@MissMoneypenny Achso, jetzt verstehe ich. Meine persönliche Ansicht ist, dass sie sich darin unterscheiden, wie schwer, d.h. wie früh und umfassend sie in ihrer psychischen Grundentwicklung gestört wurden und dass sie sich im Ausmaß ihrer Kompensationsstrategien unterscheiden, die sie entwickeln konnten, um dennoch psychisch ausreichend zu funktionieren (d.h. zu "überleben"). Diese Kompensationsstrategien wiederum entscheiden darüber, wie gut integriert sie ihr Leben leben können, gemäß der Defizite, die basal bestehen. Es ist zu unterscheiden, ob jemand narzisstische Persönlichkeitszüge aufweist (die keinen sonderlichen Störungswert haben, denn sie sind Teil einer jeden vollständigen Persönlichkeit), ob jemand eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat (also seine psychische Grundstruktur und damit auch sein soziales und intrapersonelles Funktionieren dauerhaft und in gestörter Weise narzisstisch geprägt und betont ist, so dass es zu wiederkehrenden Beeinträchtigungen/ Störungen in diesen Funktionsbereichen kommt) oder ob jemand in dieser Persönlichkeitsstörung ein besonders hohes Maß an Risikoverhalten aufweist, das mit allgemein kriminellen Verhaltensweisen oder schweren Straftaten einhergeht, dann spricht man i.d.R. von einem "malignen Narzissten".
Aus Film und Politik sind jede Menge pathologische Narzissten bekannt, die nur deswegen nicht als "pathologisch" auffallen, weil sie für sich ein Betätigungsfeld finden konnten, in dem ihre Störung sehr viele Vorzüge mit sich bringt, die sogar erwünscht sind. Und trotzdem sind es pathologische Narzissten.
Je umfassender ein pathologischer Narzisst in seinem Grundapparat gestört ist und je weniger hilfreiche Kompensationsstrategien er entwickeln konnte, um das auszugleichen, desto eher dürfte er geneigt sein, das, was er will, mit körperlicher Gewalt zu erreichen.
So, wie jeder andere "normale" Mensch auch, kann auch jeder noch so harmlose Narzisst zum Äußersten gehen, nämlich dann, wenn er in eine Situation gerät, in der alle seine Kompensationsstrategien versagen. Der Unterschied ist nur: Während es dem Normalo dann in dieser Situation nochmal eher möglich ist, beispielsweise aufzugeben oder eben die Niederlage zu kassieren, wird ein pathologischer Narzisst eher geneigt sein, bis aufs Blut unerbittert weiterzukämpfen, um an sein Recht zu kommen. Da, wo beim Normalo Empathie greift und sich Skrupel einstellen, sind ihm Grenzen gesetzt. Diese fehlen bei pathologischen Narzissten, so dass der Normalo dann sagt "er geht über Leichen". So sieht es der Normalo. Für einen path. Narzissten (beim malignen sowieso) stand da nie eine Grenze.
MissMoneypenny schrieb:Den Schwierigkeiten im Leben, Kindheit, Ehen, Beruf, Liebschaften usw gibt es für sehr viele Menschen.
Das, was der Normalo als "Stress" empfindet, empfindet ein path. Narzisst meist als Krieg. Deswegen sucht er sich und benötigt er, wenn es in diesen Lebensbereichen "Ärger" gibt, Betätigungsfelder, auf denen er "siegen" kann, in Form von Affären, beruflichen Triumpfen, Nebenkriegsschauplätze etc. Hat er aber "Ärger" in diesen Lebensbereichen und weit und breit keine Möglichkeit, auf einer anderen Bühne Sieger zu sein, wird er an dem Schauplatz, wo er den Ärger hat, verbrannte Erde hinterlassen.