Cuchulain schrieb:Sie rief m.E. an, weil Curtis nervös war und mehr als sonst an ihr hochsprang, in die Leine biss etc. (Maulkorb, so er ihn je getragen hat, lag ja einige m weit entfernt vom Handy).
@CuchulainStimmt, da war ihr Anruf, der den Hundebesitzer alarmierte.
Aber sie könnte dennoch (unter der Dynamik des Hundes) gestolpert sein, was dem Hund schlussendlich das Signal gab "Jetzt bin ich ihr über" und dann war er ausser Kontrolle.
Diese Attacken fanden- vermute ich- schon früher statt, gegenüber dem Hundebesitzer. Der konnte den Hund aber noch rechtzeitig in die Schranken weisen. jedoch nicht tiefgreifend und nur für den Moment.
Was den Maulkorb betrifft (ist hier schon diskutiert worden) die können sich Hunde auch abstreifen.
Mir geht es nur um einen Punkt: Wir alle schleppen jahrhunderte alte Weisheiten mit uns herum, die vor allem eines sind: alt.
Mit einer werde ich hier in Brandenburg ständig konfrontiert:
Der Wolf ist böse. Der Wolf tötet auch Menschen. Der Wolf muss darum ausgerottet werden.Die Vorstellung, dass im Kopf eines Tieres ein Schranke eingerissen ist, wenn es einen Menschen getötet hat, scheint mir auch so eine mythische "Wahrheit" zu sein.
Ich erinnere mich an einen Zoobesuch, damals war ich sechs. Im Elefantenhaus waren mehrere Elefanten. Ein Elefantenbulle stand alleine in einem Käfig. Um einen Fuß lag eine Eisenmanschette und daran befestigt eine schwere Kette. Der Elefant konnte nur wenige Meter gehen. Der Elefant hat sich von rechts nach links gewiegt und man hörte die Eisenkette schurren. Mir tat das Tier schrecklich leid. Uns Kindern wurde erzählt, dass der Elefant einen Pfleger getötet hat. Darum liegt er an der Kette und darum muss er alleine sein.
Vor ein paar Jahren unterhielt ich mich mit einem Tierarzt des Zoos. Ich wollte meine Erinnerung abgleichen. Gab es diese Kette wirklich,- oder hab ich die später dazu gedichtet?
Der Tierarzt konnte mir sogar den Namen des Bullen sagen.
Ja, es stimmte. Der Bulle hatte einen Pfleger getötet und wurde danach in tierquälerischer Einzelhaft gehalten. Er hatte eine Fußfessel um und ein paar Jahre vor meinem Zoobesuch war über ihm ausserdem eine Tafel mit der Aufschrift "Ich bin böse" montiert.
Lange her, dass der Elefantenbulle in Eisen gelegt wurde. Heute finden wir das furchtbar. Es gibt viele Menschen, die Zoos grundsätzlich, weil nicht artgerecht, ablehnen.
Heute weiss man, dass es andere Gründe hat, wenn Zoomitarbeiter getötet werden. (Wurden die Sicherheitsmaßnahmen nicht eingehalten?)
Einem Elefanten, Löwen, Tiger gestehen wir das Wildtierhafte zu.
Curtis Rasse war ja erstmal gar nicht erlaubt. Damit fängt es ja an. Warum musste es so ein Hund sein?
Zweitens hat der Hundehalter alles getan, die Wildheit des Hundes wieder herauszukitzeln. Es ging um sein Ego.
Er wollte offensichtlich zeigen, dass er ein "toller Kerl" ist, weil er so einen Hund beherrscht.
Für mich heisst das, dass Curtis schon vor dem Vorfall gefährlich war. In Elsass Nähe wahrscheinlich besonders, weil er
sie nicht ernst genommen hat. (vermute ich)
Cuchulain schrieb:CE wusste genau, was dort abging, als sie ihn anrief.
Davon bin ich überzeugt. Er musste einfach nur 1 und 1 zusammenzählen.
Ich will heute Hundeerfahrungen nicht anzweifeln. Hoffentlich kommt das hier nicht so rüber.
Weder kenne ich den Hund noch Hundehalter (oder Opfer) und habe solche Attacken nicht gesehen.
Ich bin grundsätzlich neugierig und lernfähig. Was ich oben schrieb, ist nicht meine abschließende Meinung, sondern beschreibt was ich
z.Z. denke. Ich werde immer misstrauisch, wenn ich mit "alten Weisheiten" konfrontiert werde.