Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

sooma schrieb:Wie kommst Du auf Krankenhaus? Warum so übertrieben?

Weil das in dem anderen Fall so war. Da ging es nicht um Durst, sondern um eine behandlungsbedürftige Dehydrierung. Und in diesem Falle geht es nicht um Müdigkeit oder einen Sekundenschlaf, sondern um eine Ohnmacht die das Opfer dazu gezwungen haben soll, unfreiwillig eine Nacht im Wald zu verbringen. Wenn solche gravierenden Symptome genannt werden ohne dass der Grund dafür spezifiziert wird, dann liegt es für mich nahe, dass es sich um etwas kompromittierendes handelt. Und daraus schließe ich wiederum, dass es sich eher um psychische Probleme handelt, da körperliche Erkrankungen wie Diabetes gemeinhin als weniger stigmatisierend empfunden werden und daher in der Regel auch genannt werden.

falstaff schrieb:Wenn solche gravierenden Symptome genannt werden ohne dass der Grund dafür spezifiziert wird, dann liegt es für mich nahe, dass es sich um etwas kompromittierendes handelt.

Und warum?
Meinem Eindruck nach gehst Du einfach von Dir aus. Und weil Du das selbst nicht machst bzw Dir nicht widerfahren ist, hältst Du es für unrealistisch.
Es könnte zwar schon sein, dass da ein wichtiges Detail fehlt in der Gesamtdarstellung fehlt - also beider Waldübernachtung. Aber nichts weist besonders eindeutig darauf hin. Ebenso gut kann die Darstellung stimmen. Und eher der knappe Rahmen in Kripo Live für die wenigen Details verantwortlich sein.
Auch kann es sein, dass die Geschichte letztlich sehr übertrieben ist, aber bezwecken sollte, dass die Polizei sofort Suchmassnahmen veranlasst. Allerdings will ich das nicht unterstellen. Für mich war die Darstellung dem Eindruck nach plausibel.

falstaff schrieb:Insgesamt denke ich dass die Ursache für das Verschwinden Yolandas im privaten Bereich zu suchen sind und keine Dritten involviert waren. Das mache ich auch daran fest dass die Polizei zwar ausreichend Brisanz sah frühzeitig mit der Suche zu beginnen, aber nie explizit nach irgendwelchen anderen Personen fahndete, die in irgendeiner Weise involviert sein könnten.

Es gibt hunderte Fälle, in denen die Polizei nicht nach weiteren Personen fahndet und in denen es dennoch eine solche Person gibt, die für das Verschwinden verantwortlich ist. Die Polizei fahndet in der Regel nämlich erst dann öffentlich nach Personen, wenn sie selbst nicht mehr in der Lage sieht diese aufzuspüren.
Sie fahndet auch dann nicht öffentlich nach einer Person, wenn sie schon wissen, wo sie sich aufhält. Dann beschatten sie sie eher.
Und sie fahndet dann nicht nach einer Person, wenn sie zwar Fremdverschulden erkannt haben, aber sie die Person noch nicht ermittelt haben, die also unbekannt ist.
Und es gibt hunderte Fälle, in denen die Polizei nicht nach weiteren Personen fahndet und in denen es es auch keine solche Person gibt, die für das Verschwinden verantwortlich ist, aber wo dennoch kein Suizid die Ursache des Verschwindens ist, sondern ein Unfall.

Also relativ viele alternative Gründe dafür dass die Polizei nicht öffentlich fahndet, ohne dass es sich um Suizid dreht.

GhOuTa schrieb:Die Polizei fahndet in der Regel nämlich erst dann öffentlich nach Personen, wenn sie selbst nicht mehr in der Lage sieht diese aufzuspüren.

Das wäre ja hier der Fall, nach mehreren Monaten.

@falstaff

Dass psychische Krankheiten eher stigmatisiert werden als physische bzw Krankheiten mit organischen Ursachen habe ich selbst schon in meinem (sowohl beruflichen als auch privaten) Umfeld erlebt, auch entsprechende Studien sind mir bekannt, soweit bin ich also ganz bei Dir.

Was jedoch unseren vorliegenden Fall Yolanda Klug anbelangt, kann ich Dir da nicht so ganz zustimmen.
Sicherlich hört es sich etwas merkwürdig, evtl befremdlich für uns - als Außenstehende - an, dass Yolanda trotz dieser wiederkehrenden 'Ohnmachtsanfälle' keinen Arzt konsultiert haben soll, sehe allerdings keinerlei Anhaltspunkte, diese Aussage (von Peter K., Yolandas Vater?) anzuzweifeln.
Es gibt tatsächlich (auch junge) Menschen, die sich 'schwer tun', zum Arzt zu gehen bzw mit mancherlei Symtomen evtl auch 'etwas zu leichtfertig' umgehen.
Ich glaube dem Vater von Yolanda, was er über diese 'Ohnmachtsanfälle' seiner Tochter berichtet, bis es einen guten Grund/Anlass gibt, dies nicht (mehr) zu glauben.
Dass Herr Klug evtl etwas übertrieben/ 'dramatisiert' hat in Bezug auf diese Anfälle, um.die Suchmaßnahmen voranzutreiben, könnte ich aus seiner Perspektive sogar verstehen und würde diese Möglichkeit nicht ausschließen.

ThoFra schrieb:Sicherlich hört es sich etwas merkwürdig, evtl befremdlich für uns - als Außenstehende - an, dass Yolanda trotz dieser wiederkehrenden 'Ohnmachtsanfälle' keinen Arzt konsultiert haben soll, sehe allerdings keinerlei Anhaltspunkte, diese Aussage (von Peter K., Yolandas Vater?) anzuzweifeln.

Diese Aussage zweifle ich auch nicht an. Meine Vermutung ist allerdings, dass es nur ein Teil der Wahrheit und der Vater vielleicht sogar selbst nicht vollständig im Bilde ist.

falstaff schrieb:dass es nur ein Teil der Wahrheit und der Vater vielleicht sogar selbst nicht vollständig im Bilde ist.

Könnte natürlich sein, grundsätzlich durchaus möglich.
Was konkret vermutest Du denn, was mit Yolanda passiert sein könnte, gehen Deine Vermutungen in Richtung Suizid?

Uns ist bekannt, dass Yolanda sich gerne in der Natur aufhielt, gern wanderte.
Wenn sie sich z B in einem tiefen Wald(stück), abseits der Wege suizidiert hätte, wäre dies wohl eine Erklärung dafür, warum man sie - auch trotz der Suchmaßnahmen - (noch) nicht gefunden hat.

Allerdings vermute ich, dass den EB mehr Informationen vorliegen, die (anfänglichen) Suchaktionen in Gewässern betrachte ich als Indiz dafür, glaube eher nicht, dass die Taucher 'einfach auf gut Glück' gesucht haben.

ThoFra schrieb:Könnte natürlich sein, grundsätzlich durchaus möglich.
Was konkret vermutest Du denn, was mit Yolanda passiert sein könnte, gehen Deine Vermutungen in Richtung Suizid?

Suizid oder freiwilliges Verschwinden. Allerdings deuten die Polizeiaktivitäten eher darauf hin, dass die Polizei zunächst von einer Eigengefährdung ausging.

Natürlich ist auch ein Verbrechen möglich, nur scheint es keinerlei Hinweise darauf zu geben. Genau darin unterscheidet sich übrigens dieser Fall von dem anderen Fall mit dem er gerne verglichen wird, bei dem frühzeitig feststand, dass das Opfer per Anhalter in Europa unterwegs war. Hier scheint es keinen einzigen vergleichbaren Hinweis zu geben, denn sonst hätte es längst eine entsprechend Öffentlichkeitsfahndung gegeben.