat von sören42sören42 schrieb:Dass Anrufe offensichtlich eine gewichtige Rolle in dem Fall spielen, haben die Ermittler sicherlich früh erkannt. Es geht ja letztlich nicht nur um die Anrufe der "Frau Lomeier". Sondern auch darum, zu schauen, ob es vielleicht eine Verbindung zwischen dem Mord zu anderen Anrufen, die mit dem AB aufgezeichnet wurden, gibt. Offensichtliche wären z. B. Ermittlung von Feinden, Bedrohungen, etc.,
Ich sehe es auch so: die Polizei wird hellhörig bei Bedrohungen und erkennt da feinste Nuancen. Aber so eine unscheinbare alte Dame, womöglich dement, hat so gar nichts Bedrohliches.

Es ist sehr schwierig, diesen Lomeier-Zettel einem der Anrufer auf dem Anrufbeantworter zuzuordnen und dann noch herauszufinden, dass die alte Oma ein junger Mann ist. Vielleicht hat die Dame ihren Namen Lomeier nur auf der Kassette genannt, die erst nach der 1. Ermittlungswelle auftauchte. Wir wissen es nicht.

Mein Fazit ist: Die Polizeiermittlungen der 1. Welle waren sehr gut. Und die Polizeiarbeit bis heute war auch sehr gut, sonst hätten wir nicht dieses Ermittlungsergebnis.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

12.06.2022 um 14:00
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Und in diesem Punkt bin ich mir gar nicht so sicher. Ich kann mir auch vorstellen, dass eine weitere Kassette des Anrufbeantworters erst heute irgendwo, etwa im Nachlass des AL, wieder aufgetaucht ist. Ich hatte hier ja Abbildungen einiger Kassettentypen eingestellt; die Mini- und Microkassetten sind ja keine 6 cm breit und nur wenige mm dick.
Nun ja, wir reden hier aber immerhin von einem ziemlich langen Zeitraum. Und ich glaube kaum, dass man die Wohnung von AL bis heute unangetatstet gelassen hat, so dass irgendwelche alten Anrufbeantworterkassetten, die man gar nicht mehr abspielen konnte, noch herumlagen UND dann von der Familie irgendwann gefunden wurden UND die Familie dann auch noch wusste, dass damals irgendwas mit einem Anruf auf dem Anrufbeantworter war (was ihr aber natürlich erst jetzt, nach fast 30 Jahren, eingefallen ist, sonst hätte sie die Kassetten ja schon damals abgegeben) UND die Familie dann denkt: "Mensch, das könnte doch auf der Kassette sein!" (Reminder: Sie konnten die Kassette ja nicht mehr abspielen) und die Dinger brav bei der Polizei abliefert mit dem Hinweis: "Also, uns ist nach fast 30 Jahren nun plötzlich eingefallen, dass da so ein Anruf auf dem AB war, und das könnte hier auf der Kassette sein!".
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Eines der Probleme ist, dass wir gar nicht wissen, wie viele Kassetten A. Linzmaier hatte. Wenn er die Kassetten nicht gerne überspielte aus welchen Gründen auch immer, dann hatte er zum Beispiel 20 Kassetten bei sich stehen, die alle angehört werden mussten. Je nachdem, welchen Fokus die Polizei damals hatte, hat man sie mit dem Fokus angehört:
Da man diese Kassetten aber nur auf dem Anrufbeantworter abhören konnte, stellt sich die Frage, was er denn damit gemacht haben soll? Warum sollte jemand 20 Kassetten aufbewahren, auf denen so prickelnde Dinge zu hören sind wie: "Ja, Hallo, hier ist Maier von Baustoff Müller, ich wollte Ihnen nur sagen, dass die zwei Paletten Verbundpflaster, die sie bestellt haben, jetzt da sind und abgeholt werden können." Mal ganz abgesehen davon, dass die Kassetten ja ein relativ ungewöhnliches Format gehabt haben müssen und daher vermutlich auch nicht überall erhältlich waren (in vor Internetzeiten blieb einem da nur der örtliche Radio- und Fernsehhändler), es also mit Aufwand verbunden gewesen wäre, sich neue zu beschaffen um irgendwelche Anrufe aufzubewahren.


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