Wo ist Helga Frings?
27.04.2021 um 19:44Ich frage mich, wie die Polizei die Sache einstuft. Genau genommen handelt es sich nur um eine vermisste Erwachsene. Es gibt offenbar keinerlei Indizien die auf ein Verbrechen hinweisen.
Da wird dir kaum jemand widersprechen, ich tu's jedenfalls nicht. Ist schon SEHR unwahrscheinlich. Aber KOMPLETT ausschließen kann man es eben auch nicht, weil wir Frau Frings und die Familienverhältnisse halt praktisch überhaupt nicht kennen.DieCaro schrieb:Denkt man das jedoch weiter, stellt sich die Frage, warum eine gestandene Frau sich wie ein Dieb bei Nacht aus dem eigenen Haus stehlen sollte, falls (!!!) sie denn tatsächlich ein neues Leben hätte beginnen wollen?
Das ist das Problem. Und was wäre Deine Schlussfolgerung daraus? Es gab ja auch bei Christel Ulmen oder Sigrid Paulus keine Indizien, die auf ein Verbrechen hinwiesen. Es gab Erklärungen für das Verschwinden, obwohl das Personen im Umfeld von Anfang an für komisch erachteten. Soll die Polizei keine Ermittlungen anstellen, so lange es keinen expliziten Hinweis auf ein Verbrechen gibt? Wohin das führen kann, zeigt der Fall Ulmen ziemlich drastisch....da werden dann irgendwann offenkundige Spuren nicht mehr verfolgt, weil man sich auf eine Variante festgelegt hat. Ich möchte auch lieber nicht wissen, wie viele Fälle "Ulmen" es noch gibt, die nie aufgedeckt werden....Fritz_D1 schrieb:Ich frage mich, wie die Polizei die Sache einstuft. Genau genommen handelt es sich nur um eine vermisste Erwachsene. Es gibt offenbar keinerlei Indizien die auf ein Verbrechen hinweisen.
Meine mich zu erinnern, mal (im Zusammenhang mit einem anderen Fall) davon gelesen zu haben, dass ein älterer Fall (wie alt der Fall dafür sein muss, stand meiner Erinnerung nach dort jedoch nicht) nur dann bei "Aktenzeichen XY ungelöst" gezeigt wird, wenn es neue Spuren und / oder Anhaltspunkte gibt, bei denen man sich konkrete Ermittlungsfortschritte durch die Öffentlichkeitsfahndung erhofft.RedRalph schrieb: Mal schauen, ob der Fall in XY landet.
Das hatte ich auch mal gehört. Allerdings im Fall Petra Sch. aus Essen sieht es von außen betrachtet ähnlich aus wie in diesem Fall, keine neuen Anhaltspunkte vor der Sendung, Ausgangslage unverändert seit Verschwinden. Auch im Fall Martin B. (verschwunden in Hagen im Juni 2007) gab es wohl wenig Ansatzpunkte in den beiden Jahren vor der Ausstrahlung.ThoFra schrieb:nur dann bei "Aktenzeichen XY ungelöst" gezeigt wird, wenn es neue Spuren und / oder Anhaltspunkte gibt, bei denen man sich konkrete Ermittlungsfortschritte durch die Öffentlichkeitsfahndung erhofft.
Hast Du noch konkretere Infos, worin diese Aktivität der EB im Fall Helga Frings aktuell (noch) besteht?pedi schrieb:Die Kripo ist noch aktiv in Fulda
Warum sollte sie sich veranlasst sehen, der Bevölkerung gegenüber ihr Aktivitäten darzulegen. Da hat folgendes zu reichen:RedRalph schrieb:Die Verlautbarungen der Kripo Fulda lassen zumindest nach außen nicht unbedingt den Eindruck vermitteln, dass die wahnsinnig aktiv sind.
Bis heute hat auch die Polizei keine neuen Anhaltspunkte zum Verbleib der Frau. „Wir sind weiter auf Hinweise angewiesen. Die Ermittlungen laufen weiter“, sagt Polzei-Pressesprecherin Sandra Hanke.Die Ermittlungen einstellen, das kann eigentlich nur die Staatsanwaltschaft. Hierzu gibt es keine entsprechenden Hinweise.
Deine etwas eindimensionale Sichtweise gepaart mit einem blinden Obrigkeitsglauben- verzeihe die Bezeichnungen - hindert Dich wohl leider daran, etwas über den Tellerrand zu blicken. Es gibt genug Fälle verschwundener Frauen, deren Spurenlage ähnlich wenig ergiebig dargestellt worden ist als hier, die es dennoch zu XY schafften. Und die Kripo war dabei recht deutlich: Wir sind mit unserem Latein am Ende, wir hoffen einfach auf neue Impulse.emz schrieb:Warum sollte sie sich veranlasst sehen, der Bevölkerung gegenüber ihr Aktivitäten darzulegen. Da hat folgendes zu reichen:
Vergiss nicht, dass wir hier keine Ermittlung wegen einer Straftat haben und schon gar nicht wegen eines Tatverdachts gegen eine konkrete Person haben. Insofern gehen die Aussagen zur Rolle der Staatsanwaltschaft komplett am Thema vorbei. Lies mal, was zur Strafprozessordnung, wo die Rolle der Staatsanwaltschaft ihre Grundlage hat. Offiziell ermittelt bei Vermisstensachen nur die Polizei, und zwar bis die Vermisstensache aufgeklärt ist. Ob de facto ermittelt wird, darüber ist bei Vermisstensachen keine Staatsanwaltschaft "Herr/in des Verfahrens", bis es konkrete Indizien für eine Straftat gibt.emz schrieb:Die Ermittlungen einstellen, das kann eigentlich nur die Staatsanwaltschaft. Hierzu gibt es keine entsprechenden Hinweise.
Da gibt es wohl unterschiedliche Sichtweisen. Ich persönlich finde eine Frau, die nachts heimlich verschwunden sein soll und eine Tür einen Spalt offen gelassen haben soll und im Dunkeln auf einem verlassenen Firmengelände rumgeistern könnte, deutlich gruseliger und damit dramaturgisch in der filmischen Umsetzung eher Unterhaltungswert bietend als eine Frau, die Sonntagnachmittags zum Friedhof geht und dann nicht wieder kommt. Und ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Bewertung nicht allein dastehe.emz schrieb:Für XY scheint mir dieser Fall recht wenig geeignet. Vergessen wir nicht, das ist nicht zuletzt eine Unterhaltungssendung. Ich sehe da nicht viel, was die Zuschauer vom Sofa reißen könnte.
Etwas glauben, das gehört in die Kirche.RedRalph schrieb:Dass Frau Frings noch lebt, so traurig das ist, glauben doch die Wenigsten.
"Annehmen" in diesem Kontext ist ein Synonym für "glauben"...wie war das mit "glauben" und "Kirche" nach Deiner Ansicht....hast Du Anhaltspunkte dafür, dass so ist? Kann ja gelegentlich passieren, dass Deine Annahmen ausnahmsweise mal nicht mit der Realität "Matchen"...wenn die Kripo von einem Verbrechen ausgeht, dann hat die Aufklärung dieses Vorrang. Mord wäre keine Privat- oder Familiensache...emz schrieb:Im Übrigen nehme ich doch an, dass man auch die Familie vorher fragt, was sie von einem xy-Filmchen hält.
Der Fall eignet sich so viel und so wenig wie der von Petra Sch. (vorletzte XY-Sendung, wenn noch nicht gesehen, schau ihn Dir mal an). Es wurde vorwiegend gezeigt, wie die Verschwundene so gelebt hat vor dem Verschwinden, beruflich und privat, und wie der Mann ihr Zusammenleben beschrieb, was filmisch umgesetzt wurde. Ihr Verschwinden war deutlich unspektakulärer am helllichten Tag aber genauso mysteriös. Vielleicht gibt es ja in den Ermittlungsakten noch die eine oder andere Beobachtung von Zeugen aus der Nacht, die man aus Spannungsgründen einbauen kann (auch wenn sich dann herausstellt, dass sie damit nichts zu tun hatten).Menedemos schrieb:Der Fall eignet sich für XY kaum. Was soll man in dem Film denn großartig zeigen? Eine Frau geht nachts zum Haus raus - und das war's dann schon. Und die Publikumsfahndung wäre allenfalls dann sinnvoll, wenn Frau Frings noch leben sollte - denn dann könnte sie ein Zuschauer erkennen. Aber das glauben ja - Kirche hin oder her - tatsächlich die wenigsten. Ansonsten ist ja nicht einmal bekannt, was sie anhatte.
Bist du Germanist, dass du das behaupten kannst? Ich habe mir erspart, weiterzulesen und dir zu antworten.RedRalph schrieb:"Annehmen" in diesem Kontext ist ein Synonym für "glauben"...wie war das mit "glauben" und "Kirche" nach Deiner Ansicht....hast Du Anhaltspunkte dafür, dass so ist?
Ich sprach davon, dass ich das annehme. Eine Quelle hierfür werde ich dir schuldig bleiben, beschwere dich bei der Verwaltung.ThoFra schrieb:@emz :
Hast Du eine Quelle dazu, dass die Angehörigen vorab um Einverständnis gebeten werden?
Um synonym verwendete Begriffe im Kontext erkennen zu können, muss man kein Germanist sein...vielleicht hast Du diese Gabe eben nicht, deshalb muss nicht jeder gleich einen Germanistikabschluss haben, der das vielleicht ein wenig besser beherrscht...emz schrieb:Bist du Germanist, dass du das behaupten kannst? Ich habe mir erspart, weiterzulesen und dir zu antworten.