emz schrieb:Warum sollte sie sich veranlasst sehen, der Bevölkerung gegenüber ihr Aktivitäten darzulegen. Da hat folgendes zu reichen:
Deine etwas eindimensionale Sichtweise gepaart mit einem blinden Obrigkeitsglauben- verzeihe die Bezeichnungen - hindert Dich wohl leider daran, etwas über den Tellerrand zu blicken. Es gibt genug Fälle verschwundener Frauen, deren Spurenlage ähnlich wenig ergiebig dargestellt worden ist als hier, die es dennoch zu XY schafften. Und die Kripo war dabei recht deutlich: Wir sind mit unserem Latein am Ende, wir hoffen einfach auf neue Impulse.
emz schrieb:Die Ermittlungen einstellen, das kann eigentlich nur die Staatsanwaltschaft. Hierzu gibt es keine entsprechenden Hinweise.
Vergiss nicht, dass wir hier keine Ermittlung wegen einer Straftat haben und schon gar nicht wegen eines Tatverdachts gegen eine konkrete Person haben. Insofern gehen die Aussagen zur Rolle der Staatsanwaltschaft komplett am Thema vorbei. Lies mal, was zur Strafprozessordnung, wo die Rolle der Staatsanwaltschaft ihre Grundlage hat. Offiziell ermittelt bei Vermisstensachen nur die Polizei, und zwar bis die Vermisstensache aufgeklärt ist. Ob de facto ermittelt wird, darüber ist bei Vermisstensachen keine Staatsanwaltschaft "Herr/in des Verfahrens", bis es konkrete Indizien für eine Straftat gibt.
emz schrieb:Für XY scheint mir dieser Fall recht wenig geeignet. Vergessen wir nicht, das ist nicht zuletzt eine Unterhaltungssendung. Ich sehe da nicht viel, was die Zuschauer vom Sofa reißen könnte.
Da gibt es wohl unterschiedliche Sichtweisen. Ich persönlich finde eine Frau, die nachts heimlich verschwunden sein soll und eine Tür einen Spalt offen gelassen haben soll und im Dunkeln auf einem verlassenen Firmengelände rumgeistern könnte, deutlich gruseliger und damit dramaturgisch in der filmischen Umsetzung eher Unterhaltungswert bietend als eine Frau, die Sonntagnachmittags zum Friedhof geht und dann nicht wieder kommt. Und ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Bewertung nicht allein dastehe.
Aber die Grundvoraussetzung ist: Nur wenn die Kripo die Filmfahndung wünscht, kommt es überhaupt dazu, denn ohne die Zusammenarbeit mit den Behörden ist das Konzept von XY nicht umsetzbar. Warum die Kripo Fulda es bisher vielleicht noch nicht gewünscht hat, darüber kann man spekulieren. Aber die Indizien - um mal ein Wort der Kriminalistik zu benutzen - sprechen jetzt nicht gerade dafür, dass die Kripo Fulda hier wirklich aktiv ermittelt oder gar wesentlich weiter gekommen ist. Aber ich lass mich gern überraschen. Vielleicht macht sie bald den großen Durchbruch und gibt sich derzeit nur aus ermittlungstaktischen Gründen so ahnungslos, um im richtigen Moment alles aufklären zu können. Dass Frau Frings noch lebt, so traurig das ist, glauben doch die Wenigsten.