"Promi"-Kosmetikerin Oksana Romberg (50) aus Berlin ermordet

Die Beschreibung des Tatverdächtigen überrascht mich jetzt doch etwas.

Da die Ermittler davon ausgehen, der Mord sei aus Habgier passiert, hätte ich eher nicht erwartet, dass der Täter eine anscheinend gut laufende Boutique führt:

Markantes Gesicht. Glatze. Grauer 7-Tage-Bart. Tätowierte Arme. Gepflegtes Äußeres. So ist Dirk S. (53) bei den Kundinnen seiner Nobel-Boutique für Second-Hand-Designer-Mode an der Schlüterstraße in Berlin bekannt. Mit prominenten Frauen zeigte er sich bei der Goldenen Kamera 2019. Ein Leben in Glanz und Glamour!

(...)

Spurensuche am Donnerstag im Charlottenburger Edel-Kiez: Das Geschäft von Dirk S. ist geschlossen. Im Laden gibt es keinen Hinweis auf den Grund. Hier verkaufte der mutmaßliche Killer sonst gebrauchte Luxus-Handtaschen von Chanel für 8500 Euro oder Mäntel von Versace für 1800 Euro.

Quelle: https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/berlin-ist-er-der-killer-der-promi-kosmetikerin-87760992.bild.html


Hoffentlich ist DNA-Spur eindeutig und kann nicht auch durch erworbene Second-Hand-Ware dort hingelangt sein, wo sie gefunden wurde (wenn er tatsächlich auch der Täter sein sollte).

Schneewi77chen schrieb:Die Beschreibung des Tatverdächtigen überrascht mich jetzt doch etwas.

Da die Ermittler davon ausgehen, der Mord sei aus Habgier passiert, hätte ich eher nicht erwartet, dass der Täter eine anscheinend gut laufende Boutique führt:

Danke für die Einstellung des Artikels, und die Infos über den TV.

Mich verwundert es nicht, denn mit dem Opfer könnte er die "beste Quelle" für seinen Laden gehabt haben,
da er durch die Bekanntschaft von O.R., doch bestimmte viele Kunden gewonnen hat , die Ihre Designer-Sachen
an ihn verkauften. Da muss man schon auch gut aussehen, um die Kunden in den Laden zu locken, die dann die
"günstigen" gebrauchten Sachen kauften, bzw. Promi´s , die diese an ihn verkauften. Also solventes Aussehen
zumindest, ist in diesen Kreisen wichtig. Eigentlich ein gutes Geschäftsmodell, schöner Laden für Leute mit GELD,
gute Verbindung zu zahlungskräftigen Kunden, so könnte die Bekanntschaft evtl. Zustande gekommen sein.
Ist alles aus meiner Sicht eine Spekulation.

Wie es dann zu solch einer schrecklichen Mord aus Habgier kam, falls der TV es war, werden die Ermittler jetzt, so
hoffe ich sehr, weiter klären. O.R. soll ja sehr großzügig gewesen sein, der TV soll Ihr wohl bei Handwerker-Arbeiten
u.ä. geholfen haben. Es bestand ja in irgendeiner Form ein Vertrauens-Verhältnis. Ich bin froh, dass man endlich eine Spur, TV, DNA nach 3 Jahren gefunden hat, und hoffe , dass sofern der TV es war, er eine gerechte Strafe erhält. Da ich hier in der Gegend wohne, aber zum Glück nicht reich bin, bin ich aber dennoch froh, sofern der TV es gewesen ist, dass nicht noch länger ein Mörder hier auf freiem Fuß rum marschiert.

Schneewi77chen schrieb:Hoffentlich ist DNA-Spur eindeutig und kann nicht auch durch erworbene Second-Hand-Ware dort hingelangt sein, wo sie gefunden wurde (wenn er tatsächlich auch der Täter sein sollte).

Wenn die DNA-Spur der einzige Hinweis wäre, dann fände ich das auch zu "wenig". Es sollte schon noch andere Indizien, besser Beweise geben. Bei der Beschreibung des Typen und seines Ladens bleibt mir (ohne weiteres Wissen) das mögliche Motiv ziemlich im Dunkeln, auch wenn die BILD von "Habgier" schreibt.

redsherlock schrieb:Wenn die DNA-Spur der einzige Hinweis wäre, dann fände ich das auch zu "wenig". Es sollte schon noch andere Indizien, besser Beweise geben.

Die wird es vermutlich auch geben, denn sonst wäre vermutlich schon öffentlich versucht worden, die Spuren irgendwie zu erklären. Also z. B. ein Anwalt würde auftreten und sagen "Mein Mandant war in der Wohnung weil er eine gebrauchte Handtasche ankaufen wollte, dabei muss die Spur entstanden sein...." oder so ähnlich.

Und es kommt ja immer darauf an, wo und wie die Spur entdeckt wurde. Wenn sie nur an einer Türklinke war, dann wäre das natürlich sehr dünn, weil der Tatverdächtige dann ja immer sagen kann, sie wäre bei einer anderen Gelegenheit dort hinterlassen wurden.

Aber wenn z. B. auf der Tatwaffe Blut des Opfers klebt und darauf (also auf dem Blut) DNA-Material des Täters, dann kann der Täter sich ja nicht damit herausreden, dass er die Tatwaffe mal ganz zufällig bei einem früheren Besuch angefasst hat.

@brigittsche

In dem zitierten Artikel der BILD steht ja, die DNA-Spur sei von einem der Steine am Tatort. Natürlich deutet das dann auch auf eine Täterschaft hin. Aber als Beweis allein ist das m. E. dennoch zu wenig.

redsherlock schrieb:n dem zitierten Artikel der BILD steht ja, die DNA-Spur sei von einem der Steine am Tatort.

Und deswegen habe ich ja auch geschrieben, unter welchen Umständen eben klar ist, dass diese Spur nicht zufällig an diesem Stein gekommen sein kann, als er ihn ein paar Monate vorher bei einem Besuch angefasst hat.

Ich wollte auch gar nicht widersprechen, nur ergänzen.

Ich hatte es so verstanden: Die Kieselsteine wurden in einer Tüte oder Tasche gesammelt und als Tatwaffe mitgebracht und verwendet.

JamesRockford schrieb am 26.03.2023:Die 8. Mordkommission beim Landeskriminalamt fragt

► Wer kennt eine Person, die um den Tatzeitraum 31. März 2021 Kieselsteine wie abgebildet mit sich führte und möglicherweise auch als Tatwerkzeug – ggf. auch in einem anderen Zusammenhang – einsetzte?

Wenn darauf DNA-Spuren gefunden wurden, ist doch da ein sehr enger Zusammenhang zur Tat gegeben.

Es waren keine Urlaubs-Accessoires.

Ich verstehe das alles nicht. Er hat designer Sachen verkauft. Und dann bringt er jemanden um für...ein Handy??
Ja es ist ein IPhone aber das kann man jedem aus der Tasche in der UBahn klauen. Dafür riskiert man doch nicht wegen Mord ins Gefängnis zu gehen? Und arm kann er ja nicht gewesen sein, die Rezensionen sind gut was seinen Laden angeht und die Designer Sachen verkaufen sich im Berlin bestimmt gut.

SkylarBlue schrieb:Er hat designer Sachen verkauft. Und dann bringt er jemanden um für...ein Handy??

Ich nehme an, dass die Polizei erstmal Habgier als mutmaßliches Motiv des TV benennt, weil der Täter sein Opfer definitiv bestohlen hat. Bisher zumindest weiß man wohl nur vom iPhone und dem Schlüsselbund. Sollte es dabei bleiben, könnte der Täter auf dem iPhone vielleicht Daten vermutet haben, die für ihn sehr nützlich bzw. wertvoll gewesen wären (z.B. Namen, Adressen, irgendwelche Zugangscodes von Oksana)? Wenn nicht, war die Beute vielleicht nicht das eigentliche Motiv für den Überfall bzw. den Mord, sondern es könnte dem Täter um irgendetwas anderes gegangen sein.

Da der TV bisher nicht polizeibekannt war, ging er vermutlich davon aus, dass die Ermittler nicht auf ihn kämen. Diese Annahme hat seine Hemmschwelle für die Tat vermutlich auch gesenkt.

Es ist aber m.W. noch nichts darüber bekannt, wie lange die beiden sich schon kannten, welche Beziehung sie zueinander hatten, ob es Konflikte gab usw. Vielleicht erfährt man noch etwas darüber.

Bei dem TV soll es sich laut Staatsanwaltschaft auch nicht um Oksanas Kokain-Dealer handeln.
https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/berlin-drei-jahre-nach-mord-an-promi-kosmetikern-festnahme-87744210.bild.html

Habgier muss sich ja nicht in einem Akt des Entwendens vom Tatort zeigen. Sie könnte doch auch einfach darin bestanden haben, eine größere Summe Geliehenes nicht zurückgeben gewollt zu haben.

@Trimalchio

Trimalchio schrieb:Habgier muss sich ja nicht in einem Akt des Entwendens vom Tatort zeigen. Sie könnte doch auch einfach darin bestanden haben, eine größere Summe Geliehenes nicht zurückgeben gewollt zu haben.

Diese These hat einiges für sich und ist bislang die plausibelste Erklärung.

Zweifel bleiben.

Sollte Oksana ihren Bekannten Geld geliehen haben, müsste die Polizei das eigentlich alsbald herausgefunden und die Schuldner ermittelt haben.

Ferner: Kriminalbeamte verwenden schon aus arbeitstechnischen Gründen ein Priorisierungssystem. Wenn der jetzt Festgenommene auf Platz 91 der Liste von Männern stand, die eine DNA-Probe abgeben sollten, lag das mit Sicherheit nicht daran, dass sein Nachname mit 'S' anfängt. Sondern man überprüfte ihn fast nur pro forma. Um völlig überraschend einen Treffer zu erzielen.

Wurde derjenige eigentlich gezwungen eine Probe abzugeben oder tat er das freiwillig? Einen konkreten Verdacht scheint es ja nicht gegeben zu haben? Aber letztlich gute Arbeit und ein toller Erfolg.

Nachtradfahrer schrieb:Sollte Oksana ihren Bekannten Geld geliehen haben, müsste die Polizei das eigentlich alsbald herausgefunden und die Schuldner ermittelt haben.

Frau Romberg galt ja allgemein nicht als knauserig. Und bei der hier genannten Größenordnung von täglich herumgetragenen Barbeträgen muss da keine exakte Buchführung vorgelegen haben, zumal wenn es auf irgendeine Weise verbunden war mit ihrem doch nicht ganz geringen Drogenkonsum. Da ist eine gewisse Diskretion unvermeidlich.

rattich schrieb:Bei dem TV soll es sich laut Staatsanwaltschaft auch nicht um Oksanas Kokain-Dealer handeln.

Es sind auch andere halbgeschäftliche Verknüpfungen denkbar.

Nachtradfahrer schrieb:Wenn der jetzt Festgenommene auf Platz 91 der Liste von Männern stand, die eine DNA-Probe abgeben sollten

Ich vermute, dass es nicht Platz 91 war sondern nur Nummer 91 und dies nichts mit einer Reihenfolge zu tun hat sondern lediglich die Nummer ist, die zufällig vergeben wurde. Ich denke nicht, dass man in die 91 zu viel reininterpretieren sollte.

Trimalchio schrieb:Habgier muss sich ja nicht in einem Akt des Entwendens vom Tatort zeigen. Sie könnte doch auch einfach darin bestanden haben, eine größere Summe Geliehenes nicht zurückgeben gewollt zu haben.

Ja, vielleicht schuldete der TV seinem Opfer tatsächlich Geld, und sicher hat die Polizei Oksanas Bekannte, Mitarbeiter und ihre Mutter auch gefragt, wem sie (viel) Geld geliehen hatte. Falls der TV zu diesem Personenkreis gehörte, wusste oder vermutete die Polizei möglicherweise auch schon, dass es wohl um das geliehene Geld ging, als sie von Habgier sprach. Ich weiß nicht, wie gut sein Second-Hand-Geschäft mit Luxuswaren lief, aber auch wenn er ordentliche Gewinne machte, kann er natürlich trotzdem über seine Verhältnisse gelebt haben.

Der wahrscheinlichste Grund für die Mitnahme des iPhones ist wohl, dass der TV dort in Oksanas Kontaktliste gespeichert war, und vielleicht hatte sie auch die Termine eingetragen, an denen er z.B. für Handwerkerarbeiten in ihre Wohnung kam. Mit der Mitnahme des Handys hätte er dann nur verhindern wollen, dass die Polizei die Kontakte auswertet. Aber wenn er nur (?) das Handy mitgenommen hat, obwohl Oksana ja immer viel Bargeld in der Wohnung gehabt haben soll, war das für die Ermittler wahrscheinlich ein deutliches Indiz dafür, dass es im Handy Spuren zu ihm gab, er also zu Oksanas Bekanntenkreis gehörte. Auch deshalb haben die Ermittler sicher auf einen Erfolg durch die Liste gesetzt.

Gerade ist mir noch ein möglicher Grund eingefallen, warum Oksana geliehenes Geld vom TV zurückgefordert haben könnte:

Kielius schrieb am 11.05.2023:Laut Aktenzeichen bewahrte OR ja Geldrücklagen in bar in ihrer Wohnung auf, weil sie für ihren "Traum", eine Immobilie in Südfrankreich, sparte.

Sie wollte ja eine Eigentumswohnung in Südfrankreich kaufen, und vielleicht hatte sie damals gerade eine schöne Immobilie entdeckt, für deren Kauf ihr noch ein gewisser Betrag fehlte? Und deshalb könnte sie das Geld, das sie (möglicherweise) dem TV geliehen hatte, zurückerbeten haben.

Wenn sie ein großzügiger und gutherziger Mensch war, wird sie vermutlich auch geliehenes Geld normalerweise nicht vehement eingefordert haben, sondern es eher gestundet haben, wenn jemand es nicht gleich zurückzahlen konnte. Darauf hätte dann vermutlich auch der TV gebaut. Aber falls sie wirklich ihre Traumwohnung gefunden hätte und mit der Kaufzusage nicht lange warten konnte, wenn sie die Wohnung haben wollte, dann hätte sie selbst das Geld dringend gebraucht. In diesem Fall hätte der TV es kurzfristig zurückzahlen müssen, und das konnte er vielleicht nicht?

In dem xy-Filmbeitrag von Mai 2023 wurde gezeigt, dass sie in ihrem Schlafzimmer in zwei goldenen Schatullen Bargeld aufbewahrte, der Täter dieses aber nicht fand und er vielleicht deshalb nur das IPhone mitnahm. Der aktuell Tatverdächtige soll laut Polizei aus Habgier gehandelt haben, da er vermutlich wußte, dass es dort Bargeld gab. Weshalb er den Schlüsselbund an sich nahm, läßt sich vielleicht damit erklären, dass er eventuell nochmals in die Wohnung zurück wollte, kurz nach der Tat um z.B. Spuren zu beseitigen... Bei xy sagte der dort anwesende Ermittler des LKA Berlin dass in der Wohnung Gummihandschuhe mit Blutanhaftungen gefunden wurden die vom Täter stammen, daher die DNA. Auch meinte er, es könnte sich auch um eine Beziehungstat handeln, und der Täter O.R. durch die Gewaltanwendung mit Steinen so etwas wie bestrafen wollte. Ich denke, die Ermittlungen haben nun einiges ergeben, was die Öffentlichkeit nicht gleich über die Presse erfährt.

Zum mutmaßlichen Tatmotiv Habgier habe ich gerade bei RBB24 noch die Information gefunden, dass bei der Tat „die Vitrinen gewaltsam geöffnet und zahlreiche Armbanduhren erbeutet“ wurden.
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/04/mord-kosmetikerin-festnahme-tatverdaechtiger-charlottenburg.html

Sollte der Täter beim Durchsuchen der Wohnung neben den Uhren auch auf Bargeld oder weitere Wertsachen gestoßen sein, hätte er sie vermutlich ebenfalls mitgenommen. Möglicherweise ist bis heute nicht genau bekannt, was alles entwendet wurde.

rattich schrieb:Sollte der Täter beim Durchsuchen der Wohnung neben den Uhren auch auf Bargeld oder weitere Wertsachen gestoßen sein, hätte er sie vermutlich ebenfalls mitgenommen. Möglicherweise ist bis heute nicht genau bekannt, was alles entwendet wurde.

Das klingt sehr plausibel. Letztlich konnte ja wahrscheinlich nur das Opfer wissen, was genau in der Wohnung war. Und daher wäre es gut möglich, dass der Täter schon aus seiner Sicht "genug" hatte und deshalb nicht weiter gesucht hat, so dass das Geld im Schlafzimmer eben zurückblieb. Natürlich würde man denken, dass jemand, der einen Raubmord begeht, dann auch so skrupellos ist und alles mitnimmt was sich finden lässt- aber ewig sollte man sich als Täter ja auch nicht am Tatort aufhalten. Also kann es u. U. sinnvoll sein, nachdem man "genug" hat, das Suchen aufzugeben und zu verschwinden.