LASK schrieb:Die Tatsache, dass bereits innerhalb von 24 Stunden nach Tatbegehung Profiler Horn von der OFA eingeschalten wurde
Darf ich mal fragen, woher du das jetzt hast? Nicht weil ich's nicht glaube. Aber das ist so ziemlich die für mich einzige Neuigkeit in dem Beitrag und dazu ausnahmsweise mal ne sehr konkrete Angabe, sowas muss eigentlich belegt werden. Es schien in der Tat sehr schnell, denn zu dem Zeitpunkt kann weder der Tatort eingehend untersucht noch Daniel kaum auch nur obduziert gewesen sein, jedenfalls nicht die Ergebnisse auf dem Tischen liegen. Und solange nicht mal sowas vorliegt, kann eigentlich gerade ne OFA nicht viel machen. Selbst im Fall des - da wohl unstrittig brutalen - Friedhofmordes in Koblenz verstrichen einige Tage, und das war schon ungewöhnlich schnell. Zwischen beiden Fällen gibt es aber'n paar weitere Parallelen und davon direkt auf "Verletzungsmuster" zu schließen statt zunächst mal auf die Qualität des Verbrechens allgemein halt ich für übereilt. Umso mehr weil du ja dann selbst aufführst, was diesen Fall noch so alles erschwert. Die OFA ist gefragt, wenn's (zu) kompliziert ist, nicht unbedingt, wenn's besonders blutig ist.
ebenso wie der Umstand, dass die beiden Passanten, die Daniel aufgefunden haben, stationär im KKH wegen eines Schocks behandelt werden mussten
Stationär bedeutet, dass man regulär aufgenommen wird, in's Bett kommt. Auch hierzu hätt ich gern nen Beleg. Bekannt ist nur, dass die Beiden notärztlich/seelsorgerisch betreut werden mussten, zu diesem Zweck wohl auch wenigstens kurzzeitig ein KH aufsuchten, der Rettungsdienst war ohnehin schon da. Aber nur weil man ein, zwei Stunden in der Ambulanz verbringt, ist man noch nicht stationär. Und bei nem entspannten Abendspaziergang auf einen halb- oder sogerade toten Menschen zu treffen, noch dazu einen so jungen, vielleicht sogar gleichaltrigen, das stecken die Wenigsten mal eben so weg.
Letztlich sind seine Abschlussanalysen auch ein Stück weit Spekulation aufgrund dessen, dass man den genauen Tathergang nicht näher rekonstruieren konnte.
Stimmt, aber das hier genauso:
...spricht zumindest für ein Verletzungsbild, das über das eines "klassischen" Opfers eines Messerstechers hinausgeht.
Nur er ist im Besitz aller verfügbaren Erkenntnisse und vom Fach. An deiner Zusammenfassung der Komplikationen ist aber nichts auszusetzen.
VerS. schrieb am 28.12.2021:Erschreckend, dass trotz des enormen Aufwands der SOKO kein Tatverdächtiger ausgemacht werden konnte
Hier fraglich, ob das noch aktuell ist. Oder was heißt verdächtig? Einige Kandidaten gab es inzwischen ja und selbst wenn man bisher von keinem wieder hörte, ob die Justiz an irgend einer Stelle nicht doch auch gezielter tätig wurde, etwa im Sinne von Vorermittlungen oder persönlichen Überprüfungen, wissen wir im Zweifel gar nicht. Das grundsätzliche Interesse bestünde aber schon aus statistischen Gründen. Und ich wiederhole mich auch nur mit der Erinnerung, dass man Daniels Mörder absolut längst hätte habhaft werden können, einschließlich der Möglichkeit von Ermittlungen aus ganz andern Gründen. Sie ihn in diesem Fall aber gar nicht mehr überführen könnten. Das ist ohne ein Geständnis - und einen Täter, der zu solchem auch überhaupt mal in der Lage ist - praktisch kaum mehr möglich. Darum hat hier auch noch niemand plausibel ausgeführt, wie das ablaufen sollte, nicht ohne hypothetische Vorgriffe aus der Rubrik letzte Hoffnung wie DNA-Spuren, die es nach allem was wir wissen und ahnen nicht gibt.