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Mordfall Simone Langer (1983)

1.080 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bayern, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Simone Langer (1983)

05.03.2022 um 19:17
Mir ist noch eine Möglichkeit eingefallen, warum die EB so vorgehen, wie sie vorgehen (und das wurde hier ja ausführlich diskutiert). Gekommen bin ich darauf, weil mich der Wortführer des Bulli-Quartetts an jemanden erinnert, der heute um die sechzig Jahre alt sein müsste- wenn er noch lebte.

Könnte es sein, dass man den Halter/Fahrer/Wortführer des Bulli-Quartetts seitens der EB sehr wohl kennt, dieser aber bereits verstorben ist? Gegen Verstorbene wird nicht ermittelt; das Wissen um die Identität eventueller (Mit-) Täter könnte der Hauptverdächtige mit ins Grab genommen haben?

Könnte es sein, dass jemand mit der Schuld der Tat nicht mehr leben konnte; weitere Täter aber unbekannt und auf freiem Fuß sind? Nur eine theoretische Überlegung, die sich aber mMn logisch in den FF und die Art der Fahndung heute einfügen würde.


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Mordfall Simone Langer (1983)

05.03.2022 um 19:23
@sallomaeander: Interessante These. Wäre durchaus denkbar.

Gibt es eigentlich Infos zu bisherigen Tatverdächtigen? Also mindestens einen hat es ja laut Ermittleraussagen in Zeitungen mal gegeben. Wäre interessant zu wissen, ob derjenige völlig raus ist oder nicht.


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Mordfall Simone Langer (1983)

05.03.2022 um 19:31
ich hoffe ich schreibe nichts doppeltes, ihr ward ziemlich fleissig während meines urlaubs 🤪.

viele können sich offensichtlich keine ermittlungsakte physisch vorstellen:

das ganze startete mit einem „tagebucheintrag“ bei dem polizeirevier. irgendwann stellt der sachbearbeiter fest, dass sich da etws grösseres entwickelt, dann informiert er seinen dienstgruppenleiter und der ruft den staatsanwalt an. der staatsanwalt leitet dann das ermittlungsverfahren förmlich ein, das ist gerne eine handschriftliche verfügung auf einem din a5 - a7 blatt… (da ist folglich der erste bruch), jetzt bekommt das ganze ein staatsanwaltliches aktenzeichen (ujs) und einen roten aktendeckel. das müsst ihr euch vorstellen wie einen stabilen schnellhefter. jedes blatt papier, das produziert wird bekommt jetzt oben rechts eine blattmummer und wird angeheftet (der sogenannte beamtendreikampf: knicken-lochen-ablegen)
ist der aktendeckel voll (meist so nach 250 blatt) wird band 2 angelegt.
dasganze wird dann mit einem aktengurt zusammengebunden.
hier kam dann noch irgendwann die spurenakte hinzu und nach 2 monaten die grüne totenakte.
wohl gemerkt, die ganze akte gibt es ein einziges mal!

stellt die geschäftsstelle dann fest, dass das geheft aus allen nähten platzt, wird der aktendeckel auseinander geschnitten, die vorderseite wird auf einen leitzordner geklebt und umsortiert.

je nach justizgebäude hängen diese akten in der registratur oder sie liegen.
der akteninhalt ist keinesfalls komplett aus din a4 bättern, gerade staatsanwälte schreiben/schrieben ihre verfügungen aus alles, was gerade da war.

diese akten werden nun ständig zwischen staatsanwaltschaft (herrin des verfahrens) und polizei (hilfsbeamte der staatsanwaltschaft) hin und her gefahren.

zu allem übel gibt es noch rechtsanwälte, die akteneinsicht beantragen können, dann wird die hauptakte zur akteneinsicht dem anwalt übergeben. dort kopiert die arme refa dann dieses „gefutzel“, indem sie erst einmal 300 heftklammern pro band entfernt und die zettelchen in den kopierer/scanner legt.

ihr ahnt, wie leicht teile oder ganze akten verloren gehen können. das system funktioniert in etwa seit dem reichskammergericht in wetzlar im 16. jahrhundert so…

böse zungen behaupten, dass pro jahr pro gerichtsgebäude 10 akten verschwinden. dafür habe ich aber keine quellen. in meiner zeit als anwalt ist erinnerlich 1x eine akte verschwunden.


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Mordfall Simone Langer (1983)

05.03.2022 um 21:11
Was ist eigentlich mit dem Taxi-Fahrer? Der hätte doch auch was beobachten können. Der war doch auch unterwegs. Von dieser Befragung hört man gar nix. Wir wissen ja nicht mal ob die Aussage bzgl der 4er Kombi stimmt.?
Vllt hat er ja die Simone auch gesehen....


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Mordfall Simone Langer (1983)

05.03.2022 um 22:46
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Ich denke, unter 4 reicht ganz genau ein echter Psychopath, dass eben genau das doch passieren kann. Evtl.noch der engste Kumpel oder Bruder dazu, als Sancho Pansa.
Aber unter den 4 ist immer einer, der entweder die Situation beruhigt oder aber so mit dem Gewissen zu kämpfen hat, das er die Tat gesteht. Entweder gleich bei der Polizei oder bei nahestehenden Menschen.
Umso mehr an dem Verbrechen beteiligt waren, umso unwahrscheinlicher wird es doch, das es geheim bleibt.
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, das einer von denen, die gerade ein Auto klar gemacht haben, kurz nach Abfahrt auf die Idee kommt ein Mädchen abzugreifen und die 3 Anderen halten das für eine gute Idee jetzt.
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Wenn man mal den Probefahrtgedanken ausklammern will.....und vier junge Männer warten nachts in einer Werkstatt rum?

Wo gabs damals den nächsten Zigarettenautomaten?
Offene Tanke mit Bier wohl eher keine?
Das wäre im Prinzip eine Erklärung, das das Fahrzeug zwischenzeitlich die Werkstatt verlassen haben könnte.
Dazu hätte aber die Motorreparation abgeschlossen sein müssen.
Soweit ich mich erinnere, stand der Bulli aber noch auf der Hebebühne als der Taxifaher zurück kam

Meiner Meinung nach ein zu geringes Zeitfenster, den Wagen zu reparieren, von der Hebebühne herunter, dann das Verbrechen verüben und dann wieder zurück zur Werkstatt und wieder rauf auf die Bühne.
Zitat von MaralaMarala schrieb:Gibt es eigentlich Infos zu bisherigen Tatverdächtigen? Also mindestens einen hat es ja laut Ermittleraussagen in Zeitungen mal gegeben. Wäre interessant zu wissen, ob derjenige völlig raus ist oder nicht.
???
Wer war da tatverdächtig?
Ich bitte um Quellenangaben
Zitat von pannettonepannettone schrieb:ihr ahnt, wie leicht teile oder ganze akten verloren gehen können. das system funktioniert in etwa seit dem reichskammergericht in wetzlar im 16. jahrhundert so…
Ja gut, halte ich ja auch füe eine Möglichkeit.
Akten verschwunden.
Aber wenn man die Spur seinerzeit wirklich zu Ende ermittelt hätte , warum sucht man dann die Insassen. Ein Anfangsverdacht gegen diese Insassen wäre ja dann seinerzeit bereits ausgeschlossen worden.

Der Fall galt ja Jahre lang als ausermittelt. Und da kann was nicht stimmen.


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Mordfall Simone Langer (1983)

05.03.2022 um 23:36
@Nightrider64 ich lese mal im kaffeesatz: ich könnte mir vorstellen, dass man damals eine halterabfrage per funk/telefon/fernschreiber machte und darüber eine aktennotiz fertigte (blatt xx dA) dann schickte man zwei polizisten dorthin um nachzufragen, da wird dann ein aktenvermerk stehen, dass der halter keine angeben machen konnte (da war man vielleicht 3 monate später… - ich wüsste jetzt auch nicht, was mein firmenauto am 4.12.21 gemacht hat… was war das eigentlich für ein tag?)
blatt xx fehlt nun leider… in allen anderen blättern wird immer nur auf „den halter“ bezug genommen.

und beim tippen fällt mir noch eine weitere variante ein…. thermopapier könnte auch die antwort sein


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 06:17
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:kann mir das aber psychologisch bei einer solchen Gruppenkonstellation schwer vorstellen. Deswegen werden die Jungs ja auch als Zeugen gesucht und nichts anderes
Naja, es werden auch bis heute in Niedersachsen noch die Jungs einer Gruppe gesucht, von denen einer hinterrücks einfach so eine Radfahrerin erschoß.....
Da gibt es leider nicht viel, was es nicht gibt im Leben.


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 07:37
Mir kommen zwischenzeitlich auch Zweifel an der Korrektheit des Kennzeichens, das der Taxiunternehmer an dem VW-Bus erkannt haben will. Das Fahrzeug der als Zeugen gesuchten Personengruppe soll ja ein VW-Bus gewesen sein, wobei wir hier ja schon bei einem Fahndungsbild der Polizei ein Bild des (eckigeren) Nachfolgemodells T3 gesehen haben, während im FF ein T2 Westfalia gezeigt wurde. Das Kennzeichen wurde jedoch stets mit KC - AW 17 angegeben.

Wie im FF schön zu sehen, ist das Kennzeichen beim VW-Bus am Deckel hinten für den Motorraum befestigt.
Das in Donauwörth übliche Kennzeichen ist DON für Donau-Ries.

Der Taxifahrer hat wohl zunächst gesehen, dass es sich um ein auswärtiges Kennzeichen handelte, jedenfalls nicht um das heimische "DON".

Sollte der Taxifaher also das Schild am geöffneten Deckel abgelesen haben, auf der Hebebühne, in einem ungewohnten Winkel, könnte er durchaus die Buchstaben des Kennzeichens durcheinander gebracht haben. Es kämen für mich alle Permutationen der Buchstaben A, C, K und W in Frage.

Ich habe mir einmal die Kfz-Kennzeichen von Bayern und dem angrenzenden Baden-Württemberg angeschaut, das man ja auch evtl. zum Bodensee hin durchfährt.

Neben KC für Kronach kämen in meinen Augen auch CW für Calw sowie KA für Stadt und Landkreis Karlsruhe in Frage. Außerdem KG für Bad Kissingen, falls das G für ein C gehalten wurde.

Vielleicht hat man damals einfach den völlig unbeteiligten Halter eines zufällig ähnlichen Fahrzeugs ermittelt? Weil das Kennzeichen verdreht wurde?


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 10:57
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Neben KC für Kronach kämen in meinen Augen auch CW für Calw sowie KA für Stadt und Landkreis Karlsruhe in Frage. Außerdem KG für Bad Kissingen, falls das G für ein C gehalten wurde.

Vielleicht hat man damals einfach den völlig unbeteiligten Halter eines zufällig ähnlichen Fahrzeugs ermittelt? Weil das Kennzeichen verdreht wurde?
Der Werkstatt-Inhaber hat die Jungs explizit auf Kronach angesprochen, was bestätigt wurde.


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 11:18
Natürlich! Denn der Taxler mit Werkstatt hat MIT SICHERHEIT!! zuallererst das Automobil VON VORNE gesehen! :Y:


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 15:06
Kann es nicht auch möglich sein, dass der Werkstattbesitzer und Taxiunternehmer/-fahrer fein ordentlich dokumentiert hat, wer seine Werkstatt benutzte? Entweder weil er fürchtete, dass während seiner Abwesenheit was passiert (Einbruch/Diebstahl, sonst was) oder weil er etwas Geld für die Nutzung bekam und er eine Quittung ausstellte und für das Finanzamt alles korrekt führte. Dann hat er dokumentenecht auch das Kennzeichen notiert.


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 15:15
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Dann hat er dokumentenecht auch das Kennzeichen notiert.
So einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch schon. Es würde vor allem erklären, warum der Halter eventuell nicht mehr feststellbar war - wenn der Taxifahrer erst nach Ablauf der Löschfrist das Kennzeichen in seinen alten Unterlagen gefunden hätte.

Vielleicht hat er kurz nach der Tat den EB von der Begegnung erzählt und das entsprechende Dokument erst später wieder gefunden und dann den EB mitgeteilt.

Etwas anderes: Irgendwer schrieb hier, ich finde es leider nicht mehr im Thread, dass die Darstellerin der Simone im Filmfall sehr große Ähnlichkeit mit der realen Person aufwies. Ich stimme auch dem Statement zu, dass das längst nicht in allen Filmfällen so ist.

Darf man daraus schließen, dass man sich möglicherweise auch bei der Darstellung des Bulli-Fahrers als
  • rothaarig
  • bärtig
  • langhaarig
  • mit Palästinensertuch
  • Typ "Alternativer"

eng an die reale Person angelehnt hat? Ich meine, man kann ja von jemandem, den man ostentativ als "Zeugen" sucht, schlecht ein Phantombild präsentieren? Oder ist das zu spekulativ?


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 15:49
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:weil er etwas Geld für die Nutzung bekam und er eine Quittung ausstellte und für das Finanzamt alles korrekt führte.
ich möchte ja niemanden zu nahe treten, aber habt ihr 1983 mitbekommen? da war deutschland ein anderes land. es war selbstverständlich, dass man die maximale steuerverkürzung anstrebte. mit bestem gewissen.

aber darauf wird es nicht ankommen. die frage ist doch eher, WARUM sich der werkstattbesitzer das kennzeichen gemerkt hat oder haben will.


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 16:07
Zitat von pannettonepannettone schrieb:die frage ist doch eher, WARUM sich der werkstattbesitzer das kennzeichen gemerkt hat oder haben will.
Z. B. weil er ja angeblich während der Arbeit der Jungs an dem Bus weggerufen wurde. Und damit das Risiko bestand, dass nach seiner Rückkehr der Bus, dessen Insassen und allerlei Werkzeug aus seiner Werkstatt verschwunden sind (alles immer natürlich mit dem Vorbehalt, dass die Darstellung bei XY so stimmt).

Und wenn er von den Jungs einen Ausweis sehen wollte, die den aber "leider" unter dem ganzen Gepäck nicht "finden" konnten, dann war das Kennzeichen immerhin eine Möglichkeit, wenigstens irgendwie im Nachhinein an die Leute heranzukommen, sollte da irgendetwas schiefgelaufen sein. Also hat er das Kennzeichen in sein Notizbuch oder was auch immer geschrieben.

Auf Steuer würde ich bei so einer Situation auch nicht tippen. Das wird doch totsicher "schwarz" gelaufen sein, und selbst wenn nicht: was hätte das Finanzamt die Autonummer interessiert? Da wäre doch der Name des Kunden wichtiger gewesen.


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 16:17
Zitat von pannettonepannettone schrieb:ich möchte ja niemanden zu nahe treten, aber habt ihr 1983 mitbekommen? da war deutschland ein anderes land. es war selbstverständlich, dass man die maximale steuerverkürzung anstrebte. mit bestem gewissen.

aber darauf wird es nicht ankommen. die frage ist doch eher, WARUM sich der werkstattbesitzer das kennzeichen gemerkt hat oder haben will.
Ja, habe ich mitbekommen und kenne viele Leute, die durchaus korrekt ihre Steuern gezahlt haben. Insbesondere, wenn eine Quittung ausgestellt wurde, die wiederum vom Empfänger evtl ebenfalls beim Finanzamt eingereicht würde.

Aber es reicht ja auch, wie ich schon schrieb und daher Deine Frage schon zuvor beantwortet hatte, dass er sich das Kennzeichen einfach in seinen Unterlagen aufschrieb, weil er sie alleine in der Nacht in seiner Werkstatt zurückließ. Oder eben, weil er es als Einnahme dokumentierte.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:, und selbst wenn nicht: was hätte das Finanzamt die Autonummer interessiert? Da wäre doch der Name des Kunden wichtiger gewesen.
Vielleicht hat er, wenn denn, grundsätzlich das Kennzeichen notiert, um den Halter ermitteln zu können. ggf auch einfach für die Versicherung als Unternehmer. Aber man weiß es nicht.


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 18:04
Wie ich auch schon mehrfach geschrieben hab , finde ich das mit dem Pullihalter und dem KVZ auch sehr seltsam.
Aber wir diskutieren hier Seitenlang herum , man bekommt es doch eh nicht heraus, warum die Kripo den Halter nicht mehr ermitteln konnte. Und ehrlich ist doch egal warum , es ist halt so.
Wie wichtig die angeblichen Zeugen nun sind und ob sie tatsächlich nur als solche gesucht werden, lässt sich nun auch nicht klären und warm die Polizei erst jetzt nach ihnen fragt.
Wenn die Polizei dazu keine Erklärung nennt , wird sie ihre Gründe haben. Ist doch müssig darüber über Seiten zu schreiben.Ist meine Meinung.
Wichtig ist doch , warum sie erst jetzt nach so vielen Jahren zu Xy geht , nicht schon viel früher um nach denen zu zu suchen , als sich vielleicht noch mehr Leute daran erinnern konnten.
Ich denke mal und das hatte ich ja schon vorne im Thread geschrieben , dass es eher unwahrscheinlich ist ,das sie irgendwas gesehen haben . Sie sind gegen 23.30 bei der Werkstatt angekommen , hatten ein Problem mit dem Auto . Ich versteh jetzt nichts von Autos, aber der Werkstattbesitzer sagte ja, dass der Deckel oder was sie brauchten auf Lager hat. Vielleicht weiß jemand wie wichtig dieses Teil war , dass sie in der Nacht noch in der Werkstatt vorstellig wurden. Konnte der Wagen damit nicht mehr fahren oder was?
Dann wenn man dem Taxifahrer glaubt , waren sie mit der Reperatur beschäftigt , er selbst war mehrfach weg wegen Touren und er sagte aus,das sie gegen 2 oder 2. 30 Uhr fertig waren.
Die Werkstatt lag ca 700 Meter vom Auffindeort des Rades entfernt, es war ein heftiges Gewitter im Gang, die hatte bestimmt Musik an, also was sollen die da schon mitbekommen haben?
Und als sie wegfuhren war das Mädchen schon längst überwältigt worden, zumal sie ja auch in die andere Richtung gefahren sind , wenn sie tatsächlich zum Bodensee wollten. Und warum sollten sie das sagen, als sie die Werkstatt aufsuchten wo sie doch nicht mal wissen konnten, dass sie ev noch was anderes vor hatten?
Nein das passt nicht für mich zusammen.
Also muß es ja Gründe haben warum sie jetzt fast 40 Jahre danach ,so eindringlich nach ihnen suchen.
Zum Beispiel könnte sich herausgestellt haben , nur mal so m Rande , das der Taxifahrer sich in der Uhrzeit geirrt hatte,sie ev doch vielleicht was hätten sehen können .
Und es wird immer wieder gesagt , dass wenn Ermittler nach XY gehen , meist alles ausermittelt haben und sich noch was davon versprechen an die Öffentlichkeit zu gehen, weil vielleicht doch noch ein Zeuge was gesehen hat , sich aber nicht gemeldet hat , weil er nur auf Durchreise war, oder dachte das die Polizei das schon weiß oder er nicht wusste , dass er was wichtiges gesehen hat. Oder ja er nach vielen Jahren, weil sich seine Situation geändert hat oder die Verjährung für Beihilfe vorbei ist oder das Gewissen sich meldet, dann doch noch was dazu sagt.
Meist ist es der letzte Versuch, doch noch den Mord aufzuklären.
Und bei dem Filmfall geht es ausschliesslich um die Frage , wer diese vier jungen Männer waren. Es werden keine andere Zeugen gesucht , nach fast 40 Jahren eh fast unwahrscheinlich, aber auch wenn man die4 finden würde, glaube ich nicht , dass sie sich noch an sowas erinnern würden?
Also hat es einen Grund warum erst jetzt nach ihnen gesucht wird mit solcher Inbrunst.
Vielleicht ist es auch so, das der Taxifahrer erst jetzt vor kurzem sich bei der Kripo gemeldet hat und von der Begegnung mit den vieren berichtet hat? Was denkt ihr?
Das fände ich nun interessanter, dass zu erörtern.


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06.03.2022 um 19:22
@sallomaeander

Deine These finde ich absolut naheliegend und plausibel.


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 19:49
Zitat von pannettonepannettone schrieb:dann schickte man zwei polizisten dorthin um nachzufragen, da wird dann ein aktenvermerk stehen, dass der halter keine angeben machen konnte (da war man vielleicht 3 monate später… - ich wüsste jetzt auch nicht, was mein firmenauto am 4.12.21 gemacht hat… was war das eigentlich für ein tag?)
Dann wäre aber die Spur weiter ermittelt worden. Zumal es eher unwahrscheinlich ist, das der Halter eines Wohnmobils nicht weis, wem er es verborgt hatte, um damit zum Bodensee zu fahren
Schon die Aufnahme und Befragung des Halters, wäre in einer anderen Akte gelandet. Der Bulli wäre in den Akten nie wieder erwähnt worden, ohne Halterdaten.
Ich bin sowieso der Meinung, der Bulli gehörte einem der 4 Männer.
Zitat von pannettonepannettone schrieb:blatt xx fehlt nun leider… in allen anderen blättern wird immer nur auf „den halter“ bezug genommen.
Das ist eben nicht so, sondern der Halter wird immer mit erwähnt.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Sollte der Taxifaher also das Schild am geöffneten Deckel abgelesen haben, auf der Hebebühne, in einem ungewohnten Winkel, könnte er durchaus die Buchstaben des Kennzeichens durcheinander gebracht haben. Es kämen für mich alle Permutationen der Buchstaben A, C, K und W in Frage.
Der Werkstattbesitzer wird die Nummer aufgeschrieben haben. Zur eigenen Sicherheit
s.u.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Kann es nicht auch möglich sein, dass der Werkstattbesitzer und Taxiunternehmer/-fahrer fein ordentlich dokumentiert hat, wer seine Werkstatt benutzte? Entweder weil er fürchtete, dass während seiner Abwesenheit was passiert (Einbruch/Diebstahl, sonst was) oder weil er etwas Geld für die Nutzung bekam und er eine Quittung ausstellte und für das Finanzamt alles korrekt führte. Dann hat er dokumentenecht auch das Kennzeichen notiert.
Zitat von pannettonepannettone schrieb:aber darauf wird es nicht ankommen. die frage ist doch eher, WARUM sich der werkstattbesitzer das kennzeichen gemerkt hat oder haben will.
Das hat hier jemand sehr gut begründet.
Damit er was in der Hand hat, wenn er von seiner Taxitour wieder kommt und nicht nur der Bulli und die vier Personen weg sind, sondern auch noch große Teile seines Werkzeuges.
Fahrlässig wäre es gewesen sich das Kennzeichen nicht zu notieren. Das würde wohl auch jede Versicherung so sehen.


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06.03.2022 um 19:58
Wie ich hier schon einmal in den Raum stellte:

Darf man von einer realistischen Darstellung des Bulli-Quartetts im FF ausgehen?

Wo doch auch SL durch eine der realen Person sehr nahe kommende Schauspielerin dargestellt wurde?

Oder sind das eher "Beispieltypen", wie sich ein Regisseur diese Männer vorstellt? Was denkt Ihr?


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Mordfall Simone Langer (1983)

06.03.2022 um 21:37
Zitat von enidan17enidan17 schrieb: Vielleicht kann man die Männer wegen dem Gewitter als Täter ausschließen? Vielleicht waren sie alle trocken und in der Kleidung von vorher, als der Taxifahrer zurückkam?
Regnete es denn schon? Ich hatte es so verstanden, dass sich das Gewitter ankündigte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Simone 7km auf einem Fahrrad (=Metall) über das offene Feld gefahren wäre, wenn es schon gewittert hätte. Ich denke, es war eher so ein "schnell, da braut sich jetzt aber was zusammen".
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Genau. Deshalb fährt der "Psychopath" auch, oder lässt fahren.... in die falsche Richtung. Entgegengesetzt zu der, wo sie hin wollten. (Ironie off)
Gibt es viele Psychopathen, die ruhig eine Frau umbringen, die so gute Freunde mit im Auto haben, dass sie über 40 Jahre ohne Gewissensbisse gedeckt werden? Ich glaube nicht.
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Wenn man mal den Probefahrtgedanken ausklammern will.....und vier junge Männer warten nachts in einer Werkstatt rum?
Na ja, wenn das keine routinierten Autoschrauber waren. Einer schraubt, der andere assistiert. Wenn man ein Team ist, kommt es doof, wenn sich zwei in die nächste Kneipe absetzen, zumal man ja auch nicht wusste, die lange das dauern würde.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Könnte es sein, dass man den Halter/Fahrer/Wortführer des Bulli-Quartetts seitens der EB sehr wohl kennt, dieser aber bereits verstorben ist? Gegen Verstorbene wird nicht ermittelt; das Wissen um die Identität eventueller (Mit-) Täter könnte der Hauptverdächtige mit ins Grab genommen haben?
Erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Wären die Burschen verdächtig gewesen und ermittelt worden, hätte man da doch auch weiter ermittelt. So schwer konnte es damals nicht sein, mit einer Öffentlichkeitsfahndung die anderen Freunde zu ermitteln.
Zitat von NananaNanana schrieb:Was ist eigentlich mit dem Taxi-Fahrer? Der hätte doch auch was beobachten können. Der war doch auch unterwegs. Von dieser Befragung hört man gar nix. Wir wissen ja nicht mal ob die Aussage bzgl der 4er Kombi stimmt.?
Entweder ist das Wissen, das die Polizei für sich behält. Oder er weiß nichts.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Meiner Meinung nach ein zu geringes Zeitfenster, den Wagen zu reparieren, von der Hebebühne herunter, dann das Verbrechen verüben und dann wieder zurück zur Werkstatt und wieder rauf auf die Bühne.
Man wusste ja auch nicht, wann der Taxifahrer wieder kommt. Und man wusste nicht, das Simone demnächst vorbeifährt. Das ist so ein "wenn ... dann" - hätten die Eltern es nicht erlaubt, würde sie noch leben. Hätten die Eltern des Freundes aufgrund des nahenden Gewitters beschlossen, sie heimzubringen, würde sie noch leben. Hätten die Eltern sie abgeholt ... würde sie noch leben (kein Vorwurf, niemand weiß, wie viele derartiger Nahtoderfahrungen er schon hinter sich hat).
Zitat von pannettonepannettone schrieb:ich lese mal im kaffeesatz: ich könnte mir vorstellen, dass man damals eine halterabfrage per funk/telefon/fernschreiber machte und darüber eine aktennotiz fertigte (blatt xx dA) dann schickte man zwei polizisten dorthin um nachzufragen, da wird dann ein aktenvermerk stehen, dass der halter keine angeben machen konnte (da war man vielleicht 3 monate später… - ich wüsste jetzt auch nicht, was mein firmenauto am 4.12.21 gemacht hat… was war das eigentlich für ein tag?)
blatt xx fehlt nun leider… in allen anderen blättern wird immer nur auf „den halter“ bezug genommen.
Kann ich mir vorstellen. Oder das Blatt hat sich zersetzt. Es wurde schlampig dokumentiert. Es ging verloren. Man kann es heute nicht mehr lesen.
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb: Naja, es werden auch bis heute in Niedersachsen noch die Jungs einer Gruppe gesucht, von denen einer hinterrücks einfach so eine Radfahrerin erschoß..... Da gibt es leider nicht viel, was es nicht gibt im Leben.
Klar gibt es das, aber die Wahrscheinlichkeit ist halt sehr, sehr gering.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Mir kommen zwischenzeitlich auch Zweifel an der Korrektheit des Kennzeichens, das der Taxiunternehmer an dem VW-Bus erkannt haben will.
Warum? Er hat sie doch auf Kronach angesprochen. Wenn nachts vier Fremde zu mir in die Werkstatt kommen (ist ja auch eine Bedrohungssituation für mich, 4:1), schaue ich automatisch erst mal, wo sie herkommen. Ist ja auch praktisch ein door opener für jedes Gespräch "Seid ihr aus Kronach? Was führt euch um die Zeit hierher?".
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Kann es nicht auch möglich sein, dass der Werkstattbesitzer und Taxiunternehmer/-fahrer fein ordentlich dokumentiert hat, wer seine Werkstatt benutzte?
Ich kenne mehrere Leute, die Autonummern aus den verschiedensten Gründen aufschreiben, weil es doch zum Halter führt und ggf. weitere Informationen liefert. Meine Eltern wohnen in einer trögen Seitenstraße in unserem Dorf - eine Nachbarin schreibt dort alle Nummer auf, die sie niemandem zuordnen kann, für den Fall, dass danach ein Einbruch etc. stattfindet.
Zitat von pannettonepannettone schrieb:ich möchte ja niemanden zu nahe treten, aber habt ihr 1983 mitbekommen? da war deutschland ein anderes land. es war selbstverständlich, dass man die maximale steuerverkürzung anstrebte. mit bestem gewissen.
So generell würde ich das nicht sagen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und wenn er von den Jungs einen Ausweis sehen wollte, die den aber "leider" unter dem ganzen Gepäck nicht "finden" konnten, dann war das Kennzeichen immerhin eine Möglichkeit, wenigstens irgendwie im Nachhinein an die Leute heranzukommen, sollte da irgendetwas schiefgelaufen sein. Also hat er das Kennzeichen in sein Notizbuch oder was auch immer geschrieben.
Das Kennzeichen hast du auch diskret notiert. Wenn du nach dem Ausweis fragst, gibt es gleich so ein Mißtrauensverhältnis.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Und bei dem Filmfall geht es ausschliesslich um die Frage , wer diese vier jungen Männer waren. Es werden keine andere Zeugen gesucht , nach fast 40 Jahren eh fast unwahrscheinlich, aber auch wenn man die4 finden würde, glaube ich nicht , dass sie sich noch an sowas erinnern würden?
Der Abend ist ja schon sehr anders verlaufen als gedacht. Vermutlich können sie sich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, aber dass sie irgendwo gehalten haben ... meinen Eltern ist, als ich ein Kind war, auf der Rückfahrt vom Urlaub mal das Benzin ausgegangen. Mitten in den Nacht standen wir auf einer Landstraße - sie stritten sich, mein Vater trabte mit einem Reservekanister los. Ich könnte das nicht mehr räumlich verorten. Aber weil es so anders war (und die Stimmung so angespannt) habe ich die Szenen auch noch 40+ Jahre später vor Augen - auch, dass jemand hielt und meiner Mutter zu Benzin verhalf - und wir dann praktisch mit Benzin stundenlang auf meinen Vater warteten (gefühlt, bin auch immer wieder eingenickt), bis der zurückkam - gab ja keine Handys.
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Vielleicht ist es auch so, das der Taxifahrer erst jetzt vor kurzem sich bei der Kripo gemeldet hat und von der Begegnung mit den vieren berichtet hat? Was denkt ihr?
Glaube ich nicht. Ich schätze, dass man alle Stellen, die routinemäßig um die Zeit noch unterwegs sind (Rettungsdienst, Taxiunternehmen, ....) zeitnah befragt hat.


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