Deutschlands Brücken: noch tragfähig oder nicht mehr tragbar?
28.08.2018 um 19:38In den letzten Wochen waren sie wieder allgegenwärtig: die Berichte über den Zustand der vielen deutschen Brücken in den Zeitungen. Vor allem das Papier mit den vier Buchstaben tat sich hier mal wieder mit besonders herben Äußerungen hervor.
Stimmt es denn? Sind Deutschlands Brücken wirklich so marode? Oder tun wir hier alles was erforderlich ist, um die Sicherheit der Brücken zu gewährleisten?
Und worum geht es überhaupt?
Brücken, wie auch andere Ingenieurbauwerke, sind auf eine extrem lange Lebensdauer ausgelegt. Ganz einfach aus dem Grund, weil es sehr teuer und zeitintensiv ist einen Ersatz zu schaffen. Da die Baustoffe aber mit der Zeit durch Umwelteinflüsse und Belastung nicht mehr die ursprünglichen Spezifikationen und Leistungswerte aufweisen, müssen auch Brücken irgendwann erneuert werden. Um diesen Zeitpunkt möglichst weit in die Zukunft zu verlegen, unterliegen Brücken deshalb der gesteuerten, regelmäßigen Instandhaltung. Hierzu müssen Sie u.a. regelmäßig geprüft werden.
Die Prüfung selbst geschieht nach den Anforderungen der DIN 1076, deren aktuelle Ausgabe aus November 1999 stammt. Diese Norm regelt:
- die jährliche Sichtprüfung
- die Hauptprüfung, alle 6 Jahre
- die Einfache Prüfung, immer 3 Jahre nach einer Hauptprüfung
- Prüfungen aus besonderem Anlass
Zudem sind die Prüfer speziell für diese Prüfungen ausgebildet, um sicherzustellen das die Anforderungen der Norm auch weitest gehend in der Praxis umgesetzt werden. Verantwortlich für die Brücken sind zunächst die Straßenbaulastträger bzw. bei Eisenbahnbrücken die DB Netz AG.
Aber: die deutschen Brücken sind alt und ein immer größerer Anteil an Brücken erlangt das Alter, in dem eine simple vorbeugende Instandhaltung nicht mehr ausreicht und größere Maßnahmen erforderlich werden, um eine fortgesetzte Funktion zu gewährleisten.
Bei Bahnbrücken sieht es zwar ein wenig besser aus, doch bei 1.100 Brücken lohnt sich eine Instandhaltung nicht mehr.
Ganz interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens die von der DB bereitgestellte Brückenkarte, in der detaillierte Informationen zu vielen Brücken und ihren Erhaltungszuständen dargestellt werden.
https://bruecken.deutschebahn.com/
Die Grünen haben durch mehrere kleine Anfragen zudem folgende Fusion Table generieren können, die ebenfalls sehr aufschlussreich ist. Da kann ja jeder mal schauen, was denn auf der nächsten Bahnfahrt möglicherweise alles so überquert wird.
https://fusiontables.google.com/DataSource?docid=1irPjQM9cAu5HhJEfnZLUzVxtiHT4U3RjuHPOkrTp#map:id=3
Am Ende des Tages - und das sagen die Zahlen aus - wird es in Deutschland schon bald mehr und mehr gewaltige Probleme wegen überalterter Brücken geben. Die regelmäßige Prüfung wird das nicht besser machen, denn maximal wird das Prüfergebnis über Betrieb oder Sperrung entscheiden.
Insgesamt 1/8 der Brücken sind so marode das sich eine Instandhaltung nicht mehr lohnt. Das ist angesichts der Menge an Brücken eine sehr große Zahl.
Die Bundesländer mit den schlechtesten Brücken sind demnach Hamburg, Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-so-ist-es-um-die-bruecken-bestellt-a-1215558.html
So wie sich das alles anhört und wenn man weiter denkt, dann wird ein Unfall wie in Genua vielleicht auch bald hier passieren. Es ist nur eine Frage der Zeit. Oder lässt sich noch etwas tun am Zustand der deutschen Brücken? Was meint Ihr?
Wie eine Brückenprüfung abläuft zeigt übrigens der folgende Film ganz fantastisch:
Stimmt es denn? Sind Deutschlands Brücken wirklich so marode? Oder tun wir hier alles was erforderlich ist, um die Sicherheit der Brücken zu gewährleisten?
Und worum geht es überhaupt?
Brücken, wie auch andere Ingenieurbauwerke, sind auf eine extrem lange Lebensdauer ausgelegt. Ganz einfach aus dem Grund, weil es sehr teuer und zeitintensiv ist einen Ersatz zu schaffen. Da die Baustoffe aber mit der Zeit durch Umwelteinflüsse und Belastung nicht mehr die ursprünglichen Spezifikationen und Leistungswerte aufweisen, müssen auch Brücken irgendwann erneuert werden. Um diesen Zeitpunkt möglichst weit in die Zukunft zu verlegen, unterliegen Brücken deshalb der gesteuerten, regelmäßigen Instandhaltung. Hierzu müssen Sie u.a. regelmäßig geprüft werden.
Die Prüfung selbst geschieht nach den Anforderungen der DIN 1076, deren aktuelle Ausgabe aus November 1999 stammt. Diese Norm regelt:
- die jährliche Sichtprüfung
- die Hauptprüfung, alle 6 Jahre
- die Einfache Prüfung, immer 3 Jahre nach einer Hauptprüfung
- Prüfungen aus besonderem Anlass
Zudem sind die Prüfer speziell für diese Prüfungen ausgebildet, um sicherzustellen das die Anforderungen der Norm auch weitest gehend in der Praxis umgesetzt werden. Verantwortlich für die Brücken sind zunächst die Straßenbaulastträger bzw. bei Eisenbahnbrücken die DB Netz AG.
Aber: die deutschen Brücken sind alt und ein immer größerer Anteil an Brücken erlangt das Alter, in dem eine simple vorbeugende Instandhaltung nicht mehr ausreicht und größere Maßnahmen erforderlich werden, um eine fortgesetzte Funktion zu gewährleisten.
An Bundesfernstraßen gibt es 39.106 Brücken und 50.790 Teilbauwerke, deren Zustand sich zunehmend verschlechtert. Besonders bekannt sind die Fälle der Rheinbrücke an der BAB A 1 bei Leverkusen, die Rader Hochbrücke an der BAB A 7 und die Schiersteiner Brücke, Autobahnbrücke der A 643 über den Rhein, die aufgrund ihrer maroden Substanz für den Lkw-Verkehr gesperrt werden mussten. Dies ist aber nur die Spitze des Eisberges. Seit dem Jahr 2000 hat sich - laut den Infrastrukturberichten des BMVI - der Bestand an Brückenfläche mit sehr gutem bzw. gutem Zustand mehr als halbiert, während sich der Anteil an Brücken mit gerade noch ausreichendem Bestand fast verdoppelt hat.https://www.bauindustrie.de/themen/wirtschaft-und-recht/brucken-sind-marode/ (Archiv-Version vom 29.10.2017)
Bei Bahnbrücken sieht es zwar ein wenig besser aus, doch bei 1.100 Brücken lohnt sich eine Instandhaltung nicht mehr.
Ganz interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens die von der DB bereitgestellte Brückenkarte, in der detaillierte Informationen zu vielen Brücken und ihren Erhaltungszuständen dargestellt werden.
https://bruecken.deutschebahn.com/
Die Grünen haben durch mehrere kleine Anfragen zudem folgende Fusion Table generieren können, die ebenfalls sehr aufschlussreich ist. Da kann ja jeder mal schauen, was denn auf der nächsten Bahnfahrt möglicherweise alles so überquert wird.
https://fusiontables.google.com/DataSource?docid=1irPjQM9cAu5HhJEfnZLUzVxtiHT4U3RjuHPOkrTp#map:id=3
Am Ende des Tages - und das sagen die Zahlen aus - wird es in Deutschland schon bald mehr und mehr gewaltige Probleme wegen überalterter Brücken geben. Die regelmäßige Prüfung wird das nicht besser machen, denn maximal wird das Prüfergebnis über Betrieb oder Sperrung entscheiden.
Insgesamt 1/8 der Brücken sind so marode das sich eine Instandhaltung nicht mehr lohnt. Das ist angesichts der Menge an Brücken eine sehr große Zahl.
Die Bundesländer mit den schlechtesten Brücken sind demnach Hamburg, Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-so-ist-es-um-die-bruecken-bestellt-a-1215558.html
So wie sich das alles anhört und wenn man weiter denkt, dann wird ein Unfall wie in Genua vielleicht auch bald hier passieren. Es ist nur eine Frage der Zeit. Oder lässt sich noch etwas tun am Zustand der deutschen Brücken? Was meint Ihr?
Wie eine Brückenprüfung abläuft zeigt übrigens der folgende Film ganz fantastisch:
Bauwerksprüfung nach DIN 1076 – Langversion
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