Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

VanDusen schrieb:Dass die Schusswunde erst später gesehen wurde, ist nicht ungewöhnlich: ein kleines rundes Loch, unter Haaren versteckt. Mir ist ein anderer Fall bekannt, bei dem eine KK-Kugel in den Kopf zunächst als Fahrradunfall gewertet wurde.

Dagegen bluten Kopfplatzwunden wie Schwein, und eine solche wird er sich bei seinem Sturz auch zugezogen haben. Die kolportierte große Blutlache passt dazu.

Bei einem Fall, der vor 6-9 Monaten von Aktenzeichen XY aufgegriffen wurde, war das ebenso. Ein türkischstämmiger Mann (Inhaber einer Reinigungsfirma, die Tankstellen-Toiletten in ganz Hessen reinigte), hatte einen Autounfall. Er verlor ebenfalls viel Blut - das wurde als Unfall vermeldet. Viel später (nach 20-25 Jahren) stellte sich heraus, das der Mann einen Kopfschuss hatte (wohl von der Rückbank aus) und der Unfall fingiert war. Ein anonymer Hinweis war diesbezüglich eingegangen, die Kripo exhumierte in der Türkei und stellte den Kopfschuss fest.

Ob es eine Frau war: Ich denke nicht, denn WENN der Täter das Opfer von "vor dem Haus", um es aus dem Licht und zugänglicheren Bereich zu bringen, nach "hinter dem Haus" oder seitlich geschleift hat, dann muss der Täter sehr kräftig gewesen sein. Bei der Statur des Opfers im bewegunslosen Zustand. (völlig klar, dass es selbstverständlich auch kräftige Frauen gibt, aber die Wahrscheinlichkeit ist wohl geringer). Oder es waren ggf. sogar 2 Täter. Das war mir schon ganz am Anfang in den Sinn gekommen.

Ebenfalls wie die Möglichkeit, dass der ominöse Besuch nach einem für ihn/sie unzufriedenstellenden Gespräch bei der Verabschiedung den Schuss gesetzt hat (geht zum Beispiel hinter dem Opfer zum Ausgang, Rechtshänder). Oder es gab einen Komplizen des Besuches, der das vereinbarte Ende des Besuches mit Waffe vor der Tür abwartet. Oder, wie bereits früher erwähnt, jemand klingelt an der Tür: Kann man da nicht nah genug an das Opfer kommen und rel. schnell und unbemerkt einen Schuss an den Kopf setzen? Das müsste allerdings ein Linkshänder gewesen sein. Mit erscheint der Schuss beim Abschied plausibler.

RewoPower schrieb (Beitrag gelöscht):Offenbar hat der Hund aber auf das reale Tatgeschehen ebenfalls nicht reagiert.
Also war der Täter dem Hund bekannt.

Das klingt nach einer SEHR logischen Schlussfolgerung.

Oder der Hund war ganz trivial in der Wohnung des Sohnes und der Schwiegertochter eingesperrt und konnte nicht reagieren.

Die meisten Besitzer von Haustieren sperren an solchen Tagen mit großer Lärmbelästigung die Tiere im Haus ein und bleiben bestenfalls auch bei ihnen (an Silvester z.B.)

temporari schrieb:Oder, wie bereits früher erwähnt, jemand klingelt an der Tür

Da wäre aber die Gefahr, dass ein anderer Hausbewohner das mitbekommt exorbitant hoch gewesen, glaube ich also nicht.

Egi schrieb (Beitrag gelöscht):Vielleicht hört der Hund einfach nur schlecht?

Nicht jeder Hund schlägt Alarm oder verteidigt sein Revier. Nachbarn von mir hatten einen als "Killer" angepriesenen Schäferhund, der mich zwar immer gerne beißen wollte, der aber nach einem Einbruch auf einem Überwachungsvideo beim Schmusen mit dem Einbrecher zu sehen war.

Der (stattliche) Hund meiner Schwester versteckt sich mucksmäuschenstill unter dem Tisch, wenn Fremde das Grundstück betreten ;-)

Noch eine andere Überlegung: Vielleicht gehen wir zu sehr davon aus, dass der Angriff mit einem Schuss begann. Was, wenn alles ganz anders gewesen wäre? Vielleicht zunächst eine tätliche Auseinandersetzung im Garten (oder auf dem Balkon) und der finale Schuss wurde als "Fangschuss" gesetzt?

Der Täter wird aus der unmittelbaren Umgebung stammen und er war sich sicher das Opfer so spät noch anzutreffen.

@Archer
Oh, stimmt. Auch wenn die schon schlafen. Möglicherweise kann man das ausschließen.

Egi schrieb (Beitrag gelöscht):Vielleicht hört der Hund einfach nur schlecht?

Das ist ein 3-jähriger Australian Shepherd.
Also nicht alt im Sinne von schwerhörig.

RewoPower schrieb (Beitrag gelöscht):Also war der Täter dem Hund bekannt.

Deshalb das Gespräch zwischen Lübcke und wem auch immer gegen 22:30 Uhr? Damit der Hund eine Stimme hört, bei der er NICHT anschlägt, eine Stimme, die ihm vertraut ist?

Egi schrieb:Noch eine andere Überlegung: Vielleicht gehen wir zu sehr davon aus, dass der Angriff mit einem Schuss begann. Was, wenn alles ganz anders gewesen wäre? Vielleicht zunächst eine tätliche Auseinandersetzung im Garten (oder auf dem Balkon) und der finale Schuss wurde als "Fangschuss" gesetzt?

Ich denke, das hätten Familie oder Nachbarn mitbekommen. Der Fall wirkt bisher insgesamt sehr "still".

Egi schrieb:Noch eine andere Überlegung: Vielleicht gehen wir zu sehr davon aus, dass der Angriff mit einem Schuss begann. Was, wenn alles ganz anders gewesen wäre? Vielleicht zunächst eine tätliche Auseinandersetzung im Garten (oder auf dem Balkon) und der finale Schuss wurde als "Fangschuss" gesetzt?

Das wird uns die Polizei irgendwann mitteilen.
Im Moment hält sie uns das wohl noch aus "ermittlungstaktischen Gründen" zurück.
Ich persönlich glaube nicht an einen Täter aus engerem Umkreis. Den hätte man längst festgenommen.

RewoPower schrieb:Das ist ein 3-jähriger australian Border-Collie.
Also nicht alt im Sinne von schwerhörig.

Ein Border Collie schlägt an und behütet - das ist seine Lebensaufgabe. Das lautere Gespräch gegen 22:30 Uhr ist vielleicht der Schlüssel. Wenn er da gemeldet hat, wurde jedes weitere Bellen auf den vermeintlichen Bekannten/Freund in der Umgebung oder die Kirmes bezogen - wenn er danach überhaupt noch gemeldet hat.

AntieStone schrieb:Deshalb das Gespräch zwischen Lübcke und wem auch immer gegen 22:30 Uhr? Damit der Hund eine Stimme hört, bei der er NICHT anschlägt, eine Stimme, die ihm vertraut ist

Und um 23.30 Uhr raucht er auf dem Balkon ? Was hat er denn in dieser Stunde gemacht ? Hat seine Frau schon geschlafen ? Er wurde ja von seinem Sohn gefunden.

RewoPower schrieb:Das ist ein 3-jähriger australian Border-Collie.
Also nicht alt im Sinne von schwerhörig.

Border Collie oder Australian Shepard? Beide keine prädestinierten "Wachhunde". Eher lauern sie still und schlagen dann zu. Im Hütebetrieb sehr nützlich.

E.A.Poe schrieb:Ich persönlich glaube nicht an einen Täter aus engerem Umkreis. Den hätte man längst festgenommen.

Nicht ohne Beweise. Ohne Beweise kann man den potentiellen Täter max. 24 Stunden festhalten. Man hofft, dass man ihn kriegt durch Hinweise und stichhaltige Beweise. Dass ist das, was die Chefin mit den ersten 24-Stunden nach der Tat meinte. Da machen Täter auch die meisten Fehler. Vielleicht verrät er sich selbst? Verstrickt sich dann in Widersprüche? Alles, gesetzt den Fall er ist kein Profi.

Cuchulain schrieb:Beide keine prädestinierten "Wachhunde"

Natürlich schlägt der an, wenn sich Fremde auf dem Gelände seiner Herde befinden.