Chriisssii schrieb:Ich denke es ist so simpel wie traurig. Die Familie will einfach nicht wahrhaben, dass ihre geliebte Tochter/Schwester tot sein könnte und dass der eigene Ehemann/Schwiegersohn auch noch der Täter ist, und klammert sich daher an jeden noch so abstrusen Strohhalm. Diese Situation ist psychologisch so unfassbar grausam (die Ungewissheit, die Angst, der Täter möglicherweise einer von ihnen) dass sich keiner von uns wirklich in diese Lage versetzen kann.
Da redet man sich lieber gegenseitig ständig ein, dass alles gut wird, wie eine Art Massenhysterie oder eine Sekte.
Für Außenstehende kaum zu verstehen, aber Menschen glauben vieles wenn sie daran glauben wollen, sonst gäbe es auch niemanden der sein ganzes Geld im guten Glauben einem Betrüger hinterher wirft, keinen sämtliche Fakten ignorierenden Verschwörungstheoretiker, keine Heiratsschwindler, keinen, der die eindeutigen Anzeichen für das Fremdgehen seines Partners übersieht...
Menschen sind so. Sie wollen an ein happy end glauben, und diese armen Menschen hier bestärken sich darin vermutlich ständig auch noch gegenseitig, nach dem Motto "wir-gegen-die", unsere Wahrheit ist die wahre Wahrheit.
Zum einen das - und zum anderen wurde hier heute ein treffender Einwand gebracht.
Wenn die Polizei zu mir käme und mir mitteilen würde, meine Ehefrau hat meine kleine Schwester umgebracht, dann würde ich es ohne echte BEWEISE auch nicht glauben. Niemals!
Auch wenn ich sehr wohl weiss, dass viele Tötungsdelikte innerhalb der Familie passieren. Das bestreite ich gar nicht.
Ich würde es dennoch nicht glauben. Weil ich meine Frau ja kenne und einschätzen kann, ob sie zu so etwas in der Lange ist. Wie gesagt - das Stichwort sind BEWEISE!