tomkyle schrieb:Wieso geht man von einer unbekannten Täterschaft aus, ausser der DNA von Brian Laundrie, ist keine weitere DNA gefunden worden. Oder habe ich was Überlesen?
Somit kann man Punkt (2) doch ausschließen!?
Wir kennen die Ergebnisse der DNA-Tests ja noch nicht, aber selbst wenn keine fremde DNA gefunden wird muss man um fair zu sein sagen, dass das nach so langer Liegezeit nur ein unsicherer Beweis für eine BL-Täterschaft wäre.
Wenn jemand erwürgt wird, dann wäre ein harter Hinweis auf den Täter zum Beispiel DNA, die direkt von den Würgemalen am Hals stammt (in Form von Hautschuppen, die man von den betroffenen Stellen gesammelt hat).
Bei kürzlich aufgefundenen Opfern/Überlebenden kann man da relativ gut Abstriche vom Hals nehmen - aber dass bei GP nach so langer Zeit trotz des Verwesungsprozesses und der Witterung noch DNA im Halsbereich gefunden wird? Sehe ich als fraglich...
Verkompliziert kann dass auch werden, falls zum Beispiel ein Opfer von jemand anderem aufgefunden wird, und diese Person das Opfer am Kopf und Hals anfässt, mehrere DNA-Profile vorhanden sind (z.B in einem Szenario, in dem BL GP gefunden hat, sie panisch an Schulter und Hals berührt hat um dann festzustellen, dass sie nicht mehr lebt).
Eine weitere Möglichkeit wäre DNA unter den Fingernägeln, falls sie die Möglichkeit hatte, sich gegen den Täter zu wehren, hier sehe ich die Chancen besser.
Bei einer Vergewaltigung durch einen Dritttäter könnte man versuchen, aus den Spermien DNA zu extrahieren, das wäre eine weitere Möglichkeit, Fremd-DNA in Zusammenhang mit einer möglichen Tat zu finden. Dazu wurde in der Pressekonferenz meine ich nichts gefragt und gesagt, ich denke eher, es hat keine stattgefunden und damit würde hier auch die Option entfallen. Würde man aber BL-Spermien finden, wäre das wiederum kein Hinweis auf ihn als Täter, da er ja der Partner war.
DNA, die an übrigen Körperstellen gefunden wurde, muss nicht mehr mit der Tat in Verbindung stehen, BLs DNA wird sowieso zum Todeszeitpunkt überall an ihr drann gewesen sein, ansonsten kann sie aber auch zum Beispiel von einer Kellnerin stammen, die sie bedient hat, von einer Person, die vor ihr an einem Tisch gesessen hat, von einem Verkäufer etc....
Von daher ist die Interpretation von DNA-Ergebnissen vielleicht nur ein kleines Mosaik im Puzzle.
Kaietan schrieb:Daher sag ich mal, die andere Möglichkeit, derartiges Verhalten zu interpretieren, ist der Versuch, Kontrolle auszuüben: Brian kontrolliert Ausweis (Aussage Freundin), die Schlüssel (in Moab), wenn man einem Augezeugen glaubt ihr Handy (er sagte aus, er hatte den Eindruck gehabt, es habe eine Rangelei um ihr Handy gegeben), Brian kontrolliert, wer in Moab im Auto sitzt (er) und wer draussen steht (sie). Die Polizistin in Moab hat ausgesagt, dass ihr und den Kollegen durchaus aufgefallen ist, dass Brian manipulativ war - auch das ist ein Weg, Kontrolle auszuüben. Wenn man diese Informationen zusammenfügt, kann man durchaus auch den Standpunkt vertreten, dass er sie manipulierte und kontrollieren wollte. Unterstellt man, dass er der Täter ist, würde auch das Erwürgen passen - auch eine Art, Kontrolle auszuüben.
Aussagen ihrer Freundin Rose Davis weisen sehr deutlich in diese Richtung
Auch wenn man vielleicht die Aussagen der Freundin hinterfragen kann, klingt dass alles zusammengenommen sehr schlüssig, ich würde das auch so sehen. Aus diesen Vorfällen spricht für mich Grenzüberschreitung, Dominanzverhalten und auch ein gewisses Maß an Impulskontrollverlust. Den Partner aus dem Auto auszuschließen und hereinklettern zu lassen empfinde ich ebenfalls abwertend und grenzüberschreitend.
Die Aussage der Polizisten, dass er manipulativ wirkte, ist mir bisher entgangen, wurde da vielleicht noch mehr zu gesagt?