abberline schrieb:Dem möchte ich widersprechen. Das Risiko, dass sich so ein Heckenpenner nochmal in eine solche Karte setzt, hat man immer.
Das Risiko hat man auch sonst immer.
Ich verstehe Deine Sichtweise. Man sieht den Täter und erkennt seine besonders selbstsüchtigen Motive und seine fehlende Empathie für andere. Dieser Täter darf nie wieder am Straßenverkehr teilnehmen.
Aber Menschen ändern sich. Der Täter ist 5, 10 oder 20 Jahre später wahrscheinlich ein anderer Mensch. Einer, der anders handelt und sich im Straßenverkehr durch nichts von Dir oder mir unterscheidet.
Der Unterschied ist dann, dass er bewiesen hat, zu solchen taten fähig zu sein. Das bedeutet aber eigentlich nur, dass er dann (zu irgend einem Zeitpunkt) beweisen darf, dass er jetzt anders handelt.
Ich bin kein übermäßig milder Mensch. Ich finde, jemand, der sich so asozial verhält und seine eigenen Bedürfnisse derart dreist und rücksichtslos über wesentlich wichtigere Bedürfnisse anderer stellt, hat einschneidende Strafen verdient.
Aber er ist weiterhin ein Mensch und alleine deswegen steht ihm zumindest eine Perspektive zu. Natürlich an hohe Hürden geknüpft - er muss wirklich beweisen, dass es jetzt anders ist.
Gerade Fahrlässigkeitsdelikte (oder, auch wenn man einen Vorsatz bejaht, Delikte mit fehlender Absicht) sind so eine Sache. Sie sind aus einer krassen Fehleinschätzung einer Situation geboren. Und auch wenn die Folgen schrecklich und nie wieder gutzumachen sind, ist das doch ein Punkt, den man bei der Findung der Konsequenzen berücksichtigen sollte.