Wo ist Rebecca Reusch?

borabora schrieb:Wie wäre es, wenn die Polizei das Vorgehen einmal nachstellen würde.Ich mein, ob es in der Zeit (wann war er eigentlich wieder daheim, ist das bekannt?) und wegen den Örtlichkeiten möglich ist.Keine Ahnung, ob man dort bis ans Ufer mit dem Auto fahren kann u. auch von der Dunkelheit her.Aufgrund dessen könnte man ausschließen oder nicht.

Ich denke, dass die Ermittler sehr ähnliche Gedanken hatten: sie fragten in einem Baumarkt nach, ob der TV dort eingekauft habe.
Sie suchten mit Hunden an der Stelle am Wolziger See.
Sie suchten auf dem Wasser mit moderner Technik.

obskur schrieb:Auf keinen Fall gab es ein Bild oder eine Kameraeinstellung die zeigt, dass ein Boot weiter raus auf den See ist. Deshalb denke ich es wurde nicht soweit raus gesucht.

Ja, und das habe ich auch damals gedacht und auch geschrieben. Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass der TV weis, an welcher Stelle der See tief ist. Wenn ein Seil um den Oberkörper geschlungen ist und die Leiche durch das Gewicht nach unten gezogen wird, zieht sich zwar die Schlinge langsam zu wenn der Körper verwest, er bleibt aber sehr lange unter Wasser. Wenn der Körper bekleidet war, noch wesentlich länger.

rr080419 schrieb:Ich habe das so verstanden, dass ein Hund angeschlagen hatte und man das zum Anlass nahm, doch noch mal in dem Gebiet zu suchen. Der Spaziergänger war also nicht zwischen den Suchtrupps unterwegs, sondern hat mit seiner Meldung die Suche erst ausgelöst.

Gelesen hatte ich es so nicht, was aber nicht heißen soll, dass es nicht so gewesen sein kann. Das wäre ja auch zu abenteuerlich gewesen, dass ein Spaziergänger mit seinem Hund durch die Suchtrupps marschiert. ;-) Vielleicht findet sich ja noch eine Aussage der EB dazu, meine aber dass die sich gar nicht dazu geäußert hat

Karlssohn schrieb:Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass der TV weis, an welcher Stelle der See tief ist.

Ich denke dafür muss man noch nicht mal zwingend wissen, wo der See am tiefsten ist, Menschen mit so einem Vorhaben werden wohl einfach bis ca. zur Mitte eines Sees fahren und damit wohl ganz richtig liegen, zumindest wären das meine Gedanken, in der Mitte wird er am tiefsten sein.

Rein theoretisch (absolut nur Hypothese) könnte auch an dem zweiten Tag ein anderes Fahrzeug (fremder der Polizei unbekannter Wagen und Fahrer oder ein Boot) die endgültige Verbringung vollzogen haben. Das würde die Spurenlage für die Polizei am Ufer undurchsichtiger machen und erschweren. Ein Kausalzusammenhang wäre dann wahrscheinlich nicht feststellbar, es sei denn man fände die sterblichen Überreste von R.R.

Es würde aber u.U. das Fehlen von Geruchsspuren im Twingo erklären.

Cyrus114 schrieb:Der TV, sofern er die Leiche verbracht hat, ist dann vermutlich erst weit nach Mitternacht zurückgekommen. Es kursiert ja immer wieder, dass es nicht zwei einzelne Fahrten sondern eine durchgehende 2-Tages-Fahrt war. Vielleicht muss man das so sehen: die erste Fahrt fand Montag Morgen statt und dauerte nicht so lange. Die zweite Fahrt fand Dienstag Nacht mit Rückkehr im Laufe des Mittwochs statt. Die zweite Fahrt könnte man also als eine 2-Tages-Fahrt ansehen.

Das würde dann voraussetzen, dass er zumindest einen Tag Urlaub hatte, wenn er am ersten Tag Spätdienst hatte, möglicherweise sogar zwei Tage, denn Frühdienst nach Spätdienst geht nicht.

JamesRockford schrieb:Das würde dann voraussetzen, dass er zumindest einen Tag Urlaub hatte, wenn er am ersten Tag Spätdienst hatte, möglicherweise sogar zwei Tage, denn Frühdienst nach Spätdienst geht nicht.

Die Weihnachtsfeier fand in der Nacht von Sonntag auf Montag statt.
In der Regel haben Lokale am Montag geschlossen. Alle Mitarbeiter konnten deshalb ausschlafen.
Am Dienstag hat er dann auf jeden Fall bis spät abends gearbeitet.

Also Urlaub ist da nicht notwendig.

@emz

Am Montag bleibt die Hotelküche also kalt?;) Echt jetzt?

Fand die Weihnachtsfeier im Anschluss von der Arbeit statt?
Worauf ich hinaus will ist, das er dann u. überhaupt nicht viel geschlafen haben kann bis nach der 2. Fahrt.
Besonders am Montag u. dem Tag, als klar war, Rebecca ist verschwunden.

JamesRockford schrieb:möglicherweise sogar zwei Tage, denn Frühdienst nach Spätdienst geht nicht.

Warum sollte das nicht gehen? Wenn genügend Ruhezeit dazwischen ist.... Bsp arbeitest du abends bis 22 oder 23 Uhr und fängst am nächsten Tag gegen 9/10 Uhr wieder an.

emz schrieb:In der Regel haben Lokale am Montag geschlossen. Alle Mitarbeiter konnten deshalb ausschlafen.

In Berlin haben in der Regel nicht alle ‚Lokale‘ am Montag geschlossen, ein Hotelrestaurant schon gleich 3x nicht.

Nya, 20 Jahre in der Gastro in München und Berlin ;)

Ist eigentlich bekannt wann der TV am Montag nach der ersten Fahrt wieder zuhause war? Hat seine Ehefrau seine Abwesenheit bemerkt, oder befand er sich bei deren Heimkommen von der Arbeit schon wieder zuhause?

-nya- schrieb:Warum sollte das nicht gehen? Wenn genügend Ruhezeit dazwischen ist.... Bsp arbeitest du abends bis 22 oder 23 Uhr und fängst am nächsten Tag gegen 9/10 Uhr wieder an.

Okay. Klar, das geht natürlich. Nehmen wir an, Montag war sein freier Tag, auch wenn der Hotelbetrieb weiterging. Irgendwann hat jeder seinen freien Tag.

Wenn er dann dienstags in der Frühschicht gewesen wäre, wäre eine Fahrt am Abend durchaus realisierbar gewesen.

Marinopay schrieb:Ist eigentlich bekannt wann der TV am Montag nach der ersten Fahrt wieder zuhause war? Hat seine Ehefrau seine Abwesenheit bemerkt, oder befand er sich bei deren Heimkommen von der Arbeit schon wieder zuhause?

Ist mir nicht bekannt. Ich glaube darüber wurde nichts berichtet, aber ich lasse ich gerne belehren. Mir ist auch nicht bekannt, ob Rebecca an jeden Morgen noch gefrühstückt hat, oder noch schnell einen Kaffee getrunken hat. An benutztem Geschirr hätte man das erkennen können.

JamesRockford schrieb:Okay. Klar, das geht natürlich. Nehmen wir an, Montag war sein freier Tag, auch wenn der Hotelbetrieb weiterging. Irgendwann hat jeder seinen freien Tag.

Ja möglich ist das natürlich schon. Auch wir haben natürlich ( meist) 2 Tage die Woche frei.



An sich macht das die 2 Fahrten Richtung Polen so schon schlüssig - ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass jemand nach einer Weihnachtsfeier noch so eine ‚Aktion‘ ( Tötung, Spurenbeseitigung, Autobahnfahrt) bringt, aber das heißt ja nichts.

-nya- schrieb:An sich macht das die 2 Fahrten Richtung Polen so schon schlüssig - ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass jemand nach einer Weihnachtsfeier noch so eine ‚Aktion‘ ( Tötung, Spurenbeseitigung, Autobahnfahrt) bringt, aber das heißt ja nichts.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man nach einem harten Arbeitstag, den Köche normalerweise haben, und einer anschließenden Weihnachtsfeier noch zu irgendetwas zu gebrauchen ist. Also ich würde ins Bett fallen und ausschlafen.

obskur schrieb:Ich denke dafür muss man noch nicht mal zwingend wissen, wo der See am tiefsten ist, Menschen mit so einem Vorhaben werden wohl einfach bis ca. zur Mitte eines Sees fahren und damit wohl ganz richtig liegen, zumindest wären das meine Gedanken, in der Mitte wird er am tiefsten sein.

Wenn es so war: er musste bei der zweiten Fahrt wissen wo er ein Boot unbeaufsichtigt nutzen kann - am besten schon an irgendeinem Steg liegend und nicht zu weit von der Stelle entfernt, wo die Leiche zwischenverbracht war.

Nehmen wir an, es war ein Ruderboot, so ist die Geschwindigkeit eher mäßig, insbesondere mit angehängter Leiche die zur Seemitte gezogen wird.

Mehr als eine Stunde sollte die gesamte Schiffstour nicht gedauert haben, denke ich. Es mag sein, dass er sich als Angler getarnt hat, für den Fall, dass ihn jemand beobachtet.

Hier ist glaube ich der kriminalistische Ansatz: wo kann er sich das Boot (unbemerkt) besorgt haben, bei gegebenem Zeitmuster?

Am Montag war hatten vielleicht die meisten Mitarbeiter frei. Gerade deswegen wurde evtl. die Weihnachtsfeier auf Sonntag gelegt. Am Dienstag könnte er auch nach der Arbeit direkt von der Arbeitsstelle gefahren sein.

JamesRockford schrieb:Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man nach einem harten Arbeitstag, den Köche normalerweise haben, und einer anschließenden Weihnachtsfeier noch zu irgendetwas zu gebrauchen ist. Also ich würde ins Bett fallen und ausschlafen.

Falls an diesem Montag Morgen im Haus etwas passiert, kann das ungeplant und ganz schnell passiert sein, vielleicht sogar wg. der Übermüdung. Ich denke aber, wenn plötzlich eine Leiche auf dem Boden liegt, legt sich keiner mehr ins Bett. Da wird man hellwach sein. Adrenalin.

Falls er das am Dienstag nochmals durchgezogen hat, müsste er eigentlich irgendwann ab Mittwoch in die Erschöpfungsphase gefallen sein. Das wird den anderen Familienmitgliedern aber nicht aufgefallen sein. Die haben sicher auch wenig geschlafen.

Es ist gut möglich, dass seine Frau von den Fahrten nichts mitbekam. Am ersten Tag könne er vor ihr zurück gewesen sein. Sie arbeitet ja. Am nächsten Tag soll sie bei den Eltern gewesen sein. Wenn sie dort übernachtet hat, hätte sie ihn in der Nacht nicht vermisst.

Die Frage ist, ob er tatsächlich sein Handy immer ausschaltete (fall es so war und er die Fahrten machte). Wäre es den anderen aufgefallen? Oder warem seine Abwesenheitszeiten für die anderen mit Arbeit und Nachtruhe erklärbar?

Sollte es so gewesen sein, also endgültiges Verbringen am zweiten Tag mit einem anderen Fahrzeug oder einem Boot, dann würde sich die Frage stellen, woher er das hat? Hätte er Zugriff auf ein Boot oder Fahrzeug gehabt, ohne dass es jemand bermerkt, oder hat er sich das von jemandem geliehen? Das würde die Frage aufwerfen, ob jemand bis heute schweigt.

Karlssohn schrieb:Mehr als eine Stunde sollte die gesamte Schiffstour nicht gedauert haben, denke ich. Es mag sein, dass er sich als Angler getarnt hat, für den Fall, dass ihn jemand beobachtet.

Wäre das um Mitternacht nicht besonders auffällig gewesen?

Karlssohn schrieb:Nehmen wir an, es war ein Ruderboot, so ist die Geschwindigkeit eher mäßig, insbesondere mit angehängter Leiche die zur Seemitte gezogen wird.

In dem Fall hätte er noch das oder die Gewichte transportieren müssen. Geht das mit einem Ruderboot? Man braucht ein großes Gewicht. Im Fall Drage hat ein 25 kg-Betonklotz das Auftreiben nicht verhindert.

Könnte man von diesem See über Zu- oder Abflüsse zu ein noch ruhiger liegendes Gewässer gelangen?

Wenn die Polizei aus den Spuren konkrete Hinweise auf die Benutzung eines Bootes durch den TV gehabt haben sollte, wäre sie dann berechtigt gewesen, Grundstücke am See zu betreten und Boote auf weitere Spuren zu untersuchen?
(Ich frage, weil ich das nicht weiss, ob die Polizei in einer solchen Situation das Recht dazu hat.)

Davon abgesehen, ich kann beim besten Willen nicht folgen. Der TV müsste Superman gewesen sein...

Der TV gab an zu Hause gewesen zu sein. Die Routerdaten mit den eingeloggten Handy im Wlan sollten sein Alibi sein. Kesy zerstörte sein Alibi . Man darf davon ausgehen, sein Handy blieb zu Hause wg. mobiler Datenauswertung. Selbst wenn er angeln gewesen wäre würde er sein Handy mitnehmen. Warum nahm er sein Handy nicht mit?Die Polizei nennt nie alle Indizien. Vielleicht gab es noch weitere Anrufversuche von Rebeccas Mutter oder gar später von seiner Frau. "ich wollte meine Ruhe, Handy stumm gestellt" . So kann es gewesen sein. Leider Kesy nicht bedacht. Es muss schon einen dringenden Grund geben nach kaum oder gar keinen Schlaf das Haus zu verlassen.

lemystere schrieb:Davon abgesehen, ich kann beim besten Willen nicht folgen. Der TV müsste Superman gewesen sein...

Dazu passt dann die Aussage von STA Glage:
Dass ein Beschuldigter alle Technik und Mantrailer-Hunde austricksen und spurlos einen Menschen verschwinden lassen konnte, habe Glage so noch nicht erlebt

https://www.fr.de/panorama/rebecca-reusch-vermisst-berlin-news-polizei-mordkommission-mutter-becci-theorie-staatsanwalt-erkenntnisse-zr-13536183.amp.html