LillyLego schrieb:Warum fehlt an dem Foto von der Bildzeitung bei dem Orden eigentlich rechts unten an dem Zacken, der am weitesten heraussteht, ein kleiner Diamant? Es müsste sich doch hier um das Originalbild handeln und da das Museum ja eigene Restauratoren hatte, dürfte sowas doch eigentlich gar nicht vorkommen, oder?
Man muss Exponate nicht zwingend soweit wiederherstellen, dass sie wie nagelneu aussehen. Die schönen weißen Statuen aus dem griechischen und römischen Altertum werden ja auch nicht wieder bunt angemalt, bevor man sie ausstellt (ja, der Großteil war ursprünglich bemalt).
LillyLego schrieb:Es ist tatsächlich so, dass der kleine Diamant mal rechts unten, mal links unten fehlt, obwohl zB der Bildhintergrund derselbe ist. Ich dachte, diese Bilder seien urheberrechtlich geschützt?
Drehen ist keine Veränderung, die das Urheberrecht zunichte machen würde. Außerdem erwirbt die Presse natürlich Nutzungsrechte von Originalfotos für die Veröffentlichung zB in einer Zeitung (oder es gibt einzelne Bilder, die kostenlos der Presse zur Verfügung gestellt werden). Der "Bildhintergrund" ist das Kissen, auf dem die Schmuckstücke angebracht sind, also natürlich immer dasselbe. Zum Fotografieren macht man ja nichts ab, sondern allerhöchstens die Vitrine auf (und das dann auch nicht andauernd, sondern einmal für ein offizielles Foto).
LillyLego schrieb:Konnte da zu Zeiten, wo das Brustkreuz noch vorlag, jede Zeitung ihr eigenes Foto machen und das Original "antatschen" und drehen?
So läuft das in Museen nicht. Da gibt es offizielle Fotos, die den Presseagenturen zur Verfügung gestellt werden. Bzw dürfen Pressefotografen mitunter mit voriger schriftlicher Erlaubnis auch selber fotografieren - aber dafür wird die Vitrine nicht aufgemacht.
In so einem Fall ist es auch immer hilfreich, mal einfach die Bildquelle, die für gewöhnlich unter dem Foto angegeben wird, anzusehen. Bei dem einen Link ist die Quelle die Presseagentur DPA, beim anderen "SKD Dresden", das sind die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, in dem Fall war es also der hauseigene Fotograf (bzw ein vom Haus angestellter, oder eben ein "normaler" Mitarbeiter, der das Bild für Presse, Publikationen, o.ä., gemacht hat).
Im Übrigen ist das Bild hier verdreht.
https://www.dw.com/de/kunsthistorikerin-ulli-seegers-zum-einbruch-ins-gr%C3%BCne-gew%C3%B6lbe-f%C3%BCr-museen-bleibt-immer-ein-restrisiko/a-51471409Der Säbel liegt nicht waagerecht in der Vitrine, sondern "hängt" in echt quasi nach unten. Da hat man das Bild wohl gedreht, damit man es hübsch waagerecht-länglich unterhalb der Titelzeile einbinden kann.