Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen
20.04.2022 um 12:22Kraftwerker schrieb:Sie war aber Instagrammerin.Wie meinst du das, also was möchtest du damit sagen?
Kraftwerker schrieb:Sie war aber Instagrammerin.Wie meinst du das, also was möchtest du damit sagen?
Niilanaya schrieb:Wie meinst du das, also was möchtest du damit sagen?@Niilanaya
Dr.Edelfrosch schrieb:Damit ist wahrscheinlich gemeint, das es manchen Leuten wichtiger ist ein Foto für soziale Netzwerke zu machen als den fotografierten Ort/Sehenswürdigkeit richtig zu erleben.Na ja, gut. Instagrammerin war sie ja zweifellos. Und dass es ihr vorrangig um Shots ging, wo sie selbst darauf posiert, das ist halt Insta. Wenns um reine Landschaftsaufnahmen geht, die einem nachhaltig beeindruckt haben und die für sich selbst stehen, dann hätte sie auch von der Camino-Tour direkt Fotos hochladen können, die spanischen Landschaften sind grandios. Hat sie aber nicht. Wäre interessant, was sie eigentlich so im Schwarzwald geknipst hat, welche Fotos da auf dem Handy liegen.
Niilanaya schrieb:Was bei dieser Entfernung als "gut" durchgeht ist wohl ziemlich individuell. Auf die Schnelle habe ich z.B. Verbindungen ab Todtmoos nach Mainz Hbf gefunden, die entweder 6 Stunden bis hin zu 12 Stunden lange Fahrten bedeutet hätten. Mit 5 bis 6 Umstiegen z.B. ...aber durchaus machbar, dVon Wehr wäre es deutlich unkomplizierter gewesen. Mit dem Zug nach Basel (badischer Bahnhof), von dort schafft man es mit einmaligem Umsteigen in Mannheim nach Mainz und bei etwas zeitigerem Eintreffen in Wehr hätte es wahrscheinlich auch die Möglichkeit gegeben, noch am späten Donnerstagabend Mainz zu erreichen. Auch für die Hinfahrt wäre mE eine Anreise mit der Bahn über Basel und dann mit der Regionalbahn am Rhein entlang eine Überlegung wert gewesen.
MissMary schrieb:Das stimmt natürlich, da sie aber fünf Etappen gelaufen ist - warum diese 6te aufteilen? Warum die letzte Strecke umgehen und damit den Schluchtensteig nicht wie geplant fertig machen?Du weißt doch gar nicht, ob es ihr wichtig war, den Schluchtensteig fertig zu machen. Und wie sie geplant hatte, weißt du auch nicht wirklich. Es könnte ja sein, dass sie nicht mehr so richtig Lust zum Alleinwandern hatte, denn dann wären 22/23 km eine ganze Menge gewesen. Vllt war es ihr bewusst, dass diese Etappe einsam werden wird, gerade auch wegen dieser späten Startzeit. Und sie setzte kurzfristig eine andere Wanderidee, die kürzer war, um. Oder sie verzichtete komplett aufs Laufen, weil sie sich jemandem mit einem fahrbaren Untersatz anschloss.
Kraftwerker schrieb: Sie war aber Instagrammerin.Sie hat ja die Asienreise da ziemlich in Szene gesetzt, den Camino danach nicht - auch den Schluchtensteig nicht. Klar, man weiß nicht, ob sie das noch getan hätte. Aber wenn du einigermaßen gute Fotos machen möchtest, brauchst du manchmal einfach auch etwas mehr Zeit (warten, bis Leute aus dem Bild sind). Ihre Tages- und Zeitplanung scheinen nun nicht darauf hinzudeuten, dass das ein primäres Ziel war. Zudem hat sie so viel Ausrüstung herumgeschleppt, aber ich glaube, als Fotoausrüstung hatte sie "nur" die Handkamera dabei, oder?
Dr.Edelfrosch schrieb:Damit ist wahrscheinlich gemeint, das es manchen Leuten wichtiger ist ein Foto für soziale Netzwerke zu machen als den fotografierten Ort/Sehenswürdigkeit richtig zu erleben.Es kommt ja immer darauf an, wie intensiv man etwas anschaut und wie interessiert man dann wirklich ist. Das ist sehr individuell. Du kannst ja z.B. auf der Schwarzwaldhochstraße super Bilder aus dem Auto heraus schießen - andere Leute machen an der gleichen Stelle eine 20km Wanderung, um das Panorama den gesamten Tag zu erleben und einzutauchen.
CorvusCorax schrieb:Na ja, gut. Instagrammerin war sie ja zweifellos. Und dass es ihr vorrangig um Shots ging, wo sie selbst darauf posiert, das ist halt Insta. Wenns um reine Landschaftsaufnahmen geht, die einem nachhaltig beeindruckt haben und die für sich selbst stehen, dann hätte sie auch von der Camino-Tour direkt Fotos hochladen können, die spanischen Landschaften sind grandios. Hat sie aber nicht. Wäre interessant, was sie eigentlich so im Schwarzwald geknipst hat, welche Fotos da auf dem Handy liegen.Das stimmt, aber bei ihrem Tagesablauf könnte man sagen, dass sie sicher nicht sehr viel Zeit für spezielle Fotos eingeplant hat. Daher ist auch die Frage, ob darauf der Fokus lag (und ob ein Schluchtensteig mit anspruchsvollen Lichtverhältnissen dann die richtige Strecke ist).
MissMary schrieb:Du kannst ja z.B. auf der Schwarzwaldhochstraße super Bilder aus dem Auto heraus schießenWirklich? Das muss dann jemand sein, der keinen Wert auf einen guten Bildaufbau legt.
MissMary schrieb:Daher ist auch die Frage, ob darauf der Fokus lag (und ob ein Schluchtensteig mit anspruchsvollen Lichtverhältnissen dann die richtige Strecke ist).Ich glaube kaum, dass sich jemand im Vorfeld einer Tour Gedanken macht, wie die Lichtverhältnisse sein werden und wie man damit zurecht kommen wird.
MissMary schrieb:aber ich glaube, als Fotoausrüstung hatte sie "nur" die Handkamera dabei, oder?Welche Handkamera? So viel ich weiß, hat sie nur mit ihrem Handy geknipst.
MissMary schrieb:morgendliche Trödelei"
CorvusCorax schrieb:Und wenn man bedenkt, dass hier viele alten Säcke*innen* seit fast 19 Monaten im "Flow" sind.😂😂
lemystere schrieb:Alle jungen Leute in diesem Alter" ist aber auch mehr als nur ein bisschen pauschal.Wieso?
Dr._Schneider schrieb:Nimmst du das denn nicht so wahr, dass junge Leute einen gechillteren/entspannteren Lebensstil / Bewusstsein pflegen?Ich würde sagen, eher das Gegenteil ist der Fall. Immer im Flow zu sein, kann auch ganz schön stressen. Aber das trägt hier nichts zum eigentlichen Vermißtenthema bei. In dem Fall ist es wie Wendler schon sagte: "Egal".
Dr._Schneider schrieb:Es war der letzte Teil, den sie vllt chilly willy und easy going angegangen ist, ohne sich stur an iwelche Parameter zu halten, wenn es ihr wichtiger war die Atmosphäre bzw die Natur aufzusaugen. Im Flow zu sein. Junge Leute sind da ganz anders drauf.Um hieraus mal etwas zu entwickeln, was wieder zum Vermißtenfall zurückführt und den Bogen zur "Trödelei" schließt: Wenn man wüsste, wie Scarlett zum Trampen stand, könnte es tatsächlich so gewesen sein, dass sie sich gedacht hat: "Ich starte heut mal später und schaue, wie weit ich komme. Wenn ich es nicht vor Einbruch der Dunkelheit schaffe, schau ich einfach, ob mich nicht irgendjemand mitnehmen kann bis Wehr." (Wander)parkplätze gab es ja wohl entlang der E6, und auch die Straße war in der Nähe. Könnte schon sein, dass sie vielleicht geplant hatte, das letzte Stück, das hier ja auch öfter mal als nicht so schön beschrieben wurde, fahrbar zurückzulegen.
IreneAdler schrieb:Könnte schon sein, dass sie vielleicht geplant hatte, das letzte Stück, das hier ja auch öfter mal als nicht so schön beschrieben wurde, fahrbar zurückzulegen.Das wäre dann aber die Strecke von Todtmoos über Schwarzenbach bis Au. Und "nicht so schön" ist relativ.