InspektorWirz schrieb:Ich denke also, dass die Beobachtung sehr glaubwürdig ist, auch wenn wir ehrlich gesagt noch keinerlei plausible Erklärung habe, was K. zwischen der Abfahrt zuhause und dem Besuch bei der Tankstelle gemacht hat.
Hier sollte die Frage erlaubt sein, ob es Herbert K. überhaupt bewusst war, dass er sich zum Zeitpunkt des Tankens bereits so sehr verspätet hatte. Wie ich bereits vor einiger Zeit ausgeführt habe, könnte das fehlerhafte Datum auf dem Tankscheck ein Hinweis darauf sein, dass er es von seiner Armbanduhr abgelesen hatte, bei der in der Nacht zuvor die Datumsumschaltung nicht erfolgt war. Im Jahre 1983 waren durchaus noch mechanische Automatikuhren weit verbreitet, die regelmäßig bewegt und getragen werden müssen, um sich aufzuziehen. Zugleich laufen diese Uhren wieder an, wenn sie stehengeblieben sind und dann wieder bewegt werden. Die Uhr könnte also ein falsches Datum
und eine falsche Zeit angezeigt haben. Ob der Toyota über eine Zeituhr verfügte, wissen wir nicht, so etwas galt aber noch in den 70er Jahren als aufpreispflichtiges Extra bei vielen Herstellern.
Sollte Herbert K., wofür es natürlich keine Hinweise gibt, an einer
Aufmerksamkeitsstörung im Erwachsenenalter gelitten haben, so könnte er zwischen seiner Wohnung und der Tankstelle durchaus irgendwo "Zeit verbummelt" haben, ohne dass ihm das bewusst war. Menschen mit der beschriebenen Störung haben oft ein gestörtes Zeitgefühl, so dass sie von Uhren in ihrer Umgebung abhängig sind. Das würde auch die Nervosität beim Tanken erklären.
Bliebe aber weiterhin die Frage, wie HK die Zeit "verbummelt" hat und was nach dem Tanken geschehen ist. Möglicherweise hat HK seinen Irrtum später bemerkt und versucht, irgendwo zu telefonieren- womöglich bei dem/den späteren Tätern(n).