@AnnCarola 's neue Theorie von der Verabredung, bei der Scarlett von jemandem mit bösen Absichten gezielt versetzt wurde, ist die plausibelste Theorie, die ich bisher gelesen habe.
Vorausgesetzt, es gab ein Verbrechen. Davon bin ich auch ich bei weitem mehr überzeugt als von einem Unfall.
Die meisten Szenarien eines möglichen Verbrechens, die hier dargelegt wurden, einschliesslich meiner eigenen Ideen, sind entweder zu umständlich und kompliziert oder haben einen anderen Schwachpunkt.
Diese hier, von AnnCarola, nicht:
Für einen Täter wäre es das perfekte Verbrechen.
Er hätte im Vorfeld gar nicht viel tun müssen und S. trotzdem unter Kontrolle gehabt, sogar in seiner Abwesenheit. "Nur" zwei Lügen: dass er sich zum Bsp. am Kurpark mit ihr treffen wolle zur gemeinsamen Wanderung und dass er kein Handy habe.
Von weitem, etwa aus seinem Auto heraus, hätte er sogar minutengenau beobachten können, wie lange S. auf ihn wartet und wann sie, als er sich nicht zeigt, allein auf die E6 geht.
Mit der Verabredungs-Flunkerei hätte er das grosse Risiko vermieden, von Zeugen mit S. auf gemeinsamer Wanderung gesehen zu werden. Meiner Meinung nach ein entscheidender Punkt.
Geblieben wäre für ihn das Risiko, dass S. nach den beiden letzten Videotelefonaten mit anderen Freunden oder der Familie telefoniert oder schreibt und die geplatzte Verabredung erwähnt. Aber diese Blöße - erzählen dass man versetzt wurde - gibt man sich ungern, und als erwachsener Mensch konnte sie tun und lassen was sie wollte, ohne daheim rechenschaftspflichtig zu sein.
Selbst wenn sie also diese geplatzte Wanderverabredung ihren Lieben gegenüber erwähnt hätte, wäre das für den Täter im Nachhinein nicht unbedingt gefährlich geworden. Er hätte sich ihr mit einem falschen Namen vorgestellt und eine komplette Fake-Story über Wohn/Aufenthaltsort, Beruf usw. aufgetischt haben können. Dann wäre es sehr schwer, wenn nicht unmöglich, ihm auf die Spur zu kommen.
Hätte er sie dann - wie von AnnCarola dargelegt -, ziemlich am Anfang der E6 mit Auto an der Wanderstrecke abgepasst, wäre sie wahrscheinlich nicht mal sofort misstrauisch geworden. Ich stelle es mir so vor: Es wäre das Normalste gewesen, wenn sie sich seine Entschuldigung, warum er nicht zum Treffpunkt in Todtmoos kam, hätte anhören wollen und nah ans Auto ranging - oder sogar zu ihm einstieg. Dan n hätte er leichtes Spiel gehabt, seinen bösen Plan zu vollenden.
@angellostDanke dir für das Erklärungs-Update! Man merkt, ich habe persönlich keine Wandererfahrung und auch nicht mit den Apps.
Das neue Feature mit dem Senden der Live-Location an Vertrauenspersonen klingt nach einer tollen Sache. Stellt euch vor, dieses Feature hätte es im September 2020 schon gegeben und Scarlett hätte es genutzt!
Man darf gar nicht zu sehr über das Hätte und Wäre nachdenken und dass mit solchen Hilfsmitteln ihr Verschwinden bereits aufgeklärt sein könnte oder Rettung möglich gewesen wäre!