Wo ist Rebecca Reusch?

cyclic schrieb:Ja das ist schon richtig. Aber wir gehen hier von einem Tötungsdelikt aus. Eine Tötung zur Verdeckung eines Sexualdelikts ist ein klassisches Mordmerkmal (daher weist die PKS wahrscheinlich auch nur bei Mord und nicht bei Totschlag die Untergruppe "i.Z.m Sexualdelikten" aus). Und bei Mord ist dieser Grund halt selten, so sagt es die PKS nunmal aus.

Ich versuche mal, die bettrenfende Studie wiederzufinden und nachzureichen:

Wir betrachten hier alle Fälle, also auch den klassischen "Serienvergewaltiger überfällt Joggerin" Fall.

Wenn noch ein Verwandschaftsverhältnis zwischen Täter und Opfer hinzukommt, gibt es diese Fälle "Mord nach Sexualdelikt" schlichtweg nicht in Berlin, über 20 Jahre betrachtet. Diese Fälle sind so selten,sie sind statistisch nicht zu erfassen.

So etwas hier überhaupt mit Statistik und Prozenten ausrechnen zu wollen finde ich furchtbar.
Wir sind doch bei sowas nicht in der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Familien Delikte mit Tötung wird es zudem einige geben. Wir kennen das Motiv nicht, falls es denn eins gibt. Aber zu beurteilen wie hoch die Wahrscheinlichkeit bezüglich des Motives ist, grenzt schon echt an... Lassen wir das mal!

cyclic schrieb:Wobei ich immer noch nicht überzeugt bin, dass er dabei sein Handy zuhause gelassen haben muss.

Ein Hinweis darauf liefert das Suchmuster der Ermittler, im Vergleich zu den Mobilfunkmasten, die bei der Bundesnetzagentur online eingesehen werden können (mit Kartendarstellung). Die Ermittler gehen ja davon aus, daß er die Leiche abgelegt hat (auch wenn er tatsächlich etwas anderes gemacht hätte) und würden sein Bewegungsprofil nachverfolgen, anstatt wild im KESY-Nebel zu stochern. Die Funkmasten in Brandenburg sind natürlich dünner gestreut als in Berlin, so wenige stehen aber nicht im Bereich der Seen.

Das Telefon lag wohl daheim, oder der Telco hatte einen Datenbankcrash und konnte die Funkmasten nicht mehr ermitteln, so daß die Ermittler nicht wussten, wo sie suchen sollen.

Edelstoff schrieb:Ein Hinweis darauf liefert das Suchmuster der Ermittler, im Vergleich zu den Mobilfunkmasten, die bei der Bundesnetzagentur online eingesehen werden können (mit Kartendarstellung). Die Ermittler gehen ja davon aus, daß er die Leiche abgelegt hat (auch wenn er tatsächlich etwas anderes gemacht hätte) und würden sein Bewegungsprofil nachverfolgen, anstatt wild im KESY-Nebel zu stochern. Die Funkmasten in Brandenburg sind natürlich dünner gestreut als in Berlin, so wenige stehen aber nicht im Bereich der Seen.

Aber woher wissen "wir" dass sie nicht doch dem bewegungsprofil von F. gefolgt sind ?
Vielleicht war er ja genau dort, wo gesucht wurde ? halt aus einem anderen Grund.
Wäre wieder ein Indiz mehr, weshalb die Haft nicht länger aufrecht erhalten wurde.

cyclic schrieb:Aber was ist mit dem Personenkreis, der schon länger und halbwegs regelmäßig Kontakt zu R. hatte? Ich gehe davon aus, dass dieser Personenkreis nicht ganz klein ist (nicht dass jmd. glaubt, ich wollte jemand bestimmtes verdächtigen - das ist nicht der Fall).
So jemand könnte mit R in Kontakt getreten sein, ohne dass es auffällig gewesen wäre. Der bloße Kontakt könnte nachweisbar sein, aber wenn kein Anlass oder keine Möglichkeit bestand den Inhalt nachzuvollziehen (Snapchat?), könnte diese Person das leicht und glaubwürdig mit einem normalen "Hallo, wie geht's" ggf. plus entspr. Antwort R's erklärt haben.

Naja, das Snapchat sicher ist, darauf würde ich mich nicht verlassen, es gab schon einigen Ärger mit dem Datenschutz...
Und mit bestimmter Software ist es auch jedem normalen Nutzer möglich von Sc Daten wiederherzustellen, egal ob über iPhone oder Android.
Mit der SIM-Zweitkarte von Rebeccas Vertrag, dürfte es der Polizei keine Schwierigkeiten bereitet haben, im Nachhinein die Daten von Snapchat noch auszulesen..

@MissWexford

Hi, hallo, du hattest am 19.06. auf mein Szenario mit dem von Rebecca evtl. im Haus vergessenen Handy geantwortet, also dass sie sich mit jemandem getroffen haben könnte und dieses Treffen nicht gut ausging. Danke dir für deine Fragen und weiteren Anregungen!
Ja, der Schlüssel, das ist ein Punkt, den wir nicht kennen. Wenn sie keinen hatte, ist mein ganzes Szenario natürlich hinfällig. Es ist einfach nur eine Vermutung von mir, dass sie einen hatte. Wir wissen auch nicht, ob das verschieden war, an welchen Tagen diese Übernachtungsbesuche begannen, freitags oder samstags. Vielleicht war nicht immer jemand zu Hause, wenn sie dort eintraf, so dass ein Schlüssel Sinn machte.
An einen Repeater hatte ich auch gedacht und kann mir das von dir beschriebene Szenario mit einer Art heimlichem Verehrer/Stalker vorstellen. Da hast du ja selbst sogar sehr unschöne Erfahrungen gemacht. Das will man nicht erleben und wünscht man niemandem.
Oder es ist im Fall R. jemand, dem es in erster Linie um Machtausübung geht? Oder beides, eine Kombination aus Machtausübung und fehlgeleiteter Verehrung?

Falls es einen (sehr überlegt vorgehenden) Dritten gab, könnte er den Morgen des 18.02. besonders günstig für sein Vorhaben gefunden haben. Mal angenommen, es gab ihn, dann könnte er von Rebecca erfahren haben, dass außer dem "schlafenden" Schwager niemand zu Hause ist. Dass dieser nicht schlief, muss sie ja nicht gewusst haben. Und ein solcher Dritter könnte die Konstellation ausgenutzt haben. Nicht um F eine Tat anzuhängen, sondern weil er vielleicht dachte, Rebeccas Verschwinden ist zu dem Zeitpunkt nicht so auffällig, wird nicht so rasch bemerkt als wenn sie bei ihren Eltern wäre und abends nochmal raus ginge. Unter dieser Voraussetzung hätte auch ein Täter "von aussen" 7 - 8 Stunden Vorsprung gehabt.

lemystere schrieb:Ja, der Schlüssel, das ist ein Punkt, den wir nicht kennen. Wenn sie keinen hatte,

Gibt es Bilder auf denen man die Haustür erkennen kann? Dann könnte man sehen, ob überhaupt ein Schlüssel nötig war. Viell haben sie ein Zahlenschloss, dann braucht R nur den Code...

hajohh schrieb:Aber woher wissen "wir" dass sie nicht doch dem bewegungsprofil von F. gefolgt sind ?
Vielleicht war er ja genau dort, wo gesucht wurde ? halt aus einem anderen Grund.

Dann bräuchte man die KESY Daten nicht und die öffentliche Fahndung nach der Himbeere.

Oragani schrieb (Beitrag gelöscht):Auch Totschlag ist in Verbindung mit Sexualdelikten zu finden.

In der PKS habe ich das nicht gefunden. Ich nehme an, weil Verdeckung eines Sexualdelikts ein kassisches Mordmotiv ist und bei Verdacht auf ein solches dann wegen Mordverdachts ermittelt wird und es dann auch so in die PKS eingeht - unabhängig davon wie dann später das Urteil lautet. Kann das jmd. bestätigen oder berichtigen?

Oragani schrieb (Beitrag gelöscht):Davon wären somit 3 bis 4 Opfer durch Tötung mit sexuellem Hintergrund gestorben.
Sorry aber ich finde das eine sehr hohe Anzahl.

Jedes Opfer ist eins zu viel. Aber 7 von fast 600 (wenn man versuchte Morde mitzählt) sind halt relativ gesehen sehr wenige.

Oragani schrieb:So etwas hier überhaupt mit Statistik und Prozenten ausrechnen zu wollen finde ich furchtbar.
Wir sind doch bei sowas nicht in der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Familien Delikte mit Tötung wird es zudem einige geben. Wir kennen das Motiv nicht, falls es denn eins gibt. Aber zu beurteilen wie hoch die Wahrscheinlichkeit bezüglich des Motives ist, grenzt schon echt an... Lassen wir das mal!

Wenn wir Vorgänge, Motive usw. überhaupt nicht mehr plausibilisieren, dann sitzen meine beiden grünen Kumpels vom Mars hier aber auch ganz schnell wieder im Boot.

Was wir nicht wissen (jedenfalls habe ich keine Zahlen - evtl. findet @Edelstoff ja noch seine) ist wie sich die Zahlen verändern, wenn man nur Delikte innerhalb der Familie nimmt. Da aber auch bei den meisten Tötungsdelikten Opfer und Täter in einer engen Beziehung stehen (habe dafür jetzt aber auch keine Statistik parat), erwarte ich da keine komplette Verschiebung (das wäre schon mathematisch schwer darstellbar).
Richtig ist aus meiner Sicht, dass bei einem Tötungsdelikt ein Familienmitglied zunächst plausibel ist.
Dass das einen sexuellen Hintergrund hat ist aber extrem unwahrscheinlich.

Für mein länglich dargestelltes Szenario von gestern ist es aber tatsächlich komplett Wumpe. Worauf ich hinauswollte ist nur, dass man mind. alle Motive die man dem jetzigen TV unterstellen könnte genauso einem anderen Täter unterstellen kann und wahrscheinlich noch einige mehr. Eifersucht, Neid, Verdeckung eines Raubes z.B. würde ich bei dem TV eher weniger sehen, bei einem anderen Täter käme das aber durchaus in Frage.

cyclic schrieb:Wobei ich immer noch nicht überzeugt bin, dass er dabei sein Handy zuhause gelassen haben muss.

Edelstoff schrieb:Ein Hinweis darauf liefert das Suchmuster der Ermittler, im Vergleich zu den Mobilfunkmasten, die bei der Bundesnetzagentur online eingesehen werden können (mit Kartendarstellung). Die Ermittler gehen ja davon aus, daß er die Leiche abgelegt hat (auch wenn er tatsächlich etwas anderes gemacht hätte) und würden sein Bewegungsprofil nachverfolgen, anstatt wild im KESY-Nebel zu stochern. Die Funkmasten in Brandenburg sind natürlich dünner gestreut als in Berlin, so wenige stehen aber nicht im Bereich der Seen.

hajohh schrieb:Aber woher wissen "wir" dass sie nicht doch dem bewegungsprofil von F. gefolgt sind ?
Vielleicht war er ja genau dort, wo gesucht wurde ? halt aus einem anderen Grund.
Wäre wieder ein Indiz mehr, weshalb die Haft nicht länger aufrecht erhalten wurde.

Für mich weiterhin auffällig die Suchgebiete nur südl. der A12 und alle entlang einer Strecke via Autobahn z.B. nach Lindenberg und dann via Landstraße zurück. Das kann mMn nicht nur auf Wissen über die vermeindlichen Ortskenntnisse des TV beruhen und auch kaum auf so vielen verschiedenen Sichtungen, die dann alle entlang dieser Strecke liegen.
Möglicherweise ist das Vertrauen auf die baldige Klärung / Erhärtung des Tatverdachts darauf zurückzuführen gewesen, dass lt. Funkmastenauswertung nur ganz wenig Zeit für die Ablage bestand und man deshalb davon ausging die Leiche bei entspr. Aufwand doch recht schnell zu finden. Aber da werden wir (also ich und @Edelstoff ) nicht mehr auf einen Nenner kommen :-) Warten wir's ab...

cyclic schrieb:Was wir nicht wissen (jedenfalls habe ich keine Zahlen - evtl. findet @Edelstoff ja noch seine) ist wie sich die Zahlen verändern, wenn man nur Delikte innerhalb der Familie nimmt.

Folgendes ist wieder "nur" Polizeistatistik, aber 'was besseres gibt es wohl nicht.

Die Dissertation betrachtet Sexualmorde insbesondere die Fälle in Berlin über einen 20-Jahre Zeitraum

https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/13573/diss_m.unger.pdf

Siehe Seite 30, es taucht ein Fall in Berlin mit Täter-Opferbeziehung "Verwandschaft" auf, also statistisch insignifikant.

@Edelstoff

Hoch interessant sind die Uhrzeiten , Wochentage und Monate für eine Tat bei Täter-Opfer Verhältnis. Zudem ist auch die Tötungsart zu beachten. Ich glaube allerdings nur Statistiken, welche ich selber gefälscht habe.