Wo ist Helga Frings?

schluesselbund schrieb:Beim lesen des Thread war mein erster Gedanke, Frau Frings hat Schlafgewandelt. Das würde auch erklären, warum die Haustüre angelehnt war. Und sie offensichtlich kein Gegenstände mitnahm. Ich finde es eh komisch, dass jemand des Nachts öfters aufsteht um nach dem Rechten zu schauen.

Und was ist dann mit ihr passiert?

schluesselbund schrieb:Beim lesen des Thread war mein erster Gedanke, Frau Frings hat Schlafgewandelt. Das würde auch erklären, warum die Haustüre angelehnt war. Und sie offensichtlich kein Gegenstände mitnahm. <...>

Aber was könnte mit Frau Frings dann geschehen sein? Schlafwandelnde Personen verschwinden doch nicht spurlos.

Interesse_01 schrieb am 31.01.2020:Ich möchte eine eher unwahrscheinliche Theorie einwerfen da es in meinem Bekanntenkreis so einen Fall gab. Man weiß ja nie...

Was wäre wenn sie am Gelände verunglückt ist und sie noch nicht entdeckt wurde. Eventuell wo eingebrochen und liegt unentdeckt unter einem Schutthaufen...

Beispiel: Bekannte wurde längere Zeit vermisst. Obwohl man im Keller nachgeschaut hat, hat man sie nicht gefunden. Niemand hatte hinter die Tür geschaut. Da lag sie nach einem Herzinfarkt. 2 Wochen bis man sie dort entdeckte.

Ich zitiere mich mal selbst.
Wäre es möglich dass sie so liegt dass kein Geruch zu vernehmen ist?

Interesse_01 schrieb:Ich zitiere mich mal selbst.
Wäre es möglich dass sie so liegt dass kein Geruch zu vernehmen ist?

Daran würde ich es gar nicht festmachen. Meine Vermutung ist, dass man das Firmengelände und das Wohnhaus sehr genau untersucht hat, so dass man das ausschließen kann. Wäre sie dort oder in der unmittelbaren Umgebung verunfallt, hätte man sie meiner Meinung nach gefunden.

@Aggie
@marlonc

Da ergeben sich mir zwei Möglichkeiten.

Interesse_01 schrieb am 31.01.2020:Was wäre wenn sie am Gelände verunglückt ist und sie noch nicht entdeckt wurde. Eventuell wo eingebrochen und liegt unentdeckt unter einem Schutthaufen...

Auch möglich, dass sie bei einem Autofahrer zugestiegen ist. Und ihr was zugestossen ist.

An eine Autounfall in der Nähe glaube ich eher weniger. Aber durchaus möglich.

Aggie schrieb:Handelte es sich bei einem dieser Fälle möglicherweise um das (bislang ungeklärte) Verschwinden von Roswitha Strohfus?

Nee, den Fall kenne ich und den hatte auch jemand anders in den Beiträgen vor meinem bereits erwähnt. Ich habe daraufhin lediglich ergänzt.

Suppenhuhn79 schrieb:ieser junge Mann war frisch getrennt von seiner Freundin, hinterließ sogar eine Art Abschiedsbrief, aber die Familie behauptete steif und fest: niemals Suizid! Nachvollziehbar, aber kann die Arbeit der Polizei ungewollt manipulieren.

Auf welchen Fall beziehst Du Dich, hast Du vll einen entsprechenden Link dazu parat?

sundra schrieb:Den Gedanken mit der beginnenden Demenz finde ich gut, allerdings könnte man dann die Buchhaltung nicht mehr machen.

Nunja, im 'Anfangsstadium' könnte sie evtl durchaus noch - wie bisher - die Buchhaltung erledigen.
Wir wissen ja auch nicht, ob sie dabei Hilfe hat(te), z B durch eine Sekretärin/ Bürokraft.
Mein Mann arbeitet mit Demenzerkrankten und er berichtet mir öfters, dass die Leute zunächst Probleme mit dem Kurzzeit-Gedächtnis bekommen, das Langzeit-Gedächtnis allerdings durchaus noch eine Weile 'funktioniert'.
Da die Familie Frings die Firma bereits seit Jahrzehnten betreibt, würde ich davon ausgehen, dass die Fähigkeiten, die Helga Frings benötigt, um die Buchhaltung des Betriebs zu erledigen, eher im.Langzeit - Gedächtnis 'verankert' sind.

sooma schrieb:aber auch keine auffälligen Kontobewegungen, seit sie verschwunden ist.

Das ist m E ein weiteres interessantes Detail.
Die Frage, die ich mir hierzu stelle: Verfügt(e) Helga Frings über ein eigenes Konto oder gab es (ausschließlich) ein gemeinsames Konto, auf das sowohl Frau als auch Herr Frings zugreifen konnten?
Vermute mal, nach langer Ehe, jahrzehntelanger (gemeinsamer) Führung des Familienbetriebs etc, eher ein gemeinsames Konto.
Herr Frings hätte wohl nichts davon erfahren, wenn seine Frau im Vorfeld ihres Verschwindens ein eigenes Konto eröffnet hätte.

schluesselbund schrieb:An eine Autounfall in der Nähe glaube ich eher weniger. Aber durchaus möglich.

Warum hätte bei einem Unfall niemand etwas mitbekommen bzw warum wäre in diesem Szenario das Schicksal von Frau Frings (weiterhin) ungewiss?
M E nur denkbar/ möglich, wenn ein möglicher Unfall-Verursacher die Leiche von Helga Frings an einen anderen Ort 'verschwinden lassen' hätte, was ich mir aufgrund unseres aktuellen Kenntnisstand jedoch nicht so recht vorstellen kann.

ThoFra schrieb:Auf welchen Fall beziehst Du Dich, hast Du vll einen entsprechenden Link dazu parat?

Das war Andreas Specht. Die Reportage ist grundsätzlich ganz interessant.

Spurensuche; Verschwunden in Deutschland | ZDF reportage
Hier ein Link:
https://www.youtube.com/watch?v=s7dqIF0KgX4 (Video: Spurensuche; Verschwunden in Deutschland | ZDF reportage)

@ThoFra

Den Gedanken mit der beginnenden Demenz finde ich gut, allerdings könnte man dann die Buchhaltung nicht mehr machen.
Nunja, im 'Anfangsstadium' könnte sie evtl durchaus noch - wie bisher - die Buchhaltung erledigen.
Wir wissen ja auch nicht, ob sie dabei Hilfe hat(te), z B durch eine Sekretärin/ Bürokraft.
Mein Mann arbeitet mit Demenzerkrankten und er berichtet mir öfters, dass die Leute zunächst Probleme mit dem Kurzzeit-Gedächtnis bekommen, das Langzeit-Gedächtnis allerdings durchaus noch eine Weile 'funktioniert'.
Da die Familie Frings die Firma bereits seit Jahrzehnten betreibt, würde ich davon ausgehen, dass die Fähigkeiten, die Helga Frings benötigt, um die Buchhaltung des Betriebs zu erledigen, eher im.Langzeit - Gedächtnis 'verankert' sind.

Das stimmt alles.
Aber eine beginnende Demenz bemerkt man als Angehöriger.
Kinder die vlt nur gelegentlich zu Besuch sind nicht unbedingt. Aber der Ehemann hätte es auf jeden Fall bemerkt.
Und wenn ein dementer wegläuft und nicht mehr nach Hause findet, sind wir nicht mehr im Anfangsstadium ;)

@schustermaedel

Ja, das stimmt natürlich, eigentlich hätte der Ehemann eine (beginnende) Demenzerkrankung bemerken müssen.
Allerdings wissen wir natürlich nicht, wie sich das 'alltägliche Eheleben' der Eheleute Frings gestaltete, also wie 'intensiv' der Kontakt der beiden Ehepartner zueinander - nach jahrzehntelanger Ehe - tatsächlich (noch) war.
Aus der beruflichen Praxis meines Mannes habe ich durchaus von Fällen mitbekommen, in denen der/ die Erkrankte im Anfangsstadium 'Strategien' entwickelt hat, die dazu dienten, die Krankheit (auch vor den Angehörigen) zu verschleiern.

Allerdings hast Du wohl Recht, wenn es soweit ist, dass die erkrankte Person von zu Hause - desorientiert - wegläuft und nicht wieder zurück findet, ist die (Demenz-)Erkrankung wohl schon weiter fortgeschritten und lässt sich dann auch nicht mehr 'verstecken'.

Fand' den Ansatz zwar durchaus interessant, bei genauerer Betrachtung ist diese Variante allerdings wohl nicht aufrecht zu erhalten bzw klingt nicht sehr plausibel.

ThoFra schrieb:M E nur denkbar/ möglich, wenn ein möglicher Unfall-Verursacher die Leiche von Helga Frings an einen anderen Ort 'verschwinden lassen' hätte, was ich mir aufgrund unseres aktuellen Kenntnisstand jedoch nicht so recht vorstellen kann.

Das ist auch mein weiterführender Gedanke.

ThoFra schrieb:Ja, das stimmt natürlich, eigentlich hätte der Ehemann eine (beginnende) Demenzerkrankung bemerken müssen.

schluesselbund schrieb:Ich finde es eh komisch, dass jemand des Nachts öfters aufsteht um nach dem Rechten zu schauen.

Eigentlich dacht ich da weniger an eine psychische Erkrankung im engeren Sinne. Als auffällig würde ich das schon sehen wollen.

Aber nochmal zu dem zurück.

schluesselbund schrieb:Beim lesen des Thread war mein erster Gedanke, Frau Frings hat Schlafgewandelt.

Wikipedia: Somnambulismus

Unter dem Titel Aggresives Ausagieren wird über Extremfälle berichte.

@schluesselbund

schluesselbund schrieb:Ich finde es eh komisch, dass jemand des Nachts öfters aufsteht um nach dem Rechten zu schauen.

Dieses Verhalten für sich genommen finde ich garnicht mal so merkwürdig.

So wie ich es verstanden habe, muss man sich diese 'nächtlichen Kontrollen' wohl in etwa so vorstellen, dass Helga Frings das Grundstück überquerte, vom Wohnhaus zum Firmengebäude ging und dort mal dem/den Mitarbeiter(n), die jeweils Nachtdienst (Pannendienst?) hatten, 'Hallo sagte' - und wenn 'alles gut' war, ging sie höchstwahrscheinlich dann auch - zeitnah - wieder zurück ins Bett, würde ich annehmen.

Falls jemand genauere/ gegenteilige Kennts bzgl dieser 'nächtlichen Aktivitäten' von Frau Frings haben sollte, korrigiert mich bitte.

Sollte es in etwa so für gewöhnlich abgelaufen sein, finde ich das zunächst einmal für die (Senior-)Chefin einer - sich seit Jahrzehnten im Familienbesitz befindenden - Firma nicht vollkommen auffällig.
Etwas außergewöhnlich vll, aber evtl einfach eine Angewohnheit von Frau Frings bzw wurde sie evtl sowieso häufiger nachts wach, z B weil sie zur Toilette musste, und hat dies dann mit so einem 'kleinen Kontrollgang' verbunden.

Ich finde es gar nicht komisch, wenn man Nachts aufsteht und nach dem Rechten schaut.
Es ist eine Angewohnheit, die oftmals mit Schlaflosigkeit verbunden ist.
So wird bei Schlaflosigkeit unbedingt empfohlen nicht im Bett zu bleiben, sondern etwas zu tun, und erst wieder ins Bett zu gehen, wenn man wieder müde ist.
Oder anders: man hat sich irgendwann dran gewöhnt, regelmäßig aufzustehen. Z.b. weil man Kinder hat oder der Mann Nachtschicht etc.

Ich bin ständig nachts wach. Dabei schaue ich nach Kindern, der übliche Kontrollblick aus dem Fenster, gehe auf dem Balkon rauchen. Fast ein Jahrzehnt sah ich dabei jede Nacht meine Nachbarin und gegenüber brannte auch immer Licht. Egal wo ich wohnte, immer war auch irgendwer nachts auch wach.

Die Frau lebte auf ihrem eigenen Grundstück, sie kannte sich aus, sie kannte die Menschen warum hätte sie Angst haben sollen? Sie war eben wach und ging dann zu ihren Mitarbeitern, wechselte ein paar Worte und ging zurück ins Bett.

Daher glaube ich auch, dass die,Ursache ihres Verschwindens in ihrem persönlichen Nahbereich zu suchen ist.

Iva schrieb:Ich finde es gar nicht komisch, wenn man Nachts aufsteht und nach dem Rechten schaut.
Es ist eine Angewohnheit, die oftmals mit Schlaflosigkeit verbunden ist.

In meinem derzeitigen Zustand finde ich das auch überhaupt nicht seltsam, vermutlich hätte ich an Helga Fs Stelle jede Nacht bei den Fahrern gestanden - ich leide schon seit langem durch Schichtdienst an Schlafstörungen. In den letzten Wochen ist es ganz schlimm, ich kann nachts überhaupt nicht mehr schlafen.
Vielleicht ging es Helga F ähnlich? In der Öffentlichkeit wurde es zumindest nicht so dargestellt, als litt sie unter einem Kontrollwahn...

Am 23.07.2019 war es in der Region relativ heiß (über 30 Grad). Mondaufgang war in Fulda um 00:02 Uhr. Die Mondphase war ein abnehmender Dreiviertelmond, also war es nachts nicht stockdunkel.

Durch die hohen Temperaturen waren nachts im Haus mutmaßlich auch Fenster geöffnet um etwas durchzulüften. Deshalb frage ich mich, ob die Haustür nicht wegen des Durchzugs hätte ins Schloss fallen müssen, nachdem Frau Frings das Haus verlassen hatte.

Was meint ihr dazu?

Trug Frau Frings eigentlich ihre Ohrringe, wenn sie nachts nach den Mitarbeitern schaute?

Komische Geschichte. Wer hat die Frau denn, ausser dem Ehemann, wann zuletzt gesehen?

Schlafwandeln könnte eine Möglichkeit sein. Dann hätte man sie aber gefunden. Über kurz oder lang.

Demenz passiert nicht von heute auf Morgen.
Denk ich auch nicht.

Als ich den Thread das erste Mal las, dachte ich an das soooo realistische Setting in einem Hollywoodfilm: Sterne gucken und Wein....

Scheint mir jetzt in einer langjährigen Ehe so wahrscheinlich wie ein Fisch auf dem Fahrrad.

Ich bin aber vielleicht auch nur unromantisch.

@GigiNazionale

Ich vermute eher, es konnten keine Türen knallen und Ohrringe konnte sie auch nicht mehr anlegen, da sie um Mitternacht nicht mehr lebte. Es hat sie ja auch keine der Mitarbeiter in dieser Nacht gesehen.

Ich habe den Eindruck, ohne es genauer belegen zu können, dass Täter, die nahe Angehörige im wahrsten Sinne des Wortes "verschwinden gelassen" haben, tendenziell dazu neigen, den möglichen Tatort durch eine ausgedachte Story von sich wegzubewegen. Zum Beispiel dichtete der Sohn den ermordeten Eltern aus Schnaittach einen Urlaub an, aus dem sie sich nicht mehr zurückgemeldet hätten. Bei Traudel Ulmen wurde ein Liebhaber erfunden, mit dem die Ehefrau durchgebrannt sei. Heidi Dannhäuser ist angeblich von einer Joggingrunde nicht nach Hause gekommen. Siegrid Paulus ist angeblich sogar mit 2 Fremden ausgezogen und der Ehemann will ihr noch dabei geholfen haben. Mine O. aus Duisburg war angeblich unterwegs zu einer Freundin. Dass es hier noch nicht einmal den Ansatz eines solchen Versuchs gibt, macht für mich die Schilderung des Ehemanns eher glaubwürdig.

@Kaietan

Kenne zwar auch einige der von Dir aufgezählten Fälle, allerdings muss es ja nicht immer so ablaufen, dass versucht wird, eine (falsche) Spur 'von sich weg' zu legen.
Z B beim 'Elternmord von Morschen' wurden die Opfer zu Hause ermordet und deren Leichen auch dort belassen oder auch in einem französischen Fall, zu dem ich hier im Forum einen Thread eröffnet habe, wurden die Leichen im Haus belassen, obwohl ein enger Angehöriger der Täter war.

Möchte damit nicht behaupten, dass ich Herrn Frings für den Täter/den Mörder seiner Frau halte, denn das tue ich nicht unbedingt.

Die Schilderung mit dem 'gemeinsamen Sterne gucken auf dem Balkon' finde ich auch etwas 'blumig', aber wir kennen die Eheleute Frings ja nicht, wissen also nicht, ob die beiden nicht vll gerade zusammen einen 'zweiten Frühling' erlebten - habe etwas derartiges mal im (erweiterten) Bekanntenkreis erlebt, ist also evtl gar nicht so abwegig.

Allgoria schrieb:Komische Geschichte. Wer hat die Frau denn, ausser dem Ehemann, wann zuletzt gesehen?

Fände ich auch sehr interessant zu erfahren, habe bisher aber noch nichts darüber gelesen - vll weiß einer der anderen User/innen mehr diesbzgl?

ThoFra schrieb:Die Schilderung mit dem 'gemeinsamen Sterne gucken auf dem Balkon'

Vielleicht ging es ihm bei der Schilderung auch darum, deutlich zu machen, dass es keinen Streit gab an diesem Abend.

Also wurde vermutlich eine Flasche Wein und zwei Gläser aus dem Ergeschoss geholt und in den ersten Stock gebracht (angenommen Wohnbereich, Küche und Terrasse sind im Erdgeschoss und der Balkon im Obergeschoss, wie es ja meist bei Einfamilienhäusern mit Balkon der Fall ist) und mit Blick auf den Sternenhimmel gemeinsam genossen.

sören42 schrieb:Vielleicht ging es ihm bei der Schilderung auch darum, deutlich zu machen, dass es keinen Streit gab an diesem Abend.

Das wäre natürlich gut möglich, evtl wollte Herr Frings auf diese Art und Weise tatsächlich einfach betonen/hervorheben, dass der Abend vollkommen frei von Spannungen/ Streit abgelaufen ist und man noch friedlich und nett gemeinsam auf dem Balkon gegessen hat bei einem Glas Wein.

Bleibt immer noch die Frage, wer wann und wo Helga Frings zuletzt gesehen hat, bevor sie diesen 'romantischen Abend' mit ihrem Mann verbrachte und im Anschluss daran verschwand?
Leider habe ich in den Berichten, die ich zum Verschwinden von Frau Frings gelesen habe, nichts dazu gefunden - oder habe ich es vll überlesen?