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Mordfall Simone Langer (1983)

1.080 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bayern, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:00
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Personalien des Halters müssen in den Ermittlungsakten stehen, wenn man nach ihm ermittelt hätte.
Du hast vollkommen Recht, ich hatte das die ganze Zeit falsch im Kopf und dachte, die Polizei sucht den/die FAHRER, aber ich habe mir das Video noch einmal angesehen und es wird tatsächlich nach dem Halter gefragt.

Und der wäre damals, im Gegensatz zu dem Fahrer, ja wirklich leicht zu ermitteln gewesen. Ein Anruf bei der Zulassungsstelle.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es gibt nur 2 Möglichkeiten, warum man heute nach dem Halter sucht:

1. Erhebliche Teile der Ermittlungsakten sind zwischenzeitlich verschwunden
2. Der Halter wurde nie ermittelt, der Spur seinerzeit überhaupt nicht nachgegangen.
Zu 2. könnte es noch die Variante 3. geben: Die Spur war seinerzeit der Polizei gar nicht bekanntgeworden, sondern der Zeuge hat sich, aus welchen Gründen auch immer, erst sehr sehr viel später gemeldet, als man die dann von ihm genannte Autonummer nicht mehr zuordnen konnte.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:09
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Zu 2. könnte es noch die Variante 3. geben: Die Spur war seinerzeit der Polizei gar nicht bekanntgeworden, sondern der Zeuge hat sich, aus welchen Gründen auch immer, erst sehr sehr viel später gemeldet, als man die Autonummer nicht mehr zuordnen konnte.
Hatte ich auch schon dran gedacht. Der Zeuge kam erst jetzt. Das glaube ich aber nicht. Er hätte sich wohl heute nicht mehr an Einzelheiten oder Kennzeichen erinnern können
Die Daten des Fahrzeuges waren sicherlich noch 10 Jahre oder länger archiviert gewesen.

Für mich ist vollkommen klar, das der Spur nach den 4 Insassen seinerzeit gar nicht weiter nachgegangen wurde.
Die Spur scheint ja weder einen Tatverdacht begründet, noch zu einem Ausschluß eines Tatverdachtes geführt zu haben.
Sie wurde gar nicht untersucht und das ist erst bei Wiedereröffnung der Ermittlungsakten aufgefallen.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:09
Zitat von SkuggisMamaSkuggisMama schrieb:Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Sie ruft vom Freund aus (unbemerkt von diesem) einen Kumpel an und will sich nachts (bei Gewitter) auf der Landstraße mit ihm treffen?
Ganz genau. Dazu kommt noch, dass es damals (sicher schon in den 90er, wahrscheinlich auch schon früher) möglich war, sich auf Wunsch Verbindungsnachweise mit der monatlichen Telefonrechnung schicken zu lassen. Also eine schöne lange Liste, welche Nummer wann für wie lang in diesem Monat angerufen wurde.

Wozu man sowas will? Ganz einfach: Damals gab es keine Flatrate, jedes Telefonat kostete und zwar abhänig von der Entfernung und der Uhrzeit. Deshalb fragt Simone auch höflich, ob sie telefonieren darf.

Es wird genug Menschen gegeben haben, die so einen Nachweis mitschicken ließen um ein bisschen Kontrolle über das heimische Telefonverhalten zu haben, besonders mit Teenager im Haus. (Zu der Zeit gab es sogar Schlösser für die Wählscheiben, kein Witz!)

Leider konnte ich (zugegebenermaßen) im Netz nicht finden, seit wann es diese Nachweise gab. Auf einem solchen wäre jedenfalls sogar für die Eltern nachvollziehbar gewesen, welche Nummern angerufen wurden und als Gast hätte man auch nicht bedenkelos telefoniert, sondern eine Telefonzelle zu 30 Pfennig in Anspruch genommen.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:14
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ganz genau. Dazu kommt noch, dass es damals (sicher schon in den 90er, wahrscheinlich auch schon früher) möglich war, sich auf Wunsch Verbindungsnachweise mit der monatlichen Telefonrechnung schicken zu lassen.
Diese Funktion wurde am 01.11.1994 für analoge Telefonanschlüsse eingeführt, Telekom - andere Netzbetreiber gab es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht für die Privathaushalte (dies begann 1998).
Quelle: https://www.post-und-telekommunikation.de/PuT/Tk_1994_2_Juli-Dez.php
Abschnitt "Einzelverbindungsnachweis auch für analoge Telefonanschlüsse"

Ergänzung: ISDN startete 1989 - es ist somit quasi ausgeschlossen, dass die Eltern Zugriff auf den Verbindungsnachweis hatten.
Quelle: https://www.teltarif.de/isdn-rueckblick-technik-hintergrund/news/55196.html

Wohl aber hätte die Polizei mit Sicherheit im Rahmen einer förmlichen Anfrage bei der Telekom Zugriff auf die Daten bekommen, schon allein aus Abrechnungszwecken lagen diese stets vor.

Ob dies passierte, ist nirgendwo zu lesen.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:15
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Daten des Fahrzeuges waren sicherlich noch 10 Jahre oder länger archiviert gewesen.
Da wäre ich nicht so sicher: Ich bin beruflich oft in Archiven unterwegs, und dabei trifft man immer wieder auf Lücken in den späten 70er und frühen 80er Jahren die dadurch entstanden sind, dass man ab Mitte/Ende der 70er mit den ersten Computern gearbeitet hat, sich aber noch keine Gedanken darüber gemacht hat, was mit den Daten nach dem Übergang auf ein neues System passiert bzw. wie man die überhaupt übertragen kann. Und bei der begrenzten Speicherfähigkeit der Systeme hat man oft nur das gespeichert, was noch aktuell war.

Wenn jetzt, sagen wir mal, das besagte Auto 1984 abgemeldet wurde und man 1986 ein neues Computersystem eingeführt hat, dann könnte ich mir aus der Erfahrung im Umgang mit den "Hinterlassenschaften" (ich bin allerdings kein IT-Experte!) sehr gut vorstellen, dass nur die aktuellen Daten übertragen wurden und alle vor der Einführung des neuen Systems bereits "abgelegte" Vorgänge schlichtweg über den Jordan gegangen sind.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:17
Zitat von soomasooma schrieb:Zu der Zeit war es durchaus üblich, sich im Voraus mündlich zu verabreden. Muss also nicht unbedingt ein Zufall gewesen sein.
Denke ich auch. Ich bin ja aus DDR. Da war das völlig normal. Aber in der BRD damals hatte bestimmt auch nicht jeder Telefon. Von meinen 2 Westverwandtschaftsfamilien auch nur eine. Die ohne lebte in Pegnitz bei Bayreuth.
Und vielleicht war demjenigen sein Auto wichtiger als Telefon, weil er vielleicht auch viel unterwegs war. War damals doch noch recht teuer so ein Festnetzanschluss, oder?
Simone und er könnten sich bei einer Freizeitbeschäftigung kennengelernt haben oder einem Fest (Kirmes), gibt doch haufenweise Möglichkeiten, sich kennenzulernen und auch ohne Telefon zu verabreden.

Das hier fiel mir gestern auf.

Was könnte das bedeuten?
In der Nacht hat sie keine Badesachen gebraucht, wieso führt sie dann diese mit? Am gefundenen Rad war die Tüte auch nicht geblieben, so viel ich sehe auf dem Foto.
Außerdem führte sie eine Plastiktüte mit Badesachen mit sich.
Quelle: https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/-aktenzeichen-xy---cold-case-aus-1983---wer-toetete-simone-langer--31648522.html


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:23
Zitat von ulricht856ulricht856 schrieb:Diese Funktion wurde am 01.11.1994 für analoge Telefonanschlüsse eingeführt
Herzlichen Dank für deine Aufklärung bzw. Richtigstellung!
Zitat von ulricht856ulricht856 schrieb:Wohl aber hätte die Polizei mit Sicherheit im Rahmen einer förmlichen Anfrage bei der Telekom Zugriff auf die Daten bekommen, schon allein aus Abrechnungszwecken lagen diese stets vor.
Aber zumindest das hätte geklappt und ich kann mir gut denken, dass es auch geprüft wurde, auch, wenn es nirgends fest steht.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:24
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Denke ich auch. Ich bin ja aus DDR. Da war das völlig normal. Aber in der BRD damals hatte bestimmt auch nicht jeder Telefon. Von meinen 2 Westverwandtschaftsfamilien auch nur eine. Die ohne lebte in Pegnitz bei Bayreuth.
Meiner Erinnerung nach (bin im Westen aufgewachsen) waren es aber vor allem ältere Leute, die damals kein Telefon hatten. Und mit ältere meine ich 70plus. Meine Großeltern hatten damals alle schon Telefon, nicht aber meine Urgroßmutter (damals 83).

Jüngere Leute, also meine Eltern (damals in den 30ern) waren da aber auch weitgehend schon mit Telefon versorgt. Ausnahmen gab es natürlich, aber die waren selten (und wurden auch schon als seltsam angesehen....).

Allerdings wurde schon darauf geachtet, nicht "stundenlang" zu telefonieren. Verglichen mit heute waren die Gespräche verhältnismäßig teuer. Aber eine kurze Verabredung durchs Telefon war ganz normal.....


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:28
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Aber zumindest das hätte geklappt und ist auch ganz sicher geprüft worden!
Nicht unbedingt. Damals wurde erfasst, wie lange telefoniert wurde und ob es ein Orts- oder Ferngespräch war. Da ging es nur um die Zeit und die grobe Entfernung. Je nach technischem Stand des Telefonnetzes war es gar nicht möglich zu speichern mit welchem Anschluss telefoniert wurde.

Eine mechanische Vermittlungsstelle kann ja gar nichts speichern, genausowenig wie eine Steckdose "weiß" ob da zuletzt eine Lampe oder ein Bügeleisen angeschlossen war. Und der Stromzähler "weiß" auch nur, wieviel Strom verbraucht wurde, aber nicht, ob die Waschmaschine oder der Toaster lief.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:32
@IamSherlocked

Sie war nachmittags schwimmen und ist im Anschluß mit ihren Badeklamotten zum Freund gefahren.

Ich war auch von morgens bis spät abends "draußen".

Das ist tatsächlich nicht ungewöhnlich

LG

Kalimba


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:33
@sooma

Danke. Ich hatte nicht genug vergrößert.

Bleibt aber immer noch die Frage, warum sie nachts mit Badesachen unterwegs gewesen ist.

So viel ich mich erinnere, war im FF nicht die Rede davon, dass sie an dem Donnerstag baden war und die Sachen nur vergessen hatte.

Ich würde gerne nochmal schauen, weiß jemand, ob die noch online ist?
Gestern hatte ich nix gefunden in Mediathek und YT.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:34
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ich würde gerne nochmal schauen, weiß jemand, ob die noch online ist?
https://www.youtube.com/watch?v=11Hvx2Ozqq4 (Video: Aktenzeichen XY... ungelöst vom 23. Februar 2022)


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:34
erledigt


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:36
Zitat von kalimbakalimba schrieb:Sie war nachmittags schwimmen und ist im Anschluß mit ihren Badeklamotten zum Freund gefahren.

Ich war auch von morgens bis spät abends "draußen".

Das ist tatsächlich nicht ungewöhnlich
Danke.

Mir war das nicht im Gedächtnis geblieben.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:36
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Je nach technischem Stand des Telefonnetzes war es gar nicht möglich zu speichern mit welchem Anschluss telefoniert wurde.
Oh je, schade.

Da wir es aber sowieso für recht unwahrscheinlich halten, dass sie sich noch mal von einem fremden Apparat aus zu einem Treffen am Ortseingang verabredet hat...

Es wird wohl doch eine Zufallstat gewesen sein, die sich mir einfach nicht erschließt.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 12:39
Hier auch nochmal aus der Bild-Quelle oben ein Polizeifoto vom Fundort (1) des Fahrrades und der Tüte mit ihren Sachen:

2 1.webp
https://m.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/cold-case-mord-an-schuelerin-15-aus-donauwoerth-wird-neu-aufgerollt-79233096.bildMobile.html

Was mit (2) und (3) dort im Bewuchs bezeichnet wurde, ist mir nicht klar. Auffällig sind für mich die Bremsspuren - wenn es denn welche sind.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 13:03
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:eider konnte ich (zugegebenermaßen) im Netz nicht finden, seit wann es diese Nachweise gab. Auf einem solchen wäre jedenfalls sogar für die Eltern nachvollziehbar gewesen, welche Nummern angerufen wurden
Zitat von ulricht856ulricht856 schrieb:ohl aber hätte die Polizei mit Sicherheit im Rahmen einer förmlichen Anfrage bei der Telekom Zugriff auf die Daten bekommen, schon allein aus Abrechnungszwecken lagen diese stets vor.
Nein. Die lagen im Nachhinein nicht vor, bei mechanischer Vermittlung
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Aber in der BRD damals hatte bestimmt auch nicht jeder Telefon
So gut wie jeder hatte 1983 ein Telefonanschluß. Gab sicher einige wenige Ausnahmen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Je nach technischem Stand des Telefonnetzes war es gar nicht möglich zu speichern mit welchem Anschluss telefoniert wurde.
Korrekt.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Eine mechanische Vermittlungsstelle kann ja gar nichts speichern, genausowenig wie eine Steckdose "weiß" ob da zuletzt eine Lampe oder ein Bügeleisen angeschlossen war.
So war das. Ohne komplizierte Fangschaltungen, die vorher beantragt werden mussten ließ sich da gar nichts zurückverfolgen.
Gab immer Ärger in meiner Studenten WG, wem denn nun die hohen Telefonkosten zuzurechnen wären.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Da wir es aber sowieso für recht unwahrscheinlich halten, dass sie sich noch mal von einem fremden Apparat aus zu einem Treffen am Ortseingang verabredet hat...
Sie war auf dem Weg nach Hause und nur noch einige hundert Meter vom Ziel entfernt.
Sie durfte auch nicht länger weg, so daß eine zusätzliche Verabredung praktisch ausfiel.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Es wird wohl doch eine Zufallstat gewesen sein, die sich mir einfach nicht erschließt.
Der Transporter wird angehalten haben und man wird versucht haben Simone erst einmal in den Wagen zu locken. Vielleicht hat man ihr angeboten, sie bei dem starken Gewitter nach Hause zu fahren mitsamt ihrem Fahrrad.
Simone aber lehnte ab, da sie sowieso nur noch einige hundert Meter hatte und wahrscheinlich auch schon naß war.
Da hat man sie dann mit Gewalt in den Transporter gezerrt und das Rad einfach aus dem Sichtbereich geschafft, indem man es die Böschung hinunter warf.

Obwohl sicherlich ein Anfangsverdacht gegen die 4 jungen Leute besteht, so kann ich mir nicht wirklich vorstellen, das dies die Täter waren.
Sie verhielten sich, wie der Taxifahrer beschrieb, vollkommen normal und unaufgeregt, als er von seiner Tour zurück kam.
Ich glaube auch nicht, das jemand während einer Probefahrt die Radfahrerin abgegriffen hat und die Leiche sich im Bulli befand.
Da ist mir einfach das Zeitfenster zu klein.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 13:18
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es ist Nacht.
Vier junge Mäner sind gemeinsam in einem Auto unterwegs, das bis zu neun Sitzplätze gehabt haben könnte.
Die vier Männer halten sich zur Tatzeit 700 m vom Tatort entfernt auf.
Die vier Männer haben kein lückenloses Alibi.
Eine junge Frau ist allein auf der Landstraße mit dem Fahrrad unterwegs.
Die vier jungen Männer sind bis heute unbekannt.
Das mutmaßliche Täterfahrzeug, wie es von Zeugen beschrieben wurde, ähnelt dem Fahrzeug der vier Männer sowohl farblich als auch vom Fahrzeugtyp her.
Es scheint irgend eine Art von Mysterium um Halter/Besitzer/Fahrer/Benutzer des Bullis zu geben.
Ich halte die Männer für nicht Tatverdächtiger als jeder, der im Umkreis von 700m in der Gegend war. Gründe:
- Nachts ist halt "praktisch" - es sind weniger Leute unterwegs, ganze Gruppen scheiden aus (Rentner, Spaziergänger, Gassigeher ....)
und die Sicht ist eingeschränkt
- 700m ist doch noch eine ganze Strecke. So in der Nähe ist das nicht (relativ gesehen). Es ist ja nicht so, dass sich innerhalb dieser
700m nicht noch andere Leute aufhielten (einige sogar in Hörweite)
- Das mit dem lückenlosen Alibi stimmt auch nicht - sie hatten sowohl zueinander konstant Kontakt (also drei Zeugen für jeden) - das
platzt nur, wenn es eine Gemeinschaftstat war - aber auch Kontakt zum Taxifahrer, zumindest zu Beginn und zum Ende des Aufent-
haltes. Soweit ich verstanden habe, hatte der Taxifahrer mehrere Fahrten hintereinander, d.h. sie wussten nicht, wann er
wiederkommt.
- Vermutlich hätten die vier Männer damals ermittelt werden können (man plant dieses ja 39 Jahre später zu tun) - die
wahrscheinlichste Variante ist, dass man es damals nicht für relevant hielt und sie nicht ermittelt hat.
- Täterfahrzeug: Ja, aber es gab noch viel mehr dieser Fahrzeuge auf der Straße
- "Mysterium" - ich nehme an, der Halter wurde damals ermittelt, man sprach kurz mit ihm, das klang schlüssig und man hat die
Daten nicht ordentlich notiert.
Zitat von SkuggisMamaSkuggisMama schrieb: Das halte ich für extrem unwahrscheinlich. Sie ruft vom Freund aus (unbemerkt von diesem) einen Kumpel an und will sich nachts (bei Gewitter) auf der Landstraße mit ihm treffen?
V.a. um die Zeit. Meine Eltern hätten mich auch heimfahren lassen, aber, wäre ich nicht 0.30 daheim eingetroffen, hätten sie sich wutentbrannt ins Auto gesetzt und hätten mich an den Ohren heimgezogen und mir ein Jahrzehnt Hausarrest gegeben. Die Eltern sind ja auch losgefahren, ich denke, das war "normales Elternverhalten" damals.

D.h. Simone hatte den Bogen an dem Abend ohnehin schon fast überspannt, wenn sie sichergehen wollte, dass solche Aktionen auch zukünftig stattfinden können, musste sie sich nun an die (sehr mühsam ausgehandelte) Absprache halten.
Zitat von soomasooma schrieb: Zu der Zeit war es durchaus üblich, sich im Voraus mündlich zu verabreden. Muss also nicht unbedingt ein Zufall gewesen sein.
Aber doch nicht um Mitternacht, wo Simone gar nicht wusste, ob sie bleiben darf oder nicht und ohnehin unter Zeitdruck heimradeln musste.
Zitat von Delphi10Delphi10 schrieb:Angeblich wollten die 4 Männer mit dem Bus zum Bodensee.
Wenn sie was mit dem Mord zu tun hätten, ist es sehr seltsam, dass die Leiche in entgegengesetzter Richtung gefunden wurde.
Einziger Grund: Auto konnte nur notdürftig repariert werden, man war sich nciht sicher, ob man die Fahrt schafft und beschloss wieder umzudrehen. Dafür gibt es aber keine Anzeichen.
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Selbst wenn man den Bus als Oldtimer heute noch irgendwo fände - ich wüsste nicht, was das zur Lösung des Falls beiträgt. Spuren dürften nach fast 40 Jahren und unzähligen Nutzern wohl keine mehr vorhanden sein
Vielleicht gäbe es noch den Brief und damit Halterinformationen. Selbst wenn das Ding nun ein Dekostück oder ein Hühnerstall ist. In meiner Familie wurde mal versucht, eine Karosserie (mehr was das nicht mehr) ohne Brief zu verschrotten - das geht nicht.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb: Und dann? Hätte man das seinerzeit auf sich beruhen lassen ?
Doch wohl eher nicht. Die Personalien des Halters müssen in den Ermittlungsakten stehen, wenn man nach ihm ermittelt hätte.
Auch Polizisten sind Menschen - da gingen ja vermutlich jede Menge Hinweise ein. Damals wäre es ja problemlos möglich gewesen, den Halter nochmal abzufragen, da das Nummernschild vorlag. Ergo: Wenn das nur eine Nebenspur war, kann es sein, dass nur ein kurzer Vermerk gemacht wurde: Mit Halter gesprochen, Sachverhalt ....
Mit der Info kann das Cold Case Team heute nichts mehr anfangen.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb: Bleibt aber immer noch die Frage, warum sie nachts mit Badesachen unterwegs gewesen ist.
Sie hatte Ferien, war mittags mit Freunden am Baggersee, ging dann direkt zum "Geburtstagsfreund" und hatte zwischendurch keine Möglichkeit, die Sachen heimzubringen. War in den 1980ern ganz normal. Du hast lange Strecken mit dem Rad zurückgelegt. Allerdings doch versucht, keine unnötigen Strecken zu fahren.


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Mordfall Simone Langer (1983)

04.03.2022 um 13:44
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Je nach technischem Stand des Telefonnetzes war es gar nicht möglich zu speichern mit welchem Anschluss telefoniert wurde.
Genau so. Da wurde überhaupt nichts gespeichert. Es gab 1983 nur analoge Vermittlungsstellen und dort hatte jeder Anschluss nur einen Einheitenzähler, der mit den Einheitenimpulsen mitlief. Verbindungsnachweise gab es regulär nicht.

Eine weitere Verabredung halte ich in dem bei XY gezeigten Szenario auch für faktisch ausgeschlossen.


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