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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

165 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leiche, Polen, Raubmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Wilfried Kalitz 1996

06.10.2020 um 00:32
Auch im Spiegel:
Durchbruch nach 24 Jahren: 1996 wurde die nackte Leiche eines 43-jährigen Mannes in einer Sandgrube in Nordrhein-Westfalen gefunden - jetzt endlich konnte die Polizei einen Tatverdächtigen verhaften.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/nrw-mord-in-sandkuhle-nach-24-jahren-tatverdaechtiger-festgenommen-a-4d66b458-074c-4bbe-9863-82ec3ec4de6a


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

06.10.2020 um 02:00
Bild:
https://m.bild.de/regional/koeln/koeln-aktuell/aachen-tatverdaechtiger-verhaftet-24-jahre-alter-mordfall-aufgeklaert-73259058.bildMobile.html

In dem Artikel wird der Hergang der Ermittlungen recht ausführlich geschildert.
Bislang ist nur bekannt: Bei dem mutmaßlichen Mörder handelt es sich um einen Mann aus der Nähe Aachens. Auch das Opfer lebte nahe der 245.000-Einwohner-Stadt, in Würselen. Mehr als 100 Kilometer entfernt wurde 1996 seine Leiche gefunden. 23 Jahre blieb seine Identität unbekannt, der Fall wurde zum Cold Case.

Dann starteten die Ermittler einen weiteren Anlauf. Mit digitaler Bildtechnik erstellte das Landeskriminalamt auf Basis der Leichenfotos neue Bilder des Toten. Diese wurden veröffentlicht und am 28. August 2019 in „Aktenzeichen XY... ungelöst“ gezeigt.


Ein Hinweis aus dem Raum Aachen war der lang ersehnte Treffer: Er führte zu dem damals 43-jährigen Wilfried Kalitz. Die Polizei konnte mehrere Brüder, eine Schwester, eine geschiedene Ehefrau sowie eine Tochter und einen Sohn des Toten ermitteln. Da der Mann verschuldet gewesen sei, habe die Familie angenommen, dass er sich abgesetzt habe. Vermisst gemeldet wurde er nie.

Anfang September 2020 waren die Ermittler mit ihren Erkenntnissen an die Öffentlichkeit gegangen – und hatten wieder Erfolg! Mehrere Hinweise seien danach eingegangen, die zu Ermittlungen und letztlich zur Festnahme des Tatverdächtigen geführt hätten, erklärte die Staatsanwaltschaft am Montag. Nach Angaben der Polizei sitzt er seit vergangenem Mittwoch in Untersuchungshaft.
Ich habe generell den Eindruck, dass sich die Berichte über Aufklärungen von Cold Cases in den letzten Jahren stark vermehrt haben.
Bilde ich mir das nur ein oder machen unsere Cold Case Units einen mordsmäßig guten Job?


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

06.10.2020 um 02:03
Zitat von menarimenari schrieb:Ich habe generell den Eindruck, dass sich die Berichte über Aufklärungen von Cold Cases in den letzten Jahren stark vermehrt haben.
Bilde ich mir das nur ein oder machen unsere Cold Case Units einen mordsmäßig guten Job?
Manchmal gehe ich die unaufgeklärten Morde durch und frage mich, wem sie derzeit noch so alles auf den Fersen sind. Ein paar Wünsche hätte ich da schon.


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06.10.2020 um 10:03
Zitat von menarimenari schrieb:In dem Artikel wird der Hergang der Ermittlungen recht ausführlich geschildert.
Die Haupthürde für die Aufklärung war ja, dass die Identifizierung des unbekannten Toten durch das Nicht-Vermisst-Melden von WK so lange verhindert wurde. Mithilfe der Hinweise nach XY ging es ja jetzt recht schnell. Seit knapp einem Jahr ist ja auch die erweiterte DNA-Analyse möglich. Das kann auch beim Klären einiger Altfälle helfen.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

06.10.2020 um 10:24
Dass ein Tatverdächtiger nun ja doch recht schnell nach der Ausstrahlung des Beitrags in "Aktenzeichen XY" festgenommen werden konnte, überrascht mich positiv, hätte damit ehrlich gesagt nicht wirklich (mehr) gerechnet.

Da in den von Euch verlinkten und zitierten Artikeln jedoch immer von einem Mann aus Aachen geschrieben wird und mit keinem Wort eine rumänische/ausländische Herkunft des Tatverdächtigen erwähnt wird, gehe ich mal stark davon aus, dass es sich bei diesem Mann nicht um den besagten "Mitarbeiter Emil" handeln dürfte, aber warten wir einfach mal ab, was man bei der angekündigten Pressekonferenz noch an weiteren Details erfährt.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

06.10.2020 um 10:57
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:und mit keinem Wort eine rumänische/ausländische Herkunft des Tatverdächtigen erwähnt wird, gehe ich mal stark davon aus, dass es sich bei diesem Mann nicht um den besagten "Mitarbeiter Emil" handeln dürfte,
Das war auch mein erster Gedanke. "Emil" habe ich sowieso für ein Ablenkungsmanöver gehalten.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 14:14
Hier eine Meldung in der Bild. Es waren wohl zwei Täter, einer ist bereits tot, der andere jetzt in U-Haft:
Am 29. September hat die Polizei einen ein Mann (50) aus einem kleinen Dorf im Raum Aachen festgenommen. Der ledige Selbstständige sitzt in U-Haft und soll mit einem inzwischen verstorbenen Mittäter Wilfried Kalitz in dessen damaliger Werkstatt in Würselen grausam und aus Habgier ermordet haben. Das Duo arbeitete in der Werkstatt.

Offenbar hatten die Männer von ihrem späteren Opfer 5000 DM gefordert. Kalitz weigerte sich das Geld, das er durch den Verkauf von Wohnwagen zusammengespart hatte, auszuhändigen. Die Verdächtigen töteten daraufhin, so die Ermittler, den Familienvater mit Schlägen durch ein „Schlagwerkzeug“ auf den Kopf. Zugeschlagen haben soll der inzwischen Verstorbene. Er kam 1997 bei einem Motorradunfall in der Türkei ums Leben.
Quelle:
https://www.bild.de/regional/koeln/koeln-aktuell/aktenzeichen-xy-fuehrt-zu-verdaechtigem-50-starb-wilfried-kalitz-wegen-5000-dm-73290286.bild.html


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07.10.2020 um 15:03
Hier die Pressemeldung der Polizei _
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/50667/4727711
Anfang September hatte die Krefelder Polizei gemeinsam mit der Aachener Polizei und Staatsanwaltschaft Aachen auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass es ihr gelungen war, einen Mann zu identifizieren, der vor 23 Jahren ermordet worden war: den 1953 geborenen Wilfried Kalitz aus Würselen. Der unbekleidete Tote war am 8. Dezember 1996 am Abhang der Hauser Sandkuhle bei Rheurdt-Schaephuysen (Kreis Kleve) gefunden worden. Seitdem hat die Krefelder Mordkommission hartnäckig nach dem oder den Tätern gesucht - unter anderem mit mehreren Beiträgen in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Ein Zuschauer lieferte schließlich den entscheidenden Hinweis zur Identität des Opfers.

Am Dienstag, den 29. September 2020 hat die Polizei einen 50-Jährigen aus dem Raum Aachen festgenommen. Am 30. September 2020 erließ das Amtsgericht Aachen Haftbefehl gegen ihn, er befindet sich in Untersuchungshaft.

Den nunmehr Beschuldigten konnten die Beamten durch die Aussagen mehrerer Zeugen ermitteln. Er ist dringend verdächtig, gemeinsam mit einem zwischenzeitlich verstorbenen Mittäter das Opfer, Wilfried Kalitz, zwischen dem 23. November und dem 8. Dezember 1996 in dessen damaliger Werkstatt in der Fronhofstraße 6 in Würselen grausam und aus Habgier getötet zu haben.

Die Ermittlungsbehörden gehen nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen im Sinne eines dringenden Tatverdachts davon aus, dass der Beschuldigte und sein Mittäter 1996 Kontakt zu dem Getöteten hatten und in dessen Werkstatt verkehrten. Der Getötete habe über einen Bargeldbetrag von 5.000,- DM verfügt, dessen Herausgabe der Beschuldigte und sein Mittäter von dem Getöteten gefordert hätten. Aufgrund eines gemeinsamen Tatplans hätten der Mittäter und der Beschuldigte dem Tatopfer u.a. mit einem Schlagwerkzeug schwere Verletzungen insbesondere im Kopfbereich zugefügt. Die Schläge seien durch den Mittäter des Beschuldigten ausgeführt worden. Dadurch seien dem Getöteten erhebliche Schmerzen zugefügt worden, die weit über das hinausgegangen seien, was für die Tötung des Opfers erforderlich gewesen sei.

Nachdem Wilfried Kalitz verstorben war, hätten der Beschuldigte und sein Mittäter den Leichnam in einen Teppich eingerollt und ihn in die circa 100 km entfernt liegende Hauser Sandkuhle in Rheurdt-Schaephuysen (Kreis Kleve) transportiert. Der Mittäter des Beschuldigten habe Ortskenntnisse gehabt. Der in der Sandkuhle abgelegte Leichnam wurde am 08. Dezember 1996 aufgefunden und - wie bereits mitgeteilt - erst aufgrund von Hinweisen identifiziert, die nach einer Ausstrahlung in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY-ungelöst" am 28.08.2019 bei der Polizei eingegangen waren. Der Mittäter des Beschuldigten verstarb nach der Tat bei einem Verkehrsunfall.

Der Beschuldigte hat sich zu den Tatvorwürfen nicht eingelassen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Anordnung von Untersuchungshaft kein Urteil über die Schuld des Beschuldigten enthält. Jeder, also auch der Beschuldigte, hat solange als unschuldig zu gelten, wie ihm nicht durch rechtskräftiges gerichtliches Urteil seine Schuld nachgewiesen ist. Die Zeugenaussagen wurden durch weitere Ermittlungen überprüft und haben sich nach Auffassung der Ermittlungsbehörden als so belastbar erwiesen, dass sie einen dringenden Tatverdacht begründen.
Quelle:



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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 15:15
Das Duo arbeitete in der Werkstatt.
Dann war das zumindest nicht so weit hergeholt, dass sich Täter und Opfer kannten. Ich würde mir wünschen, dass sich der (Mit-)Täter wenigstens noch zu einem Geständnis durchringen kann. Wäre ein Schritt in Richtung Gerechtigkeit.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 17:22
Zitat von NaturalJuiceNaturalJuice schrieb:Dann war das zumindest nicht so weit hergeholt, dass sich Täter und Opfer kannten. Ich würde mir wünschen, dass sich der (Mit-)Täter wenigstens noch zu einem Geständnis durchringen kann.
Mit einem Geständnis ist wohl nicht zu rechnen. Der bereits Verstorbene scheint ja als Haupttäter zu gelten oder wird von dem TV so dargestellt. Die Behörden verhalten sich auffallend bedeckt, es wird gar kein Name genannt. Mich wundert nur, dass niemanden damals aufgefallen ist, dass die Werkstadt ein Tatort war. Da müssen die beiden Herren ja gründlich geputzt haben.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 18:47
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Mich wundert nur, dass niemanden damals aufgefallen ist, dass die Werkstadt ein Tatort war. Da müssen die beiden Herren ja gründlich geputzt haben.
Vielleicht wurde die Werkstatt nie so genau untersucht, weil das Opfer ja offenbar nicht als vermisst gemeldet wurde und/oder das Umfeld davon ausgegangen ist, dass er sich freiwillig abgesetzt hat. Und wenn dann Monate später die vollgerümpelte (so stelle ich es mir zumindest vor) Werkstatt geräumt wird, dann hat vermutlich niemand bemerkt, dass die dunklen Flecken auf dem Boden nur teilweise Öl sind, weil es ja auch keine Gründe gab, etwas anderes zu vermuten.... Es war ja kein Wohnzimmer mit einem hellen Teppichboden.

Irgendwo habe ich gelesen, dass das Haus im Inneren später komplett umgebaut wurde. Vermutlich lassen sich da auch heute keine Spuren mehr feststellen.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 20:04
Hallo @alle !

So wie die Sache in der Zeitung dagestellt wird, geht die Polizei von Raubmord aus.
Wenn der Verdächtige einen guten Anwalt hat und dem "das Reden" überläßt, könnte dabei Totschlag rauskommen und der wäre verjährt.

Gruß, Gildonus


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 21:14
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Wenn der Verdächtige einen guten Anwalt hat und dem "das Reden" überläßt, könnte dabei Totschlag rauskommen und der wäre verjährt.
Der TV selbst äußert sich ja nicht, aber Zeugen sagen.
Kurz nach der Tat sollen sie nämlich mit dem Mord geprahlt haben.
Quelle: https://www.bild.de/regional/koeln/koeln-aktuell/aktenzeichen-xy-fuehrt-zu-verdaechtigem-50-starb-wilfried-kalitz-wegen-5000-dm-73290286.bild.html

Das sieht schon nach sehr aktiver Teilnahme aus und heimtückisch war die Tat allemal. Natürlich spielt dem TV jetzt in die Hände, dass der andere Täter schon tot ist. Der soll ja angeblich derjenige gewesen sein, der zugeschlagen hat. Da der TV ja nicht spricht, muss das von seinem Umfeld kommen, das ihn ja all die Jahre gedeckt hat.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 22:17
Gildonus schrieb (Beitrag gelöscht):Ganz so einfach ist die Sache nun auch nicht. Laut vorrangegangenen Berichten wurde das Opfer "übertötet", was nicht für einen gewöhnlichen Raubmord spricht, sondern für viel Wut oder Hass
Sehe ich genauso. Das man wegen 5000€ so "brutal" mordet, ist schon sehr ungewöhnlich. Dadurch das ein vermeintlicher Täter verstorben ist, kann der lebende Tatverdächtige ihm die Schuld "in die Schuhe schieben". Dann wäre er eventuell Mittäter und das dürfte verjährt sein. Ich bezweifle, dass man die Tatwaffe mit seiner DNA findet. Tragisch, dass damals keiner die Lage "ernst" genommen hat. Andererseits sitzt der TV in Untersuchungshaft. Das ist meines Erachtens auch nicht ohne weiteres möglich. Ich weiß nicht, ob mögliche Zeugenaussagen für eine Festnahme reichen?! Kommt vermutlich auch auf den Richter an.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 22:24
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb:Das man wegen 5000€ so "brutal" mordet, ist schon sehr ungewöhnlich.
Nur DM, nicht EUR, für zwei Personen. Es war aber bisher nicht die Rede davon, dass er denen etwas geschuldet hat. Kann ja sein, aber übertöten, wegen eines relativ geringen Betrages? Es kann auch jemanden einfach Freude bereiten, einen anderen zu töten. Schließlich haben sie noch damit geprahlt, zumindest steht das so in der Bild.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 22:30
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Nur DM,
Stimmt. Danke. Die Hälfte meines Lebens zahle ich mit dem Euro 🤣🤭, da vergesse ich manchmal die gute DM.
I


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07.10.2020 um 23:11
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb:Dann wäre er eventuell Mittäter und das dürfte verjährt sein
Warum sollte sein Tatbeitrag verjährt sein? Die beiden haben offensichtlich die Tat auf der Grundlage eines gemeinsamen Tatplanes arbeitsteilig begangen. Sie sind beide (Mit-)Täter. Es ist vollkommen egal, wer zugeschlagen hat. Soweit Habgier das Tatmotiv war, dürfte auch ein Mordmerkmal vorliegen. Insofern ist an Verjährung nicht zu denken.


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

07.10.2020 um 23:48
Der Begriff "Übertöten" wird in letzter Zeit allgemein ziemlich inflationär verwendet. Gibt es in diesem konkreten Fall einen Beleg dafür, dass auch die Behörden von "Übertöten" ausgehen? Woher soll ein unerfahrener Täter wissen, von welchem Moment an der Taterfolg sicher verwirklicht ist? Inwiefern kann man hier nicht von einem "ganz normalen Tötungsdelikt" ausgehen?


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Mordfall Wilfried Kalitz 1996

08.10.2020 um 00:36
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Der Begriff "Übertöten" wird in letzter Zeit allgemein ziemlich inflationär verwendet. Gibt es in diesem konkreten Fall einen Beleg dafür, dass auch die Behörden von "Übertöten" ausgehen? Woher soll ein unerfahrener Täter wissen, von welchem Moment an der Taterfolg sicher verwirklicht ist? Inwiefern kann man hier nicht von einem "ganz normalen Tötungsdelikt" ausgehen?
Aus der Pressemeldung der Polizei von heute:
Die Schläge seien durch den Mittäter des Beschuldigten ausgeführt worden. Dadurch seien dem Getöteten erhebliche Schmerzen zugefügt worden, die weit über das hinausgegangen seien, was für die Tötung des Opfers erforderlich gewesen sei.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/50667/4727711

Auf diese ungewöhnliche Brutalität bei diesem Fall wurde auch schon früher hingewiesen.


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08.10.2020 um 07:00
@Misetra

Die Brutalität ergibt sich hier unmittelbar aus der Tötungsart. Diese wurde offenbar gewählt, weil am Tatort (Werkstatt) entsprechend geeignetes Tötungswerkzeug (Schraubenschlüssel o. ä.) nutzbar war. Hätten die Täter über eine Handfeuerwaffe verfügt, hätten sie vermutlich diese verwendet.

Der Begriff Übertöten bezeichnet etwas anderes. Übertöten bedeutet, dass nach Eintritt des Todes fortdauernd auf das Opfer eingewirkt wird, so dass eine Vielzahl für sich genommen tödlicher Verletzungen am Opfer feststellbar sind.


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