Mordfall Simone Langer (1983)

quaerere1 schrieb:Das wiederum bedeutet für mich , das sie den Täter nicht kannte , denn der hätte bestimmt erstmal versucht sie in den Wagen zulocken , wegen des Wetters oder der späten Uhrzeit und ihr angeboten hat sie nach Hause zu fahren

Das glaub ich auch. Der oder die Täter haben angehalten und Simone angeboten sie und ihr Fahrrad nach Hause zu fahren. Sie lehnte ab, da sie es ja nur noch einige hundert Meter weit hatte und dann wurde man gewalttätig.
Man zerrte das Opfer in den Wagen und warf das Fahrrad einfach die Böschung runter.

Hallo,

ich bin neu hier und ich fand den Beitrag in XY auch zuerst relativ merkwürdig, aber man muss sich (glaube ich) wirklich vor Augen führen, dass die Filmfälle keinen umfassenden aktuellen Stand der Ermittlungen als Ansatz für privat ermittelnde Zuschauer rüberbringen sollen und können, sondern in ein paar Minuten komprimiert darstellen müssen, in welchen Aspekten des Falls auf die Hilfe der Bevölkerung gesetzt wird.

Was ich mir persönlich nach all dem zum Fall denke:

1. Ich glaube in vorliegender Konstellation auch mit größter Wahrscheinlichkeit an eine Zufallstat. Alleine das Thema mit dem im Graben liegengebliebenen Fahrrad spricht stark dafür.

2. Das Thema mit dem "Kleintransporter am Straßenrand zur Tatzeit", also dass Simone Langer vom Fahrer eines solchen Gefährts überfallen bzw. verschleppt worden sein könnte, scheint eine einigermaßen brauchbare (wenn auch nicht 100% sichere) Erkenntnis zu sein. Wenn man alle vorliegenden Infos betrachtet, ist so ein Gefährt in braun oder angrenzenden Farbtönen wohl nicht nur zumindest einem Zeugen, der die Schreie hörte, sondern auch zumindest einem vorbeifahrenden Autofahrer aufgefallen.

3. Es besteht m.E. eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Täter entweder einen pers. Bezug zu Donauwörth und Umgebung oder Nürnberg und Umgebung hat bzw. hatte, wenn nicht sogar beides.


Die Schnittmenge aus obigem ist also aus meiner Sicht, dass es (Achtung: Alles Wahrscheinlichkeiten!) ein männlicher Täter war, der bereits einen Führerschein besaß, der Nachts beruflich oder privat in Donauwörth unterwegs war, dessen späteres Nachhausekommen (Zufallstat) nicht bemerkt bzw. moniert werden konnte, der Zugriff auf einen Kleintransporter in genannten Farben hatte und der einen beruflichen oder privaten Bezug zu Raum Donauwörth oder Raum Nürnberg hatte. Mir stellt sich die Frage, ob anhand dieser Ansätze die Schnittmenge nicht auf eine Anzahl an Personen zu reduzieren gewesen wäre, die man hinsichtlich Alibi und DNA (falls vorhanden) überprüfen könnte, bzw. damals hätte können?

Nur meine Gedanken.

quaerere1 schrieb:@Nightrider64
oder es sind Teile der Akten verloren gegangen. Kann auch sein.

Einiges spricht dagegen.
Wenn der Halter und die Insassen seinerzeit ermittelt worden wären, so hätte man auch gegen sie ermittelt.
Auch das wäre dokumentiert worden.

Hätte man nun ermittelt, so müsste sich ein etwaiger Tatverdacht ausgeräumt haben müssen oder eben erhärtet haben.

Beides scheint aber nicht passiert zu sein. Ansonsten würde das in der xy Sendung nicht so thematisiert worden.
Ich denke, die Spur wurde überhaupt erst von den Cold Case Team in den Akten entdeckt und festgestellt, das dieser Spur seinerzeit überhaupt nicht nachgegangen wurde.

@Salita75
Damals hatte man mit DNA nichts am Hut, die Tat fand 1983 statt und der erste Fall der an Hand von DNS gelöst wurde , war laube ich 86 0der 87 und zwar in England und es ging damals um einen zweifachen Mörder .

Nightrider64 schrieb:Einiges spricht dagegen.
Wenn der Halter und die Insassen seinerzeit ermittelt worden wären, so hätte man auch gegen sie ermittelt.
Auch das wäre dokumentiert worden.

da hast du recht und wenn ich ehrlich bin denke ich auch so.

@quaerere1: Das ist korrekt, aber das mit der DNA sollte sich auch nur auf das "könnte" im Satz und nicht auf das "hätte können" beziehen. Aber dazu müsste man eben die damalige Schnittmenge kennen, heute ist es nicht unmöglich, diese Schnittmenge herzustellen, aber ungleich schwerer zu ermitteln.

@Salita75
Ich glaube eher nicht , das der oder die Mörder einen engen Bezug zu Donauwörth hatte. Sonst hätte er mMn auch das Rad mitgenommen oder gut verschwinden lassen.
Sind aber nur meine Gedanken.
Ich glaube auch nicht das er einen großen Bezugspunkt zum Leichenfundort hatte. Ist aber auch nur mein Gedanke.

@Fridolin31

danke für das plakat.
vl hat man es bei aktenzeichen absichtlich nicht erwähnt, um die zuschauer nicht in eine bestimmte richtung zu führen. wurde schon öfters so gehandhabt bei xy.

Comtess1702 schrieb:Das steht doch hier schon irgendwo, dass der Halter schon 1983 ermittelt wurde.

Na, vielleicht gings dann eben nicht mit damals vertretbarem Aufwand weiter.
Fiktives Beispiel:
"Jo ist mein Sohn gewesen, letzte Woche. Die sind jetzt alle mit dem Bus zum Festival nach Saint Marie de la mer und wollten dann weiter ein paar Monate Weltenbummeln via Türkei nach Indien. Wie die Freunde heißen, keine Ahnung. Nein mein Sohn hat keine Ahnung von Reperatur. Da war so Kumpel dabei, der ist dann bestimmt auch ggf.
Probegefahren und hat geschraubt. Klar, wenn die anrufen, richte ichs aus.schreiben aber eher Postkarten, da kamen schon zwei ganz Nette."

Beim nächsten Versuch war Pappa oder Opa dann verstorben, Sohn unbekannt verzogen.
Voila.......
Rechtfertigt z.b. Zeugensuche juristisch einen Fahndungsaufruf via Interpol?
Ich glaube, da bräuchte es auch damals schon wirklich erhärteten Verdacht.....

@Zeralda
Ich weis nicht, was Du jetzt sagen willst ?
Hätte man seinerzeit den Halter ermittelt und es wäre unklar gewesen, wer denn schlußendlich diese vier Männer gewesen sind , so hätte man weiter ermitteln müssen.
Erst Recht, wenn der Halter darüber keine Auskunft geben kann oder will.
Nun aber hätte es Vernehmungsprotokolle des Halters geben müssen.
Selbstverständlich werden als erstes die Personalien aufgenommen.
Schon bei der Befragung des Halters sind dessen Personalien bekannt.

Wie es scheint sind diese aber heute, 2022, nicht bekannt und lassen sich auch nicht mehr nachvollziehen,

Ich glaube fast das Simone den Täter kannte. Eventuell hat sie von ihrem Kumpel aus nicht nur die Eltern angerufen, sondern vielleicht auch jemanden anderes. Vielleicht hat sie ihrem Kumpel deswegen auch nicht gesagt das er sie nach Hause bringen soll weil sie sich noch mit jemandem treffen wollte.