sallomaeander schrieb:Es ist Nacht.
Vier junge Mäner sind gemeinsam in einem Auto unterwegs, das bis zu neun Sitzplätze gehabt haben könnte.
Die vier Männer halten sich zur Tatzeit 700 m vom Tatort entfernt auf.
Die vier Männer haben kein lückenloses Alibi.
Eine junge Frau ist allein auf der Landstraße mit dem Fahrrad unterwegs.
Die vier jungen Männer sind bis heute unbekannt.
Das mutmaßliche Täterfahrzeug, wie es von Zeugen beschrieben wurde, ähnelt dem Fahrzeug der vier Männer sowohl farblich als auch vom Fahrzeugtyp her.
Es scheint irgend eine Art von Mysterium um Halter/Besitzer/Fahrer/Benutzer des Bullis zu geben.
Ich halte die Männer für nicht Tatverdächtiger als jeder, der im Umkreis von 700m in der Gegend war. Gründe:
- Nachts ist halt "praktisch" - es sind weniger Leute unterwegs, ganze Gruppen scheiden aus (Rentner, Spaziergänger, Gassigeher ....)
und die Sicht ist eingeschränkt
- 700m ist doch noch eine ganze Strecke. So in der Nähe ist das nicht (relativ gesehen). Es ist ja nicht so, dass sich innerhalb dieser
700m nicht noch andere Leute aufhielten (einige sogar in Hörweite)
- Das mit dem lückenlosen Alibi stimmt auch nicht - sie hatten sowohl zueinander konstant Kontakt (also drei Zeugen für jeden) - das
platzt nur, wenn es eine Gemeinschaftstat war - aber auch Kontakt zum Taxifahrer, zumindest zu Beginn und zum Ende des Aufent-
haltes. Soweit ich verstanden habe, hatte der Taxifahrer mehrere Fahrten hintereinander, d.h. sie wussten nicht, wann er
wiederkommt.
- Vermutlich hätten die vier Männer damals ermittelt werden können (man plant dieses ja 39 Jahre später zu tun) - die
wahrscheinlichste Variante ist, dass man es damals nicht für relevant hielt und sie nicht ermittelt hat.
- Täterfahrzeug: Ja, aber es gab noch viel mehr dieser Fahrzeuge auf der Straße
- "Mysterium" - ich nehme an, der Halter wurde damals ermittelt, man sprach kurz mit ihm, das klang schlüssig und man hat die
Daten nicht ordentlich notiert.
SkuggisMama schrieb: Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Sie ruft vom Freund aus (unbemerkt von diesem) einen Kumpel an und will sich nachts (bei Gewitter) auf der Landstraße mit ihm treffen?
V.a. um die Zeit. Meine Eltern hätten mich auch heimfahren lassen, aber, wäre ich nicht 0.30 daheim eingetroffen, hätten sie sich wutentbrannt ins Auto gesetzt und hätten mich an den Ohren heimgezogen und mir ein Jahrzehnt Hausarrest gegeben. Die Eltern sind ja auch losgefahren, ich denke, das war "normales Elternverhalten" damals.
D.h. Simone hatte den Bogen an dem Abend ohnehin schon fast überspannt, wenn sie sichergehen wollte, dass solche Aktionen auch zukünftig stattfinden können, musste sie sich nun an die (sehr mühsam ausgehandelte) Absprache halten.
sooma schrieb: Zu der Zeit war es durchaus üblich, sich im Voraus mündlich zu verabreden. Muss also nicht unbedingt ein Zufall gewesen sein.
Aber doch nicht um Mitternacht, wo Simone gar nicht wusste, ob sie bleiben darf oder nicht und ohnehin unter Zeitdruck heimradeln musste.
Delphi10 schrieb:Angeblich wollten die 4 Männer mit dem Bus zum Bodensee.
Wenn sie was mit dem Mord zu tun hätten, ist es sehr seltsam, dass die Leiche in entgegengesetzter Richtung gefunden wurde.
Einziger Grund: Auto konnte nur notdürftig repariert werden, man war sich nciht sicher, ob man die Fahrt schafft und beschloss wieder umzudrehen. Dafür gibt es aber keine Anzeichen.
orakel09 schrieb:Selbst wenn man den Bus als Oldtimer heute noch irgendwo fände - ich wüsste nicht, was das zur Lösung des Falls beiträgt. Spuren dürften nach fast 40 Jahren und unzähligen Nutzern wohl keine mehr vorhanden sein
Vielleicht gäbe es noch den Brief und damit Halterinformationen. Selbst wenn das Ding nun ein Dekostück oder ein Hühnerstall ist. In meiner Familie wurde mal versucht, eine Karosserie (mehr was das nicht mehr) ohne Brief zu verschrotten - das geht nicht.
Nightrider64 schrieb: Und dann? Hätte man das seinerzeit auf sich beruhen lassen ?
Doch wohl eher nicht. Die Personalien des Halters müssen in den Ermittlungsakten stehen, wenn man nach ihm ermittelt hätte.
Auch Polizisten sind Menschen - da gingen ja vermutlich jede Menge Hinweise ein. Damals wäre es ja problemlos möglich gewesen, den Halter nochmal abzufragen, da das Nummernschild vorlag. Ergo: Wenn das nur eine Nebenspur war, kann es sein, dass nur ein kurzer Vermerk gemacht wurde: Mit Halter gesprochen, Sachverhalt ....
Mit der Info kann das Cold Case Team heute nichts mehr anfangen.
IamSherlocked schrieb: Bleibt aber immer noch die Frage, warum sie nachts mit Badesachen unterwegs gewesen ist.
Sie hatte Ferien, war mittags mit Freunden am Baggersee, ging dann direkt zum "Geburtstagsfreund" und hatte zwischendurch keine Möglichkeit, die Sachen heimzubringen. War in den 1980ern ganz normal. Du hast lange Strecken mit dem Rad zurückgelegt. Allerdings doch versucht, keine unnötigen Strecken zu fahren.