Misetra schrieb:Ich finde das sehr auffällig. Egal, wie das Verhältnis in der Familie war, hätte doch nichts dagegen gesprochen, wäre sogar die Pflicht der Familie gewesen, Wilfried Kalitz als vermisst zu melden.
Frau_H schrieb:Ich meine eher, dass die Angehörigen vielleicht "Angst" vor den möglichen "Entführer hatte. Das sie vielleicht doch eine Vermutung hatten.
Also ich war hier bislang nur stille Mitleserin, aber ich finde es der Familie gegenüber sehr unfair, wie hier spekuliert und sich geäußert wird.
Der Verstorbene hatte damals kleine Kinder, die ihn nicht vermisst melden konnten. Die geschiedene Ehefrau war, wie der Begriff es schon sagt, geschieden. Wenn sie nicht gerade Unterhalt für die Kinder oder für sich bekam und zwar von ihm, und der Besuchskontakt zu den Kindern auch nicht gerade regelmäßig erfolgte, hat sie vielleicht erst nach ein paar Monaten mitbekommen, dass er weg ist.
Selbst, wenn sie dann zum Haus gefahren ist, wird sie wahrscheinlich keine Schlüssel gehabt haben, um rein zu gehen und hat vielleicht auch von Nachbarn gehört, den haben wir schon ewig nicht gesehen, das Auto und der Hund sind aber auch weg. Was sollte sie dann tun? Sie hat vielleicht sogar die Polizei kontaktiert, die ihr sicherlich gesagt haben, besteht eine Gefahr, nein, Sie sind nicht mehr mit ihm verheiratet, er ist Ihnen keine Rechenschaft schuldig, ein erwachsener Mann kann gehen, wohin er will. Da wird es noch nicht mal eine Aktennotiz drüber geben.
Bei den Geschwistern, die der Verstorbene hatte, wird es ähnlich gewesen sein. Wenn da nicht täglicher Kontakt bestand, haben die Geschwister wahrscheinlich auch nicht sofort bemerkt, dass er verschwunden ist. Ob sie Schlüssel zum Haus hatten, ist auch fraglich. Auch bei ihnen, wird die Polizei die obigen Fragen gestellt und Antworten gegeben haben, wenn sie sich dort erkundigt haben sollten.
Eine Freundin von mir hat sich Mal ganz erhebliche Sorgen um ihren 19 jährigen Azubi gemacht. Der erschien, obwohl sonst sehr zuverlässig, unentschuldigt nicht zur Arbeit, ans Telefon ging er auch nicht, die Eltern waren, da in Urlaub, nicht erreichbar. Kollegen haben dann seine Wohnung aufgesucht, es machte keiner auf. Nach einer Woche ging sie selber zur Wohnung und der Briefkasten quoll schon über. Daraufhin wollte sie Vermisstenanzeige erstatten. Die Polizei hat sie mehr oder minder ausgelacht, sie hat es dann bei Ordnungsamt und Gesundheitsamt versucht, auch da fühlte sich keiner zuständig. Begründung, solange kein begründeter Verdacht vorliegt, er liegt tot in der Wohnung, ist krank oder sonst gefährdet etc besteht keine Handhabe.
Sie hat dann den Hausmeister des Hauses aufgetrieben und den gequatscht, ihr die Wohnung aufzuschließen. Da lag der junge Mann seit 10 Tagen mehr oder weniger dauerhaft volltrunken im Bett, weil seine Freundin ihn verlassen hatte.
Auch Freunde und Kumpels werden sich im vorliegenden Fall sicherlich Gedanken gemacht haben. Nur es waren seine Schulden bekannt, bekannt, dass das neue Projekt, Imbiss aufgrund eines Feuers, gescheitert war, da sprach doch hier mehr dafür, dass der Verstorbene sich wegen seiner Schulden abgesetzt hat, zumal Hund und Fahrzeug fehlten, als für ein Verbrechen.
Wem will man denn da Vorwürfe machen?