Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

VanDusen schrieb:Und vor was für einer Sorte von Täter(n), vor der RAF oder vor irgendeinem gewalttätigen Hanswurst.

Der Staatsanwalt Kassel sagte in der ersten Pressekonferenz am vergangenen Montag, dass es "Standard" sei, die Familie in einer solchen Situation wegzubringen.

AntieStone schrieb:temporari schrieb:
Moment: Enkelkind zu Besuch - das kann ja nur das auswärtig wohnende Enkelkind gewesen sein. D.h. der im Haus wohnende Sohn wurde bisher nicht erwähnt?
Genau! Ein Sohn fehlt mir hier. Wenn Schwiegertochter/Baby im Haus leben würden, dann wäre Lübcke nicht Babysitter gewesen in dieser Nacht, oder?

So wie ich es bisher verstanden habe leb(t)en im Haus Dr. L und seine Frau, sowie der jüngere Sohn und dessen z Zt. schwangere Frau.

In der Tatnacht war das Enkelkind, Kind des älteren Sohnes, zum ersten Mal allein zum Übernachtungsbesuch bei "Oma und Opa L." Deshalb war Oma L. mit dem Enkel schon früh zu Bett gegangen. Wo sich die Eltern des Enkelkindes, also der ältere Sohn und dessen Frau, in dieser Nacht aufhielten, wurde bisher nicht kommuniziert.

Der jüngere Sohn befand sich auf der Kirmes und fand bei der Rückkehr den Vater auf der Terrasse. Ob die schwangere Schwiegertochter zuhause geblieben war oder auch auf der Kirmes war, wurde meines Wissens nicht kommuniziert.

Ansel schrieb:Wo sich die Eltern des Enkelkindes, also der ältere Sohn und dessen Frau, in dieser Nacht aufhielten, wurde bisher nicht kommuniziert.

Genau deshalb war doch das Enkelkind bei den Großeltern - dessen Eltern waren auch auf der Kirmes (stand in einer der Baby-Sitter Nachrichten). Danach kam über die nichts mehr. Deshalb frage ich mich doch, warum der jüngere Sohn einen Sanitäter/Freund von der Kirmes ruft, und nicht auch seinen eigenen Bruder?

In einem verlinkten Artikel von gestern wurden die Söhne als Kirmesburschen tituliert. Das bedeutet , diese sind in der Kirmeszeit aktiv beteiligt am Fest , auch bei den Vorbereitungen. Ich komme nochmal auf meine Theorie zurück. Der Täter stammt tatsächlich aus der nahen Umgebung und war ebenso auf der Kirmes. Er kennt die Söhne, vielleicht war auch der ältere Sohn dort. Der Täter wusste daher, dass nur das Ehepaar Lübcke im Haus ist.

AntieStone schrieb:Der Staatsanwalt Kassel sagte in der ersten Pressekonferenz am vergangenen Montag, dass es "Standard" sei, die Familie in einer solchen Situation wegzubringen.

Nur bevor man mich dann in einer Kaserne einsperrt, würde ich es vorziehen, ein Hotel aufzusuchen.
Man muss schließlich nicht alles mitmachen.

Enterprise1701 schrieb:Er kennt die Söhne, vielleicht war auch der ältere Sohn dort. Der Täter wusste daher, dass nur das Ehepaar Lübcke im Haus ist.

Vielleicht hat er sich das vom Opfer sogar nochmal bestätigen lassen: "Na, die Jugend komplett ausgeflogen und feiert?" So wäre das plausibel für mich.

emz schrieb:Nur bevor man mich dann in einer Kaserne einsperrt, würde ich es vorziehen, ein Hotel aufzusuchen.
Man muss schließlich nicht alles mitmachen.

Nein, das muss man nicht, es ist strikt freiwillig. Außerdem meinte ich nicht "in einer Kaserne", sondern auf einem Kasernengelände. Es gibt dort extra für solche Zwecke Gästehäuser für hochgefährdete Persönlichkeiten.

emz schrieb:Nur bevor man mich dann in einer Kaserne einsperrt, würde ich es vorziehen, ein Hotel aufzusuchen.
Man muss schließlich nicht alles mitmachen.

Es gibt auch Hotels in der Nähe von Polizeiakademien, in denen gern/oft Polizisten untergebracht werden. Da ist es auch relativ sicher und ein Personenschutz wäre unauffällig zu organisieren, da Polizisten nicht auffallen.

Die Schusswunde aus „nächster“ Nähe, „gezielt“ oberhalb des rechten Ohres.

Stellt sich mir die Frage ob Dr. Walter Lübcke den Täter vorher noch gesehen hatte, oder ob Dr. Walter Lübcke aus dem Hinterhalt getötet wurde?

Klingt für mich nach einer „professionellen“ Hinrichtung.

veggieMP schrieb:Stellt sich mir die Frage ob Dr. Walter Lübcke den Täter vorher noch gesehen hatte, oder ob Dr. Walter Lübcke aus dem Hinterhalt getötet wurde?

Diese Frage wurde schon mehrfach auf früheren Seiten gestellt/diskutiert.

AntieStone schrieb:Wie könnte ein potentieller Zeuge, der sich noch nicht getraut hat, eine Aussage zu machen, der Polizei anonym eine Mitteilung machen? Gibt es die Möglichkeit überhaupt?

Einfach einen Brief in den Briefkastenschlitz irgend einer Polizeiwache werfen.

VanDusen schrieb:mit einem kurzen Anruf aus einer Telefonzelle

Die letzte öffentliche Telefonzelle wurde bereits entsorgt.
https://www.shz.de/deutschland-welt/panorama/St-Bartholomae-Telekom-demontiert-letzte-gelbe-Telefonzelle-id23539727.html

RewoPower schrieb:Einfach einen Brief in den Briefkastenschlitz irgend einer Polizeiwache werfen.

Alle Möglichkeiten einer anonymen Anzeige wären dann:
Post, Pfarrer (Verpflichtung zur Verschwiegenheit), Anwalt, Telefonzelle, über anonymes E-Mail-Konto von einem öffentlichen Café aus absenden.

Tritonus schrieb:Naja, darüber kann man auch anderer Meinung sein. Nach deiner Definition müsste dann Kafka ein Hobbyschriftsteller gewesen sein und Cézanne ein Hobbymaler. Die haben so gut wie kein Geld mit ihrer Arbeit verdient.

@Tritonus
Der Vergleich hinkt, weil du Künstler anführst, deren Werke heute hochgeschätzt werden und nicht zu bezahlen sind.

Ich würde statt Cezanne van Gogh sagen, denn Cezanne erfuhr schon zu Lebzeiten Anerkennung und wurde auch gekauft.
Van Gogh und Kafka waren ihrer Zeit voraus und wurden erst nach ihrem Tod gewürdigt. Die genannten sind hochgeschätzte Künstler.


Kurz und gut, der Mörder war weder vom Schlag eines Franz Kafka, noch ein van Gogh.

Er hat sein Opfer tödlich getroffen und verbluten lassen. Ich würde sagen, der Täter (die Täterin) wollte sich schnell vom Tatort entfernen.

Banal gefragt: woher sollte ein komplett Unbekannter wissen, dass ein Regierungspräsident nicht doch eine Überwachungskamera im Garten hat? Ich würde das annehmen.

RewoPower schrieb:Die letzte öffentliche Telefonzelle wurde bereits entsorgt.

Ja, die gelben Häuschen. Es gibt aber immer noch öffentliche Telefone. Die sind genauso brauchbar. Wer etwas zu sagen hat, findet mehrere Wege.

Das Problem ist oftmals, dass Zeugen denken, sie würden ertappt werden, wenn sie zeitnah etwas preisgeben (Meinetwegen vertraut sich der Täter einer Person, den Zeugen, an und wenn der Zeuge dann ne Stunde später bei der Kripo anrufen würde und die würden den Täter festnehmen, dann würde das auf den Zeugen hindeuten). Daher warten einige bewusst etwas länger.