Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

In einem Artikel hieß es man hätte einzelne Stofffetzen gefunden (zusammen mit den Knochen und dem Handy). Wurde paar Seiten vorher irgendwo verlinkt. Ist halt leider wenig aufschlussreich denn das könnte verschiedene Ursachen haben. Von alleine zersetzt hat es sich jedenfalls kaum auf die kurze Zeit

Karajana schrieb:Ich meine, wer macht sowas denn, spontan einfach so, ohne jegliches Equipment?
(...)
Hätte ich meinem Vater gesagt, dass ich hin und wieder spontan im Wald übernachte, hätte er sich sicher ernsthaft gefragt, ob ich noch ganz klar im Kopf bin und es mir generell noch gut geht.

Ich kenne eine Kunststudentin, die hiezulande eine zeitlang im Wald gelebt hat, nicht nur eine Nacht. Und die ist psychisch sehr gut drauf. Es gibt genug "Survival Freaks". Was ich so für einen Eindruck bekommen habe von Yolandas Reisen in diversen Kontinenten, als eine die offensichtlich Natur-liebend war, würde mich das nicht so wundern. Sie hat recht cool gewirkt, das Mädel mit den Rasterzöpfen. (Und nicht danach, dass sich so eine Person so jung das Leben nehmen würde.)
Ihr Vater konnte ja überhaupt nicht wissen, was sie dabei hatte an dem Tag, vielleicht einen Rucksack...

Nochmal, dann fährt sie 3 Stunden um nur noch weniger als 2h Sonnenlicht im Wald zu haben, in ne Gegend wo Wölfe und vermutlich Wildschweine sind, ohne Equipment um da spontan zu übernachten? Es gibt hier genug weniger problematische und besonders wärmere Gebiete um sich mal so in den Wald zu legen. Dafür hätte sie auch nur einen 15 Minuten Spaziergang in den Auwald machen können. Da schlafen wirklich auch mal Leute zum Spaß. Aber genau in dieser Pampa zu pennen scheint mir survival mäßig nicht sehr klug, ihre Liebe zum Aussichtsturm reicht nicht aus um so eine, mit Verlaub, dämliche Entscheidung zu treffen. Und sie schien ja allen Anschein nach eine kluge Frau zu sein. Da sich der „Ohnmachtsanfall“ auch als wohl unwahr entpuppt hat, glaube ich ihr ihre im Wald pennen Stories auch weniger. Da war ja zufällig auch ihr Akku „leer“. Ihr Akku war generell „leer“, als sie anscheinend ihren Stiefvater getroffen hat. Ich denke eher, dass sie ihr Handy gezielt ausgeschaltet hat, falls sie wieder vermisst gemeldet wird. Suizid oder nicht, wissen wir nicht. Aber dieses Handy ausmachen Ding scheint ja ein Muster von ihr gewesen zu sein.

@Jacoba wie ich schrieb habe ich mehr daran gedacht, dass sie auf dem Weg von Ikea nach Halle dort an einem der Seen vorbeischauen wollte, und um das zeitlich sinnvoll zu schaffen, per Anhalter sich auf den Weg von Ikea gemacht hat. Und dann lief es schief...
Da wo sie möglicherweise vom LKW Fahrer nahe Ikea gesehen wurde, ist die nächste Straße die 181, und die führt Richtung Westen (Halle) erst am Wallendorfer und Raßnitzer See (Auen) entlang.

Das hier ist, glaube ich, noch nicht verlinkt worden:

Erst vor wenigen Tagen hatte die Staatsanwaltschaft Leipzig auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, dass noch weitere Ermittlungsansätze verfolgt werden. Erst wenn diese ausgeschöpft seien, könne man über eine Einstellung des Verfahrens nachdenken, sagte Staatsanwalt Andreas Ricken gegenüber unserer Zeitung.
Genauere Angaben zu dem Fall und den Ermittlungsansätzen könne er wegen der laufenden Ermittlungen aber nicht machen. Bei der Pressestelle der Polizei hieß es, dass man nicht damit rechne, den Fall bald zu lösen.

Quelle: https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.steinen-knochen-von-yolanda-k-gefunden.00119caf-5d41-4915-8161-f3ec594f1245.html
Das hört sich jetzt nicht so an, als sei man von einem Suizid überzeugt.

Eine offizielle polizeiliche Mitteilung über den Knochenfund scheint es gar nicht zu geben, ich finde zumindest keine. Und in der Presse wird der Staatsanwalt jeweils nur mit diesem einen Satz mit dem "derzeit keine Hinweise auf Fremdverschulden" zitiert. Das wars.
Das mit dem Handy steht übrigens nur in der Bild, sonst hab ich es in keiner Pressemitteilung gefunden.

Nach BILD-Informationen fand die Polizei aber noch mehr Gegenstände in dem unwegsamen Gelände bei einer Suche mit Hunden am Donnerstag: nämlich zehn menschliche Knochen und weitere Knochenteile. Außerdem stieß sie auf ein Handy sowie Stoffreste.

(ist hier schon öfter verlinkt worden)
Also wohlgemerkt: "ein" Handy. Bei der Bild kann das alles mögliche heißen, vor allem, wenn das Handy sonst nirgendwo erwähnt wird.

Tritonus schrieb:Das hört sich jetzt nicht so an, als sei man von einem Suizid überzeugt.

Okay das ist wirklich seltsam. Einen Suizid sollte man ja eigentlich recht schnell nachweisen können. Denn um Suizid zu begehen, braucht man Hilfsmittel (ein Seil, Tabletten, eine Waffe etc)
Hat man keinerlei Reste davon gefunden, wäre das mysteriös, und macht ein Verbechen nicht mehr ganz so unwahrscheinlich.

@Silberstreif
Achso, sorry. Habe ja prinzipiell auch eher das Gefühl, dass es ein Verbrechen war. Ob LKW oder nicht. Das mit den Seen wäre trotzdem merkwürdig. Leipzig hat sehr viele Seen, in wieder 15min Entfernung befinden sich von ihrer wg aus gesehen 2, 3 Seen. Da hätte sie auch erst gar nicht zu Ikea machen können bzw. sogar auf dem Weg zu Ikea zu nem anderen See im Leipziger Westen (Kulkwitzer See) umschwenken können. Das wäre dann immer noch ne logische Route gewesen.
Warum sie dann wieder das Handy „zufällig“ aus hat, während sie verschwindet, wird hierbei aber nicht klar. Wäre mir ein Zufall zu viel, sodass ich hier nicht an einen Zufall glauben mag. Klar machen Menschen mal ihre Handys aus um Akku zu sparen, aber sie hat da ja wie gesagt ne andere Vorgeschichte.

Jacoba schrieb:Klar machen Menschen mal ihre Handys aus um Akku zu sparen, aber sie hat da ja wie gesagt ne andere Vorgeschichte.

Ich weiss gar nicht ob das wirklich viele Leute so machen. Ich habe das noch nie so gemacht.
Ein Handy verbraucht nämlich am meisten Akku beim Herunterfahren und Neustart, Akku sparen wird man also so nicht. Wenn dann würde Energiesparmodus noch eher Sinn machen.
Aber ist es heutzutage nicht eher so, dass man Ladegerät oder Powerbank mitnimmt, wenn man das Haus mit knappen Akku verlässt und dann unterwegs zwischendurch lädt?

@Karajana
Dass Kleidung in 3 Jahren so komplett verschwinden soll, ist vielleicht möglich, aber die Regel ist das nicht unbedingt. Birgit Ameis lag 5 Jahre im Wald, und es war noch ziemlich viel da, auch das Skelett soll wohl noch einigermaßen erhalten gewesen sein. - Die "Stoffreste" erwähnt auch einzig und allein die Bildzeitung.
Zwischen den Zeilen glaube ich auch lesen zu können, dass man evtl sogar in Erwägung zieht, dass die Knochen erst später dahin gelangten:

Gegenstand der Ermittlungen ist laut Ricken auch, wie die Knochen in das Waldgebiet gekommen waren und wie lange sie dort bereits lagen.

LVZ, schon oft verlinkt.

Jacoba schrieb:Aber dieses Handy ausmachen Ding scheint ja ein Muster von ihr gewesen zu sein.

Ja das ist es bei mir aber auch geworden seit ich Terror habe. Zumindest nutze ich seitdem diverse Geräte etc.

@Jacoba Vielleicht war's nicht ein See an den sie wollte vom Ikea weg, sondern wollte sie in Halle erst noch etwas erledigen oder jemand treffen dort, von dem wir nichts wissen (ob jetzt ihr Handy gefunden wurde oder nicht, ist anscheinend doch nicht klar?). Und hat's mit Anhalter versucht um Zeit zu sparen?
Vielleicht hatte sie ja doch etwas gekauft bei Ikea und wollte es nicht per Öffis nach Halle schleppen?
Vielleicht hat sie aber auch noch in Halle vorher anderes erledigen wollen, weil sie kaum etwas gekauft hat bei Ikea, weil sie nicht gefunden hat dort, was sie sich genau vorgestellt hat.
Hmm, das wäre vermutlich alles logischer als ein See, denn die Straße 181 geht nicht direkt bis an den See, und es ging dann schön langsam auf die Dämmerung zu.

Aber mir ist das alles suspekt - keine Rede von Kleidung im Umkreis des Fundorts; und die Frage, wie die zehn Knochen dorthin kamen. Vielleicht war eben der "Tatort" ganz woanders. Da muss man wohl erst nochmal abwarten...

Silberstreif schrieb:keine Rede von Kleidung im Umkreis des Fundorts; und die Frage, wie die zehn Knochen dorthin kamen. Vielleicht war eben der "Tatort" ganz woanders. Da muss man wohl erst nochmal abwarten...

Es ist die Rede von Stoffresten. Das KANN immerhin die Kleidung sein, muss aber zunächst untersucht werden, so dass man es nicht von vorneherein so melden wollte.

Und die Frage, wie die Knochen da hin kamen ist eben neutral formuliert: Kamen sie da hin, weil eine Person lebendig dorthin gegangen ist und dann (wie auch immer) zu Tode kam? Das ist EIN mögliches Szenario, bedeutet aber noch lange nicht, dass man davon ausgeht, dass jemand die Knochen erst nachträglich dorthin gebracht hat. Auch wenn das möglich wäre.

Nur müsste ein Täter ja schon, Entschuldigung, brunzeblöd sein, wenn er eine Leiche erst einmal anderswo skelettieren lässt und dann die Knochen einfach in den Wald wirft, wo sie dann gefunden werden. Wenn ich so weit bin, dass ich nur noch Knochen verschwinden lassen muss, dann ist das doch auch sehr einfach so zu machen, dass man sie eben nicht findet. Und sei es eingewickelt in irgendeiner Mülltonne unter anderem Müll.

@brigittsche Ich habe da eher dran gedacht, dass es sich um ein Sexualdelikt handeln könnte, wo die Leiche dann teils entkleidet war, ev. geteilt dann erst dorthin gebracht wurde, und eventuell nur mit einem Textilteil abgedeckt zum Beispiel. Nein, dass man nur die Knochen dorthin gebracht hat, glaube ich natürlich nicht. Es wird jetzt bloß so formuliert, weil eben mittlerweile nur noch Knochen übrig sind. Aber wenn Wildtiere fressen wollen, kann ich mir vorstellen, dass sie's auch schaffen eine Leiche zu entkleiden und Stofffetzen das Ergebnis sind.

(sorry Zeit abgelaufen). Aber wenn sie selber dort an dem Ort Schluss gemacht hätte (ein Ort an dem es ohnehin drei Jahre gedauert hat sie zu finden), nehme ich nicht an, dass sie sich vorher woanders Kleidung etc. entledigt hätte, und dann würde ich schon erwarten, dass in gewissem Umkreis einiges zu finden sein sollte, nicht nur Knochen und ein Stofffetzen.

Silberstreif schrieb:nicht nur Knochen und ein Stofffetzen.

Es ist nicht die Rede von einem Stofffetzen. Sondern die Mehrzahl ist gemeint, und das ist halt, was von Kleidung nach einigen Jahrem im Wald übrig ist. Und was außer Knochen bleibt denn von einem Menschen übrig, wenn er lange Zeit im Wald liegt?

brigittsche schrieb:nicht die Rede von einem Stofffetzen. Sondern die Mehrzahl ist gemein

Achso okay. Das hab ich dann falsch verstanden. Ich las immer nur von einem Stück.

Eine Frage zu der Theorie, die hier immer wieder bzgl. des Stiefvaters erwähnt wird:

Wurde das mit dem vorgetäuschten Ohnmachtsanfall irgendwo bestätigt? Hat die Polizei mal offiziell erwähnt, dass ein heimliches Treffen geplant gewesen sein könnte?

Ich dachte ursprünglich es war nur eine Theorie hier im Forum.

Dachte mich zu erinnern, dass die anderen WG Bewohner sogar ausgesagt hätten, dass sie aufgrund eines Ohnmachtsanfalls sogar mal den Krankenwagen rufen mussten. Und daher auch so besorgt waren als Y verschwand. Das klang für mich keineswegs als hätte sie etwas in dieser Richtung vorgetäuscht.

@Roxas95 Hier gab's ein post mit dem Interview des Vaters bei KripoLive auch zu dem Thema nach ihrem Verschwinen. (min. 1.35) Beitrag von Dudel (Seite 23)
Und eigentlich wirkt der Vater hier schon glaubwürdig auf mich. Von wegen sie war gut drauf und so...

Tritonus schrieb:Das hier ist, glaube ich, noch nicht verlinkt worden:
Erst vor wenigen Tagen hatte die Staatsanwaltschaft Leipzig auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, dass noch weitere Ermittlungsansätze verfolgt werden. Erst wenn diese ausgeschöpft seien, könne man über eine Einstellung des Verfahrens nachdenken, sagte Staatsanwalt Andreas Ricken gegenüber unserer Zeitung.
Genauere Angaben zu dem Fall und den Ermittlungsansätzen könne er wegen der laufenden Ermittlungen aber nicht machen. Bei der Pressestelle der Polizei hieß es, dass man nicht damit rechne, den Fall bald zu lösen.
Quelle: https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.steinen-knochen-von-yolanda-k-gefunden.00119caf-5d41-4915-8161-f3ec594f1245.html
Das hört sich jetzt nicht so an, als sei man von einem Suizid überzeugt.

Aus der von dir zitierten Formulierung des Staatsanwalts lese ich etwas völlig anderes: Nämlich dass der jetzige Ermittlungsstand "keine Hinweise auf Fremdverschulden" weiter erhärtet werden könnte, sobald die noch ausstehenden Ermittlungsstränge (ergebnislos) ausermittelt sind. Und dann würde der Fall mit eben diesem Resultat abgeschlossen werden.

Da man in über drei Jahren Ermittlungsarbeit letztlich keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen gefunden hat, ist es doch eher unwahrscheinlich, dass auf der Grundlage der Untersuchungen der Knochen, des Leichenfundorts und der dort aufgefundenen Gegenstände jetzt noch Spuren eines Verbrechens feststellen werden. Offensichtliche Anhaltspunkte für ein Verbrechen gab es am Leichenfundort jedenfalls schon mal nicht, denn dann könnte man den Ermittlungsstand nicht länger mit "keine Hinweise auf Fremdverschulden" beschreiben. Es kann also Stand heute bei den Ermittlungen nur noch darum gehen, mit zeitaufwändigeren und komplexeren Laboruntersuchungen an Knochen und Gegenständen vom Fundort Spuren eines Verbrechens nachzuweisen oder auszuschließen. Dass diese Untersuchungen abgewartet werden, ist auch wichtig und richtig, bevor ein endgültiges Ermittungsergebnis der Öffentlichkeit mitgeteilt wird.
Mit diesen letzten noch ausstehenden Untersuchungen ist aber ein anderes Szenario als das eines Suizidgeschehens keinesfalls wahrscheinlicher geworden. Einer solchen Illusion sollte man wirklich nicht erliegen.

@Kielius
Aber welche Ermittlungsansätze sollen denn noch verfolgt werden? Es ist ja wie du auch schreibst, seit Jahren in sämtliche Richtungen ermittelt worden.
Ein Suizid hinterlässt in der Regel doch auch recht eindeutige Spuren. Dafür braucht es nun mal auch Hilfsmittel. Möglich wären natürlich Tabletten ohne Verpackung, die sie eingenommen hat. Aber auch die hätte sie sich irgendwo in grosser Menge besorgen müssen, auch dazu hat man scheinbar all die Jahre nichts gefunden.
Normalerweise wird die Akte nach einem Suizid vergleichsweise schnell geschlossen. Deshalb wundert mich dieses Vorgehen hier doch.