Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden
19.11.2019 um 21:17ThoFra schrieb:Natürlich gibt es auch Fälle, in denen Leichen trotz Suchaktionen nicht gefunden werden in Gewässern, aber kommt das bei den Leipziger Gewässern infrage bzw wie wahrscheinlich ist das in diesem konkreten Fall, ist es dort sehr tief, wie sieht es mit Strömung aus etc?
bikini-apoll schrieb:Der Elster-Saale-Kanal ist unvollendet und damit ein stehendes Gewässer. Er endet ca 2,5 km westlich des Nova-Eventis-Geländes in der Pampa. Laut des unten stehenden Links, den ich aus dem Hartmut-Weiske-Thread habe, ist der Kanal in Günthersdorf ca 2,5 bis 3 Meter tief und erlaubte 2015 eine Sichtweite von 5 bis 6 Metern, sofern man keinen Schlamm aufwirbelt. Die Schlickschicht am Grund soll mindestens 50 cm betragen.Natürlich wurde nicht der ganze Kanal in der Länge abgetaucht und auch nicht in der Tiefe und nicht in der Breite, deshalb ist es längst nicht sicher, dass falls sie da drin ist, sie bei den Tauchgängen im Oktober gefunden worden wäre.
Anhand der Presseberichte und -bilder vom Fall sieht man, dass die Polizei am Kanal sowohl auf der Höhe der nordwestlichen Ecke des Nova-Eventis-Nordparkplatzes als auch rechts der Autobahnbrücke am ADAC Fahrsicherheitszentrum suchte. Das ergibt kanaltechnisch eine Strecke von 1,5 km. Ich bin kein Experte, aber auch bei einer guten Sichtweite sind 1,5 km sicher kein Pappenstiel. Ob also auf der gesamten Abschnittslänge getaucht wurde, ist zumindest fraglich.
https://www.200bar.de/tauchen-deutschland/tauchen_spotinfo.php?id=66 (Archiv-Version vom 15.04.2016)
Auch nicht wenn die ihre Arbeit gewissenhaft gemacht haben, wovon man bestimmt ausgehen kann.
Bei dem genannten Fall aus Heilbronn ist der Flussabschnitt vor einem Wehr z.B. auch nicht tief und der Fluss auch quasi stehend, insofern vergleichbar. Trotzdem fand man die Leiche erst später nach knapp 2 Monaten, als sie von alleine auftauchte und zwar ungefähr 400m weiter von der Stelle, von der man wusste/annahm, dass der Junge dort ins Wasser gegangen war.
Und das alles trotz Tauchern und Sonar und trotz des Umstands, dass das mitten in der Stadt war und jeden Tag Dutzende an der Stelle entlang gingen, wo er unter Wasser lag.
Der Boden (quasi-)stehender Gewässern ist in der Regel voll Schlick, vermoderndem Laub, feinem faserigen Gewächs.
In dem Link von @bikini-apoll ist zum Schlick im Elster-Saale-Kanal zu lesen:
«Der Schlick ist schon ca. 50, teils 60cm stark - ein unbedachter Flossenschlag trübt die Sicht nachhaltig für lange Zeit»
Bei solchen Bedingungen sieht ein Taucher einen im Schlick versunkenen menschlichen Körper oft gar nicht, selbst wenn er 2m drüber weg taucht und drauf schaut nicht. Die müssten jeden cm² mit Stöcken abgetastet haben, um sicher zu gehen. Das würde vermutlich Wochen dauern und ist einfach nicht üblich, wenn es nicht einmal einen konkreten Hinweis gibt, da sehr aufwendig und kostspielig.
Da der Elster-Saale-Kanal bis zu 4m tief ist, bis 25m breit, wie aus dem Link hervorgeht, ist es mE schon gut möglich, dass sie darin liegt.
Andere Gewässer gibt es in der Umgebung überdies.
Es kann auch ganz was anderes passiert sein. Aber diese erfolgten Tauchgänge würde ich nicht wirklich als Ausschlusskriterium
für ein Ertrinken im Kanal werten. Dazu waren sie zu punktuell.