Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

AntieStone schrieb:Ein Border Collie schlägt an und behütet - das ist seine Lebensaufgabe.

Nein. Hüten ist seine Lebensaufgabe und das geschieht stumm durch "drücken" = Blickkontakt durch Schafe standhalten und den Standort nie aufgeben. Notfalls Scheinangriff + kurzer Griff.

AntieStone schrieb:Nicht ohne Beweise. Ohne Beweise kann man den potentiellen Täter max. 24 Stunden festhalten. Man hofft, dass man ihn kriegt durch Hinweise und stichhaltige Beweise. Dass ist das, was die Chefin mit den ersten 24-Stunden nach der Tat meinte. Da machen Täter auch die meisten Fehler. Vielleicht verrät er sich selbst? Verstrickt sich dann in Widersprüche? Alles, gesetzt den Fall er ist kein Profi.

Falsch.
Die Polizei macht (richtigerweise) genau das Gegenteil. Sie bittet den Verdächtigen zum Verhör und setzt ihm zu. Amateure kippen schnell um oder verwickeln sich in Widersprüche. Wenn man zu lange wartet, basteln die sich ihre Geschichte zusammen.

Cuchulain schrieb:Hüten ist seine Lebensaufgabe und das geschieht stumm durch "drücken"

Diese Hunde zwicken auch gerne mal in die Fersen, falls ein Schäfchen nicht pariert.
Das machen die dann auch mit den zu behütenden Kindern, wenn die nicht parieren, im Sinne von "nicht spielen wollen".

E.A.Poe schrieb:Ich persönlich glaube nicht an einen Täter aus engerem Umkreis. Den hätte man längst festgenommen.

nicht zwingend. Ein Täter von weiter weg kann nicht wissen ob und wann Lübcke sich im Vorgarten aufhält. Das OB ist viel wichtiger. Falls der Täter das Opfer tatsächlich noch bewegte wollte er nicht schnell verschwinden. Das kann auf ein Wohnort in der Nähe hindeuten. Aber das ist wohl Interpretationssache. Als Ortsfremder würde ich eher schnell verschwinden. Fakt ist: Istha hat einen Schützenverein. KK werden in solchen Vereinen in der Regel benutzt. Die Ermittlung in dem Bereich kann andauern. Die KK kann der Schlüssel sein. KK ist Standard beim Sportschiessen.

RewoPower schrieb (Beitrag gelöscht):Australian Shepherd
laut Besitzerin C.L (Frau von dem jüngeren Sohn J-H L.)

Border-Collie hatte ich aus der Erinnerung (falsch) hingeschrieben und eben nochmal nachgelesen und oben verbessert.

Will jemand Fotos des Hundes haben?
Könnte ich zeigen.

Nein. Fotos sind nicht nötig. Australien Shephard könnte eher zum Bellen neigen, aber er ist trotzdem nicht als "Wachhund" prädestiniert. Das er nicht bellte, verwundert mich nicht und sagt nix aus über den Täter.

RewoPower schrieb (Beitrag gelöscht):Australian Shepherd

Macht keinen so großen Unterschied. Beide Rassen sind super intelligent, bewachen, schützen, sind aber trotzdem unglaublich verspielt. Genau das richtige, wenn Du Kinder in der Familie hast und ein Kindergarten gegenüber liegt (ist ja der Fall in diese Straße). Selbst, wenn die Kinder aus dem Kindergarten diesem Hund (ohne Leine) mal zufällig begegnen, geht die Gefahr gegen NULL, dass der Hund den Kindern was tut. Im Gegenteil. Der beschützt die im Zweifelsfall noch mit (weil aus seiner Sicht eine Art Herde).

Enterprise1701 schrieb:nicht zwingend. Ein Täter von weiter weg kann nicht wissen ob und wann Lübcke sich im Vorgarten aufhält.

Er wird Infos über die Lebensgewohnheiten von L. bekommen haben. Von jemandem, der "ihn kennt".

Enterprise1701 schrieb:Istha hat einen Schützenverein. KK werden in solchen Vereinen in der Regel benutzt.

Der Täter wird doch nicht so dumm sein und mit seiner eigenen auf ihn registrierten KK einen Mord begehen.
Außerdem sind die Sportwaffen oft zu groß und auffällig.

Cuchulain schrieb:Nein.

Also unser Schäfer hatte einen, der wurde auch laut, wenn sich Autos näherten z. B. Das kann er sich natürlich von seinen "Kollegen" (den übrigen Hunden des Schäfers) abgeguckt haben. Ein Freund von mir hatte einen, der ist im Park im Dunkeln auf einen Busch los, laut bellend/knurrend. Und dahinter hockte einer. Also ausschließen kann man das bei dem Hund nicht, der ist zu intelligent.

E.A.Poe schrieb:Die Polizei macht (richtigerweise) genau das Gegenteil. Sie bittet den Verdächtigen zum Verhör und setzt ihm zu. Amateure kippen schnell um oder verwickeln sich in Widersprüche. Wenn man zu lange wartet, basteln die sich ihre Geschichte zusammen.

Das mag sein - das hab ich auch in einem Krimi mal so gelesen, da ist die Polizei genau so verfahren. Aber erst, wenn sie einen Verdacht hat. Da 2.000 Leute keine 100m entfernt feierten, geht das vielleicht nicht?

Vielleicht sortiert sie die Betreffenden jetzt vor Ort schon mal aus (die können ja Gott und die Welt befragen) und zitiert sie nach der Sendung Aktenzeichen XY auf das Kommissariat?

RewoPower schrieb:Der Täter wird doch nicht so dumm sein und mit seiner eigenen auf ihn registrierten KK einen Mord begehen.
Außerdem sind die Sportwaffen oft zu groß und auffällig.

Kommt oft genug vor ;-). Es muss ja nicht so sein, aber KK und Schützenverein wäre ein großer Zufall.

Mal eine Frage zu den Waffen: Hier wird davon ausgegangen, dass es sich nicht um einen Profi handeln kann aufgrund der Waffenwahl.
Wie ist das: Kann man sich als Profi oder auch Seminprofi problemlos die Wunschwaffe besorgen?
Ich habe da - zum Glück - keine Ahnung.
Oder muss ein geplanter Anschlag sich mitunter auch mit einer unpassenden Waffe begnügen, weil man eben nicht so einfach an bessere herankommt?

temporari schrieb:Wie ist das: Kann man sich als Profi oder auch Seminprofi problemlos die Wunschwaffe besorgen?

Profis sind zum Glück hierzulande dünn gesät, davon leben könnte man wahrscheinlich auch nicht. Es gibt da aber große Überlappungen mit dem kriminellen Waffenhändlermilieu, in dem Sinne, dass die hiesigen Semiprofis häufig im Brotberuf mit illegalen Waffen handeln und ab und zu auch mal den Finger krumm machen.

Als Profi bei den "Guten" hast Du reichhaltige Auswahl: https://www.frankonia.de/schiesssport/kurzwaffen/Artikel.html

AntieStone schrieb:Das mag sein - das hab ich auch in einem Krimi mal so gelesen, da ist die Polizei genau so verfahren. Aber erst, wenn sie einen Verdacht hat. Da 2.000 Leute keine 100m entfernt feierten, geht das vielleicht nicht?

Vielleicht sortiert sie die Betreffenden jetzt vor Ort schon mal aus (die können ja Gott und die Welt befragen) und zitiert sie nach der Sendung Aktenzeichen XY auf das Kommissariat?

Was häufiger passiert, ist dass die Polizei einen Verdächtigem aus dem ganz "engen Kreis" nicht sofort festnimmt, obwohl sie einen starken Verdacht hat. Ich nehme an, dass das aus "Pietätsgründen" nicht gemacht wird. Die Verhaftung erfolgt dann eine Woche später oder so. Man geht halt davon aus, dass keine Fluchtgefahr besteht.
Aber wir haben wie so immer zu wenig Informationen. Es kann ein Profi sein oder auch ein durchgeknallter Amateur.

Was bedeutet Schuss "aus nächster Nähe"?

Ist damit ein "absoluter Nahschuss (aufgesetzt)" gemeint oder ein "relativer Nahschuss"?
Ich glaube aufgesetzt.
Warum benutzen Journalisten eigentlich keine Fachbegriffe?

1. Absoluter Nahschuss :
Waffenmündung auf Körper aufgesetzt
Schmauchhöhle
Stanzfigur, Stanzmarke
Platzwunde
Abstreifring kann fehlen

2. Relativer Nahschuss :
Schussentfernung: 30 bis 150 cm
Schmauchhof
Bei relativen Nahschüssen größerer Entfernung und bestimmten Feuerwaffen kann der Schmauchhof fehlen
Pulvereinsprengungen
Abstreifring an Kleidung oder Haut

3. Fernschuss:
Schussentfernung größer als 150 cm


https://www.amboss.com/de/wissen/Schussverletzungen
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_rechts_verkehrsmed/pdfs/schuss-20070504.pdf

E.A.Poe schrieb:Ich nehme an, dass das aus "Pietätsgründen" nicht gemacht wird.

Ich hoffe doch die Ermittlungsbehörden achten nie, also wirklich nie auf Pietät. Das wäre fatal in einem Rechtsstaat.

Archer schrieb:Ich hoffe doch die Ermittlungsbehörden achten nie, also wirklich nie auf Pietät. Das wäre fatal in einem Rechtsstaat.

Sehe ich nicht so.
Wenn keine Flucht- oder Verdunklungsgefahr besteht, kann man so verfahren. Wohl gemerkt: bei einem "starken Verdacht". Hat man hingegen einen Beweis, muss man sofort handeln.

Enterprise1701 schrieb:
In dem Bericht steht aber Balkon...falls er auf dem Balkon war, warum ging er dann nochmal runter ?

Egi schrieb:Darüber bin ich auch gestolpert. Und könnte er dann ggf. nicht auch auf dem Balkon erschossen worden sein und ist hinabgestürzt?

Und wie sollte er über die Balkonbrüstung gelangen?