Eigentlich wollte ich nichts mehr hier schreiben, da meine Beiträge gelöscht wurden, aber der Thread entwickelt sich in die gleiche Richtung, wie damals bei Rebecca, und das ist keine gute und ich hoffe, mein Beitrag bleibt stehen.
Ich muss
@Kältezeit zustimmen, beide Elternpaare befinden sich in absoluter Ausnahmesituation und ich finde es steht uns allen nicht zu, moralische oder juristische Urteile über die Eltern abzugeben. Die einen haben ihr Kind verloren, vermutlich ermordet, das ist unfassbar und schrecklich und ich kann gut verstehen, wenn deren Emotionen nun nach Schuldigen suchen. Ich würde das auch tun.
Umgekehrt kann ich seine Eltern verstehen, das eigene Kind ist offensichtlich verdächtig, diesen Mord begangen zu haben. Und doch will man sein Kind schützen - welche Eltern würden das nicht tun. Mir scheint, die Eltern haben am Anfang auch etwas durchaus vernünftiges getan, und ihren Sohn dazu gebracht, einen Rechtsanwalt zu konsultieren. Und dann haben sie geschwiegen. Das mag man nun gut finden oder nicht, aber es ist aus Elternsicht verständlich. In Abwandlung des alten englischen Sprichworts: Right or wrong - it is my child.
Juristisch sollte man übrigens tunlichst die Situation nicht mit der in Deutschland vergleichen, da in Florida die Eltern eines Beschuldigten kein Recht haben, eine Aussage zu verweigern. Auch eine, wie man in Deutschland sagt, Strafvereitelung, ist nicht erlaubt, auch wenn es zu Gunsten des eigenen Kindes geht. Das sind nun juristische Überlegungen und man darf gewiss sein, dass die Behörden sich darum kümmern.
Wichtig ist aber zu begreifen, dass noch gar nicht klar ist, ob die Eltern etwas wussten und wenn, was sie wussten oder wissen. Insofern sollten wir uns zurückhalten mit Urteilen.
Ich persönlich halte Brian durchaus für tatverdächtig und daher hoffe ich, dass die Polizei ihn findet und dann in der Lage ist, herauszufinden, was in Wyoming wirklich geschah. Aber was er auch getan haben mag - seine Eltern haben das allerhöchstwahrscheinlich nicht zu verantworten.
Bisher ist er "a named person of interest," was im juristischen Jargon mit dem deutschen Wort "Tatverdächtiger" übersetzt werden kann (das früher übliche "suspect" wird heute selten verwendet, es kommt aber auf das Gleiche hinaus).
Die Ermittlungen laufen an zwei Fronten: in Wyoming arbeitet man daran, Gabbys Todesursache festzustellen, die Gerichtsmedizin hat in einer vorläufigen Feststellung Fremdverschulden als wahrscheinlich festgestellt, und in Florida sucht man nun den entsprechend Verdächtigen. Man wird sehen, was aus beidem wird.
Ich hoffe, dass in beide Richtungen bald Ergebnisse zu vermelden sind. Aber bis dahin bringt uns der Fokus auf den Eltern nicht wirklich weiter.
sgt.pepper schrieb:Ich meinte gelesen zu haben, das das Recht zu schweigen nur für Brian gilt, nicht für Eltern/Angehörige?
So ist es.