Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.615 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 03:05
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:Am wahrscheinlichsten wäre gewesen, wenn Scarlett einfach angekommen wäre. Dann wäre es wahrscheinlich gewesen, falls sie verunglückte, dass man sie finden würde. Dann wäre es ziemlich wahrscheinlich, falls man ihren Körper nicht findet, dass man ihren Rucksack irgendwo findet. Dann wäre es wahrscheinlich, dass, falls sie irgendwo eine Verbrechen zum Opfer fiel, es irgendeinen Zeugen gibt. Dann wäre es wahrscheinlich, dass sie überhaupt irgendwie jemand gesehen hätte, nach dem Besuch beim Edeka. Und dann wäre es wahrscheinlich, dass in vier Jahren irgendetwas von ihr auftaucht.
Ich verstehe was du meinst, aber diese Kausalkette ist so schlicht nicht korrekt.

Weil wenn unterwegs etwas Wesentliches passiert ist es nicht mehr am Wahrscheinlichsten, dass man ankommt. Falls es einen Täter gibt hat er vermutlich darauf geachtet, dass es keine Zeugen gibt usw.

Die Annahmen, die du nennst, sind willkürlich und es gibt auch keinen Zusammenhang nach dem Motto „Wenn 5 beliebige Theorien vielleicht nicht stimmen muss die 6. Theorie auch falsch sein.“

Und dann ist ja auch die Frage, welche Annahmen sind denn realistisch. Dass man beim/nach Edeka-Besuch wahrgenommen wird ist nicht zwingend. Wer beachtet schon, welche Fremden einem im Supermarkt begegnen?

Da muss man sogar eher annehmen, dass es keinem auffällt. Wenn aber jemand auf den Tod keinen Fisch mag kann man schon realistisch davon ausgehen, dass derjenige im Restaurant keine Forelle bestellen würde.

Insofern kann man anhand bekannter Fakten durchaus bewerten, welche Annahmen wahrscheinlicher sind und welche nicht.


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 06:30
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Ich verstehe was du meinst, aber diese Kausalkette ist so schlicht nicht korrekt.
Im Endeffekt bestätigst du mit deinem Post genau das, was ich als einigermaßen problematisch ansehe.

Alle Angaben, die wir von Scarlett kennen, sind dermaßen Fragmentös, dass wir fehlende Informationen und Bindeglieder mit aus uns selbst und unseren Erfahrungen stammendem
Wissen auffüllen.

Bei der Aufklärung von Verbrechen ist es unersetzlich wichtig, ein lückenloses Bild der Ereignisse darzustellen, die dann zum Verbrechen führten bzw. die Person klar zu definieren durch ihre Handlungen, die vor allem durch enge Beziehungsmenschen aufgezeigt werden. Das hat hier fast überhaupt nicht stattgefunden.

Ihr chinesischer Freund z.B., den sie ja angeblich heiraten wollte, wird reduziert auf ein nebulöses Gefühl, welches er von ihr im letzten Gespräch hatte, welches dann noch von der Polizei als Folge der schlechten Verbindung interpretiert wird. Bei einem vorliegenden Verbrechen und Zugriff auf ihn würden da stundenlange Gespräche stattfinden, um Sachverhalte aufzuklären.

Dann z.B. der ebenso mysteriöse Satz mit der weiteren Wanderung. Er steht einfach im Raum und jeder interpretiert selber. Kein Mensch hat bei ihr nachgefragt was sie damit meinte und wir interpretieren lediglich unsere eigenen Vorstellungen hinein. Weil im Prinzip Scarlett kein profiling erfahren hat da sie nicht als Verbrechensopfer gilt.


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 09:25
Ich habe das Gefühl dass vielen hier nicht klar ist wie schwer eine Suche nach einer Person an Hängen im Wald ist. Ja, der Schwarzwald ist kein Urwald, aber es gibt auch im Schwarzwald in Wirtschaftswäldern jede Menge Stellen an denen die Vegetation so dich steht dass man auch im Winter einen großen roten Rücksack der da drin liegt nicht sieht wenn man 1 m daneben vorbei läuft. Das kann durch Büsche verursacht sein oder durch sehr eng stehende nachwachsende Bäume (zB junge Tannen). Wenn eine Leiche in so dichter Vegetation liegt muss man schon direkt da rein um was zu finden. Und das ist an steilen Hängen extrem schwer bzw aufwändig (abseilen!). Ich wohne am Rand des Schwarzwaldes und da haben wir schon jede Menge solcher Stellen im Wald.


Ich vermute schon dass sie nicht direkt am Weg liegt, die Stellen die fürs Abstürzen in Frage kommen wird man hoffentlich gründlich abgesucht haben, aber wenn sie 50 m abseits von Weg in so einem Gestrüpp liegt, kann man sicher sein dass da auch gründlich gesucht wurde?! Das Suchgebiet ist riesig wenn man nur 100 m links und rechts vom Weg mit einbezieht, und ich weise nochmal darauf hin, Suche am steilen Hängen ist wirklich schwer.


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 11:09
Zitat von Juliane_12345Juliane_12345 schrieb:Ich habe das Gefühl dass vielen hier nicht klar ist wie schwer eine Suche nach einer Person an Hängen im Wald ist. Ja, der Schwarzwald ist kein Urwald, aber es gibt auch im Schwarzwald in Wirtschaftswäldern jede Menge Stellen an denen die Vegetation so dich steht dass man auch im Winter einen großen roten Rücksack der da drin liegt nicht sieht wenn man 1 m daneben vorbei läuft. Das kann durch Büsche verursacht sein oder durch sehr eng stehende nachwachsende Bäume (zB junge Tannen). Wenn eine Leiche in so dichter Vegetation liegt muss man schon direkt da rein um was zu finden. Und das ist an steilen Hängen extrem schwer bzw aufwändig (abseilen!).
Man kann die exponierten Stellen aber relativ gut von der jeweils gegenüberliegenden Seite einsehen, gerade im Winter.
Um das mal zu veranschaulichen - fotografiert von der Westseite auf die Ostseite des Wehratals, in dem Fall auf die Felsenhütte/Kaiserfels/Jägerfels.
Mit dem Fernglas würde man einen großen roten Rucksack schon sehen, der da irgendwo an den Felshängen liegen würde.
Der eingezeichnete Rote Punkt steht für den Rucksack - und jetzt schaust du mal, ob du den auf den Fotos findest.

wehratalsichtbarkeit02Original anzeigen (4,7 MB)

wehratalsichtbarkeit03Original anzeigen (4,9 MB)

wehratalsichbarkeit04Original anzeigen (5,5 MB)


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 13:40
Zitat von Juliane_12345Juliane_12345 schrieb:Ich habe das Gefühl dass vielen hier nicht klar ist wie schwer eine Suche nach einer Person an Hängen im Wald ist
Schon klar, aber deswegen nicht suchen oder nur da, wo es einfach ist? Man will doch Klarheit haben, also muss man ALLES absuchen um eine Aussage darüber treffen zu können, ob sie dort abgestürzt ist - oder nicht.


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 14:46
Nein natürlich sollte ein so großes Gebiet wie irgend möglich abgesucht werden! Ich möchte nur verdeutlichen dass man davon dass sie bisher nicht gefunden wurde nicht darauf schließen darf dass sie dort nirgends liegt. Jedenfalls nicht wenn man die Möglicherkeit einkalkuliert dass sie etwas abseits vom Weg verunglückt sein könnte.

An dem Hang im Bild oben würde man den Rucksack vermutlich tatsächlich sehen, aber es gibt im gesamten Gebiet garantiert auch viele dicht bewachsene Stellen. Das muss gar nicht derartig steil sein damit eine Suche sehr schwierig ist.


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 14:52
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Man will doch Klarheit haben, also muss man ALLES absuchen um eine Aussage darüber treffen zu können, ob sie dort abgestürzt ist - oder nicht.
Wie willst du ALLES absuchen, wenn man nicht mal genau weiß, wohin sie sich bewegt hat? Keiner hat sie wandernd auf der E6 gesehen, obwohl an diesem Tag einige Gruppen und Einzelwanderer unterwegs gewesen sein sollen.

Ob sie überhaupt jemals bis ins Wehratal gekommen ist, ist doch genauso fraglich. Nämlich, dann, wenn das Handy ins Spiel kommt.
Und das kann man eben nicht einfach ignorieren. Nach allem was bekannt ist, war das Handy bis abends in der Todtmooser Funkzelle eingeloggt. Die Todtmooser Funkzelle deckt in Laufrichtung der E6 gerade mal bis Au ab, wenn man Glück hat, vielleicht noch etwas darüber hinaus. Und wo sollte man auf dem Abschnitt Todtmoos → Au abstürzen, dazu noch tödlich und unauffindbar? Ich wüßte jetzt keine Stelle, das sind alles ganz normale, breite Waldwege und das Gelände ist auch nicht steil abfallend.

Dann nehmen wir diese Parkplatzzeugin hinzu, die meinte, Scarlett am 10.09.20 um ca. 15:30 Uhr an diesem Parkplatz im Wehratal gesehen zu haben. Angenommen, es hätte sich tatsächlich um Scarlett gehandelt, die auf diesem Parkplatz gewesen ist, dann wäre sie schonmal nicht auf dem ostseitigen Steig verunglückt und hätte es save bis zum Parkplatz unten am Hagenmattgraben geschafft.

Danach käme vom Parkplatz der Wechsel auf den Weststeig. Angenommen, sie wäre den gelaufen. Wie weit kam sie, wo sind potenzielle Absturzstellen? Abschmieren kann man an einigen Stellen, wenns blöd läuft, aber wie weit rutscht man da den Hang hinunter, bevor man irgendwo zum Liegen kommt? Überschlägt sich da ein 50kg-Körper mit geschultertem Rucksack von ca. 10 kg und bekommt einen Drall wie ein Stein, der beim Hinunterfallen hüpfend überall aufschlägt? Aber irgendwo kommt ein Körper plus Rucksack dann auch mal auf. Etwas tricky ist es vielleicht noch auf Höhe des Heiterspanbachs und dem Wildenstein, da gehts schon steil bergab. Den Weg zum Wildenstein muß man aber kennen, der erschließt sich nicht gerade mal so, außerdem würde man beim Sturz von der Abrißkante des Wildensteins am Fuß des Felsens zu liegen kommen.

Und dann haben wir noch die bestätigte Zustellung der 17Uhr-Whatsapp. Die kann es nur gegeben haben in einem Gebiet mit Netz und Internet. Todtmooser Funkzelle bis Au, danach Funkloch, kein Internet. Also würde die Wehratalstrecke rausfallen.
Wäre sie weder auf dem Oststeig abgestürzt, und wäre vom Parkplatz im Wehratal (Sichtung Parkplatzzeugin) weitergelaufen, und wäre sie auch nicht auf dem Weststeig abgestürzt, dann hätte sie gegen 17 Uhr schon auf Höhe des Wehratalstausees vorne in Wehr sein müssen. Dort haben wir dann aber logischerweise eine andere Funkzelle.


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 16:24
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Wie willst du ALLES absuchen, wenn man nicht mal genau weiß, wohin sie sich bewegt hat?
Also glaubst du das sie die Route nicht gelaufen ist?


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 17:53
Zitat von FörsterHornFörsterHorn schrieb:Also glaubst du das sie die Route nicht gelaufen ist?
Ich glaube das auch nicht. Aufgrund der oben genannten Aspekte von @CorvusCorax macht es doch absolut keinen Sinn.


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 18:11
Zitat von FörsterHornFörsterHorn schrieb:Also glaubst du das sie die Route nicht gelaufen ist?
Ach, wenn ich wüßte, was ich glauben soll. Glauben ist halt nicht wissen. Wie wohl viele hier schwanke ich zwischen allen 4 Möglichkeiten. Einmal erscheint mir eine der Möglichkeiten am plausibelsten und dann wieder eine andere. Und so eiert man hin und her, verwirft wieder alles, weil rein gar nichts schlüssig passt.


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 18:23
Das Problem ist ja das man glauben in der Kirche kann und nicht in der Kriminalistik.
Die E6 ist sie meiner Meinung nach nicht angetreten - aus welchen Gründen auch immer.


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 18:48
Zu dem Thema untertauchen jetzt mal folgendes:Natürlich war ihre Lebensplanung durch diese Coronabedingten Einschränkungen komplett auf den Kopf gestellt worden, aber es konnte zu diesem Zeitpunkt ja keiner ahnen , wie lange das gehen würde. Und durch andere Aktivitäten und die Caminowanderung hat Sie ja auch recht schnell eine Alternative für sich gefunden. Aber auch ich kann nicht in Ihren Kopf hineinsehen. Nur scarlett konnte sich sicher sein dass wir für Sie alles tun um Ihre Pläne zu unterstützen und das in jeder Hinsicht. Und sie hatte auch eine feste Struktur in ihrem Tagesablauf zu der auch chinesisch lernen gehörte .Für die Zeit nach Corona .Den Kopf in den Sand stecken oder zu kapitulieren ist auch in unserer Familie nicht verbreitet.


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 18:57
Zitat von TeutoneTeutone schrieb:Und sie hatte auch eine feste Struktur in ihrem Tagesablauf zu der auch chinesisch lernen gehörte .Für die Zeit nach Corona
Darf man fragen was genau ihre Pläne für die Zukunft waren? Mandarin zu lernen macht man ja nicht zwangsläufig „nur“ für einen Partner - Englisch hätte es ja auch getan. Wollte sie auswandern? Wollte sie dort arbeiten? Was war ihre Intension?
(Falls alles zu privat natürlich nicht antworten.)


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 19:08
Scarlett wollte zunächst in Asien mit work and travel ihren Lebensunterhalt verdienen. Vornehmlich mit dem unterrichten von Kindern. Ob das dauerhaft ihr Leben gewesen wäre kann aber niemand sicher sagen , wer weiß denn schon mit 26 Jahren was er bis zum 65 sten machen wird ?


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 20:34
Ja, wer während der Pandemie etwas Besonderes wie eine Fernreise o.ä. geplant hatte, war hart getroffen.

Trotzdem zeigen Umfragen unter U27-Jährigen und die Erfahrungen aus der Zeit genau das, was @Teutone schreibt: In eine handfeste Krise sind nicht diejenigen gestürzt, deren Pläne und Alltag durcheinanderkamen, sondern dijenigen, die damit alleine waren, ohne soziales Netz und ohne Familie, an die sie sich hätten wenden können. Und diejenige, die keine Möglichkeit hatten, aus dieser Situation zu entfliehen.

Beides scheint mir nach allem, was bekannt ist, nicht so sehr auf Scarlett zuzutreffen. Sie hatte auch während Corona gute, viele und belastbare Beziehungen zu Familie und Freunden und ich finde, die Bindung und das Vertrauensverhältnis, das zwischen Scarlett und ihrer Familie besteht, spricht aus dem, was im Laufe der Suche erkennbar wurde. Nicht alle jungen Erwachsenen haben das von ihren Familien mitbekommen und darauf können sie stolz sein, @Teutone !
Außerdem hat Scarlett durch den Tagesablauf, die Chinesischlektionen und nicht zuletzt durch das Wandern offenbar gesunde Strategien entwickelt, der Isolation entgegenzutreten. Das heißt nicht, dass sie nicht auch mal down oder melancholisch war (wie wohl wir alle). Aber das heißt, das ihre Strategien und Beziehungen sie vor dem Schlimmsten bewahrt hätten. Jedenfalls von außen betrachtet liegt ein solch krasser Schritt wie der Abbruch ALLER Beziehungen, ALLER Verantwortlichkeiten und ALLER Pläne nicht gleich auf der Hand. Schon Menschen, die weniger emphatisch und verantwortungsbewusst sind, als es Scarlett zu sein scheint, jnd weniger positive Perspektiven und Pläne hatten, haben dies trotz Pandemie nicht getan.

Am wichtigsten ist für mich aber, solche Überlegungen denjenigen zu überlassen, die Scarlett gut kennen. Wir im Forum sind damit raus. Zumal ich nicht sehen kann, wie diese Diskussion unter "Fremdem" zu Anhaltspunkten führen könnte, die ihren Verbleib aufdecken könnten.

Stattdessen bergen für mich Scarletts Freundschaften und Beziehungen immer noch eine realistische Chance, weiterzukommen. Man kann noch immer hoffen, dass irgendein Detail, das Scarlett im Laufe ihrer Wanderung mit Anderen per WhatsApp, Telefon o.ä. geteilt hat (über die Strecke, über Begegnungen, über ihre Pläne, über Beschwerden, über ihr Gepäck, ...) Hinweise enthält, die bei richtiger Betrachtung und Kombination auch jetzt noch weiter führen. Nicht als bloße Raterei, aber in gekonnter Kombination mit den bekannten Details: Handybefund, Fortbewegung der vergangenen Tage, Tagesablauf und Wandergewohnheiten, auch Hundespuren.

Wenn ich es richtig verstehe, ist es das, was @Ayran84 und @Strongbow mit "Wahrscheinlichkeiten" und "Profiling" meinen. Dem schließe ich mich voll und ganz an.


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

18.11.2024 um 21:19
Zitat von KimJKimJ schrieb:Stattdessen bergen für mich Scarletts Freundschaften und Beziehungen immer noch eine realistische Chance, weiterzukommen. Man kann noch immer hoffen, dass irgendein Detail, das Scarlett im Laufe ihrer Wanderung mit Anderen per WhatsApp, Telefon o.ä. geteilt hat (über die Strecke, über Begegnungen, über ihre Pläne, über Beschwerden, über ihr Gepäck, ...) Hinweise enthält, die bei richtiger Betrachtung und Kombination auch jetzt noch weiter führen. Nicht als bloße Raterei, aber in gekonnter Kombination mit den bekannten Details: Handybefund, Fortbewegung der vergangenen Tage, Tagesablauf und Wandergewohnheiten, auch Hundespuren.
Dann sollte man nochmal überprüfen, was es mit dieser Zeugenaussage vom 09.09.2020 am IK auf sich hat, die
a) meinten, sie hätten Scarlett am IK getroffen, und
b) wer dieser IK-Erkundiger war, der sich bei den Zeugen nach der Frau (Scarlett?) erkundigt hat. @Teutone


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

19.11.2024 um 09:01
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Wie willst du ALLES absuchen, wenn man nicht mal genau weiß, wohin sie sich bewegt hat?
Ich finde es komplett inakzeptabel, dass ein Mensch verschwindet, man weiß nicht ob verunglückt oder Opfer eines Verbrechens oder abgetaucht - und mit der Begründung „die Gegend komplett abzusuchen ist zuviel“ lässt man es einfach bleiben bzw. pickt sich ein paar Stellen heraus.

Das ist inakzeptabel für alle, die den vermissten Menschen lieben und extrem unter der Ungewissheit leiden und inakzeptabel für eine Gesellschaft, dass einem potentiellen Unfall- oder Verbrechensopfer nicht geholfen wird. Selbst wenn es im schlimmsten Fall nur ist, denjenigen „nach Hause zu bringen“ und würdig zu bestatten.
Eine Gesellschaft kann auch nicht hinnehmen, wenn ein Verbrechen passiert sein sollte, dass ein Täter nicht ermittelt und bestraft wird. Dass er frei ist und weitere Taten begehen könnte.

Alle Gebiete, die du genannt hast, auch die unwahrscheinlichsten, gehören durchsucht. Alle!! Der Radius muss so groß sein, dass selbst in unwahrscheinlichen Regionen jeder Stein umgedreht wurde. So großflächig, dass man mit sagen kann: jetzt ist wirklich alles untersucht worden, was im theoretisch erreichbaren Radius liegt, sei es beim Wandern auf der geplanten Route oder Abweichungen davon, selbst wenn es dafür keinen uns bekannten Grund gibt. Und natürlich rund um alle Orte, die in irgendeiner Weise genannt wurden: Funkzellen, Sichtungen, etc.

Man kann alle möglichen Szenarien entwickeln warum jemand sein Handy zwischenzeitlich ausgeschaltet haben könnte, anderswo wieder einschaltet (Akku sparen bei knappem Batteriestand, Einfluss von Dritten (Verbrechenstheorie), seine Spur verwischen wenn man abtauchen will, usw. usw. …).

Für die Suche im Gelände würde ich nur hinterfragen, ob Scarlett theoretisch bis dorthin gekommen sein könnte. Das muss den Suchradius bestimmen. Aber nicht, ob es für uns Sinn macht, dass sie irgendwohin gelangt ist.

Weil nur dann hat man Gewissheit, dass sie wirklich nicht dort draußen liegt, irgendwo. Damit man das wirklich absolut ausschließen kann.

Man hat im Fall Tanja Graeff gesehen, dass eine offensichtlich unzureichende Suche jahrelange Ungewissheit mit sich gebracht hat und enorme Belastungen für die Angehörigen nebst Kosten für die Gesellschaft verursacht hat.
Dann hat man sie zufällig gefunden, soweit natürlich gut, aber Fremdeinfluss oder nicht kann nach all den Jahren nicht mehr ermittelt werden weil die Spuren dafür nicht mehr reichen.
Insgesamt absolut nicht zufriedenstellend.

Jetzt scheint es bei Scarlett ähnlich oder noch schlechter zu laufen weil man gar nicht erst soviel Aufwand treibt, sie mit allen Mitteln zu suchen? Das darf doch wohl nicht wahr sein…

Mir ist egal was es kostet und wieviel Aufwand es bedeutet. Ich finde wir sind es uns als Gesellschaft schuldig, wir sind es Angehörigen und dem/der Vermissten selber schuldig, komplett alles abzusuchen um zumindest sagen zu können: sie liegt definitiv nicht in einem überhaupt nur irgendwie denkbaren Radius, selbst bei größtmöglicher Interpretation.


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

19.11.2024 um 09:22
Zitat von KimJKimJ schrieb:Stattdessen bergen für mich Scarletts Freundschaften und Beziehungen immer noch eine realistische Chance, weiterzukommen. Man kann noch immer hoffen, dass irgendein Detail, das Scarlett im Laufe ihrer Wanderung mit Anderen per WhatsApp, Telefon o.ä. geteilt hat (über die Strecke, über Begegnungen, über ihre Pläne, über Beschwerden, über ihr Gepäck, ...) Hinweise enthält, die bei richtiger Betrachtung und Kombination auch jetzt noch weiter führen.
Die Gefahr dabei ist immer, dass auch Auffälligkeiten, die am Ende nichts mit der Sache zu tun haben, Bedeutung bekommen können.

Im Fall Tanja Graeff wurde z. B. von einem sehr auffälligen/merkwürdigen Streit auf einen Parkplatz berichtet und ein Auto mit französischem Kennzeichen ist in auffälliger Weise weggefahren.

Muss das nicht im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Tanja Graeff an dem Abend stehen? Sowas ist doch total verdächtig.

Heute wissen wir: nein. Sie ist anderswo abgestürzt und was immer auf dem Parkplatz los war, es hatte nichts mit Tanja Graeff zu tun.

Ich behaupte mal, du kannst an einem beliebigen Ort zu einer beliebigen Zeit nach Merkwürdigkeiten fragen und es wird IMMER etwas geben. Und das nicht nur weil Zeigen unzuverlässig sind, sondern weil überall und ständig Sachen passieren, die für Beobachter seltsam sind.

Es gibt überall und immer komische Menschen, die sich seltsam benehmen. Auf irgendeinen Grund. Fragst du nun Leute ob ihnen irgendwas aufgefallen ist, werden sie dir davon berichten weil es ist ihnen etwas aufgefallen.

Nur: wie stellst du nun fest, was davon hat Relevanz für deine Suche, was sind missverstandene oder falsch wiedergegebene Zeugenaussagen - wenn man weiß, wie unzuverlässig Zeugen sind?

Ist den Leuten jetzt noch klar, dass du fragst weil etwas passiert ist, bekommst du nochmal doppelt soviele Aussagen mit doppelt viel Unsinn weil dann jeder Schlaumeier in simpelsten normalen Vorgängen plötzlich etwas Seltsames entdeckt haben will.


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

19.11.2024 um 09:23
@Ayran84

Was du schreibst (alles absuchen) ist völlig realitätsfern.

Wer soll das machen?

BTW kommst du selbst bei noch so großem Radius nicht an alle Stellen ran.


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

19.11.2024 um 11:03
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Ich finde es komplett inakzeptabel, dass ein Mensch verschwindet, man weiß nicht ob verunglückt oder Opfer eines Verbrechens oder abgetaucht - und mit der Begründung „die Gegend komplett abzusuchen ist zuviel“ lässt man es einfach bleiben bzw. pickt sich ein paar Stellen heraus.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Jetzt scheint es bei Scarlett ähnlich oder noch schlechter zu laufen weil man gar nicht erst soviel Aufwand treibt, sie mit allen Mitteln zu suchen? Das darf doch wohl nicht wahr sein…
Mir ist egal was es kostet und wieviel Aufwand es bedeutet. Ich finde wir sind es uns als Gesellschaft schuldig, wir sind es Angehörigen und dem/der Vermissten selber schuldig, komplett alles abzusuchen um zumindest sagen zu können: sie liegt definitiv nicht in einem überhaupt nur irgendwie denkbaren Radius, selbst bei größtmöglicher Interpretation.
Also jetzt muß ich dir aber entschieden widersprechen! Zu sagen, dass nichts oder nicht genug getan wurde, um S. zu finden, ist ein Affront gegen alle Freiwilligen, die über Wochen, Monate, Jahre nach dem Mädel gesucht haben und bis heute suchen. Ein Affront gegen alle, die hier oder im Hintergrund sich den Kopf zerbrochen haben, Ideen, Ansätze und Input geliefert haben, um alle bekannten Details zusammen zu setzen und das fehlende Puzzlestück zu finden, um vielleicht nur ein paar Millimeter weiter zu kommen.

Gäbe es die vielen freiwilligen Geländegänger und die Ideengeber nicht, dann wäre dieser Vermisstenfall schon lange von der Bildfläche verschwunden. Nenne mir einen anderen vergleichbaren Vermisstenfall, in dem über Jahre aktiv nach der vermissten Person gesucht wurde oder wird. Ich kenne keinen.

Bevor du alle der Unfähigkeit und Untätigkeit bezichtigst, die sich in 4 Jahren den Arsch aufgerissen haben, kannst dich gerne hier vor Ort einfinden und dich einer Geländesuche anschließen. Dann schaust du, wo du anfangen und wo du aufhören willst, wenn du sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst.


melden