Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster
10.06.2020 um 21:45Biernot schrieb:Allerdings ist das nicht alleine meine Meinung, sondern die von jedem der betroffen ist.Du weißt wie es den Opfern geht? Oder bist Du "betroffen", weil Du Dich betroffen fühlst?
Würde man sich wünschen das solche Menschen nie wieder die Gelegenheit bekommen anderen sowas anzutun.
Ich gehe davon aus, dass die Meisten, die wirklich betroffenen sind, die also Opfer geworden sind (also die Eltern missbrauchter Kinder wie auch die Missbrauchten selbst, wenn sie später erwachsen sind), sehr differenziert darüber denken, wie solche Taten am Besten verhindert werden können. Zumindest habe ich Zuge der Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche keine einzige Wortmeldung von Betroffenen gelesen, die das gefordert hätte, was hier common sense zu sein scheint. Sondern da geht es sehr viel um Prävention und um Wiedergutmachung. Aber nie um Rache.
Die Opfer setzen sich einfach zwangsläufig der intensiven Beschäftigung mit der Tat, dem Täter, der Bestrafung und der Hilfe für das Opfer aus. Schon weil die Täter häufig, sehr häufig, aus dem eigenen Kreis der Familie oder Freunde stammen. Und weil es darum geht, die Folgen für das Opfer in den Griff zu bekommen. Wichtig ist dabei die Bestrafung des Täters, weil die Gesellschaft damit das Unrecht und das Leid für das Opfer anerkennt. Die Höhe ist zweitrangig, sie muss aber empfindlich sein und das Unrecht, das geschehen ist, widerspiegeln. Das schlimmste für die Opfer ist es, wenn man ihnen nicht glaubt oder ihr Leid als unbedeutend abtut.
Biochemiker schrieb:Nach meiner Kenntnis gibt es keine nachweislich wirksame Therapie, sodass eine Wiederholung nicht mit ausreichend großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. Was kann es nun deiner Meinung nach nicht geben oder gibt es nicht?Die Umkehrung des in "dubio pro reo"-Grundsatzes in ein "in dubio pro securitate". Nett. Gab mal einen Minister, der hat vom "Supergrundrecht Sicherheit" gesprochen, weil er Flugzeuge abschießen lassen wollte, die eventuell (!) von Terroristen entführt worden waren.
Auch die Münsteraner Tatverdächtigen, für deren Taten ich Null Sympathie hege, sind noch nicht schuldig. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sie die Taten begangen haben, die ihnen zur Last gelegt werden. Noch wird ermittelt. Noch ist nicht mal Anklage erhoben. Man könnte natürlich - so verstehe ich hier Manche - kurzen Prozess machen...