cododerdritte schrieb: Ich gebe Dir da absolut recht. Für erfahrene und trainierte Wanderer sind gerade anspruchsvollere Touren in interessanter Landschaft das attraktive an einer Region.
Ja, da ist mitunter schon auch etwas Angeberei dabei "schau, was ich für ein harter Knochen bin ...".
cododerdritte schrieb: Es gib mir aber nur darum, das Argument zu entkräften, man haben den Fall Scarlett nur halbherzig daraufhin untersucht, ob ein Verbrechen vorliegen kann, um dem Image der Region für den Wandertourismus nicht zu schaden.
Das glaube ich tatsächlich auch nicht - im ländlichen Bereich hier ist die Polizei auch einfach nicht besonders gut besetzt - plus: Das meiste klärt sich irgendwann. Kann mich an einen riesigen Rummel bei uns im Dorf erinnern, als eine sehr zuverlässige Schülerin nach einem Dorffest spurlos verschwandt .... (und mit einem riesigen Kater am Sonntagabend wieder auftauchte).
cododerdritte schrieb:Ich finde halt, dass auch ein tödlicher Unfall bei dem die verunglückte Person monatelang nicht gefunden wird, nicht gerade eine Aushängeschild für die Attraktivität als Wanderregion darstellt. Deshalb halte ich es für abwegig, dass die Behörden da bewusst etwas in die Richtung Unfall statt Verbrechen gelenkt haben sollen.
Jain. Die meisten Leute gehen hier nach dem Motto vor: Also MIR passiert eh nichts. Wir sind letztes Jahr in der Wutachschlucht gewandert (nach Regen, sollte man nicht, aber bei uns in der Nähe hatte es nicht geregnet) - da war hinter uns eine Touri-Familie mit drei kleinen Kindern und Sandalen bzw. Stoffturnschuhe. Der Wanderbusfahrer hat sie schon gewarnt, dass das nicht das richtige Schuhwerk ist und die Strecke für die drei Kinder zu gefährlich, wir haben auch nochmal was gesagt - es war superabenteuerlich, aber nein, sie "wollten nur mal schauen ...". Wir waren nicht besonders schnell, haben sie überholt, da haben sie sich ca 400m in die Schlucht rein bereits gestritten, ob sie weitersollen oder nicht (da war noch gar nichts richtig gefährlich, nur matschig).
Es kam ja in der Wutachschlucht auch schon mal vor, dass jemand verunglückte, noch einen Notruf absetzen konnte (ist dort sehr selten) und dann erst Wochen später tot gefunden werden konnte ... das kommt eben vor, allerdings, wenn du Angst hat, kann man das ja sehr leicht selbst minimieren (z.B. Wanderpartner mitnehmen bzw. sehr konkret sagen, wo man wann wandert und -wenn man Empfang hat- von unterwegs mal eine konkrete Ortsangabe schicken ....).
Ich glaube ehrlich nicht, dass das viele Leute abschreckt, zumal der Fall nie ein riesiges Thema war - am Anfang ging man davon aus, dass sie gefunden wird - ehrlich gesagt, glaube ich das auch heute noch. Der Schnee schmilzt gerade in den Lagen weg. d.h. die Wandersaison (die letztes Jahr durch den kalten, feuchten Sommer sehr eingeschränkt war), beginnt erst wieder ....