Funkloch/TimeoutIch bin nun wahrlich kein Handy-Experte, aber ein Verlassen der Funkzelle in ein "Funkloch" dürfte doch von einem Defekt nicht zu unterscheiden sein. Sobald das Handy aus der Funkzelle raus ist, also keinen Kontakt mehr hat kann es sich logischer Weise auch nicht mehr ordentlich ab-/ummelden sondern ist aus Sicht Funkzelle einfach weg. Dann greift genau der Timeout-Mechanismus (und soweit ich verstanden habe können Stunden bis zum Timeout-Rauswurf vergehen, was auch von der Last abhängen dürfte und da gehe ich im Bereich Todtmos auch von eher langen Timeouts aus). Ich denke nicht, dass sich ein Handy abmeldet, obwohl es noch Signal hat, nur weil das immer schwächer wird, aber ganz genau weiß ich das natürlich nicht.
Anders ist es wenn das Handy von einer Funkzelle in eine andere wechselt, weil diese (für eine gewisse Zeit und über ein gewisses Maß hinaus - Stichwort
Hysterese) stärker ist als die vorige. Dann wird das Handy in der alten ab- und in der neuen angemeldet.
Handy-Ortung (Mobilfunk) vs. FunkzellenabfrageNoch ein keiner Hinweis zum Thema "Ortung": Was die Ortung via Mobilfunk (Auswertung der Signalstärken und Triangulation mehrerer Funkmasten) angeht: da ist es nach meinem Verständnis ein fundamentaler Unterschied, ob man versucht jemanden zukünftig zu orten (mit richterlicher Genehmigung) oder nachträglich (sog.
Funkzellenabfrage auch mit entspr. Genehmigung). Wenn man also ab jetzt eine Genehmigung hat und das Handy noch/wieder im Mobilfunk ist/auftaucht, dann geht da technisch eine ganze Menge. Nachträglich hat man aus Datenschutzgründen nur noch die Funkzelle, weil diese als abrechnungsrelevant gilt (vermutlich, weil wenn jemand vom Ort XY stundenlang nach Japan telefoniert haben soll, dieser evtl. nachweisen kann nie am Ort XY gewesen zu sein).
Dazu hatte ich mal folgendes gefunden:
https://www.lecturio.de/magazin/funkzellenabfrage/Demnach kann man Bewegungsprofile nur bei Abfrage mehrerer Funkzellen erstellen - demnach keine Bewegungsprofile innerhalb einer Funkzelle - woraus ich schließe die Daten sagen nur "War in der Zeit von/bis in Funkzelle Y".
Beachten muss man eben auch, dass sich das nach April 2018 nochmal verändert hat (keine Vorratsdatenspeicherung, nur noch Abrechnungsrelevantes). Soweit jedenfalls meine Quellen bisher.
Nicht ganz klar ist mir, ob es aus rein techn. Gründen eine kurze Vorhaltung von Daten gibt die eine genauere Ortung erlauben würden - für evtl. einige Stunden. Selbst wenn wird man dafür zu spät dran gewesen sein, denke ich.
"Ortung" durch Apps/Cloud-DatenNochmal ganz was anderes ist dann die Frage, was diverse Apps so nach Hause funken. Die können z.B. GPS-Daten (wenn GPS an ist) auslesen (wenn sie die Freigabe dazu haben), oder vermutlich auch WLAN-Stärken auslesen und versenden (nur solange man eine Datenverbindung hat natürlich). Das ist was die Google-Timeline macht. Aber auch diese Tools haben keine "Standleitung", sondern in gewissen Intervallen werden Daten gesendet.
GPSVielleicht noch sicherheitshalber, weil ich hier und da den Eindruck hatte, es gibt da manchmal falsche Vorstellungen:
GPS (USA),
Galileo (Europa),
GLONASS (Russland) und auch
Beidou (China) sind alles rein passive Systeme. Die Satelliten senden Signale aus denen Geräte mit entspr. Empfänger ihre Position errechnen können. Man kann ein Gerät nicht über GPS orten, in dem Sinne dass man irgendein Ortungssystem aktivieren könnte. Nur wenn das gesuchte Gerät seine via GPS errechnete Position via Datenverbindung (WLAN, Mobilfunk) irgendwohin übermittelt (diverse Apps, s.o.) und man Zugang zu diesen Daten bekommt. Sonst halt nicht.
IMSI-CatcherDann gibt es noch
IMSI-Catcher. Die tun so als wären sie eine Basisstation ("Funkmast"). Damit kann man z.B. Handys finden die noch angeschaltet sind aber in einem Funkloch liegen. Das Handy versucht sich dann beim IMSI-Catcher anzumelden, der dann eine rel. genaue Ortung machen kann (Signalstärken). Üblicherweise ist so ein Gerät dann mobil (z.B. Hubschrauber) und man tastet sich in Richtung des stärker werdenden Signals vor.
HundeVon Hunden habe ich noch viel weniger Ahnung und ich will mich in die Diskussion auch nicht groß einmischen, aber ich hatte mal eine wissenschaftl. Studie an Hamburger Polizeihunden gefunden, die ich hier dann doch mal verlinken wollte (ist in anderen Threads auch schon aufgetaucht):
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0168159103002156(Nur) 8 von 22 Hunden (36%), also gut ein Drittel der Hunde, konnte zuverlässig die Richtung einer Spur erkennen. Und da man untersucht hat, ob die Hunde dafür mehr ihre Nase oder mehr ihre Augen verwenden, gehe ich stark davon aus, dass es "normale" Fährtensuchhunde und keine sog. Mantrailer waren (die ja wohl auch mal mehrere Meter seitl. versetzt laufen, wenn der Wind Geruchspartikel (Hautschuppen, Schweißtröpfchen) entspr. verweht hat). Mantrailer dürften es noch um einiges schwerer haben.
Kleiner Tipp am Rande: Man kann sich auf Deutsch dumm und dämlich suchen, auf Englisch findet man sehr viel schneller wissenschaftl. gesicherte(re) Resultate.