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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

7.484 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Vermisst, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Verschwinden und Tod von Gabby Petito

Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:02
Es handelt sich hier um ganz neue Anwälte, nicht die schon bekannten Richard Stafford und Pat Reilly. Für mich drängt sich die Vermutung auf, dass diese bewusst in diesem prominenten Case ihre Unterstützung angeboten haben und es hier eher um Geld und Profilierung geht als um Trauer oder Rachsucht der Opferfamilie. Dass die Petitos dazu nicht nein sagen ist nicht verwerflich.

Mich würde sehr Rick_Blaines Meinung dazu interessieren.

Dass die Geschichte nicht übermäßig plausibel ist, wie oben mehrfach dargelegt, steht auf einem ganz anderen Blatt.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:03
Zitat von Sonnenlicht333Sonnenlicht333 schrieb:Das hier wäre ein Fehler gewesen, denn hätten sie reagiert und Gabby da weg geholt würde sie wahrscheinlich noch leben.
Meine Güte, Gabby war eine erwachsene Frau.
Die kann man nicht einfach "da weg holen".
Was sind denn das für Vorstellungen?


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:04
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit NICHT das Motiv der Eltern sein.
Keine Ahnung woraus Du das liesst, aber das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint.
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Es handelt sich hier um ganz neue Anwälte, nicht die schon bekannten Richard Stafford und Pat Reilly. Für mich drängt sich die Vermutung auf, dass diese bewusst in diesem prominenten Case ihre Unterstützung angeboten haben und es hier eher um Geld und Profilierung geht als um Trauer oder Rachsucht der Opferfamilie. Dass die Petitos dazu nicht nein sagen ist nicht verwerflich.
Genau so kommt es mir auch vor, es wird der Tochter nicht gerecht und bringt sie auch nicht mehr zurück.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:08
Zitat von KoernchenKoernchen schrieb:Kein Vorwurf an den Vater. Aber die angeblich zahllosen Red flags, die hier einige sehen, haben die Eltern wohl nicht gesehen.
Auch hier hätte ich gerne eine Quelle, die die Gesprächsinhalte der beiden beinhaltet.
Ich bin wirklich sprachlos was den Eltern alles unterstellt wird bzw was sie alles hätten tun müssen.
Also ich bin jetzt raus hier.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:10
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Meine Güte, Gabby war eine erwachsene Frau.
Die kann man nicht einfach "da weg holen".
Was sind denn das für Vorstellungen?
Du hast aber schon gelesen worauf sich dieser Satz stützte?

Wenn die Eltern der Polizei die Schuld geben am Tod von Gabby Schuld zu sein weil sie Fehler gemacht haben, ohne die Gabby noch leben könnte, dann müssen sie sich ebenso solche Fehler eingestehen.

Die Polizei konnte viel weniger tun als die Eltern, was sie tun konnten (beide erstmal trennen) haben sie getan, mehr ging zu diesem Zeitpunkt nicht.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:10
@frusciante15
Ich kann dir nur zustimmen. Es ist keinesfalls ein „ wildes um sich schlagen“ der Eltern jetzt so eine Klage anzustreben. Im Gegenteil. Ein für die USA völlig normaler Vorgang. Alleine die Tatsache, dass es einige Zeit gebraucht hat, die Klage auf den Weg zu bringen, ist keinerlei Indiz für irgendwelche imaginären Rachegelüste der Hinterbliebenen. Solche Klagen sind vermutlich die einzige Gelegenheit für Opferangehörige ihre Ansprüche durch einen Richter per Urteil feststellen zu lassen. Nur durch solche Klagen wird die Öffentlichkeit sensibilisiert für solche Themen und nur so kann sich zukünftige Polizeiarbeit verändern.
Der Fall hat extreme Prominenz errreicht. Er hat einige Fragen aufgeworfen zum Thema Gewalt ( egal ob häusliche oder eben partnerschaftliche). Die Eltern sind ja bereits in Aktionen zum Thema involviert und haben bereits eine Menge Geld für Opfer solcher Gewalt generiert. Das ist übrigens eine Form der Trauerarbeit, aus der Trauer heraus etwas für andere Opfer zu tun.
Momentan haben die Eltern der GP, gar keine andere Möglichkeit irgendjemanden strafrechtlich zu Verantwortung zu ziehen. Also bleibt in der Kette der Ereignisse nur der Ausgangspunkt, die Deeskalationsversuche der Polizei.
Das machen die Eltern mit Sicherheit nicht als Trauerbewältigung oder weil sie steinreich werden wollen. Sie sichern sich lediglich ab.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:15
Zitat von Sonnenlicht333Sonnenlicht333 schrieb:Keine Ahnung woraus Du das liesst, aber das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint.
Dann präzisier das gerne, was du hiermit gemeint hast
Zitat von Sonnenlicht333Sonnenlicht333 schrieb:Ich finde es befremdlich aus dem Tot Gabbys jetzt Geld zu ziehen.
Zu deinem anderen Beitrag
Zitat von Sonnenlicht333Sonnenlicht333 schrieb:dann müssen sie sich ebenso solche Fehler eingestehen.
Nein, müssen sie nicht.
Es ist kein Fehler, eine erwachsene Person nicht aus einer Situation "raus zuholen".
Es ist schlicht unmöglich, eine erwachsene Person gegen ihren Willen irgendwo weg zuholen.

Die Eltern von Gabby haben keine Fehler gemacht, die sie sich "eingestehen" müssten.
Hör mal auf damit, das geht schon in Richtung victim blaming.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:23
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Die Eltern von Gabby haben keine Fehler gemacht, die sie sich "eingestehen" müssten.
Hör mal auf damit, das geht schon in Richtung victim blaming.
Keine Ahnung ob Du mich mit Absicht falsch verstehst oder es wirklich nicht tust.

Es steht dort das Wort "müssten sie sich ebenso" wenn sie der Meinung sind die Polizei ist Schuld am Tod von Gabby.

Victim Blaming? Wo bitte habe ich das Opfer, Gabby irgenteiner Schuld bezichtigt?

Da ich keine Lust habe mich mit Dir zu streiten, und ich nicht möchte das der Thread hier zu gemacht wird, ignorieren wir uns besser.

Ich habe einige male geschrieben "niemand" hat Schuld am Tod von Gabby, weder die Eltern noch die Polizei, keiner konnte wissen was passieren wird, einzig Brian trifft die Schuld, der aber nicht mehr belangt werden kann.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:38
Hier noch einmal die Bedeutung für den wrongful Death lawsuit, den die Eltern jetzt auf den Weg gebracht haben.
https://www.alllaw.com/articles/nolo/personal-injury/how-wrongful-death-lawsuit-works.html
Es geht dabei nicht unbedingt um Schuldzuweisungen, sondern darum Kausalitäten feststellen zu lassen, zwischen evtl fehlerhaften Verhaltens einer Person oder Behörde, die dann letztendlich evtl der Ausgangspunkt waren, der zum Mord geführt hat.
Ob ein Richter das so feststellt per Urteil, steht auf einem anderen Blatt. Aber es es eine völlig legitime Klageerhebung der Opferangehörigen.
( siehe Eltern der Opfer im Fall OJ).
Ob da tatsächlich jemals millionenschwere Beträge wird man sehen.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 22:57
Ich habe mir eben nochmal Gedanken zum Verhalten der Polizei gemacht, meiner Meinung nach haben sie genau das richtige getan.

Hätten sie Gabby eingesperrt wegen Gewalt gegen Brian, wäre sie vermutlich ziemlich sauer auf Brian gewesen (wenn es wirklich so ist das sie das nur sagte weil sie Angst vor Brian hatte) und dann wäre es wahrscheinlich früher eskaliert zwischen den beiden und zum Tötungsdelikt gekommen.

Wäre Brian eingesperrt worden, weil die Polizei Gabby nicht geglaubt hätten das die Gewalt von ihr ausging und sie dies nur aus Angst sagte, wäre Brian ziemlich sauer auf Gabby gewesen und es wäre wiederum zum Streit gekommen mit wahrscheinlichem Tötungsdelikt, also hat meiner Meinung nach die Polizei das richtige getan, die Zwei trennen so das sie Zeit haben runter zu kommen.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 23:20
Ich finde das Agieren der Eltern hochgradig befremdlich. Wenn Gabby unmittelbar nach dem Vorfall in Moab ermordet worden wäre - meinetwegen. Aber so lagen viele Tage zwischen diesem Ereignis und ihrem Tod. Auch Tage, an denen Brian abwesend war. An denen Gabby hätte zu ihren Eltern flüchten können, an denen sie hätte zur Polizei gehen können, was auch immer. Aber stattdessen hat sie die Reise mit Brian fortgesetzt. Wie hier schon jemand schrieb - sie war eine erwachsene Frau. Was hätte die Polizei tun sollen? Sie zu ihren Eltern bringen?


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 23:25
Ich finde es sehr gut, dass die Gabby Petitos Eltern aktiv werden und diese Klage anstrengen. Auch denke ich, dass ihnen das bei der Bewältigung der Tragödie helfen kann. Da gibt es viele Aspekte, die einen positiven Output haben können.

Für mich kann das auf jeden Fall dazu führen, dass die Polizei zukünftig sorgfältiger prüfen wird. Denn die Review des Moab-Vorfalls hat u.a. gezeigt, dass die Polizei vor Ort den Notruf nicht überprüft hatte. Ihnen war nicht bekannt, was der Anrufer überhaupt angegeben hatte.

https://www.mysuncoast.com/2022/01/13/city-moab-releases-investigative-review-petito-laundrie-incident-august/

https://moabcity.org/DocumentCenter/View/3432/Combined-Statement-and-Investigative-Report---Petito-Laundrie-Incident


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

08.08.2022 um 23:32
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Ich finde das Agieren der Eltern hochgradig befremdlich. Wenn Gabby unmittelbar nach dem Vorfall in Moab ermordet worden wäre - meinetwegen. Aber so lagen viele Tage zwischen diesem Ereignis und ihrem Tod. Auch Tage, an denen Brian abwesend war. An denen Gabby hätte zu ihren Eltern flüchten können, an denen sie hätte zur Polizei gehen können, was auch immer. Aber stattdessen hat sie die Reise mit Brian fortgesetzt. Wie hier schon jemand schrieb - sie war eine erwachsene Frau. Was hätte die Polizei tun sollen? Sie zu ihren Eltern bringen?
Ich sehe das genauso, kann hier mal jemand einen Ablauf schildern, wie die Polizei hätte reagieren müssen das es nicht zu diesem Mord gekommen wäre?

Was hätte sie anderst machen können, denn wenn jemand der Meinung ist die Polizei hat Fehler gemacht, muss er ja auch wissen was man hätte besser machen können.

Wie gesagt es lagen etliche Tage zwischen dem Polizeieinsatz und dem Mord, dazwischen war Brian daheim und Gabby hätte die Möglichkeit gehabt nach Hause zu gehen oder zur Polizei, statt dessen blieb sie bei Brian, es gab nichts was die Polizei hätte machen können um den Mord zu verhindern.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

09.08.2022 um 05:03
Zitat von Papaya64Papaya64 schrieb:Mich würde sehr Rick_Blaines Meinung dazu interessieren.
Oha, gerne. Schauen wir mal. Eines aber vorweg: Ich lehne jegliche Schuldzuweisung an Gabbys Eltern und Reinwaschversuche des Mörders, wie sie hier ab und zu auftauchen kategorisch ab. Genauso alle Versuche, dem Ganzen noch eine ganz andere Note zu geben, wie Rassismus oder anderen Quatsch.

Es wurde also nun eine Klage gegen die Stadt Moab als Polizeibehörde und die beteiligten Beamten wegen Fahrlässigkeit auf Schadenersatz eingereicht. Grob begründet wird sie damit, dass die Beamten nicht die Anzeichen erkannt hätten, die für den späteren Mörder als "häuslichem Gewalttäter" im Vorfall in Moab sprachen, dass die Behörde ihre Beamten in der Hinsicht nicht ausreichend ausgebildet hat, und dass das alles zusammen Gabbys Tod zur Folge hatte. Und da kommen wir zum Problem:
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Ich bin mir nicht sicher in wieweit sie damit durchkommen. Allein aus sachlicher Sicht. Denn die Tatsache, dass die Polizisten die beiden haben ziehen lassen, hat ja nicht unmittelbar zum Tod von Gabby geführt. Brian hätte sie auch einfach nicht töten können. Versteht man was ich sagen will? Die Kausalkette ist für mich nicht schlüssig.
Ganz genau. Bei einer Zivilklage wegen Fahrlässigkeit müssen nach amerikanischem Recht mehrere Bedingungen erfüllt sein, um jemanden verantwortlich zu machen:

-es muss die Pflicht zu einem Handeln bzw. Unterlassen bestehen
-dieses Handeln oder Unterlassen fand aus Fahrlässigkeit nicht statt
-und dieses Nicht-stattfinden ist die Ursache für den Tod der Geschädigten (Kausalität)

(auf Englisch: You need a
-duty of care
-breach of that duty
-proximate cause)

Wobei hier schon die Punkte 1 und 2 etwas problematisch sind, kommt es bei Punkt 3 doch zu einem grossen Problem. Selbst wenn man unterstellt, dass die Beamten hier fahrlässig missachtet hätten, dass BL hier in Moab Gewalt gegen Gabby verübt hatte und sie daher hätten einschreiten sollen, kann man belegen, dass dadurch der Tod Gabbys verursacht wurde? Das ist notwendig für den Erfolg einer solchen Klage. Oder andersherum gefragt: wenn die Beamten das getan hätten, was ihnen hier vorgeworfen wird, dass sie es nicht getan haben, wäre Gabby dann noch am Leben?

Was hätten die Beamten tun können? BL festnehmen und eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt gegen Gabby schreiben. Das ist wohl, was die Klage hier insinuiert.

Was wäre dann passiert? Er hätte eine Nacht im Gefängnis verbracht und, sofern er sich das leisten konnte, wäre er vermutlich am nächsten Tag auf Kaution freigelassen worden, mit der Auflage, sich Gabby weder zu nähern noch sie zu kontaktieren.

Auf den ersten Blick kann man sagen: Prima, case closed. Wäre das alles so passiert, wäre Gabby noch am Leben.

Nun schaue man sich aber die Realität an: Wie schon im Fall Moab bemerkt, hätte nun Gabby eine Verzichtserklärung auf die einstweilige Verfügung unterschreiben können, und damit hätte sich BL ihr wieder nähern dürfen, sie hätten ihre Fahrt fortsetzen können usw.

Die Erfahrung zeigt leider, dass sehr viele Opfer häuslicher Gewalt, gleich nach der Festnahme des Täters und seiner Freilassung, die Beziehung wieder fortsetzen, ohne dass sich irgendetwas ändert. Ich habe leider das Gefühl, das wäre hier nicht anders gewesen.

Die beiden waren zusammen unterwegs. Hätte es jetzt ein Kontaktverbot für BL gegeben, wäre sie zu Ende gewesen. Allein hätte Gabby sie vermutlich nicht fortgesetzt. Aber, wie sich ebenfalls ergeben hat, selbst auf Drängen ihrer Eltern wollte sie nach dem Vorfall in Moab nicht abbrechen und nach Hause.

Schliesslich muss man zur juristischen Bewertung des Falles die Tage zwischen Moab und dem Mord anschauen: hatte Gabby Gelegenheit, sich von ihrem Mörder zu trennen und räumliche Distanz zu wahren? Ja, sicher.
Hat sie sich getrennt oder ist sie freiwillig bei ihm geblieben? Alles deutet auf einen freiwilligen Verbleib hin.

Mir scheint, es wird schwer, nachzuweisen, dass bei anderem Verhalten der Polizeibeamten der Mord hätte verhindert werden können.
Zitat von WattWatt schrieb:Ich bedaure es, dass es zu einer Klage gegen die Polizei in Moab kommt.
Meiner Meinung nach haben die Polizisten sehr einfühlsam, umsichtig und konsequent gehandelt.
Sie haben beide Parteien aus der Situation herausgeholt und beiden ermöglicht Konsequenzen zu ziehen.
Ja, zumindest nach Betrachtung der Videos war ich auch dieser Meinung. Es lag m.E. keineswegs "in der Luft," dass dieses Mädel zwei Wochen später von dem Typen ermordet würde.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

09.08.2022 um 08:29
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Erfahrung zeigt leider, dass sehr viele Opfer häuslicher Gewalt, gleich nach der Festnahme des Täters und seiner Freilassung, die Beziehung wieder fortsetzen, ohne dass sich irgendetwas ändert. Ich habe leider das Gefühl, das wäre hier nicht anders gewesen.
Das kann man so nicht generalisieren, denn der beschriebene "Zirkel der Gewalt" kann durchaus auch in vielen Fällen durch Intervention durchbrochen werden. In einigen Fällen nicht, das ist korrekt, ein Teil der Betroffenen Frauen brauchen durch die entsprechenden Dynamiken mehrere Anläufe. In vielen Fällen reicht es allerdings, wenn von außen Gewalt als solche erkannt und benannt wird.

Es gibt in Deutschland aktuell ein paar Modellprojekte, die nach jedem häuslichen Gewalt-Einsatz zu einer Anhörung beim Familiengericht führen - die Evaluationen sind bisher ganz vielversprechend. Auch das Bundesland Rheinland-Pfalz ist mit seinem GesB-Programm hier sehr proaktiv und es scheint zu einer Reduktion der Femizide zu führen. Zumindest zu meinem letzten Stand hatte es seit Einführung keinen Fall tödlicher Gewalt nach entsprechender Intervention (in dem Fall Fallkonferenzen unmittelbar nach dem Einsatz mit entsprechender Gefährdungsprognose) mehr gegeben. (Siehe: https://docplayer.org/183169213-Umgang-mit-hochrisikofaellen-von-haeuslicher-gewalt-in-rheinland-pfalz.html)

Wie es hier gewesen wäre, wäre aber natürlich reine Spekulation.

Mir fällt in diesem Zusammenhang - allerdings im europäischen Kontext der European Convention of Human Rights - das Urteil Opuz gegen Türkei ein. Da haben die Angehörigen erfolgreich geklagt, dass die türkischen Behörden ihre Mutter nicht ausreichend gegenüber dem gewalttätigen Vater geschützt haben und klar festgestellt, dass Gewalt keine Privatangelegenheit ist.
Siehe u.a.: https://www.corteidh.or.cr/tablas/r23564.pdf

Allerdings, und ich denke das ist hier auch entscheidend: Es gab in dem Fall Morddrohungen und die Mutter hatte die Behörden mehrfach um Schutz ersucht.

In Folge gab es eine Reihe von weiteren Urteilen in diese Richtung, nicht in allen war das Opfer getötet worden.
Der EuGH hat hier eine Zusammenstellung veröffentlicht:
https://www.echr.coe.int/Documents/FS_Gender_Equality_ENG.pdf

Aber wie gesagt, ist alles Europa.

Nach dem was wir (!) wissen, tendiere ich auch stark dazu, dass hier eine Klage eher nicht erfolgversprechend ist. Wie bereits ausgeführt gab es ja diese längere räumliche Trennung in der Zwischenzeit (die natürlich im Zirkel der Gewalt der "Honeymoon Phase" entspricht, wo sich alles wieder beruhigt und der Druck weg ist, der Täter voller Reue und zärtlich), aber vor allem hat Gabby, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht verbalisiert, das Gewalt vorliegt. Das man es mit der Kenntnis von heute alles in diesem Licht sehen kann und zum Thema gut ausgebildete Polizeikräfte das hätten erkennen können, steht auf einem anderen Blatt. Eine Beweisführung vor einem Gericht wird aber so sicher eher schwierig.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

09.08.2022 um 09:41
Unterstellungen und Schuldzuweisungen gegenüber Angehörigen, insbesondere der Familie des Opfers, führen direkt in die Sperre. Es gab dazu mittlerweile genug Warnungen.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

09.08.2022 um 18:31
Meiner Ansicht nach geht es bei der Anzeige der Petitos
(zu dieser sie jedes Recht der Welt haben), vorrangig um
die notwendige Signalwirkung.

Sogenannte "häusliche Gewalt", bzw. auch Vorzeichen
davon und die typischen Verhaltensweisen beider
Kontrahenten, die mit einer besseren Schulung sicherlich
im Vorfeld erkannt werden könnten, sollten viel mehr
ins öffentliche Bewusstsein dringen !!

Gerade auf diesem Gebiet liegt auf der ganzen Welt
soviel im Argen, dass es geradezu erschreckend ist...

Eigentlich bleibt man fassungslos zurück, wenn man hier
so manche Verteidigungs-Strategien für den männlichen
Part liest.


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

09.08.2022 um 19:13
@Papaya64 du schriebst dieses

Screenshot 2022-08-09 at 19-11-29 Versch

Ich kann im verlinkten Artikel aber deses Zitat nicht finden. Kannst du bitte die Quelle nochmal angeben. Danke


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

09.08.2022 um 19:27
Zitat von SilberstreifSilberstreif schrieb:Ich kann im verlinkten Artikel aber deses Zitat nicht finden. Kannst du bitte die Quelle nochmal angeben. Danke
Findest du hier, im Beitrag von
Zitat von CurlySue_CurlySue_ schrieb:Den genauen Wortlaut der 50 Millionen-Dollar-Klage findet ihr hier:
https://static.foxnews.com/foxnews.com/content/uploads/2022/08/Petito-Moab-Notice-of-Claim.pdf


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Verschwinden und Tod von Gabby Petito

09.08.2022 um 19:33
Exakt. Danke @fischersfritzi. In dem von mir verlinkten Artikel kann man das PDF auch aufrufen:


Screenshot 20220809 193502Original anzeigen (0,7 MB)


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