Mordfall Simone Langer (1983)

Zu Miss Mary. Genau das Verhalten der Eltern war für die damalige Zeit völlig normal. Man musste eben schauen wie man nach der Party o.ä. nach Hause kam. Dafür war man allein verantwortlich und wenn es geregnet hat, hat es halt geregnet. Ist man ins Bad und hat sich trocken gerubbelt. Aus allem wurde wenig Aufhebens gemacht.

HerrC.ausM. schrieb:Sie wurde doch von Autofahrern gesehen, wie sie Fahrrad fährt. Sie XY-Beitrag.

Sorry, aber ich habe mir jetzt eigens den XY-Beitrag auf einer Aufzeichnung noch einmal angeschaut. Es wurde vermutet, dass sie die B25/B2 gefahren ist; gesehen wurde nur der Kastenwagen auf der B2 vor dem Ortseingang zur Tatzeit.

Des weiteren wurde ja im Studio gerade nach Leuten gefragt, die Simone in der Nacht gesehen haben.

Demnach scheint es nicht mit Sicherheit festzustehen, dass Simone in der Nacht die Strecke B25/B2 gefahren ist.

SirHenry schrieb:Also nochmal...weshalb ist Simone unter diesen Umständen losgefahren?

Das ist doch völlig irrelevant und nicht hilfreich.
Es war so und fertig.

sallomaeander schrieb:HerrC.ausM. schrieb:
Sie wurde doch von Autofahrern gesehen, wie sie Fahrrad fährt. Sie XY-Beitrag.

Sorry, aber ich habe mir jetzt eigens den XY-Beitrag auf einer Aufzeichnung noch einmal angeschaut. Es wurde vermutet, dass sie die B25/B2 gefahren ist; gesehen wurde nur der Kastenwagen auf der B2 vor dem Ortseingang zur Tatzeit.

Des weiteren wurde ja im Studio gerade nach Leuten gefragt, die Simone in der Nacht gesehen haben.

Demnach scheint es nicht mit Sicherheit festzustehen, dass Simone in der Nacht die Strecke B25/B2 gefahren ist.

Danke, sehr interessant. Dann könnte sie also doch jemand aufgegabelt oder ihr die Heimfahrt angeboten haben.

MissMary schrieb:Die Autos waren damals auch kleiner - das Problem hatten wir früher immer, wenn meine Eltern uns geholt haben, hat nie das Rad bei uns reingepasst und so musste man am nächsten Tag dann nochmal hin und das Rad holen.

Naja, dass das Auto wohl groß genug war, das gesehen wurde, das wissen wir ja nun ziemlich sicher. Stellt sich nur die Frage, wer aus ihrem "Dunstkreis" evtl. so ein Auto fuhr?

SirHenry schrieb:...weshalb ist Simone unter diesen Umständen losgefahren?

Weshalb hielt sie niemand davon ab (Mutter/Vater des Kumpels oder der Kumpel selbst?

Weshalb begleite sie niemand von der Gastfamilie!?

Das sind meiner Meinung nach sehr wesentliche Fragen!

SirHenry schrieb:Das sind meiner Meinung nach sehr wesentliche Fragen!

Das war damals sehr wohl so ... es war (zumindest bei uns in der Gegend so), dass man die Eltern der Freunde sietzte und ein eher distanziertes Verhältnis hatte. Autofahrten hielt man auf ein Minimum, gerade auch private Fahrten, weil man den Kostenaspekt im Auge hatte. Das war aber damals normal.

Simones Eltern sind nicht losgefahren, da sie ja dachten, dass die Tochter das Versprechen "jemand bringt dich heim" einhält. Die Eltern des Geburtstagskindes hatten sicher die Einstellung "Ihr Kind, sollen sie halt schauen, wie sie heimkommt".

Simone ist losgefahren, weil ihr niemand angeboten hat, sie heimzubringen. Den Eltern war es eventuell auch gar nicht so recht, dass Simone bis nach Mitternacht in ihrem Haushalt rumhing und sich ja praktisch selbst eingeladen hat "reinfeiern". Da haben sie Simone ignoriert. Ich tippe auch darauf, dass die Eltern zu ihrer üblichen Zeit einfach ins Bett ging und sich nicht weiter um Simone gekümmert haben, vielleicht noch gute Nacht gesagt und Simone darauf aufmerksam gemacht, nachher auch wirklich pünktlich zu gehen.

Der Kumpel kam vermutlich gar nicht auf die Idee, Simone heimzubringen. Wir wissen glaube ich auch nicht, ob es ein Schüler war, oder ob er vielleicht am nächsten Tag wieder arbeiten musste. Zudem führte zu viel Fürsorge auch dazu, dass man es als "verliebt" interpretierte. Vielleicht war ihm das Ganze "mit einem Mädchen reinfeiern" ein ganz kleines bisschen peinlich. Hätte er sie dann noch heimgebracht, hätte das Simone als Interesse interpretieren können.

@MissMary
ja das könnte so sein.
Ich denke aber eher , das sie nichts gesagt hat und auch nicht gefragt hat , denn schliesslich hat sie ihn ja mit dem Besuch überrascht.
Vielleicht durfte er auch nicht sie begleiten , oder die Eltern das glaube ich eh , waren längst im Bett.
Simone war dabei sich von den Eltern was zulösen und ihr Ding durchzuziehen, was in dem Alter auh total normal ist und auch das man Geheimnisse hatte . Aber so wie es im Film rüberkam , war es das erste Mal, das sie diese Freiheit bekam und die wollte sie nicht gefährden. Deshalb ist sie los und hat nicht gefragt oder gesagt as ihr Vater darauf bestand das der Junge sie nach Hause bringt. Hätte ich auch so getan. und ja die Zeiten damals waren anders, aber nicht schlechter.
Ic bin auch in dieser Zeit großgeworden , kann mich erinnern das wir XY gucken durften , weil dort immer die sogenannten Anhaltermorde gezeigt worden und die waren in den 70er und 80ergefühlt ast in jeder Sendung und Ede hat immer so gewarnt davor , es zumachen.
Ich zum Beispiel bin nie per Anhalter gefahren , meine Schwester hat das oft getan , denn auch das stimmt man fühlt sich in dem Alter stark und unverwundbar und das passiert halt anderen , aber nicht einem selbst.
Ich bin gerne in dieser Zeit groß geworden.
@MissMary
und stimmt , wenn der Vater von der arbeit kam , sollteRuhe sein und kein Besuch mehr dasein. Abendessen hat man zusammen eingenommen , am Wochenende war Famlienzeit und man telefonierte auch nur bis zu einer bestimmten Zeit .Und wenn man bei Bekannten mal telefonieren wollte fragte man höflich ob das geht , denn damal kostete jedes Gespräch Geld.

Bin auch in dieser Zeit groß geworden und mein Vater holte mich immer von allen Geburtstagen mit dem Auto ab und nahm dann auch meine Freunde und Freundinnen mit. Er hat sich immer Sorgen gemacht. Aber er hat sich gewundert, dass den anderen Eltern es scheinbar egal war, wie ihre Töchter heimkommen, die waren allerdings immer sehr dankbar. Und sie erinnern sich noch heute 35 Jahre später an die nächtlichen Heimfahrten mit Oldiemusik. Mein Vater war aber auch XY-Schauer und recht ängstlich.

Laut Darstellung im Filmfall sind ja Simones Eltern mit ihrer Dyane mehrere Wegalternativen abgefahren, um ihre Tochter zu suchen. Ich habe mal in einen Screenshot von openstreetmap.org den Weg auf der Karte von XY eingetragen (rot), das ist die Strecke, die zuletzt über die B25 und die B2 führt. Dort soll Simone ja "vermutlich" gefahren sein.

Die grüne Strecke wäre wohl diejenige gewesen, die Simone gewöhnlich nahm, das ist die schlecht beleuchtete am alten Bahndamm.

Was ich nicht verstehe: Warum hat sie nicht zunächst die rote Strecke genommen und dann am Ende die blau eingezeichnete Strecke - und ist dann durch den Ort (gepunktet) zu ihrem Ziel gekommen? Warum hat sie mitten in der Nacht den Weg an der Bundesstraße genommen?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man doch bei einer Strecke von fünf oder sechs Kilometern mit dem Fahrrad gern am Schluss eine Abkürzung nimmt. Leider habe ich keine Ortskenntnis, aber der von XY genannte Weg scheint mir von mehreren Möglichkeiten doch eine eher unwahrscheinliche.

Zumal die blau eingezeichnete Strecke zuletzt immerhin durch besiedeltes Gebiet führt.

(Ich habe die Strecke zum Tatort eingezeichnet; Simones Wohnung lag vermutlich weiter südlich.)

Original anzeigen (0,4 MB)

Vielleicht ist sie ja doch in einem Kastenwagen mitgenommen worden. Ein Fahrrad hätte in einen Camper oder Kastenwagen reingepasst. Vielleicht dachte sie, sie ist schneller zu Hause. Und als sie am Ortsanfang rausgelassen wurde, kam es zur Eskalation. Das würde auch für den längeren Weg sprechen und auch für den Überfall.

Bei Aktenzeichen xy wurde erwähnt, dass Simone üblicherweise eine andere Strecke von Wörnitzstein bis Donauwörth gefahren ist. Sie soll wohl entlang der Bahnlinie geradelt sein. Wenn man diesen Weg benutzt kommt man im südlichen Bereich von Donauwörth an. Da die Langers dann vermutlich in diesem Bereich gewohnt haben hätte Simone bei einer Fahrt über die B25 einen Umweg gewählt.

Würde man sich als Radfahrer/in bei aufziehendem Gewitter wirklich für den längeren Weg entscheiden? Mmn möchte man in so einer Situation einfach nur möglichst schnell zu Hause ankommen, im Idealfall bevor es zu regnen beginnt.
Seltsam finde ich auch, dass sie mit dem Rad eine Bundesstrasse benutzt haben soll, auch das erscheint mir eher unwahrscheinlich.

Wenn es Zeugen gab, die Simone auf der B 25 gesehen haben nehme ich alles zurück.

Es gibt verschiedene Wege von Wörnitzstein bis Donauwörth, aber an die Stelle wo man das Fahrrad gefunden hat und Schreie vernommen wurden wäre sie vermutlich nur gelangt, wenn sie den Weg über die Bundesstrasse gewählt hätte.

Alternativ könnte der Übergriff auch schon früher stattgefunden haben und der Täter wollte am Ortseingang von Donauwörth evtl. nur noch das Fahrrad loswerden. Da hätte er dann wohl die Schiebetür des Wagens geöffnet und Simone hätte evtl. versucht bei der Gelegenheit durch Schreie auf ihre Lage aufmerksam zu machen.

Die Jungs mit ihrem defekten Bulli haben meiner Einschätzung nach mit dem Fall nichts zu tun.

blaomat schrieb:Sie soll wohl entlang der Bahnlinie geradelt sein.

Ich habe das so verstanden, dass sie sonst am alten Bahndamm entlang gefahren ist. Das ist nicht gleichbedeutend mit der heutigen Bahntrasse; der alte Bahndamm führt entlang der Wörnitz. Das ist in meiner Karte oben der grün eingezeichnete Weg. Genauer, der nach oben gebogene Bogen entlang des Flusses.

Schau mal bei GM, das wir hier nicht verlinken dürfen, da findest Du die Bezeichnung "Alter Bahndamm".

Sorry für den Doppelpost. Im Filmfall ist tatsächlich von der Strecke "am Bahndamm" die Rede, aber das ergibt mMn keinen Sinn, weil die Überquerung der Wörnitz, so weit ich das erkennen kann, eine reine Eisenbahnbrücke ist.

Wie man hier nachlesen kann, verlief die Eisenbahnstrecke bis 1877 tatsächlich in einem Bogen nördlich der Wörnitz nach Donauwörth.

Der alte Bahnhof und die alte Streckenführung wurden 1877 außer Betrieb genommen, sie sind jedoch noch heute, 125 Jahre später, fast vollständig im Landschaftsbild zu finden.

Quelle: ebda.

Insofern kann ich mir als Simones gewöhnliche Strecke nur diejenige vorstellen, die ich oben in die Karte grün eingezeichnet habe.

@sallomaeander

Danke für den Hinweis mit dem Bahndamm, den hatte ich entlang der aktuellen Bahnstrecke vermutet. Man müsste wissen wo die Langers gewohnt haben.

blaomat schrieb:Alternativ könnte der Übergriff auch schon früher stattgefunden haben und der Täter wollte am Ortseingang von Donauwörth evtl. nur noch das Fahrrad loswerden. Da hätte er dann wohl die Schiebetür des Wagens geöffnet und Simone hätte evtl. versucht bei der Gelegenheit durch Schreie auf ihre Lage aufmerksam zu machen.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, haben mehrere vorbeifahrende PKW Fahrer den Kastenwagen an der Landstrasse stehend gesehen, passt das dann um lediglich das Fahrrad zu entsorgen?
Der Zeuge der die Hilfeschreie gehört hat, sah auch den Wagen.
Die Frage wäre hier, in welchem zeitlichen Abstand sahen die Zeugen den Kastenwagen?

Aber die Variante, Simone vorher abgreifen und Fahrrad an der Strasse entsorgen ist zumindest auch denkbar.

libero402 schrieb:Aber die Variante, Simone vorher abgreifen und Fahrrad an der Strasse entsorgen ist zumindest auch denkbar.

Im Filmfall und im Studio deutete alles darauf hin, dass Simone wohl dort, wo der Kastenwagen gesehen wurde, in das Auto gezerrt wurde. So hieß es im Studio:

Wir gehen davon aus, dass Simone Langer in der Nacht des 29.7.1983 in einen Kastenwagen gezerrt worden ist.

Quelle: Untertiteldatei AzXY 23.02.2022 min. 21:07

Der Zeuge bzw. Anwohner im Filmfall stand ja am Fenster und hat ja etwas gehört. In der Untertiteldatei heißt es:

Rein da!

Quelle: Untertiteldatei AzXY 23.02.2022 min. 12:22

jetzt haben wir ja tatsächlich zwei neue aspekte.

ich bin hier auch bei den meisten, dass es ein absolutes nogo war, dass die eltern einen abgeholt haben. ich musste auch immer mit dem fahrrad heimfahren. das hatte auch nichts mit patriarchen oder bösen eltern zu tun, aber es war einfach absolut usus. und mit dem fahrrad fuhren wir definitiv bei jedem wetter. ich überlege aber gerade, wie das bei den mädchen war.

wäre ich die strecke damals nachts alleine gefahren, hätte ich intuitiv auch den weg genommen, der am hellsten und am frequentiertesten gewesen wäre. wäre mein bester freund dabei gewesen, hätten wir den kürzesten genommen.

hätte sich eine mitfahrgelegenheit geboten hätte man diese nur bedingt angenommen, zumindest wir. sprich für uns wäre jetzt ein völlig fremder nicht in betracht gekommen.

wenn ich aber von diesen überlegungen ausgehe, müsste der überfall eher am startpunkt der heimfahrt stattgefunden haben. dann stellt sich aber die frage, was hsben die 4 junx in der werkstatt damit überhaupt zu tun???

sallomaeander schrieb:Der Zeuge bzw. Anwohner im Filmfall stand ja am Fenster und hat ja etwas gehört.

wie wäre es denn mit folgendem szenario: der täter nimmt simone ab …? mit, es regnet und daher nimmt er fahrrad mit in den kastenwagen. an der fahrradfundstelle lässt der täter simone mit rad erst aussteigen, dann kommt der tatentschluss sie ins auto zu zerren und die eigentliche tat beginnt.

Zu pannettone. Genau das würde zum Fall passen. Es wird ja bei XY gefragt, ob sie jemand auf der Bundesstraße gesehen hat. Das heißt doch, man möchte wissen, ob sie da lang geradelt ist. Und es heißt auch, man ist sich nicht 100 Pro sicher.