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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.392 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

24.05.2022 um 23:31
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich glaube, dass die Polizei die Baubranche-Theorie, Polen-Theorie und die Kuchen-Erbschleicher-Theorie bereits ausgeschlossen hat. Insbesondere bei einer immer noch in Erwägung gezogenen Polen-Theorie wäre dann der Aufruf gekommen: "Wir fragen insbesondere Menschen, die damals in Polen wohnten oder in Deutschland mit Polen Geschäfte machten oder davon gehört haben, ob sie jemanden kennen, der in beiden fraglichen Nächten nicht seiner gewohnten Tätigkeit nachgegangen ist oder abwesend war."
Hallo Füchschen, ich glaube, du bist noch nie in einem Land gewesen, in dem im Vergleich mit Deutschland ein großes soziales Gefälle herrscht.
AL war 1994 in Goldgräberstimmung.
Zum einen, was die Beschaffung von billigen Arbeitskräften betrifft. Und zum anderen die zusätzlichen sozialen Kontakte, die sich daraus in Polen zu hauf auftaten.
Wenn er mit seinem protzigen Westauto durch die polnischen Provinzen fuhr, lagen ihm dort die Menschen zu Füßen. Er, der aus dem Land kam, wo das Geld auf den Bäumen wächst, war natürlich überall gern gesehen. Wenn da gefeiert wurde, teils vielleicht mit seinen Arbeitern, in Kneipen ect, war mit Sicherheit auch die eine oder andere Dame an seiner Seite.
Das hat im Dorf natürlich auch nicht jedem gepasst.
Und manchem im Dorf war er bestimmt auch ein Dorn im Auge, dieser Lebemann.
Und wenn sich jetzt 2 oder 3 sagen, dem verpassen wir einen Denkzettel, dem Vogel.
Da kannst du dann im deutschen TV tausend Aufrufe starten. Da wird sich doch nie jemand melden, im Ausland. Noch dazu in irgendeinem Dorf, wo eh alle zusammen halten und wo vielleicht auch kein einziger Einwohner ausser dem Mörder vom Verbrechen überhaupt etwas weiß.
Der Mörder sprach womöglich noch nicht mal ein Wort deutsch. Hat sich mit jemandem zusammen getan, der diese stümperhaften Telefonate hinbekommen hat.
Das sind vielleicht die einzigen beiden Menschen, die von der Tat wissen, falls sie überhaupt noch leben....
Und, klar hat die Polizei die Polen - Theorie abgeschlossen... Weil es nämlich so gut wie unmöglich ist, da irgendetwas herauszubekommen.
Da müsste man schon genau herausfinden, wo sich AL überall aufgehalten hat. Allein das dürfte schon kaum gelingen als EB Im Dienst in ganz Polen zu ermitteln.
Die Gründe liegen auf der Hand.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

24.05.2022 um 23:39
Zitat von nymnym schrieb:Hat sich mit jemandem zusammen getan, der diese stümperhaften Telefonate hinbekommen hat.
Stümperhaft - ja: wegen der plötzlichen Rufe aus dem Hintergrund.
Stümperhat - nein: weil schlagfertig war diese Person "Lomeier" in gewisser Weise dann ja doch. Auf die Rückfrage, wo das Bauvorhaben denn sei, ganz spontan geantwortet: in Leiferde.

Entweder es wurden sich wirklich wirklich auf alle erdenklichen Fragen Antworten zurechtgelegt oder das war in gewisser Weise doch gar nicht mal so stümperhaft.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

24.05.2022 um 23:47
AL war in den 90ern nicht der einzige der polnische Arbeitskräfte engagiert hatte, da hätte es eigentlich ähnliche Fälle im gesamten Bundesgebiet geben müssen.

Und von Polen nach Braunschweig reisen, um AL abzuknallen? Dann doch lieber gleich in Polen durchziehen. Ferner: der Täter hatte gute Ortskenntnisse, das schließt für mich einen Polen, der nicht längere Zeit in Niedersachsen gelebt hatte, aus.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

24.05.2022 um 23:52
Zitat von nymnym schrieb:Der Mörder sprach womöglich noch nicht mal ein Wort deutsch. Hat sich mit jemandem zusammen getan, der diese stümperhaften Telefonate hinbekommen hat.
Ich denke, wenn eine Spur nach Polen geführt hätte, dann wäre in XY eine extra Nummer geschaltet worden, wo man sich auch in polnischer Sprache melden konnte.

Dass in Polen ermittelt wurde, hing m. E. vor allem damit zusammen, dass die Freundin den Täter ja gesehen hat und man sicher auch den ersten Tatort rauskriegen wollte.

Ich vermute den ersten Tatort im Norden von Braunschweig, irgendwo auf der Achse zwischen Braunschweig und Heidkrug (Achse B214).


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 01:11
Zitat von ulricht856ulricht856 schrieb:weil schlagfertig war diese Person "Lomeier" in gewisser Weise dann ja doch. Auf die Rückfrage, wo das Bauvorhaben denn sei, ganz spontan geantwortet: in Leiferde.
Wieso "spontan"? Das wissen wir nicht, und das glaube ich auch nicht. Irgendeine grobe "Geschichte" wird sich "Frau Lomeier" vorher zurecht gelegt haben.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 08:27
Zitat von nymnym schrieb:Wenn er mit seinem protzigen Westauto durch die polnischen Provinzen fuhr, lagen ihm dort die Menschen zu Füßen.
AL war selbstständiger Maurer. Ich vermute, dass er schlicht und einfach ein Fahrzeug benötigte, das eine hohe Anhängelast hatte (Allradfahrzeuge haben eine höhere Anhängelast als zweiradgetriebene) und auf einer Baustelle auch mal Material und Maschinen bewegen musste, bevor Wege und Straßen angelegt waren.

Im Gegensatz zu vielen Leuten, die im Büro arbeiten und mit so einer Kiste nur rumflexen, hatte er tatsächlich Bedarf an so einem Auto. Bei AL war es vermutlich ein Arbeitsgerät - und für einen zusätzlichen normalen Pkw fehlten ihm wohl schlicht die nötigen Mittel.

Um ihn als "Lebemann" zu bezeichnen, was im übrigen auch negativ konnotiert sein kann, fehlen uns übrigens nähere Einblicke in sein Leben. Dass er auf einem Foto im Anzug zu sehen ist, mutmaßlich auf einer Familienfeier, sagt doch nur aus, dass er auch gepflegte Kleidung besaß. Für einen Handwerker, der sich von seiner Hände Arbeit ernährt, passt der Begriff in meinen Augen nicht.

Natürlich kann man versuchen, aus der Verbindung zu Polen und seinen Menschen ein Motiv zu konstruieren, und das Wohlstandsgefälle zwischen beiden Ländern war und ist offensichtlich. Daraus können sich ohne Frage Konflikte ergeben haben. Das gilt aber auch für die historischen, politischen und geschichtlichen Gegebenheiten - Hitler und Stalin wollten Polen von der Landkarte radieren, woran man sich im Lichte aktueller Geschehnisse in Osteuropa erinnern sollte. Diese Rahmenbedingungen gelten aber für alle Menschen, und warum sich daraus gerade für einen Mord an AL ein Motiv ergeben sollte, erschließt sich mir aus den uns bekannten Tatsachen nicht. Immerhin hatte AL über seine Schwägerin sogar verwandtschaftliche Bindungen nach Polen - wie ein Neokolonialist, der in Herrenmenschen-Attitüde den östlichen Nachbarn bereist, mit seinem Auto protzt und Polinnen angräbt, klingt das alles nicht.

Wir wissen offiziell wenig über andere Menschen im Umfeld von AL, praktisch nichts über Familie und Verwandte. Nur, weil wir darüber nichts in Erfahrung bringen können und/oder dürfen, müssen wir nicht immer jenseits der Oder nach Verdächtigen suchen. Das ist nicht auszuschließen, aber Hinweise darauf haben wir auch nicht.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 12:13
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und: Warum ist die echte Lomeier dann nie wieder aufgetaucht? Wenn sie wirklich einen Auftrag für AL hatte, würde sie sich ja dann wieder melden, wenn das geplante Treffen nicht stattfindet.

[...]

Die Idee ist ja nicht uninteressant, aber sie geht nicht mehr auf wenn man sie weiterdenkt.
Daran scheitert die "Lomeier ist echt, hat aber mit dem Mord nix zu tun"-Theorie recht bald, ja. Aber so ziemlich jede Theorie hier scheitert leider bei genügend Weiterdenken. Das einzige, was mir hierzu noch einfiele, wäre, dass der Täter auch die Lomeier irgendwie daran gehindert hat, zum Treffpunkt zu kommen (Anruf: Herr Linzmaier ist doch verhindert).
Zitat von HerrKommissarHerrKommissar schrieb:"ich wohne am Markt" oder "ich wohne: Am Markt (Straßenname)"?)
Danke für dieses schöne Beispiel, warum Interpunktion und Groß-/Kleinschreibung immer noch wichtig ist. :)
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Das wäre auch im Einklang mit dem Datenschutz gewesen.
Datenschutz war 1994 aber noch kein so'n Riesending wie heute. Also, da hätte einem niemand aufgrund des Datenschutzes die Auskunft verweigert. Aus heutiger Sicht mutet uns das komisch an, selbst mir, die ich ja in der Zeit aufgewachsen bin. Dass man einfach wo anrufen konnte und Auskunft bekam, wo jemand wohnt, wie dessen Telefonnummer ist usw. Ich weiß auch noch, was für ein doch größerer Aufwand es war, eine "Geheimnummer" zu bekommen oder den Eintrag aus dem Telefonbuch löschen zu lassen. Es wurden sich damals insgesamt wenig Gedanken über so Dinge gemacht, wie z.B. dass einen jeder Stalker ausfindig machen kann oder Triebtäter leicht überprüfen können, wo einzelne Frauen wohnen. Das hat sich zum Glück heute geändert, auch wenn der Datenschutz manchmal seltsame Blüten treibt. Aber das ist jetzt OT ;)
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:- wie ein Neokolonialist, der in Herrenmenschen-Attitüde den östlichen Nachbarn bereist, mit seinem Auto protzt und Polinnen angräbt, klingt das alles nicht.
So kommt er mir jetzt auch nicht vor. Und ganz ehrlich, "Protzer" gabs auch vorher schon. Die waren dann zwar nicht ausm Westen, aber auch in den Ost-Staaten untereinander hat man es sich gegenseitig merken lassen, wenn einer mehr hatte als der andere. Ohne Zweifel gab es Leute, die sich nach Mauerfall und Fall des Eisernen Vorhangs in Polen und anderswo benommen haben wie der Massa im Kongo, aber ich denke, Linzmaier gehörte da weniger dazu (da hatte er auch, mit Verlaub, den A**** bissl zu weit unten für so Gehabe). Außerdem war er ja letztendlich auch selber Maurer und nicht der Chef, der bloß die Baustellen abfährt und aus dem Fenster vom Benz guckt.

Irgendwie sehe ich das Motiv auch nicht wirklich in Polen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 12:29
Eine letzte Theorie, wie Frau Lomeier mit all dem nichts zu tun haben könnte, wäre in meinen Augen nur noch, dass die Telefonate zwischen ihr und AL abgehört wurden.
Die gewonnenen Erkenntnisse hätte man eben für kriminelle Zwecke nutzen können, erfordert aber auch spontanes handeln.

Dies hätte insgesamt erfordert dass man irgendwie Zugriff auf die Telefonleitung hatte, und sei es nur im Keller von AL wo die Telefonleitungen zusammenlaufen.
Sehr viel Aufwand und nicht besonders realistisch.
Die Frage ist, ob dies damals geprüft wurde.
Es erklärt ebenso wenig, warum sie sich später nicht mehr meldete.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 12:32
Zitat von ulricht856ulricht856 schrieb:Dies hätte insgesamt erfordert dass man irgendwie Zugriff auf die Telefonleitung hatte, und sei es nur im Keller von AL wo die Telefonleitungen zusammenlaufen.
Oder dass eben ein unbeteiligter Mitarbeiter zufällig mithört. Jemand, auf dem man gar nicht achtet, weil er nur kurz was reinbringt oder rausholt und man grade wegen des Telefonats abgelenkt ist. So jemand wüsste alle Details, zumal Linzmaier ja das Telefon wohl immer (?) auf laut stellte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 12:34
Die filmische Aufbereitung von Kriminalfällen in XY dient nur dazu, Hinweise zu den Verbrechen aus der Bevölkerung zu bekommen. Nicht, dass Hobbyermittler von zuhause aus die Fälle lösen können. Deshalb ist mMn die Fokussierung auf Randbemerkungen, wie "Ich mach drei Kreuze, wenn die Scheidung rum ist" oder das Backen von Kuchen für Kundinnen nicht sonderlich zielführend. Wichtiger sind die Fragen an potentiell Hinweisgeber, die im späteren Gespräch zwischen Cerne und der Kommissarin ausgearbeitet wurden:

1. Tatmotiv - auffallend die Nachfrage von Cerne, ob Geld eine Rolle gespielt haben könnte, woraufhin die Kommissarin die Zuschauer nocheinmal explizit nach den geschäftlichen Kontakten von AL fragt (denke, die Ermittler ahnen, dass es in diese Richtung etwas gibt, was noch nicht ermittelt werden konnte)

2. Informationen zu den Anrufen auf dem AB

3. Beobachtungen zu dem schwarzen Audi am Heidkrug

Da sonst nichts angesprochen wurde, halte ich Theorien wie die Kuchen-Erbschafts- oder Polen-Theorie für sehr unwahrscheinlich. Das dürfte jetzt mit der letzte Versuch sein den Täter aktiv zu ermitteln, da wären alle möglichen Zeugengruppen angesprochen worden, sofern nur ein Funke Hoffnung bestehen würde, aus der Richtung Hinweise zu erhalten.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 13:10
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Die filmische Aufbereitung von Kriminalfällen in XY dient nur dazu, Hinweise zu den Verbrechen aus der Bevölkerung zu bekommen. Nicht, dass Hobbyermittler von zuhause aus die Fälle lösen können.
So ist es.
Ich möchte hier noch was klarstellen, weil es in einigen Beiträgen etwas mißverständlich formuliert wird:
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich glaube, dass die Polizei die Baubranche-Theorie, Polen-Theorie und die Kuchen-Erbschleicher-Theorie bereits ausgeschlossen hat.
Grundsätzlich hat die Kripo bisher garnichts ausgeschlossen. Das kann sie auch nicht, solange sie keine Anhaltspunkte hat.
Die Kommissarin sagte:
(geschäftliches und persönliches Umfeld durchleuchtet): "...auf ein Tatmotiv sind wir hierbei aber leider nicht gestoßen".
(Geld, Habgier als Mordmotiv): "...allerdings haben wir in seinem Arbeitsumfeld niemanden finden können, der von seinem Tod profitiert haben könnte. Einen Zusammenhang können wir da aber auch nicht ausschließen."
Auch Herr Hettmer sagte am Schluß der Sendung noch einmal: "Das Motiv ist in diesem Fall völlig unklar. Es könnte sich im privaten Umfeld des Opfers finden, es könnte aber auch im geschäftlichen Bereich des Opfers liegen".

Das heißt nichts weiter, als daß auch für die Kripo noch alles offen ist und somit bisher nichts ausgeschlossen werden kann. Deshalb ist man auf Hinweise angewiesen.

Bezogen auf den Beitrag von @nym: Natürlich werden sie auch die Möglichkeit, daß es eine Verbindung zu Polen gab, weiterhin nicht ausschließen. Immerhin gab es im Zeitraum des Mordes die Freundin Maria und die polnischen Arbeitskräfte und sogar Verwandte. Ich denke aber, sie werden sich im Klaren sein, daß es aussichtslos ist, darüber heute noch (in Polen) etwas zu erfahren - nach fast 30 Jahren.

Man hat also bisher nichts in der Hand, nicht mal ein Mordmotiv. Ein wirklich rätselhafter Fall. Natürlich würde mich interessieren, ob der eine "bemerkenswerte" Hinweis nach der Sendung irgendwie weitergeholfen hat. Ohne Hinweise ist hier nichts mehr zu machen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 13:18
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb:Datenschutz war 1994 aber noch kein so'n Riesending wie heute. Also, da hätte einem niemand aufgrund des Datenschutzes die Auskunft verweigert. Aus heutiger Sicht mutet uns das komisch an, selbst mir, die ich ja in der Zeit aufgewachsen bin. Dass man einfach wo anrufen konnte und Auskunft bekam, wo jemand wohnt, wie dessen Telefonnummer ist usw. Ich weiß auch noch, was für ein doch größerer Aufwand es war, eine "Geheimnummer" zu bekommen oder den
Mal zu Geheimnummer und Datenschutz

Es war relativ einfach eine Geheimnummer zu bekommen. Das ist ja nichts außerirdisches sondern nur eine neue Nr. und das wenn man bei der Auskunft anrief, eben diese nicht mehr mitgeteilt wurde.
Und auch Datenschutz gab es schon 1994
Da wurde einem sehr wohl die Auskunft verweigert.
Aufgrund eines Klassentreffens versuchten wir die Adresse und Telefonnummer eines Lehrers zu erfahren.
War sehr sehr schwierig.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 13:19
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Wieso "spontan"? Das wissen wir nicht, und das glaube ich auch nicht. Irgendeine grobe "Geschichte" wird sich "Frau Lomeier" vorher zurecht gelegt haben.
Natürlich! Wenn es scheinbar um ein Bauvorhaben ging, wäre doch die erste Rückfrage: wo? Bevor man sich den Ort (und die "eigene" Adresse) nicht zurechtgelegt hat, braucht man doch garnicht anzurufen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 13:26
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Es war relativ einfach eine Geheimnummer zu bekommen. Das ist ja nichts außerirdisches sondern nur eine neue Nr. und das wenn man bei der Auskunft anrief, eben diese nicht mehr mitgeteilt wurde.
Das habe ich anders in Erinnerung. Ein Eintrag im Telefonbuch war verpflichtend und wir mussten alle möglichen Dokumente vorlegen, warum wir den nicht haben wollten bzw. warum der in unserem Fall bei der Neuauflage gestrichen werden durfte (u.A. Stalker, dazu brauchten wir eine Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei, die wir dann vorlegen mussten usw.). Die "Geheimnummer", i.e. die Nicht-Nennung bei der Auskunft, mussten wir extra beantragen und das war auch ein mords Tamtam.

Soviel nur nochmal kurz zum OT, mehr gerne per PM bei Interesse.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 16:25
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb:Daran scheitert die "Lomeier ist echt, hat aber mit dem Mord nix zu tun"-Theorie recht bald, ja. Aber so ziemlich jede Theorie hier scheitert leider bei genügend Weiterdenken. Das einzige, was mir hierzu noch einfiele, wäre, dass der Täter auch die Lomeier irgendwie daran gehindert hat, zum Treffpunkt zu kommen (Anruf: Herr Linzmaier ist doch verhindert).
Ja, sowas wäre denkbar, aber es erklärt dann immer noch nicht, warum sich die Frau Lomeier dann nicht nochmal gemeldet hat- sei es, weil sie dann einen neuen Termin haben wollte (außer natürlich, der Mitarbeiter, wer auch immer, hätte ihr endgültig abgesagt: "Tut mir leid, aber wir haben im Moment so viel zu tun, wir können den Auftrag nicht übernehmen...") oder eben bei der Polizei, denn der Fall wird ja auf in den regionalen Medien behandelt worden sein, und das wäre ihr sicher aufgefallen, wenn sie kurz vorher noch mit AL zu tun hatte.

Und die falsche Adresse ist damit auch noch nicht erklärt, denn eine echte Frau Lomeier würde doch keine falsche Adresse angeben, wenn sie wirklich Geschäfte mit AL machen will. Einerseits weil es keinen Sinn macht und andererseits weil sie dann ja doch irgendwann mal mit der echten Adresse rausrücken muss. Bei der im Raum stehenden Summe hätte AL bevor er mit Material und Arbeit in Vorleistung geht, doch sicher mal genauer nachgehakt und sich über die Lomeier erkundigt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 17:24
Man kann ja alles mal in Erwägung ziehen, denke aber doch das der Täter und Frau Lomeier eine Person sind.
Und wem sollte AL privat so in die Quere gekommen sein? Da könnte man doch vermuten das Motiv liegt im geschäftlichen Bereich. Und nicht jeder fand es gut wenn ein Betrieb polnische Hilfskräfte beschäftigte.
Manche Menschen können ja bei der geringsten Kleinigkeit in Wut geraten. Und genau das könnte ich mir hier vorstellen.
Vielleicht ein kleiner Vorfall den AL schon längst wieder vergessen hatte, aber der Täter sich immer weiter in Wut und Hass reinsteigerte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 18:46
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Manche Menschen können ja bei der geringsten Kleinigkeit in Wut geraten. Und genau das könnte ich mir hier vorstellen.
Ja, das könnte ich mir auch vorstellen.
Zitat von nymnym schrieb:ein großes soziales Gefälle
Der Täter zum Beispiel fährt herum und sieht vor ihm einen Wagen mit der "protzigen" Aufschrift "Land Cruiser Turbo". Diese Aufschrift hatte ALs Wagen. Sofort kommt Neid auf. So einen Wagen braucht der Täter, hat ihn aber nicht und nun sieht er dieses Auto vor sich. Vielleicht ist er im Schieberbereich bewandert und kennt Autowerkstätten, die nicht lange fragen, wenn er Modifikationen vornehmen lassen will, damit die Polizei das durch Raubmord an sich gerissene Fahrzeug nicht so leicht erkennen kann. Der Täter hat zufällig Zeit und verfolgt den Wagen. Er will unauffällig mit AL ins Gespräch kommen .....

Der Mord hat dann geklappt, aber nicht der Raub, weil sofort das Licht anging, als die Bewohner im Gasthaus die Schüsse hörten. Der Täter konnte dann nur noch Hackengas geben, statt Gas zu geben in diesem Turbo-Wagen. So ein Verhalten passt auch zu einem Täter, der seine Frau ins Telefon dazwischensprechen lässt und mit "gei" den Anruf, ohne ein "Bis dann!", beendet.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 18:53
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Der Täter hat zufällig Zeit und verfolgt den Wagen. Er will unauffällig mit AL ins Gespräch kommen .....
Ja, aber wie erklärst Du Dir dann, dass Frau Lomeier, die es in diesem Szenario ja auch geben muss, dann nicht wenige Minuten später wie verabredet aufgetaucht ist?

Sie kann ja nicht wissen, dass zufällig und spontan jemand einen Raubüberfall auf den Mann unternimmt, mit dem sie verabredet ist.

Und dass ein Täter, der sich als Frau Lomeier ausgibt, als Frau Lomeier ein Treffen arrangiert und dann spontan doch lieber das Auto klauen will - nun ja.

Wie soll er das dann vom Tatort wegbekommen bzw. was macht er mit seinem eigenen Auto? Mit zwei Autos gleichzeitig kann er ja schlecht fahren.....

Mal abgesehen davon, dass ich ein Auto auch auf viel einfacher und ungefährlichere Weise klauen kann. Dann ist es auch nicht so heiß wie mit einem Blutfleck


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

25.05.2022 um 18:55
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei dem Mord um das Auto gegangen sein soll. Da bricht man doch eher in ein Autohaus ein und klaut ein neues bzw. versucht das Auto in der Nacht unbemerkt kurzzuschließen. Das Auto sieht auch nicht unbedingt neu oder wertvoll aus...


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25.05.2022 um 19:00
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dann ist es auch nicht so heiß wie mit einem Blutfleck
Ergänzung: Damit meine ich, dass es eine Sache ist, ob man ein geklautes Auto umfrisiert oder eben eins, bei dem der Sitz voller Blut und die Scheibe zerschossen ist.

Das überlege ich mir dreimal, ob ich nur wegen Hehlerei (oder was da genau einschlägig ist) dran bin oder ob ich mit einem Mord in Verbindung gebracht werde.


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