Wo ist Rebecca Reusch?

@Chupacabra12
Korrekt! Es wäre sicherlich hilfreich ALLE Familienmitglieder ZEITGLEICH und GETRENNT zu befragen. Es ist ja jetzt schon offensichtlich, dass es Widersprüche gibt.

ELLROY schrieb:Die Familie in Not? Die Familie hat bislang wenig zur Aufklärung des Falles beigetragen. Die Familie befindet sich m.E. in einem klassischen Gefangendilemma.

@ELLROY
Natürlich ist die Familie in Not. Als Elternteil kann ich nur sagen: das schlimmste, was einem passieren kann, ist, dass die eigenen Kinder weg sind oder ihnen etwas zustößt. Und das mit dem Aufklären: bitte nicht über einen Kamm scheren. Vielleicht kann EINER was aufklären, mag sein. Aber das würde ich mal nicht auf die komplette Familie beziehen. Deren Verhalten ist vielleicht für einige hier irritierend, mag sein. Aber: niemand von uns hat das Recht über sie zu urteilen oder ihnen Vorwürfe zu machen. Ihre Situation ist schlimm genug. Ich glaube, das kann man auch nur annähernd ahnen, wenn man eigene Kinder hat. Wenn überhaupt.
Nenn es wie Du willst, Gefanghenedilemma oder sonst was. Anyway: in erster Linie haben die Eltern mit der Vorstellng zu kämpfen, dass ihre Tochter vielleicht nie wieder kommt. Und das ist echt bitter.

Kreuzbergerin schrieb:Ich denke da an Spuren, die für sich alleine nicht hundertprozentig aussagen, dass ein Tötungsdelikt vorliegt, in Kombination mit den digitalen Spuren aber schon.
Wäre das möglich?

Da musst Du Dir mal Reportagen von Marc Benecke ansehen. Die können sogar anhand der Form und der Lage (getropft, gespritzt ect.) der Bluttropfen sehen, wie das Opfer zu Tode gekommen ist!

Werden eigentlich dem TV im Gefängnis die vorhandenen Indizien gegen ihn aufgezeigt? Oder bekommt er auch nur bruchstückhaft die aktuellen Ermittlungsergebnisse?
Und wie ist das mit seiner Anwältin? Bekommt sie den vollen Zugang zu den Ermittlungsakten?

Kreuzbergerin schrieb:Das kommt sicher auf die Aussagekraft der jeweiligen Spur an.
Ein Bluttropfen an irgendeiner Stelle könnte immer von einem Familienmitglied erklärt werden. „Ach Rebecca hat sich doch letztens geschnitten, als sie dieses oder jenes getan hat“
Ein Haarbüschel, das von den Ermittlern in einer Couchritze gefunden wurde
„Ach da haben Rebecca und der Florian letztens rumgetollt. Das muss beim Herumtollen passiert sein.“

Ich denke da an Spuren, die für sich alleine nicht hundertprozentig aussagen, dass ein Tötungsdelikt vorliegt, in Kombination mit den digitalen Spuren aber schon.
Wäre das möglich?

Aus meiner Sicht wären die elektronischen Spuren hier allenfalls zur Ergänzung von eher "handfesten" Spuren im Haus hilfreich. Sie würden für bestimmte Geräte Daten liefern, die eine rein zeitliche Einordnung erlauben. Wie man allerdings z.B. eine Kampfspur mit einer Routeraufzeichnung zu einem gerichtsfesten Täter-Beweis zusammenführen will, bleibt mir bislang schleierhaft.

@Löwensempf
@SirLouis
Auch ich finde, dass sehr schnell eine Mordkommission eingesetzt wurde.
Ich könnte mir vorstellen, dass schon den Beamten, die den Vermisstenfall bearbeitet haben etwas aufgefallen ist und diese schon der Verdacht auf ein Tötungsdelikt hatten.

SirLouis schrieb:in erster Linie haben die Eltern mit der Vorstellng zu kämpfen, dass ihre Tochter vielleicht nie wieder kommt. Und das ist echt bitter.

Das stimmt! Aber mit ihren widersprüchlichen Aussagen in der Presse helfen sie weder den Ermittlungen noch, dass man eventuell noch mögliche und aussagekräftige Zeugen findet

Löwensempf schrieb:Ja, das stimmt, das ist mir damals auch aufgefallen. Es dauerte also nach Gründung der Moko noch eine Woche, bis der TV in U-Haft kam. Man hatte also Indizien dafür, dass es ein Mord sein könnte, aber zunächst keine Anzeichen, die speziell den TV belastet haben, sonst wäre der ja schon früher verhaftet worden. Es sei denn, da hat jemand geschlampt. Sehe ich das richtig?

Ich denke, dass die Kripo sehr schnell herausgefunden hat, dass das Handy außerhalb des Routers nicht mehr eingeloggt war und das der TV sich dann in Widersprüche verwickelt hat. Und wenn dann noch mitgeteilt wird, dass eine Decke fehlt klingelts doch bei jedem Ermittler.

@Löwensempf

Löwensempf schrieb:Ja, das stimmt, das ist mir damals auch aufgefallen. Es dauerte also nach Gründung der Moko noch eine Woche, bis der TV in U-Haft kam. Man hatte also Indizien dafür, dass es ein Mord sein könnte, aber zunächst keine Anzeichen, die speziell den TV belastet haben, sonst wäre der ja schon früher verhaftet worden. Es sei denn, da hat jemand geschlampt. Sehe ich das richtig?

5 Tage von Verschwinden bis Bildung SoKo bzw. MoKo. Weitere 6 Tage bis zur ersten Verhaftung. In sechs Tagen entsprechende tragfähige Beweise vorzulegen, die für eine U-haft reichen finde ich nicht gerade langsam. Immerhin muss ja auch erstmal geprüft werden, ob alles handfest ist usw.

Ghuron schrieb:Ich denke die Arbeit seitens der Polizei ist sehr strukturiert. Anfangs hat man die Hinweise abgearbeitet, Sichtung von Zeugen (Umgebung des Ortes Storkow).
Mit den Mantrailer gestern an den Autobahnabfahrten (die Mögliche Spur Richtung Bad Saarow, wobei dort in der Nähe die Großeltern des TV leben sollen, lässt darauf schließen, dass der TV sich womöglich dort im Gebiet gut auskennt) wird der mögliche Bereich stark eingegrenzt.

Dann müssten wir in Kürze wieder Berichte über Hunderstaften in den Medien lesen, die auf der Spur der Mantrailer in einem anderen Suchgebiet die Leiche suchen. Bin schon gespannt...

Ich frage mich immer wieder warum haben die Leichenspuerhunde weder im Haus noch dem Twingo angeschlagen. Der TV kann sie also nicht tot aus dem Haus gebracht haben.

Edelstoff schrieb:Sie sind nicht darauf trainiert, Menschen zu folgen, die mit einem Auto weggefahren sind.

Hier werden hochspezialisierte Hunde eingesetzt. Die sind in der Lage, eine Spur auch unter erschwerten Bedingungen wahrzunehmen.
Ich bin erstaunt, wie wenig Vertrauen den Hunden entgegengebracht wird. Gut trainierte und begleitete Hunde sind sehr zuverlässig und haben eine hohe Erfolgsquote. Diese Hunde suchen nach Verschütteten, Vermissten, Verletzten, auch in Krisenregionen. Das sind Profis.

@Onajetaka
Das wissen wir nicht, ob und wo Hunde angeschlagen haben. Der Öffentlichkeit ist nicht alles bekannt. Irgendwo muss der Totschlagsverdacht ja herkommen...

Kreuzbergerin schrieb:Ich denke da an Spuren, die für sich alleine nicht hundertprozentig aussagen, dass ein Tötungsdelikt vorliegt, in Kombination mit den digitalen Spuren aber schon.
Wäre das möglich?

Abgesehen von physischen und digitalen Spuren wird wohl auch das von J beschriebene Verhalten des TV um den Zeitraum von Rs Verschwinden herum und im Zeitraum danach eine Rolle spielen, sowie das Verhalten des TV (abgesehen vom Schweigen) in U-Haft - wir wissen ja nicht wie er bspw auf die bisherigen Suchaktionen, Indizien etc reagiert und ob er sich dort auffällig verhält oder nicht.

Ist denn bekannt, ob sich (inzwischen) alle Familienmitglieder auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht berufen oder auch jemand dabei ist, der Angaben macht?


Angenommen F wäre es und angenommen, die Leiche wäre in das jetzt abgesuchte Gebiet verbracht worden, wäre es nicht unvorsichtig, die Leiche in die Nähe seiner Familie zu bringen?

Hätte man nicht Verdacht gegen F geschöpft und würde man erst viel später die Leiche dort finden, wäre doch dann evtl aufgefallen, dass die Leiche dort liegt, wo sich der Mann, in dessen Haus sich R zuletzt aufhielt, in Kindertagen oft aufhielt bzw wo dessen Familie in der Nähe wohnt und hätte dadurch dann eine *erste* Verbindung zu F aufgebaut...?

Chupacabra12 schrieb:Das stimmt! Aber mit ihren widersprüchlichen Aussagen in der Presse helfen sie weder den Ermittlungen noch, dass man eventuell noch mögliche und aussagekräftige Zeugen findet

@Chupacabra12
Meine Güte, das ist absolute AUSNAHMESITUATION für die family. Da klammert man sich an JEDEN Strohhalm, wenn die Tochter weg ist. Und wenn die Journalisten vielleicht auch noch als vermeintliche "Helfer" auftreten, wundert es mich nicht, dass die Familie diesen Strohhalm auch noch ergreift in ihrer Verzweiflung. Die KÖNNEN in solch einer traumatischen Situation gar nicht wirklich rational handeln. Und wer das meint zu können, ist aus meiner Sicht anmaßend und überheblich.

Löwensempf schrieb:Man vertut sich sehr schnell in den zeitlichen Abläufen. Hier noch mal ein paar Daten:

Zunächst wurde der TV fast zwei Wochen lang gar nicht als TV geführt! In der Zeit wurden Spuren am Haus gesichert (es hat ja 11 Tage gedauert, bis die mal endlich mit der Spurensammlung angefangen haben!) und Daten ausgewertet. Als Folge der Spusi am Haus und Auto kam der TV am 01.03. zum ersten Mal in U-Haft, am 02.03. wurde er wieder entlassen. Am 04.03. wurde er erneut verhaftet, am 06.03. bekam die Polizei die Kesy-Daten, am gleichen Tag ging die erste Suche im Wald los. Seitdem werden die Wälder abgesucht und zwar zwischen den letzten aufgezeichneten Kesy-Daten und dem Kesy-System, das die Daten nicht mehr aufgezeichnet hat. Mittlerweile scheint es, dass der mögliche Bereich durch die Mantrailer immer weiter eingegrenzt wird. Also ich jedenfalls erkenne da durchaus eine strukturierte Arbeit!

@Löwensempf: Dankeschön.

Ich überlege, ob es möglich ist, dass nach der 1.U-Haft das Haus verwanzt wurde, oder auch die Telefonie abgehört worden ist, was wiederum zur 2. U-Haft geführt hatte, dies aber öffentlich nicht als Beweismittel von der Polizei logischerweise angeführt werden darf.
Darum auch in Akte XY die vielleicht für uns komisch anmutende Begründung, mit dem Übereinanderlegen der Daten..... aber irgendwas muss ja für die Öffentlichkeit aufbereitet werden,intern weiß man höchstwahrscheinlich mehr.

Löwensempf schrieb:Als Folge der Spusi am Haus und Auto kam der TV am 01.03. zum ersten Mal in U-Haft

Kleine Korrektur: Am 1 3. kam TV nicht in U-Haft, sondern wurde aufgrund der Ablehnung des Haftantrags anderntags aus dem Polizeigewahrsam entlassen
Da die Schwiegereltern in Interviews angeben, sie hätten nach der ersten Freilassung über die ungeklärten Autofahrten gesprochen, vermute ich, die Kesy-Daten waren der Polizei schon am 1.3. oder davor ermittelt, nur nicht öffentlich bekannt.

Kreuzbergerin schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass schon den Beamten, die den Vermisstenfall bearbeitet haben etwas aufgefallen ist und diese schon der Verdacht auf ein Tötungsdelikt hatten.

@Kreuzbergerin
Naja, die widersprüchlichen Aussagen des TV. Und noch eine Menmge mehr, was wir NICHT wissen. Ohne Grund wird allerdings keine MoKo gebildet, davon können wir alle hier mal ausgehen.

@Sherlocke
Genau das ist der springende Punkt.
Der Anwalt ist VERPFLICHTET das vorzutragen, was seine Mandanten möchten und gleichzeitig VERPFLICHTET die Wahrheit zu sagen.
Ein Verstoß gegen eines der beiden trägt Konsequenzen nach sich
Was macht der Anwalt nun, wenn er genau in dieser Lage steckt?
Er muss sich sprachlich distanzieren und das geschieht nunmal mit diesen Floskeln.
Diese Distanzierung erfolgt nicht nur im Strafverfahren, sondern in allen Rechtsgebieten.
Ich wollte mit diesem Thema jetzt auch keine Diskussion auslösen. Dieses Thema ist auch viel zu komplex als das es mit ein paar Zeilen getan ist.

Und sorry, ich wollte dich nicht vom Glauben abfallen lassen 😉