BoobSinclar schrieb:Ich hatte (in einem gelöschten post) lediglich angemerkt, dass ich die hier gerne mal geäußerte zwangsläufige Verknüpfung "hübsch" mit einem sexuellen Motiv für widerlich halte. Als ob "hässliche" Menschen davon nicht betroffen wären.
Da würde ich nochmal ein bisschen statistisches Drumherum beisteuern wollen:
PKS 2018 V1.0Insbes.:
Band 4Aus "Fallentwicklung und Aufklärung (Tabelle 01)":
ausgewählte Straftaten/-gruppen | 2018 | 2017 | Mord | 901 | 785 |
- davon Mord i.Z.m. Sexualdelikten | 8 | 8 |
Totschlag und Tötung auf Verlangen | 1570 | 1594 |
"Mord i.Z.m. Sexualdelikten" sind also in beiden Jahren 2017/18 bei ca. 1% der Morde. Das ist also kein Motiv, dass sich geradezu aufdrängen würde. Man kann sich auch leicht überlegen, dass schon aus rein mathematischen/logischen Gründen dieser Prozentsatz nicht stark steigen kann, wenn man z.B. nur die Zahlen für "innerhalb der Familie" hätte (die ich in dieser Aufschlüsselung nicht finden konnte).
Noch was anderes, wo ich gerade mal wieder bei Statistiken bin:
Die meisten Vermissten-Fälle klären sich jedoch innerhalb von 4 Stunden bzw. am selben Kalendertag noch auf, entsprechend sehr hohe tägliche Zahlen entstehen, wenn diese Fälle ebenfalls mitgezählt werden, es wird von 60 Personen täglich in Berlin,[15] 16 Personen täglich in Schleswig-Holstein[16] und bundesweit bis zu 300 täglich[5] und damit 100.000 Vermisste pro Jahr berichtet.[17]
Bei den Personen, die länger als 4 Stunden bei der Polizei als vermisst gemeldet sind, klären sich 50 % innerhalb einer Woche auf, 80 % binnen eines Monats, 97 % innerhalb eines Jahres.[5] Die Personenfahndung wird nach 30 Jahren eingestellt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vermisste_PersonDas sind dann immerhin 3000 Personen pro Jahr die länger als ein Jahr vermisst werden! War das jedem klar? Ich fands erschreckend!
Und weil hier neulich der (etwas unpassende) Vergleich mit Lotto-Gewinnchancen gebracht wurde: Ich frage mich, ob wir hier nicht vielleicht doch den einen Ausreißer haben, der unwahrscheinlich, aber bei der Anzahl Fälle, dann doch irgendwann auftreten muss (so wie ja auch laufend Leute im Lotto gewinnen, obwohl das ja für jeden einzelnen extremst unwahrscheinlich ist). Und damit meine ich nur, dass das "Standardszenario" mMn. zwar natürlich stimmen kann, aber so nicht stimmen muss, nicht dass irgendeine spezielle andere Theorie zutrifft.