Wo ist Rebecca Reusch?

@Biernot
Aus taktischen Gründen kann es sogar besser sein eben keine Beschwerde einzulegen.
Würde die nächsthöhere Instanz auch zu dem Ergebnis kommen, dass die U-Haft begründet ist, dann kann das auch nachteilig für das spätere verfahren sein, da bereits eine erste „Entscheidung“ getroffen wurde.
Daher sollte man sich als Anwalt zumindest zu 90% sicher sein, dass eine spätere Verhandlung zu keiner Verurteilung führt und das auch durch den Beschluss der Haftbeschwerde bestätigt wird.

Biernot schrieb:@Edelstoff
@Hammurapi

Was mich doch sehr wundert ist,
wenn die Beweislage so schwach ist, warum hat die Anwältin denn noch keine Haftbeschwerde bzw Prüfung eingelegt?
Medien berichten zwar darüber, aber der Staatsanwaltschaft scheint darüber nichts bekannt zu sein. Ich bin inzwischen sehr irritiert wie das zu werten ist.

Ich sehe da gar keinen zwingenden Widerspruch. Möglicherweise reicht es nach Auffassung der Anwältin für U-Haft aus, Möglicherweise wurde die Haftbescwerde bereits abgelehnt?

Tsunamisnap schrieb:Wenn KESY in beiden Richtungen Kennzeichen erfasst,dürfte die Polizei ja wissen,wie lange sich der TV-Gerät in der Gegend aufhielt,wo sie suchen

Das muss nicht zwingend zutreffen. Die KESY Anlage die Richtung Berlin scannt ist mehr in Richtung Polen, es könnte sein das die Ermittler
dadurch, das der TV auf der Rückfahrt nicht gescannt wurde, den Radius der Aufenthaltsorte eingrenzen konnten.
Der TV könnte natürlich auf den Rückweg auch die Landstraße genommen haben.

Hier ist die Anlage die Richtung Berlin scannt.

https://www.google.de/maps/place/52°19'14.9"N+14°27'15.5"E/@52.320788,14.4545767,19z/data=!3m1!1e3

Biernot schrieb:Das muss nicht zwingend zutreffen. Die KESY Anlage die Richtung Berlin scannt ist mehr in Richtung Polen, es könnte sein das die Ermittler
dadurch, das der TV auf der Rückfahrt nicht gescannt wurde, den Radius der Aufenthaltsorte eingrenzen konnten.
Der TV könnte natürlich auf den Rückweg auch die Landstraße genommen haben.

Hier ist die Anlage die Richtung Berlin scannt.

https://www.google.de/maps/place/52°19'14.9"N+14°27'15.5"E/@52.320788,14.4545767,19z/data=!3m1!1e3

Das ist interessant, das grenzt den Bereich wo er war sehr ein

Sushi88 schrieb:Aus taktischen Gründen kann es sogar besser sein eben keine Beschwerde einzulegen.
Würde die nächsthöhere Instanz auch zu dem Ergebnis kommen, dass die U-Haft begründet ist, dann kann das auch nachteilig für das spätere verfahren sein, da bereits eine erste „Entscheidung“ getroffen wurde.
Daher sollte man sich als Anwalt zumindest zu 90% sicher sein, dass eine spätere Verhandlung zu keiner Verurteilung führt und das auch durch den Beschluss der Haftbeschwerde bestätigt wird.

Ich könnte kein Anwalt sein. Für mich wäre in diesem Beruf tatsächlich ein Problem jemanden auf Freispruch zu verteidigen, wenn ich nach Indizien etc von der Schuld überzeugt wäre. Strafminderung ja aber auf "unschuldig zu plädieren" wenn ich von der Schuld überzeugt wäre..sehr schwierig.

SirMarvel schrieb:Als wenn der Nutzer, wenn er kriminelles im Sinn hatte, mit seinem echten Bild agiert hätte. Ganz im Gegenteil... man nimmt natürlich ein unverfängliches Bild und einen unverfänglichen Namen um Vertrauen aufzubauen.

Naja es werden meist auch Stories gepostet, Videos usw. Daran kann man schon erkennen, ob das ein Fake ist. Oder ob Kommentare unter Bildern vorhanden sind. Da ihre Schwester schon etwas älter ist, wäre ihr das sicher aufgefallen.

Edelstoff schrieb:Was mich doch sehr wundert ist,
wenn die Beweislage so schwach ist, warum hat die Anwältin denn noch keine Haftbeschwerde bzw Prüfung eingelegt?
Medien berichten zwar darüber, aber der Staatsanwaltschaft scheint darüber nichts bekannt zu sein. Ich bin inzwischen sehr irritiert wie das zu werten ist.
Ich sehe da gar k

Ich bin kein Jurist, glaube aber, dass eine Haftbeschwerde bei Gericht eingereicht wird und nicht bei der STA. Da ja verschiedene Meinungen in der Presse kursieren, wissen wir einfach nicht ob oder ob nicht.

Das Verhalten aus TV Sicht kann sich auch noch sehr interessant entwickeln. Angenommen es werden keine Haftbeschwerdeanträge oder Anträge auf Haftprüfung gestellt, der TV möchte aber irgendwann raus. Bin gespannt ob die Verteidigung noch "gewechselt"wird...

Edelstoff schrieb:Möglicherweise reicht es nach Auffassung der Anwältin für U-Haft aus, Möglicherweise wurde die Haftbescwerde bereits abgelehnt?

Also nach Auffasung einiger sehr Sachkundigen user hier, ist es wohl ungewönlich das seitens der Anwältin noch keiner der Anträge gestellt wurde,
Ich vermite auch mal das eine Ablehnung eines Antrags bereits kommuniziert worden wäre? Ich denke die Nächste Woche könnte diesbezüglich spannend werden.

@Steppel
Wie gesagt, könnnte er die Rückfahrt auch über die Landstraße angetreten sein. Was aber reine Spekulation ist.

Edelstoff schrieb:Nun kann hier jeder seine eigenen Rückschlüsse über das Handeln (Verzweiflungsaktion) und Unterlassen (PRessekonferenz) der Ermittler ziehen. Mir drängt sich genau eine, naheliegende Schlussfolgerung auf, diese habe ich dargestellt. Ich habe hier auch noch keinen überzeugenden Gegenentwurf gelesen.

Zum Hundeeinsatz

Nunja. Bevor die Suche in Rieplos losging, wurde auch die Autobahnabfahrt mit Hunden abgesucht
. Vielleicht hatte es da geklappt?
Ich könnte mir vorstellen, dass es weniger um die Fahrt an sich geht, sondern vielleicht eher um Ausstieg, rausgeschmissen Zigstummeln o.ä
.

Enterprise1701 schrieb:Ich könnte kein Anwalt sein. Für mich wäre in diesem Beruf tatsächlich ein Problem jemanden auf Freispruch zu verteidigen, wenn ich nach Indizien etc von der Schuld überzeugt wäre. Strafminderung ja aber auf "unschuldig zu plädieren" wenn ich von der Schuld überzeugt wäre..sehr schwierig.

Deshalb werden auch nur Menschen Anwalt, Arzt oder Bestatter, die mit solchen Dingen professionell umgehen können. Ein Anwalt prüft die Ermittlungsakte sachlich auf Widersprüche und vor allem nach seinen Mandanten entlastenden Anhaltspunkten. Ob der Mandant die Tat, derer er beschuldigt wird, wirklich begangen hat, ist dabei erst einmal gar nicht von zentraler Bedeutung, sondern vielmehr, ob aus den vorliegenden Indizien eben ein anderer stimmiger Ablauf möglich wäre, der den Mandanten entlasten würde.

Hammurapi schrieb:Wenn aber genau diese eindeutigen Beweise fehlen und der Verdacht "nur" auf interpretierten Schlüssen aufgrund von elektronischen Daten ruht, dann verstehe ich die Haltung von Familie Reusch - aber nunmehr wieder nicht den Haftrichter. Das ist für mich die Crux, weil eine von beiden Annahmen betreffend Tatspuren im Haus kann ja nur richtig sein.

Ich gehe davon aus, daß es im Wesentlichen nur die genannten Indizien gibt. Gäbe es weitere, müsste bei XY nicht so herumgedruckst werden.

Reicht das Vorliegende denn objektiv wirklich nicht für eine U-Haft aus? Rebecca ist verschwunden, der Schwager war die letzte, bekannte Person die mit ihr im Haus war und er verwickelt sich bei der Zeugenvernehmung in Widersprüche. Telefondaten und Routerdaten sprechen für ein Verschwinden Rebeccas zu dieser Zeit und der Schwager hätte die Zeit gehabt, eine Leiche zu beseitigen. Sein Fahrzeug wurde sogar zur "passenden" Zeit gecsannt.

@Hammurapi
Da du dich ja gut in dem Bereich auskennst, wie ich aus älteren Threads weiß:

Was könnten das für kleine Indizien sein, die für eine Tötung im Haus sprechen?
Welche kleinen physischen Indizien (und nicht digitale, denn digitale wurden von den Ermittlern immer erwähnt) könnten ein Hinweis für ein Tötungsdelikt sein?
Hinweise, die in Kombination mit den digitalen Hinweisen zusammen, sehr eindeutig scheinen. Aber eben auch nicht hundertprozentig eindeutig sind, sonst hätte es keine Probleme mit dem Haftbefehl gegeben und auch die Familie würde nicht mehr zweifeln.

Die Frage geht natürlich auch an alle anderen Foristen. 😀

Edelstoff schrieb:eicht das Vorliegende denn objektiv wirklich nicht für eine U-Haft aus?

Reichte für einen Richter aus, für einen anderen aber nicht.

https://www.morgenpost.de/berlin/article216585623/Vermisste-Rebecca-Reusch-Bleibt-der-Schwager-in-Untersuchungshaft.html

+++ Schwester widerspricht der Mutter +++
Eine von Rebeccas älteren Schwestern hat Spekulationen widersprochen, wonach das Verschwinden mit einem Treffen mit einem Internetfreund zu tun haben könnte. „Das war ganz harmlos“, sagte die 23-Jährige laut Bild am Sonntag. Rebecca habe ihr von dem Jungen erzählt - der sei minderjährig, komme nicht aus Berlin und wäre niemals „an einem Montagmorgen allein hierher gekommen“, so die Schwester laut Bericht. Die Familie sei „nervlich am Ende“.

Dass konnte Rebecca doch nur auf Grund der ihr von ihm bis dahin vermittelten Infos der Schwester ggü aussagen, wenn sie ihn bis dahin noch selbst nicht gesehen hatte ?

Warum hat sie das dann nicht gleich der Mutter geantwortet, als diese sie davor warnte, sich alleine mit ihm zu treffen ?

Das hört sich an, als ob sie mit ihm darüber gesprochen hat, er ihr diesen Floh ins Ohr setzte, ihrer Familie dies zu erzählen, damit sie beruhigt war und danach ganz überraschend, Wochen später, bot sich dieser Montagmorgen an ?

SirMarvel schrieb:Als wenn der Nutzer, wenn er kriminelles im Sinn hatte, mit seinem echten Bild agiert hätte. Ganz im Gegenteil... man nimmt natürlich ein unverfängliches Bild und einen unverfänglichen Namen um Vertrauen aufzubauen.

Genau ...Wenn es so eine harmlose Person war, weshalb dann das Löschen seines Account ?

@Edelstoff
sorry, falsch zitiert, es tut mir leid.

majorcrime schrieb:Ich bin kein Jurist, glaube aber, dass eine Haftbeschwerde bei Gericht eingereicht wird und nicht bei der STA. Da ja verschiedene Meinungen in der Presse kursieren, wissen wir einfach nicht ob oder ob nicht.

Die Haftbeschwerde wird beim Amtsgericht eingereicht, das den Haftbefehl erlassen hat. Da die Staatsanwaltschaft jedoch aktenführende Behörde ist, erfolgt die Weiterleitung an das Beschwerdegericht über die zuständige Staatsanwalt.

majorcrime schrieb:Die Kesy Daten hat man doch schon so lange, also warum erst nach vier Wochen Trailen? Das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn.

Man vertut sich sehr schnell in den zeitlichen Abläufen. Hier noch mal ein paar Daten:

Zunächst wurde der TV fast zwei Wochen lang gar nicht als TV geführt! In der Zeit wurden Spuren am Haus gesichert (es hat ja 11 Tage gedauert, bis die mal endlich mit der Spurensammlung angefangen haben!) und Daten ausgewertet. Als Folge der Spusi am Haus und Auto kam der TV am 01.03. zum ersten Mal in U-Haft, am 02.03. wurde er wieder entlassen. Am 04.03. wurde er erneut verhaftet, am 06.03. bekam die Polizei die Kesy-Daten, am gleichen Tag ging die erste Suche im Wald los. Seitdem werden die Wälder abgesucht und zwar zwischen den letzten aufgezeichneten Kesy-Daten und dem Kesy-System, das die Daten nicht mehr aufgezeichnet hat. Mittlerweile scheint es, dass der mögliche Bereich durch die Mantrailer immer weiter eingegrenzt wird. Also ich jedenfalls erkenne da durchaus eine strukturierte Arbeit!

Kreuzbergerin schrieb:Was könnten das für kleine Indizien sein, die für eine Tötung im Haus sprechen?
Welche kleinen physischen Indizien (und nicht digitale, denn digitale wurden von den Ermittlern immer erwähnt) könnten ein Hinweis für ein Tötungsdelikt sein?
Hinweise, die in Kombination mit den digitalen Hinweisen zusammen, sehr eindeutig scheinen. Aber eben auch nicht hundertprozentig eindeutig sind, sonst hätte es keine Probleme mit dem Haftbefehl gegeben und auch die Familie würde nicht mehr zweifeln.

Darf ich deine Frage ein wenig drehen? Welche "sonstigen" Spuren brauchen unbedingt diese Kombination mit den elektronischen Spuren, um in der Summe eine Tatvermutung, einen Tatort im Haus und einen Tatverdacht gegen ausschließlich diesen TV zu begründen? Also welche weiteren Spuren würden ohne die elektronischen einfach nicht ausreichen, um bereits auf dieser Basis eine Tatvermutung, einen Tatort im Haus und einen Tatverdacht gegen ausschließlich diesen TV zu begründen?

Nehmen wir eine Blutspur, andere Körpersekrete an Orten im Haus, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben oder Kampfspuren. Wenn ich die habe, brauche ich dann noch ausdrücklich den Router oder Whatsapp?