Daniel W. (24) - Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts
04.06.2021 um 22:07
Ist mir das entgangen oder hat man die Bevölkerung in den Wochen nach dem Mord nie direkt auf diesen Hammerkopf angesprochen? In der Annahme, dass dieser Weg nicht nur einmal im Monat von jemandem betreten wird, wäre das doch so mit das Erste, was ich versucht hätte. Das heißt nachdem Menschen angesprochen wurden, die sich zur Tatzeit in der Umgebung befanden, aber das ist eben nicht gemeint. Sondern ganz gezielt im Hinblick auf diesen Gegenstand, Passanten, die einfach an dem Tag oder auch einen zuvor auf diesem Weg gewesen sein dürften. Wenn es denn stimmt, dass die EB bis heute unschlüssig sind betreffend der Relevanz dieses Hammers, dann hätte ja ein einziger Zeuge gereicht. Jemand der angeben kann, dort meinetwegen schon gegen 17 oder 18 Uhr gewesen zu sein, und ja, sich erinnern könne da am Wegrand bereits so ein Hammerstück gesehen zu haben. Schon wäre das geklärt und eines der größeren Rätsel abgeräumt. Ich glaube das haben sie nie gemacht. Tatsächlich blieb hier längere Zeit unklar, ob dort überhaupt was gefunden wurde, es waren zunächst Gerüchte, dann hielt sich länger der Eindruck, es wäre ein kompletter Hammer gewesen. Auch als dann Monate später diese Fotos veröffentlicht wurden, war konkret von dem Fundort gar keine Rede mehr.
Ich kann und will nicht glauben dass man auf sowas nicht gekommen wäre. Aber dann bleibt m.E. nur eine Möglichkeit: kein Bedarf. Und dann wären sie im Folgenden also nicht ganz aufrichtig gewesen, oder vollständig, aber wer würde das erwarten und natürlich nicht nur was diesen Aspekt angeht. Die Polizei könnte sich davon ja nichts versprechen, dazu kommt Ermittlungstaktik und dann möglicherweise auch Rücksicht auf die Angehörigen. Der Inspektor am Ende bei Aktenzeichen hatte entspr. Nachfrage sehr knapp abgeblockt ("gehen nicht von Zufall aus...") - fand ich schon derzeit komisch, kann mir nicht vorstellen dass das auf ner plumpen Wahrscheinlichkeitsrechnung beruht. Und selbst wenn, umso fraglicher weshalb man nicht wenigstens versuchte, dass mit Anwohnern aufzuklären. Dann hieß es im Zuge der Profile einmal "uns fehle da noch ne Story", auch das ist mehrdeutig. Eine Story kann auch sein, wieso der gerade einen Hammer mit sich trägt, oder plante/versuchte einzusetzen. Was so allerdings schon mehr Sinn machte, ist die Tätercharakterisierung, die eine Art Waffennarren beschrieb. Wie kommt man grad auf sowas bei einem, der "nur" mit einem Messer zuschlüge, denn es wird ja kaum Gewöhnlicher. Erst der Hammer machte mir auch das nachvollziehbar, weil das schon eher untypisch ist, gröber, ausgefallener.
Wenn das Messer für den Täter eigentlich eher ne Art Reserve war oder zweite Wahl, spräche das schon eher für jemanden, der sich großartiger "rüstet". Und so sieht's für mich dann aus; gesetzt es bliebe beim Einzeltäter und anderweitige Einlassungen gab es nicht, noch wurden sie von der OFA berücksichtigt. Mein Eindruck ist der, dass das aus Sicht des Täters doch nicht so glatt ablief, oder wie beabsichtigt. Er wollte den Hammer benutzen, kloppen, zertrümmern, nicht stechen. Aber der Hammer muss dann bei der Tat gebrochen sein. Ein einfacher Zimmermannshammer, dazu kein ganz neuer - ist auf große Fliehkräfte nicht ausgelegt, hat der Täter aber wohl unterschätzt. Das wird direkt beim ersten Schlag passiert sein, mit dem er versuchte, Daniel geradewegs vom Rad zu knocken, das ist meine Vorstellung. Jedenfalls das scheint auch noch gelungen zu sein, nur dass auch der Hammer dabei nachgab (möglw. sogar am Helm), dann musste er auf's Messer ausweichen. Stiel noch in der Hand, hat er schnell einstecken können, Kopf nicht mehr. Und der wär allerdings genauso gefallen, wie das im Einspieler angedeutet wurde, nach hinten weg, genau wie Daniel und wär neben ihm liegengeblieben, wenn nicht er auf ihm. Damit erklärte sich auch Daniels Lage, wie gesagt falls authentisch dargestellt, die ich sehr überraschend fand. So stürzt du eigentlich nur vom Rad, wenn du förmlich vom Blitz getroffen wirst, oder das wenigstens im übertragenen Sinn, ein Hammerschlag. Genau vor die Birne, aus der Fahrt heraus. Das müsste auch keinesfalls Spuren hinterlassen, die die Erstfinder hätten als solche erkennen können. Aber die Polizei natürlich, entweder am Rad, am Helm, oder am Körper, also spätestens bei der Obduktion. Insofern die noch nicht tödlich waren, bliebe es außerdem unstrittig, dass Daniel erstochen wurde. Es eröffnete andererseits die vage Möglichkeit, dass Daniel das mangels Bewusstsein gar nicht mehr mitbekam, um nicht zu sagen, von dem gesamten Übergriff sogut wie nichts realisiert haben könnte. Falls das jemand beruhigend findet.