Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

infostream schrieb:Als sie die Wohnung verließ war sie alleine. Soweit ich es noch weiß hatten die WG Bewohner eher eine funktionale Beziehung zueinander - keine besondere persönliche. Ich denke hierfür war wohl die Regie verantwortlich

Sie war alleine? Das habe ich ganz anders in Erinnerung. Schliesslich wusste man ja genau, wann sie die WG verlassen hatte, das haben mWn die Mitbewohner so ausgesagt.

@karajana
Man weiß so genau von der Uhrzeit, weil das Handy das letzte mal zu dieser Zeit an war und geortet wurde.

@Jacoba
Dadurch weiss man aber nicht, wann sie das Haus verlassen hat. Sie hätte das Handy ja schon in der Wohnung in den Flugmodus stellen können, und sich erst eine Stunde später auf den Weg machen können. Oder hat man das Handy nochmal außerhalb ihrer WG orten können?

Vielleicht hat das Handy erst das WLAN verlassen und wurde dann abgeschaltet.

infostream schrieb:Als sie die Wohnung verließ war sie alleine. Soweit ich es noch weiß hatten die WG Bewohner eher eine funktionale Beziehung zueinander - keine besondere persönliche. Ich denke hierfür war wohl die Regie verantwortlich

Ja, das ist schon möglich. Allerdings fand ich das eher merkwürdig, so dass es mir bis heute erinnerlich ist. Es wirkte irgendwie unpassend für eine Verabschiedung zum Besuch eines Einrichtungshauses. Eher so, wie wenn man eine längere Reise macht.

karajana schrieb:Dass sie sich in der Zeit als sie als vermisst galt mit ihm verabredet hatte, kam wohl erst später ans Licht.

War das nicht nur Spekulation, dass sie sich getroffen haben, weil der in der Nähe gewohnt hat?

Irgendwie deuten für mich viele Dinge hier auf Suizid hin. Der seltsame Ohnmachtsanfall zuvor im Wald, das Ausschalten des Handys, der Fundort… ich frage mich allerdings, ob es dann nicht in den Tagen und Wochen zuvor irgendwelche entsprechenden Google-Suchen oder sowas von ihr hätte geben müssen. Klar, nicht jeder suizidale Mensch vertraut sich anderen an oder lässt das sich anmerken, aber dass es so gar nichts gibt, erscheint mir doch eher unwahrscheinlich. Und wenn es sowas gäbe, denke ich, man würde Fremdverschulden ausschließen und die Ermittlungen einstellen.

laikaaaaa schrieb:Irgendwie deuten für mich viele Dinge hier auf Suizid hin. Der seltsame Ohnmachtsanfall zuvor im Wald, das Ausschalten des Handys, der Fundort…

Gerade das ausgeschaltete Handy und den Fundort könnte man doch ebensogut Richtung Fremdverschulden interpretieren.

Silberstreif schrieb:Wie war die Timeline:
Erst war sie im August mit Vater bei der Schwester in den USA.
Der vermutlich vorgetäuschte Ohnmachtsanfall im Wald, wo sie heimlich den Stiefvater getroffen hätte, muss dann gleich nach der Rückkehr gewesen sein(?)
Die Wochen darauf war das Treffen mit dem Vater, wo sie tags darauf verschwand und zu Tode kam.

Es beschleicht mich der Verdacht, dass der spätere Suizid des Stiefvaters im weiteren Sinne auch mit SO, sowie dem Verschwinden Yolandas zu tun hatte. Was wusste er?

Ja für mich sind das zu viele "Zufälle" bzw. Vorkommnisse. Wenn all das (vorallem der Suizid des Vaters) nicht im Zusammenhang steht wäre es schon sehr ungewöhnlich. Mit Sicherheit auch möglich, aber selten.

Yolandas Vater sagte, es war schönes Wetter, vielleicht wollte sie auch draußen übernachten. Daher hätte man die Leipziger Seen abgesucht. Vielleicht hat sie auch deshalb bei Ikea nichts gekauft sondern nur geschaut, weil sie, als sie dort am Kanal entlangspazierte, die Inspiration bekam, die folgenden Stunden zB. in den Auen an den Seen Richtung Halle zu verbringen. Und hat versucht per Anhalter dorthin zu kommen (sie ist ja des öfteren getrampt). Ich muss an den LKW Fahrer denken, der sie dort am Kanal und jemand im Auto ansprechend gesehen haben will. Und dann kam's vielleicht zu einem typischen Anhaltermord, wo sie letztlich erstickt wurde. Das Handy konnte man bei ihr lassen, weil sie keinen Telefonkontakt mit ihrem Mörder gehabt hätte. Vielleicht war ihr ja nicht mal bewusst, dass sie das Handy nicht an hatte als sie aus dem Haus ging. Sie hätte sich bei der Freundin erst mal nicht gemeldet, weil sie nicht sicher war, ob sie rechtzeitig zum Termin in Halle sein würde. So wie sie alleine in der Weltgeschichte unterwegs war, kann ich mir gut vorstellen, dass oft niemand wusste, wo sie gerade war. Und dann wurde sie nachts in einer anderen Gegend im Wald abgeladen.
Vielleicht wollte sie aber auch genau mal in diese Gegend wo sie gefunden wurde, weil sie von dem Aussichtsturm erfahren hat, von dem man vielleicht die Wildpferde beobachten könnte (sie hat ja so ein Motiv mal im Rahmen ihres Studiums gezeichnet). Und sie war beim Ikea genau nahe der Autobahn, wo's in diese Richtuing nach Süden ging. Und es ist dann dort passiert.
Möglich ist vieles.

P.S. Ich finde es auffällig, dass man nirgends etwas an Kleidung oder Schuhen oder Tasche gefunden hat (oder wissen wir etwas nicht?). Es wird ja wohl mittlerweile die Gegend abgesucht worden sein. Es war anscheinend nur von einem Stofffetzen die Rede. Und da denkt man normalerweise doch erst mal an ein Sexualverbrechen.

FriedrichA.III schrieb:Gerade das ausgeschaltete Handy und den Fundort könnte man doch ebensogut Richtung Fremdverschulden interpretieren.

Das sehe ich genauso.

Silberstreif schrieb:Silberstreif
um 12:59
P.S. Ich finde es auffällig, dass man nirgends etwas an Kleidung oder Schuhen oder Tasche gefunden hat (oder wissen wir etwas nicht?)

Hat man da wirklich nichts gefunden, das wäre natürlich sehr merkwürdig. Gerade Schuhe sind doch sehr robust, natürlich verwittert Kleidung, aber wenn da so gar nichts mehr zu finden wäre, das macht einen schon stutzig, oder es wurde nur nicht bekannt gegeben. In der Regel werden auch Mordopfer nicht komplett nackt irgendwo abgelegt, im Fall Sonja Engelbrecht war es zwar so, aber generell, wohl eher die Ausnahme.

melody46 schrieb:Hat man da wirklich nichts gefunden, das wäre natürlich sehr merkwürdig

Wenn eine Anzahl Wölfe oder Wildsauen dran waren, dann ist das ganz so unwahrscheinlich nicht. Mehr Gedanken macht mir da, dass auch der Schädel noch fehlt. Das spricht m.E. eher für "Mensch", bzw. auch vielleicht für Diebstahl durch dusslige Jugendliche o.ä., die nicht gemeldet haben könnten und sich jetzt nicht mehr vortrauen.
In Thüringen haben so Skelletfunde in der Pampa je nach Ort oft noch Kriegshintergrund WWII und vielleicht hat man das beim Auffinden falsch eingeschätzt, mitgenommen und für supercool befunden.

Silberstreif schrieb:Yolandas Vater sagte, es war schönes Wetter, vielleicht wollte sie auch draußen übernachten.

Ein natürlicher Tod ist meiner Meinung nach nur denkbar, wenn man ein vor ihrem Aufbrechen geplantes Übernachten im Wald voraussetzt. Laut Deutschem Wetterdienst waren es am 25.9.2019 nachts in Naumburg (Tal) um die 11 Grad. Ich würde mich da auf einem halboffenen Hochplateau nicht ohne Schlafsack oder wenigstens Thermo-Klamotten + Iso-Matte aufhalten. Bisher scheint ja sowas nicht gefunden worden zu sein bzw. müsste die entsprechende Ausrüstung ja auch zu Hause fehlen. Ein spontanes Umentscheiden auf dem Weg zum Ikea, in Jeans und Jacke, halte ich da nach momentanem Kenntnisstand für wenig wahrscheinlich.

Für einen normalen Ausflugstrip ohne Übernachtung wäre ihr durch den Sonnenuntergang um 19:00 Uhr nicht viel Zeit im Naturschutzgebiet geblieben, selbst wenn man alle Zeugensichtungen und Geruchsspuren außer acht lässt und annimmt, Yolanda wäre direkt von Leipzig Hbf nach Naumburg/Freyburg/Balgstädt gefahren. Zum Wildpferde-Beobachten breche ich da in Leipzig nicht erst am frühen Nachmittag auf.

Für mich bleibt es vorerst bei einem Suizid oder einem Verbrechen.

https://www.wetterzentrale.de/weatherdata_de.php?station=7420&jaar=2019&maand=09&dag=25

bikini-apoll schrieb:Ein natürlicher Tod ist meiner Meinung nach nur denkbar, wenn man ein vor ihrem Aufbrechen geplantes Übernachten im Wald voraussetzt

Oder sie ist eben doch K.O. gegangen und vor dem wieder Aufwachen an Unterkühlung gestorben, was ziemlich schnell gehen kann, beim ein oder anderen Kreislaufproblem und 11grad.

melody46 schrieb:Hat man da wirklich nichts gefunden, das wäre natürlich sehr merkwürdig. Gerade Schuhe sind doch sehr robust, natürlich verwittert Kleidung, aber wenn da so gar nichts mehr zu finden wäre, das macht einen schon stutzig, oder es wurde nur nicht bekannt gegeben. In der Regel werden auch Mordopfer nicht komplett nackt irgendwo abgelegt

Wenn es keine Kleidungsreste mehr gegeben hätte, dann wäre aber die Meldung, dass man nach jetzigem Stand keinen Anhaltspunkt für ein Fremdverschulden hat, wohl kaum gekommen. Ein Suzid oder Unfall ohne Kleider (die dann ja im Übrigen auch irgendwo geblieben sein müssten) ist doch extrem unwahrscheinlich, da wären doch alle Alarmglocken angegangen.

Außerdem verrotten heutige Kleider kaum wirklich restlos. Sie wird wahrscheinlich nicht nur Kleider aus reinen Naturfasern angehabt haben, und irgendwas bleibt da immer zurück. Seien es Gummibänder, Kunststoffbügel von BHs oder Metallknöpfe einer Jeans. Von Schuhsohlen mal gar nicht zu reden.

Da würde man beim völligen Fehlen der Kleider nicht einfach denken: "Naja, ist halt alles restlos verrottet!" sondern es wäre ein Zeichen, dass da etwas ganz und gar nicht stimmt.

brigittsche schrieb:Außerdem verrotten heutige Kleider kaum wirklich restlos. Sie wird wahrscheinlich nicht nur Kleider aus reinen Naturfasern angehabt haben, und irgendwas bleibt da immer zurück. Seien es Gummibänder, Kunststoffbügel von BHs oder Metallknöpfe einer Jeans. Von Schuhsohlen mal gar nicht zu reden.

Nein. Aber eine Rotte gefräßiger Wildsauen rupfelt Dir in einer Nacht 10x10cm Konfetti oder Streifen daraus und spätestens ab der nächsten, folgenden Brutzeit
kannst Du die dann mit viel viel Glück noch vereinzelt in irgendwelchen Milanhorsten, Mäusenestern und Fuchsbauten (gern z.b. Schuhe) zusammen suchen.

Zeralda schrieb:Aber eine Rotte gefräßiger Wildsauen rupfelt Dir in einer Nacht 10x10cm Konfetti oder Streifen daraus und spätestens ab der nächsten, folgenden Brutzeit

Ja, genau, und die Vögel oder die süßen Mäuse räumen das dann so sorgfältig auf, dass man nichts, aber auch gar nichts mehr davon findet. Schon klar. Und die Schuhsohlen, werden die auch von den Wildschweinen aufgefressen, weil se ja so gut schmecken?

Zeralda schrieb:Oder sie ist eben doch K.O. gegangen und vor dem wieder Aufwachen an Unterkühlung gestorben, was ziemlich schnell gehen kann, beim ein oder anderen Kreislaufproblem und 11grad.

Wieso "oder"? Das wäre für mich ein natürlicher Tod, den ich unter den beschriebenen Voraussetzungen als Ursache akzeptieren würde. Die Frage ist aber, wie wahrscheinlich ein natürlicher Tod unter Berücksichtigung der bekannten Fakten ist (Auffindeort, Zeitpunkt des Aufbruchs, abgeschaltetes Handy, Zeugensichtungen, Geruchsspuren, Reisedauer, die vorherige schon mal schiefgelaufene Nacht im Wald).

Für einen Besuch des Naturschutzgebietes von Leipzig aus ohne Übernachtungsabsicht ist mir das Zeitfenster etwas zu schmal. Zumal man dann ALLE Zeugensichtungen und Geruchsspuren in die Tonne treten muss.

brigittsche schrieb:Und die Schuhsohlen, werden die auch von den Wildschweinen aufgefressen, weil se ja so gut schmecken?

Nur kaputt gerissen. Aber Füchse sind lustig schuhaffin. Die verschleppen die wirklich in ihre Bauten. Und ggf. müsstest Du dazu ja alle Horste abklettern. Macht keiner.

Ich persönlich bin ohnehin eher immer noch nicht von einem Suizid über zeugt.

Silberstreif schrieb:Yolandas Vater sagte, es war schönes Wetter, vielleicht wollte sie auch draußen übernachten.

Diese Aussage finde ich bis heute richtig schräg. Ich meine, wer macht sowas denn, spontan einfach so, ohne jegliches Equipment? Ich kenne niemanden.

Ich glaube ja fast, dass Yolanda ihm ziemlich viele solch komische Geschichten aufgetischt hat, vielleicht auch um ihre wahren psychischen Probleme vor ihm zu verbergen. Und dass er in der Hinsicht sehr leichtgläubig war.

Hätte ich meinem Vater gesagt, dass ich hin und wieder spontan im Wald übernachte, hätte er sich sicher ernsthaft gefragt, ob ich noch ganz klar im Kopf bin und es mir generell noch gut geht.