Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

frauZimt schrieb:Der Täter hat sich entweder den Zugang zum Grundstück erschlichen,- oder der Täter hat sich angeschlichen. Beides ein listiges Verhalten.

Und das weißt Du woher und glaubst Du, könnte man wie beweisen, sofern der Täter das nicht gesteht? Wer sagt denn, dass er nicht einfach mit gezückter Waffe die Einfahrt hochgegangen ist und Herrn L. eröffnet hat, dass er gedenke, ihn jetzt zu erschießen?

Tritonus schrieb:Im vorliegenden Fall stellt sich aber schon die Frage, wann der TV bei Lücke gewesen sein soll, wenn nicht in der Tatnacht.

Zur DNA-Übertragung kann es z.B. auf dem Volksfest gekommen sein. L. soll am Freitag vor der Tat dort in eine Auseinandersetzung verwickelt gewesen sein. Vielleicht war er ja auch am Tattag da. Ein kleiner Rämpler reicht da völlig aus,

Mikail schrieb:Gab es schonmal Fälle, wo man vermeintlich DNA von einem Verdächtigen gefunden hat, und er doch nicht der Täter war, bzw die DNA Spur nicht von ihm stammte?

In den USA steht gerade ein gewisser Coley McCraney vor Gericht, dem vorgeworfen wird, er habe 1999 zwei junge Frauen - J.B. Beasley und Tracie Hawlett - ermordet. Man kam aufgrund einer DNA-Spur auf ihn. Er behauptet, er habe mit einer der Frauen im Laufe des Abends Stunden vor der Tat einvernehmlichen Sex gehabt. Kann man ihm glauben oder auch nicht. Link: https://unsolvedmysteries.fandom.com/wiki/J.B._Beasley_and_Tracie_Hawlett

tudirnix schrieb:Kannst du dir vorstellen, warum der Generalbundesanwalt den Fall an sich gezogen hat?

Vielleicht ja, weil Frau Barley das direkt oder indirekt so angewiesen hat?

EDGARallanPOE schrieb:Die Wahrscheinlichkeit, dass du nach dem Ende der Aktion eine Person umarmt hast, welche in der Datenbank gespeichert wurde, ist relativ gering.

Zu dieser Vermutung über Wahrscheinlichkeiten empfehle ich das Studium des "Geburtstagsparadoxon" (Birthday Paradox). Bei 10 Gruppen ist die Wahrscheinlichkeit noch gering, bei 30 Gruppen ist sie hoch.

@Andante

Ja eben. Weil der Tathintergrund vermutlich eine schwerwiegende Staatsschutzstrafsache ist, die die innere Sicherheit gefährdet Und keine wie du schreibst

Andante schrieb:niedrige Beweggründe in Betracht

siehe hier:

Unter niedrige Beweggründen versteht man alle, die nach allgemeiner rechtlich- sittlicher Wertung auf tiefster Stufe stehen, durch hemmungslose Eigensucht bestimmt und deshalb besonders verachtenswert sind.

https://www.iurastudent.de/definition/niedrige-beweggr%C3%BCnde

Mit niederen Beweggründen befasst sich der GBA nicht

Tritonus schrieb:Die DNA eines Menschen an einem bestimmten Ort sagt zwar aus, dass der derjenige da war, aber nicht, wann er da war. So würde ich das verstehen.

Das Problem ist: Nicht mal das sagt eine einzelne Spur aus. DNS Spuren können auch von Dritten übertragen werden. Es kommt da natürlich auch darauf an, was für Spuren gefunden wurden. Ein DNS Treffer aus einer Spermaspur sagt dann beispielsweise mehr aus, als eine einzelne Hautschuppe. Bis auf wenige Ausnahmefälle (beispielsweise besagte Spermaspur nach Vergewaltigungen ) sagt eine DNS Spur weniger aus, als sich viele vorstellen.

OpLibelle schrieb:Zur DNA-Übertragung kann es z.B. auf dem Volksfest gekommen sein. L. soll am Freitag vor der Tat dort in eine Auseinandersetzung verwickelt gewesen sein. Vielleicht war er ja auch am Tattag da. Ein kleiner Rämpler reicht da völlig aus,

Ja klar, möglich ist alles, hier wäre aber die Frage, warum fährt jemand aus Kassel 30 km in die Pampa auf irgendeine Dorfkirmes... aber ich will nicht vorgreifen, warten wir ab, wird sicher bald aufgeklärt.

tudirnix schrieb:Mit niederen Beweggründen befasst sich der GBA nicht

Aber mit Morden. Und da differenziert er nicht nach Mordmerkmalen, schon gar nicht bei Übernahme der Ermittlungen, weil zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht klar ist, ob überhaupt ein Mordmerkmal vorliegt. Es gibt lediglich Anhaltspunkte, die eine gesetzliche Zuständigkeit des GBA begründen, sonst weiß man noch nichts.

Für was der GBA im einzelnen zuständig ist, ergibt sich aus den §§ 142 a, 120 des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG). Darunter fällt in den dort genannten Fällen auch Mord nach § 211 StGB.

Darüber, welches Mordmerkmal hier vorliegen könnte, wird im Thread spekuliert.

Andante schrieb:sonst weiß man noch nichts

Sonst wissen wir nichts. Mehr aber auch nicht.

Die Hinweise verdichten sich auf einen rechtsextremistischen Hintergrund:

kannst du hier nachhören:
https://www.tagesschau.de/inland/luebcke-mascolo-101.html

tudirnix schrieb:Die Hinweise verdichten sich auf einen rechtsextremistischen Hintergrund:

Deswegen ist es ja auch richtig, dass der GBA die Ermittlungen an sich gezogen hat. Er tat das, weil er gesetzlich dafür zuständig ist, nicht weil ihm ein Minister oder sonstwer das befohlen hätte.

Aber auch wenn die Tat einen rechtsextremistischen Hintergrund hätte, gelten für den TV die „normalen“ Strafgesetze, dh wenn es zur Mordanklage gegen den TV käme, müsste zwingend eines der Mordmerkmale des § 211 Abs. 2 des Strafgesetzbuchs (StGB) vorliegen. Von diesen Mordmerkmalen kommen wohl nur zwei in Frage, nämlich ggf. Heimtücke oder evtl. niedrige Beweggründe, vielleicht auch beide zusammen. Die anderen Mordmerkmale dürften nicht in Frage kommen.
Das bezieht sich auf die Tötung von Dr. Lübcke.

Darüber hinaus kann es natürlich noch weitere Straftatbestände geben, die in Bezug auf den TV zu prüfen sind, etwa im Hinblick auf eine terroristische Vereinigung, Staatsschutzdelikte etc. Ob und was da noch Frage kommen könnte, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben.