rattich schrieb:Bei Fremden gilt das ganz sicher. Aber User hatten hier auch schon überlegt, dass der/die mögliche/n Täter auch hätten Bekannte von Herrn Sch. sein können, die schon bei ihm zu Hause gewesen waren, und dann hätte wahrscheinlich auch Zeus sie gekannt. Vielleicht hätte er sich ja bei Bekannten anders verhalten, wenn es zu einer Auseinandersetzung mit Herrn Sch. gekommen wäre? Die Familie beschreibt Zeus als "freundlich", und auch im XY-Beitrag erscheint er eher gutmütig. Der Mieter z.B. kann ohne Weiteres über den liegenden Zeus hinweg ins Haus gehen und ihm dabei den Rücken tätscheln. Vielleicht war Zeus gar nicht so angriffslustig?
Entscheidend ist nicht, ob der Hund den Angreifer kennt. Natürlich würde er einen Bekannten, der bisher immer freundlich zu ihm und seinem Herrchen war, nicht anknurren oder gar angehen. Aber das gilt nur, solange die Situation entspannt ist.
In dem Moment, in dem die Situation allerdings aggressiv und/oder angstbesetzt für seine Bezugsperson (= Herrn Sch. ) wird, würde er sofort den Besitzer verteidigen.
Die Rasse ist bekannt dafür, eine sehr enge Bindung zu einer bestimmten Bezugsperson aufzubauen und gleichzeitig auch starke Beschützerinstinkte zu haben. Selbst wenn der Hund so erzogen wurde, auch Fremden gegenüber freundlich zu sein, wenn nie geduldet wurde, dass er Menschen angeht (durch Bellen oder Knurren) oder gar angreift, so schlagen diese Instinkte doch in so einem Moment durch.
Er spürt sehr genau, wenn der Bezugsmensch Angst hat, sich angegriffen fühlt oder in Bedrängnis ist und kann auch einen Angriff auf den Menschen von einem freundlichen Aufeinanderzugehen unterscheiden.
Im Film waren es denke ich bewusst so dargestellt, dass nicht ganz klar ist, ob der Hund bei dem Streit vor dem Haus beteiligt oder zumindest anwesend war oder nicht. Man hört zwar so komische Brummgeräusche, aber das ist nicht wirklich ein Hundeknurren. Man hört auch, wie jemand "Komm, ab!" in einem Kommandoton sagt, aber auch das ist kein eindeutiges Kommando an einen Hund, es könnte auch ein Mensch zu einem Menschen sagen.
Wenn klar gewesen wäre, dass der Hund beteiligt war, hätte man meiner Meinung nach eindeutigeres Hundeknurren- und Bellen eingespielt und typischeres Hundekommando wie "Aus!" oder so einen Satz wie "Nimm den Hund da weg!" eingebaut. Ich denke, der Nachbar/Mieter hat nicht eindeutig sagen können, ob ein Hund in den Streit involviert war und man hat es deshalb bewusst offen gelassen.