Wo ist Rebecca Reusch?

@Karlssohn
klingt alles sehr logisch; aber wie hat er diesen Mitwisser kontaktiert?

Karlssohn schrieb:In der Tat hätte er einen Ablageplatz irgendwo im Landwehrkanal oder sonst wo in Berlin suchen können: aber er dachte wohl, niemand würde ihm auf die Schliche kommen, dass er nach Osten fuhr. Ortskunde aus der Jugend ist durch fast nichts zu ersetzen.

so makaber es klingt, aber es ist doch absolut logisch dass jemand der völlig unerwartet vor der Aufgabe steht innerhalb eines begrenzten Zeitrahmens eine frische Leiche zu entsorgen, nicht noch tagelang location scouting betreiben und Google-Recherchen anstellen kann. Natürlich kann so jemand dann nur auf Orte zurückgreifen die er gut kennt und von denen er der Meinung ist, dass sie sich für eine Leichenablage eignen. Ich bin mir ziemlich sicher dass die Ermittler das bei ihren Suchaktionen berücksichtigt haben.

Karlssohn schrieb:Man kann davon ausgehen, dass die Ermittler auch das Umfeld vom TV untersucht haben - Angelfreunde, Stammtischkollegen etc. Es muss eine sehr spezielle Person sein: extremes Vertrauensverhältnis, wohnt dort im Umkreis, besitzt ein Boot und ein Auto.

Eben. Und Personen mit einem solchen Vertrauensstatus aus dem Umfeld des TV sind natürlich längst umfassend ermittelt. Das ist das Basishandwerk der Ermittler. Für eine solche überraschende Zusammenkunft am Montagvormittag müsste es zumindest eine Kommunikation zwischen FR und MisterX gegeben haben. Aber auch diese Kommunikationsdaten penibel zu durchleuchten ist Standardhandwerk der Ermittler. Allein deshalb schließe ich nach über 5 Monaten Ermittlungszeit diese Helfer-Theorien weitgehend aus.

fortylicks schrieb:klingt alles sehr logisch; aber wie hat er diesen Mitwisser kontaktiert?

würde vermuten, dass es nach der Tat war (wenn es spontan war), sonst hat er eventuell auch vor der Tat telefoniert, mit whats App kann man das glaube ich nicht besprechen. Mit WA hat er dann nach der Tat höchstens den konkreten Zeitpunkt des Treffens ausgemacht.

@Karlssohn
sein Handy wurde ja untersucht, damit kann er dann diesen Anruf nicht getätigt haben. Und der andere Teilnehmer eines solchen Gesprächs wäre dann ein sehr guter Freund/Verwandter etc. Auch diese Menschen wird man überprüft haben, inwieweit man da allerdings auch die Handydaten abgleichen durfte, ist mir nicht bekannt.
Ich hatte den Gedanken dieser Hilfe auch schon - aber da die Tat wohl sehr spontan gewesen sein dürfte und er doch angespannt durch Übernächtigung etc. war, halte ich es mittlerweile für eher unwahrscheinlich.
Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine Hilfe am nächsten Tag am späten Abend. Da wird es sicherlich mehr Wege und Möglichkeiten gegeben haben, jemanden ohne digitale Spuren zu benachrichtigen..

fortylicks schrieb:Ich hatte den Gedanken dieser Hilfe auch schon

Die meisten Täter haben ihre Opfer ganz alleine verbracht.
Z.B. der, der seine Eltern verbuddelt hat (Quelle: Morddeutschland)

Ruthle schrieb:Die meisten Täter haben ihre Opfer ganz alleine verbracht.
Z.B. der, der seine Eltern verbuddelt hat (Quelle: Morddeutschland)

@Ruthle
Kannst du bitte deine Quelle verlinken? Ich würde mir die Stastitik(en) zum Verbringen von Leichen dort gerne etwas genauer anschauen.
Vielen Dank schonmal.

Dr.Edelfrosch schrieb:Kannst du bitte deine Quelle verlinken? Ich würde mir die Stastitik(en) zum Verbringen von Leichen dort gerne etwas genauer anschauen.
Vielen Dank schonmal.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=0XCScdBBWcc (Video: True Crime: Die Spurenleserin | Morddeutschland | NDR Doku)

Ich glaube, da war es drin....gibt noch mehr Folgen von "Morddeutschland"

@fortylicks

Es dürfte nicht eine unüberschaubar große Anzahl von Menschen geben, mit denen FR an besagtem Montagmorgen zwischen 7.00 und 11.00 Uhr in irgendeiner Art Kontakt hatte. Und diese Handvoll Personen gründlich auf ein Alibi zu überprüfen, dürfte in ganz kurzer Zeit erledigt sein. Wenn dabei auch nur ein Mikadostab wackelt, brennt die Luft in der MoKo. Seit FR als Tatverdächtiger geführt wird, also seit 28.02., werden sämtliche Kontaktpersonen, das komplette Umfeld von gestern und heute, alle elektronischen Daten sorgfältig in ein Profil rekonstruiert. Jede kleine Auffälligkeit ist hierbei von sensiblem Belang. Wo soll da ein spontaner Helfer mit Tagesfreizeit reinpassen, den man noch nicht überprüft hätte?

@Karlssohn

Die abgelegenen Orte meiner Jugend haben sich in den letzten Jahren teilweise völlig verändert. Rodungen, Straßen- und Wegbau usw. sorgten dafür , dass diese teilweise nicht wieder zu erkennen sind. Vielleicht hat er sich auch deshalb etwas verfranzt und brauchte Zeit.

Das Telefon des TV wurde untersucht. Ich schließe daher eine unbekannte Kontaktaufnahme mit einem Dritten aus.

@Hammurapi
da gehe ich mit Dir überein...für die Zeit nach der Tat sicher unwahrscheinlich. Am Abend danach wäre es möglich.

@fortylicks

Als Ermittler würde ich zunächst prüfen, ob es in den Tagen / Wochen vor dem 18.02. irgendwelche dokumentierten Auffälligkeiten gab, die auf eine Planung deuten. Falls es hierfür keine Anhaltspunkte gibt, gehe ich von einer Spontantat (im Affekt?) aus. Jetzt rückt das komplette Nachtat-Verhalten in den Fokus. Was hat Florian ab Sonntag gemacht, wie genau kann ich das rekonstruieren? Mit wem hatte er wann und warum Kontakt, wo ist er wann und warum hingefahren. Wenn der TV mir diese Fragen nicht beantwortet und Familienmitglieder ebenfalls schweigen, dann spreche ich die Kontaktpersonen aus dem Umfeld an und schaue mal, wie ruhig diese antworten. Ich gehe stark davon aus, dass diese routinemäßige Ermittlungsphase längst abgeschlossen ist. Die Ergebnisse kennen wir nicht, aber sie scheinen ganz offensichtlich nicht das Geräusch einer zuschnappenden Falle ausgelöst zu haben.

Hier wird jetzt immer vom Verbringen einer Leiche in einem See spekuliert, es gibt bestimmt noch andere Szenarien.
z.b könnte eine Leiche verbrannt werden. Können dann die Hunde noch einen Leichengeruch wahrnehmen?

@Hammurapi
das alles wird stattgefunden haben. Inwiefern es Erfolg hatte, wissen wir nicht. Und nur Verdächtigungen ohne Nachweise nutzen den Ermittlern nichts. Bisher scheint es funktioniert zu haben, mit oder ohne Hilfe.
In diesem Fall scheint es eine "Wagenburg" an Schweigen und mangelnder Kooperation des Umfelds das TV zu geben. Das macht es naturgemäßig schwieriger - und dauert länger.
Er muss keine Hilfe gehabt haben, gibt genügend Täter, die das auch allein hinbekommen haben.

DrKartoffel schrieb:Ich halte diese Verbringung auch für zu riskant und aufwendig. Natürlich kommen die EB nicht umsonst auf die Idee Seen abzusuchen, warum wissen wir aber nicht. Ich denke hierzu ist eine genaue Planung einer Tat notwendig, wofür es derzeit keinerlei Hinweise gibt.
Da sind andere Methoden mMn eher wahrscheinlich und in einem Gebiet mit schier unendlich vielen Stollen, Schächten Bunkern etc. gut möglich.

Denke ich auch. Wie leicht selbst eine beschwerte Leiche im Wasser wieder auftaucht, hat man ja im Fall der Familie Frage gesehen. Der Mann hat sich beim Suizid mit einem Betonklotz beschwert und ist trotzdem nach ein paar Tagen aufgetaucht.
Der Täter hätte also erst mal Material zum Beschweren gebraucht und dann den stark beschwerten Leichnam über die Bootskante hieven müssen. Und hätte zusätzlich noch das Risiko des Wiederauftauchens gehabt. Glaube nicht, dass sie im Wasser verbracht worden ist.

Durchblick0815 schrieb:Das Telefon des TV wurde untersucht. Ich schließe daher eine unbekannte Kontaktaufnahme mit einem Dritten aus.

es geht nicht um einen Unbekannten Dritten - es muß eine sehr guter Bekannter oder Freund/Freundin vom TV gewesen sein.

Stell dir mal vor du rufst jemanden an: hallo hier ist Willi dein Kumpel. Ich brauche da mal deine Hilfe.
was für einen Hilfe?

Habe grad hier einen Leiche; kannst du um 11 Uhr mit deinem Auto kommen?

so wird es sicher nicht gewesen sein.

falstaff schrieb:Er ist ja noch ein zweites Mal hingefahren - kann also durchaus sein, dass er sie bei der ersten, ungeplanten Fahrt spontan irgendwo zwischengelagert und sie dann bei der zweiten Fahrt vergraben, oder versenkt hat.

Das kann natürlich sein. Doch, das wäre ja dann stockduster gewesen. Und die Tote dann nochmal hochzunehmen und in den Wagen....hm....kann ich mir nicht vorstellen. Denke eher, er hatte beim 2. Mal einen Termin mit einem Kumpel.Der Kumpel könnte ihn allerdings dabei geholfen haben.

Eine Leiche im Wasser entsorgen ist nicht so einfach. Wenn jemand im Wasser ertrinkt, geht er anschließend unter. Einen Toten im Wasser entsorgen ist ungleich schwieriger, da die Lungen mit Luft gefüllt sind, anders als beim Ertrinken. Man muss die Leiche schon ordentlich beschweren, um sie auf Grund zu legen. Das macht die Verbringung aufs Wasser aber ganz schön schwer.

Hilfe bei der Verbringung einer Leiche geht meist a priori und selten a posteriori.
D.h. man sagt zu seinem Kumpel:

a) ej, ich hab da totale Probleme mit dem Olli - weis nicht mehr ein noch aus.

b) ja macht nichts, ich helf dir.

a) aber ich muss das alleine hinkriegen.

b) o.k. dann mach das und ich helfe dir später beim Wegtransport.


eigentlich ist es sehr wahrscheinlich, dass bei einem Helfer(in) die Tat geplant war.

Karlssohn schrieb:a, die liegen nördlich der Autobahn. Sie sind riesig, aber haben den Nachteil, dass sie offensichtlich als Abenteuerspielplatz bzw. das daneben liegende Gelände als Sandbahn für Mopedfahrer genutzt wird. Wenn ich die Reifenspuren mit ansehe, sind da nicht nur 2 lonely Riders unterwegs sondern eher 2 Dutzend Leute, die auch gerne mal links und rechts schauen. Wenn eine Leiche dort abgelegt würde, könnte diese nicht einfach irgendwo in einem verlassenen Raum auf den Boden liegen sondern müsste in einer Grube (Sichergrube, Jauchegrube, Aufzugsschacht) verbracht worden sein, wenn man sie nicht zufällig schnell finden soll - und davon gehe ich aus! Ich denke, wenn er die Leiche verbracht hat, dann so, dass sie nicht zufällig entdeckt werden kann, sondern quasi 50 Jahre sicher verborgen bleibt - und was dann noch davon übrig ist - das wäre nicht sehr viel.

Ja, diese Lost places sind immer für viele Menschen interessant. Doch ich kann mir aber vorstellen, dass auf einen Montagmorgen gegen 10-11 Uhr da keine Menschen sind. Diese Kasernen sind innen aber sehr zerstört, da findet man sicher einen sicheren Platz. Vielleicht hat er damals dort ja schon gespielt als Kind. Kennt sich da sehr gut aus.