"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

Kinder ist nicht bekannt. Dazu findet man auch nichts. Lebensversicherungen werden bei unaufgeklärten Morden nicht ausgezahlt.

@SirHenry Ich glaube nicht, dass jemand einen finanziellen Vorteil durch ALs Tod hatte. Wie kittyka schon schrieb:

kittyka schrieb:Ja, aber es wurde drauf hingewiesen, dass durch seinen Tod eigentlich niemand einen (finanziellen) Vorteil hatte.

SirHenry schrieb:Und wenn da Polen beschäftigt waren ist doch bestimmt trotzdem alles angegeben worden... davon gehe ich aus.

Ich finde das einen interessanten Punkt.
Unübersehbare Anspielungen auf Unregelmäßigkeiten im Geschäftsbetrieb von AL gab es bei Aktenzeichen XY nicht. Wenn er die Buchführung nicht selbst machte und das ein Freund von Zeit zu Zeit für ihn erledigte, könnte es Spielräume für Unregelmäßigkeiten gegeben haben.
Ich frage mich, wie AL seine Aufträge vorab einigermaßen wirtschaftlich kalkulieren konnte, wenn er nicht den Überblick über die Zahlen hatte. Für mich lässt das die Möglichkeit offen, dass AL vieles einfach "Pi mal Daumen" schätzte und auf der Grundlage von mündlichen Absprachen mit seinen Auftraggebern auf der einen Seite und mit seinen polnischen Subunternehmern auf der anderen Seite verhandelte und regelte.

was mir an dem xy-beitrag aufgefallen ist:
wie ist man (lomeier und linzmaier) nach dem ersten „mordanschlag“ verblieben?
warum wird explizit nach seiner „frau“ gefragt bzw verlangt?
4 schüsse wurden abgefeuert und nur einer hat getroffenen, finde ich auch eher merkwürdig.

osttimor schrieb:4 schüsse wurden abgefeuert und nur einer hat getroffenen, finde ich auch eher merkwürdig.

In der Lokalzeitung stand, dass man die genaue Anzahl nicht veröffentlichen würde, da dies Täterwissen sei.

@Thordis

ok, danke.
seltsam, dass xy dahingehend ungezwungen „falsche“ oder „geheime“ informationen preisgibt…

@osttimor
Dort steht auch, dass er von mehreren Schüssen getroffen wurde und dass Medien bereits falsch über die Zahl der Schüsse berichteten.

IreneAdler schrieb:Retsiemfoh schrieb:
Ich kann mich auch irren, aber es war nicht die Rede davon das die Freundin unbedingt! mitkommen sollte.
Es wurde nur gefragt ob sie wieder mitkommt.
Najaaaa....also zwischen "Kommt denn Ihre Freundin mit?" und "Nehmen Sie doch Ihre bezaubernde Freundin mit!" ist jetzt schon ein Unterschied. Über "unbedingt" mag man streiten. Die Frage ist halt, wozu das dienen sollte. Sollte die Freundin wirklich mit, oder wollte man durch dieses übertriebene "Nehmen Sie sie doch mit!" sichergehen, dass L. sie diesmal garantiert zuhause lässt?

Es wurde wortwörtlich gesagt: Und bringen sie ihre nette Frau mit?

Najaaa das ist schon ein Unterschied zu:
Nehmen sie doch ihre bezaubernde Freundin mit.
Aber man wollte wohl beim zweitenmal wirklich sichergehen das H. Linzmaier allein zum Treffpunkt kommt.

osttimor schrieb:4 schüsse wurden abgefeuert und nur einer hat getroffenen, finde ich auch eher merkwürdig.

Im Filmbeitrag von XY waren es vier Schüsse, wenn man die zählt. Aber das muss bzw. wird nicht die echte Schusszahl sein.

@sören42

naja komisch finde ich es eben, weil im film der täter 4 mal schießt und danach vom sprecher nochmal betont wird, dass es 4 schüsse waren von denen nur 1 linzmaier getroffen hat.

osttimor schrieb:naja komisch finde ich es eben, weil im film der täter 4 mal schießt und danach vom sprecher nochmal betont wird, dass es 4 schüsse waren von denen nur 1 linzmaier getroffen hat.

Der Text zur Sendung sagt

Gegen 22.10 Uhr hören Anwohner der Gaststätte mehrere Schüsse. Einer trifft Artur Linzmaier, der in seinem Fahrzeug sitzt, in den Kopf.

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy578-fall5-toedliche-falle-100.html (Archiv-Version vom 16.05.2022)

Man könnte denken, es seien vier, weil der Filmbeitrag vier Schüsse zeigt. Der Sprecher sagt aber dazu nichts.

@sören42

danke für die aufklärung! das hatte ich dann falsch in erinnerung.

@osttimor
Beide Aussagen wären korrekt, wenn es bedeutet, dass ihn mehrere Schüsse trafen und einer den Kopf.

osttimor schrieb:warum wird explizit nach seiner „frau“ gefragt bzw verlangt?

Es wurde nicht explizit verlangt. Mit der Aussage ...und bringen Sie ihre nette Frau mit ! wollte man nur ausloten, ob das Opfer dies tatsächlich wieder vorhatte oder nicht. A.L. tappte leider in diese Falle und antwortete mit nein.

Glaiubt ihr eigentlich, dass sich dieser Fall irgendwann nun endlich aufklären lässt?

kittyka schrieb:Es wurde nicht explizit verlangt. Mit der Aussage ...und bringen Sie ihre nette Frau mit ! wollte man nur ausloten, ob das Opfer dies tatsächlich wieder vorhatte oder nicht. A.L. tappte leider in diese Falle und antwortete mit nein.

Denke ich nicht. Denn was wäre gewesen wenn er geantwortet hätte (möglich, mal schauen)?
Dann hätte sie das Treffen verschoben? Wäre schon sehr auffällig immer und inner wieder den Mann zu vertrösten und hinzuhalten.

HchelH schrieb:Denke ich nicht. Denn was wäre gewesen wenn er geantwortet hätte (möglich, mal schauen)?
Dann hätte sie das Treffen verschoben? Wäre schon sehr auffällig immer und inner wieder den Mann zu vertrösten und hinzuhalten.

Man hatte aber beim ersten Treffen nicht mit der Frau gerechnet und zog dann unverrichtet wieder ab.
Dieses Mal wollte man vorbereitet sein. Für den Fall dass er sagte, die Frau ist wieder dabei...hätte man eben gesagt wie,
das geht nicht, wir müssen unter vier Augen sprechen usw. Irgendwas plausibles. Oder auch nicht...das Opfer schien tatsächlich sehr naiv. Der hätte das schon geglaubt was man ihm auftischt... Hauptsache er kriegt einen großen Auftrag....

kittyka schrieb:Glaiubt ihr eigentlich, dass sich dieser Fall irgendwann nun endlich aufklären lässt?

Eher weniger. Bis auf die Leiche und die Anrufe hat man in dem Fall überhaupt nichts. Vor allem wird das private und berufliche Umfeld komplett durchleuchtet werden sein, ohne das sich eine heiße Spur ergeben hat. Das am Ende der Sendung von einem "bemerkenswerten Hinweis" gesprochen wurde, hört man tatsächlich in der Schlussabfrage öfter, aber in 99 % wird der Fall dann nie mehr in XY angesprochen.

Lukrativer Auftrag hin oder her. Ich fand es extrem naiv, dass er nach dem ersten vorgesehenen Treffen mit dem seltsamen Ereignis, mit genau der gleichen "Kundin" ein Treffen vereinbart. Es ist kein echtes Geschäftsgebahren, sich nachts an einsamen Orten für eine Geschäftsbesprechung zu treffen und zu glauben, dass alles normal sei. Ein Treffen abends in einem Lokal könnte ich mir noch vorstellen. Man geht essen, bespricht das Geschäftsvorhaben. Aber spätestens nach dem ersten Treffen an einem einsamen Ort und statt der Auftraggeberin taucht eine komische Gestalt am Wagen auf, hätte den Alarm schrillen lassen müssen. Da hätte man ablehnen müssen oder ein Tagestreffen an einem belebten Ort vorschlagen müssen. Es wäre hilfreich, wenn man Hinweise zu seiner Person bekäme und ob der Täterkreis eher privater oder geschäftlicher Natur sein könnte. Privat könnte ich mir vorstellen, dass jemand nicht passte, dass er diese Polin als neue Partnerin hat. Vielleicht ein Täter, der im Bekannten- und Verwandtenkreis der Polin zu suchen ist? Nur eine Vermutung. Natürlich könnte es auch ein Täter aus dem Geschäftskreis sein. Ein Konkurrent, ein unzufriedener Mitarbeiter? Er beschäftigte ja hauptsächlich Polen. Hat er vielleicht Mitarbeiter woanders abgeworben? Also da gibt es schon viele Möglichkeiten, wie er sich unbeliebt gemacht haben könnte. Zumal, weil er das nur so "nebenbei" als Verdienstmodell gemacht hat. Das ärgert vielleicht echte Baufirmen, denen er Geschäfte wegschnappte. Der Mord war schon eiskalt geplant und wie eine Hinrichtung. Von daher muss es dazu schon eine echte Vorgeschichte geben und nicht nur eine Affekttat gewesen sein.

xoxalb schrieb:vielleicht echte Baufirmen, denen er Geschäfte wegschnappte

In Film hieß es aber, dass er sich mehr oder weniger über die Runden geschlagen hat, sprich er war im Handwerkgewerbe eher ein kleiner Fisch. Warum sollte er da von einem Konkurrenten ermordet werden?

xoxalb schrieb:Vielleicht ein Täter, der im Bekannten- und Verwandtenkreis der Polin zu suchen ist? Nur

Das könnte ich mir auch vorstellen, v.a. war der Film extrem auf diese Beziehung fokussiert. Die "Frau Lomeier" sprach aber fließend deutsch, das könnte dagegen sprechen.

xoxalb schrieb:Es ist kein echtes Geschäftsgebahren, sich nachts an einsamen Orten für eine Geschäftsbesprechung zu treffen

Sehe ich genauso. Meine Vermutung ist, dass solche Treffen für ihn normal waren. Möglicherweise irgendwelche zwielichtige Geschäfte?