Fridolin31 schrieb:Wenn die Angehörigen bei Beantwortung dieser an sich selbst gestellten Fragen nichts Verdächtiges bemerken, ginge natürlich die Tendenz eindeutig in Richtung Wanderunfall und dementsprechend würde das Schicksal von Scarlett wahrscheinlich auch irgendwann einmal realistisch betrachtet werden können, auch wenn die Trauer über den Verlust noch lange andauert
Das fängt ja oft damit an, wenn Vermisste als zuverlässig gelten. Die Familie empfindet den oder die Vermisste ja auch nochmal anders im Verhalten. Jemand kann als sehr zuverlässig gelten und trotzdem auch mal Entscheidungen treffen, die man so nie gedacht hätte, dass sie getroffen werden. Ist mir selbst erst vor gar nicht langer Zeit passiert. Mein Sohn in der Pampa zelten, ist meistens sehr vernünftig, ich halte ihn für sehr zuverlässig und was macht er, entscheidet genau das Gegenteil von dem zu tun, was man denkt. Jeder von uns kennt das, man schnuppert Freiheit, ein kleines Abenteuer, einen kleinen Ausbruch aus dem Alltag und vom festgelegten Weg. Oft geht das ja auch gut, aber eben nicht immer,leider. In welche Richtung wir hier auch denken: Unfall, Verbrechen, Absetzen,das lässt den Fall nicht in Vergessenheit geraten, wie soviele Fälle hier, aber es macht auch immerwieder deutlich, wie schnell Alles aus den Fugen geraten kann und das normale Leben, so nicht mehr existiert.
Kinder in dem Alter begleitet man ein Stück in die Richtung, die sie auswählen für sich, wenn man darf. Man fragt nicht mehr ständig nach und freut darüber, wenn sie von sich aus erzählen was sie so erleben. Ich finde es immer noch schwierig zu sagen, wie es gewesen sein könnte. Mal tendiere ich in die Richtung, mal in die,je nachdem, welcher Gedanke dazu gerade plausibler erscheint.
Es macht durchaus Sinn, einer Person Bescheid zu geben, was man vorhat, aber auch Planänderungen. Das ist schnell getan und muss nicht groß bis ins Detail kommuniziert werden, geht es doch nur um den Fall der Fälle.