Was die Autobahnfahrten betrifft, glaube ich, dass wir nicht alles im Detail kennen. Ich bin z.B. nochmal über diese Artikel gestolpert, die mich nachdenklich gemacht haben.
Die automatische Kennzeichenerfassung der Brandenburger Polizei hat den himbeerfarbenen Renault Twingo des Paares zweimal auf der A12 Richtung Frankfurt (Oder) und polnischer Grenze identifiziert: Am Tag des Verschwindens um 10:47 Uhr und am Tag danach um 22:39 Uhr. Die Ermittler sind sicher: Nur der Schwager hatte zu diesen Zeitpunkten Zugriff auf das Auto. Wohin er genau fuhr, ist unklar. Was er der Polizei über die beiden Tage erzählt hat, passt aber nicht zu den Bewegungsdaten seines Wagens.
Nach Informationen von RTL.de haben die Ermittler anhand der Kennzeichenerfassung und Bewegungsdaten errechnet, wo sich Rebeccas Schwager nach Rebeccas Verschwinden aufgehalten haben könnte und sind so auf das Gebiet gestoßen.
https://www.rtl.de/cms/die-fuenf-raetsel-im-fall-rebecca-so-vieles-an-ihrem-verschwinden-ist-mysterioes-4304750.html
Fett und unterstrichen von mir
Das würde ich so verstehen, als wären da außer der Erfassung durch KESY auch weitere Daten des Fahrzeugs vorhanden, die evtl. bei den Fahrten eine Rolle spielen könnten. Oder wie versteht ihr das?
Wobei ich nicht so richtig verstehen kann, weshalb man sich hier im Thread so sehr auf den Grund der Fahrten fixiert. Dieser Aspekt ist aus meiner Sicht zweitrangig und für die Suche nach Rebecca insofern erst einmal irrelevant.
In meinen Augen müsste das FAHRTZIEL viel wichtiger sein, leider ist zu wenig darüber bekannt.
Was wir wissen, ist, dass die Polenfahrt wegen eines Drogengeschäfts als unglaubwürdig angenommen wurde. Die Frage ist für mich warum.
Interessant finde ich auch, dass die Ermittler ihre Suche auf das Gebiet südlich der A12 fokussiert haben und eben nicht etwa in Polen oder woanders suchten.
Dass er nicht, wie behauptet, schlief, das ist klar und wurde durch Kesy widerlegt. Das er wegen Drogen nach Polen gefahren sein soll, wurde in mehreren Medien kommuniziert. Ich habe dazu ein paar Berichte eingefügt, die in Zusammenhang zu den Fahrten stehen.
Hier wird ausführlich darauf eingegangen, dass er als Zeuge Angaben gemacht hat, die in Widerspruch zu objektiven Ermittlungsergebnissen stehen und er, seitdem er den Beschuldigten-Status hat, schweigt.
WELT-INTERVIEW: Das sagt die Staatsanwaltschaft zum Fall Rebecca
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In diesem Video sagt Herrn Stelltner, dass er sich nur spärlich dazu äußerte. Unklar ist, was er in diesen spärlichen Äußerungen sagte. Es scheint aber klar zu sein, dass die Angaben in Widerspruch zu den Ermittlungsergebnissen stehen.
https://www.n-tv.de/panorama/Fuehrt-Spur-zu-Rebecca-nach-Brandenburg-article20892214.htmlDer Staatsanwalt Glage zu den Fahrten:
Glage sagte im Bild-Interview: „Zunächst mal hatte er angegeben, zu dieser Zeit geschlafen zu haben. Später hatte er zugegeben, dass er auf einer Fahrt nach Polen gewesen sei, um dort Drogengeschäften nachzugehen, zu kaufen oder ähnliches.“ Zuvor gab es lediglich Berichte von B.Z. und Bild, wonach der Verdächtige Drogengeschäfte als Erklärung angab.
https://www.merkur.de/welt/rebecca-reusch-vermisst-berlin-news-polizei-mordkommission-mutter-becci-theorie-staatsanwalt-erkenntnisse-zr-13536183.htmlDann wurde davon berichtet, dass er sich gegenüber der Familie dazu äußerte. Und zwar erst NACH seiner ersten Freilassung aus dem Gefängnis. Die Familie hat seine Erklärung geglaubt, nur was F. der Familie sagte, ist uns nicht bekannt. Was in den Medien aber berichtet wurde ist, dass der Vater B. Reusch ihn anflehen musste, damit er mit ihnen darüber redet. Und dann soll er darauf das mit der Fahrt
nach Polen gesagt haben (Korrigiert mich bitte, wenn ich irgendwas nicht richtig verstanden habe).
Man weiß jedoch, dass Florian R. selbst bisher keine Aussage machen will, vermutlich auf Anraten seiner Anwältin. Indirekt bestätigte dies auch Rebeccas Vater, der Florian R. bat, endlich zu reden. Er hoffe, „dass seine Mutter ihm endlich sagt, er soll reden, beziehungsweise auch seine Anwältin, weil die sagen ihm anscheinend immer nur, dass er schweigen soll“, sagte er bei RTL.
Am Wochenende wurde über mögliche Details berichtet: Demnach soll Rebeccas Vater Florian R. nach dessen erster Freilassung zur Rede gestellt haben. Dieser habe dann gesagt, dass er für einen Drogendeal in Polen war. Florian R. habe im Verhör dazu geschwiegen - aus Angst vor Strafverfolgung.
Wie glaubwürdig diese Version nun ist, muss bezweifelt werden. Sollte diese Geschichte tatsächlich stimmen, nahm Florian R. in Kauf, dass er die Ermittler bei der Suche nach Rebecca auf eine falsche Fährte geführt hätte
und womöglich wertvolle Zeit verspielt hätte. Ebenso würde sich die Frage stellen, wieso Rebeccas Vater diese Informationen nicht an die Ermittler weitergab.
https://www.focus.de/panorama/welt/fall-rebecca-die-unbekannte-was-verschweigen-florian-r-und-seine-familie_id_10426364.htmlAber wie ist diese Information an die Presse gelangt und durch wen haben die Ermittler davon erfahren?
In der „Bild“-Zeitung liest es sich so, als ob die Zeitung aus Ermittlerkreisen an die Information gekommen ist. Anders in der "BZ". Dort wird Vater Bernd Reusch mit folgenden Worten über Florian R. zitiert: „Ich fragte ihn, ob er sich vorstellen könne, wie ich mich fühle? Ich vermisse schließlich mein Kind.“ Und weiter heißt es in der „BZ“: „Dann habe sein Schwiegersohn sein Schweigen gebrochen: Er sei in Polen gewesen, wegen eines Drogen-Geschäftes. Aus Angst vor Strafe könne er es der Polizei aber nicht erzählen.“
Die Mutter von Rebecca macht nun klar. „Mein Mann hat das mit den Drogen nie gesagt. Wir sind sehr überrascht durch diese Berichte. Er hat der Presse nur gesagt, dass ihm unser Schwiegersohn erzählt hat, dass er nach Polen gefahren ist. Mehr nicht.“
Dass die Ermittler diese Version von Florian R. kennen, scheint klar. Denn sowohl in der „Bild“-Zeitung als auch in der „BZ“ wird Vater Reusch mit ähnlichen Worten zitiert: „Die Polizei wertet diese Aussage als Schutzbehauptung.“
https://www.focus.de/panorama/welt/in-berlin-vermisst-hat-er-mir-persoenlich-gesagt-schwager-beteuert-gegenueber-rebeccas-mutter-unschuld_id_10441285.html
Fett und Unterstreichung von mir hinzugefügt
Ich denke, dass wir eigentlich fast so gut wie nichts wissen… Ich finde es daher völlig unangemessen, die Arbeit der Ermittler negativ zu kritisieren, ohne jegliche Grundlage dafür zu haben. Denn wir wissen nicht, was bisher ermittelt wurde und kennen die Indizien nicht im Detail.
Auch kennen wir keine Ergebnisse bezüglich der Auswertungen von Telefonverbindungen, Sms, Emails, Chat-Protokollen, Überwachungskameras, der Mantrailer-Suche nach R., evtl. aus einem Kleidungsfund sowie evtl. auch aus etlichen “Gegenständen“, die die Spurensicherung in dem Haus gesichert hat.
Weiterhin haben wir keine Informationen zu etlichen Verhörprotokollen von Zeugen, sowie auch Details über genauere Zeiten vom Morgen des 18.02.19.
Wir wissen also nur sehr, sehr wenig und haben daher mMn auch nicht das Recht die Arbeit der Ermittler schlecht zu reden bzw. negativ zu bewerten.