Lichtgestählt schrieb:Es liegen bisher keinerlei Anzeichen vor, dass die Polizei im Rahmen ihrer Ermittlungsarbeit irgendwelche Fehler gemacht hat.
Dir liegen offenbar keine vor, das steht auf einem andern Blatt, ich kann nur für mich sprechen. Wenigstens Ermittlungsstand und die bisherige Bilanz dürften dir aber bekannt sein und darin ist wenig zu rütteln. Auch dass die schon verstrichene Zeit hier prognostisch lange nicht mehr für einen Erfolg spricht.
Lichtgestählt schrieb:Erst recht kann man nicht pauschal von einem "Versagen" der Polizei ausgehen.
Nicht pauschal. In diesem besonderen Fall und an ihrem Auftrag gemessen, was denn sonst? Wir bezahlen die nicht für den gutgemeinten Versuch. Und du hast sicher auch mitbekommen, dass es hier nicht um einen Taschendiebstahl geht oder ein eingeworfenes Fenster. Jemand, der also nachweislich bereit ist wie fähig, ohne jede Warnung oder nachvollziehbaren Anlass, willkürlich und offenbar völlig beliebige Passanten zu töten, zu massakrieren, ist auf freiem Fuß! Wenn der noch mal zuschlägt, eine Gefahr die die Polizei selbst einräumt, wovon reden wir dann? Oder beim wievielten? Es gibt neben dem der Verfolgung auch einen Schutzauftrag.
Viele Tötungsdelikte können erst nach Jahren geklärt werden
Richtig ist, dass die weitaus meisten Tötungsdelikte (absolut) sehr schnell geklärt werden. Und je länger es dauert desto geringer die Aussicht. Ein paar, darunter sicher spektakuläre aber auch unverhältnismäßig populär gewordene späte Erfolge, oft mit Hilfe des Zufalls, ändern an der Statistik nichts. Und speziell an diesem ist und war bisher eigentlich gar nichts spektakulär. Von daher wirkt das für mich eher wie das Pfeifen im Walde. Ich denke nicht mal die Kripo redet sich so noch Mut ein, auch weil sie viel besser wissen (so wenig zu wissen).
Lichtgestählt schrieb:Es ist auch möglich, dass aktuell noch Proben auf DNA untersucht werden.
Was für Proben sollten das bitte sein? Oder meinst du, die wären zwischenzeitlich einfach besser geworden, quasi gereift? Der letzte Stand war - wenn ich mich nicht irre - dass man noch immer dabei sein wollte, jedes Icon aus Daniels Browsercache jetzt irgendwie zum fünften Mal umzudrehen, wiewohl man ja nun immerhin (viel, viel zu spät) sicher sei, dass es doch gar keine Verbindung gebe. Das ist einfach ihre Art zu sagen: "wir haben kein Plan, Leute".
Man ist hier zunächst aber irrig von einer Beziehungstat ausgegangen, was nicht nur dazu führte, dass z.B. (ein User hat das hier berichtet) nicht mal die unmittelbaren Anwohner im Storchennest (?) von der Polizei direkt aufgesucht und befragt wurden! Und falls letztlich doch, dann hoffnungslos verspätet. Bei sowas kommt es auf Stunden an, Leute vergessen schnell, v.a. Dinge, denen sie zunächst keine Bedeutung zumessen. Sondern man hat sich dann über Monate an Daniels Umfeld abgearbeitet und irgendwelchen komplett irrelevanten Datenträgern oder digitalen Spuren. Und das war vermeidbar, dazu bitte mal den Thread von vorn lesen: auch hier gab es einige (wenige) pro Beziehungstat, aber die Meisten hatten ein anderes Gefühl. Von Anfang an, und auch anderswo im Netz. Dafür sprach nie alles, aber stets mehr.
obwohl die Polizei fehlerfrei arbeitet und nichts unversucht lässt.
Prioritäten muss man immer setzen und wenn es darum geht, was du zuerst abarbeitest, oder womit du die meisten Ermittler beschäftigst, welche Mittel einspannst; die können selbstredend verfehlt sein und jedenfalls perfekt waren sie in diesem Fall ja wohl nicht. Dass hingegen nichts unversucht bleibt, wo man schon OFA-Einlassungen publik macht, bei einem Fall wie diesem, d.h. praktisch bar jeder Grundlage, ist nun wirklich unzweifelhaft. Nur kommt's auch hier auf den Zeitpunkt an. Und wenn sie es dann schon machen, bitte nicht ein
halbes Jahr verstreichen lassen. Das hätte man sich sparen können, zumal sie dann selbst in Betracht ziehen, dass der Täter die Region tausendmal verlassen hat. Ja allerdings. Nachvollziehbar. Genauso aber, dass man sich nicht mehr an jede schräge Gestalt erinnert, mit der man sechs, sieben oder acht Monate zuvor mal irgendwas zu tun gehabt haben könnte.