Procrastinator schrieb:Weiß man, um welche Knochen es sich handelt? Beim schnellen Überfliegen der letzten Seiten habe ich nämlich nichts gefunden.
Laut diesem
Artikel der bereits mehrmals im Thread verlinkt wurde fand ein Wanderer einen Schädelknochen. In anderen Artikeln heißt es der Wanderer hätte mehrere Knochenteile gefunden. Wie auch immer, daran dass Gloria verstorben ist gibt es wohl keine Zweifel.
Ich hab mir jetzt noch einmal den kompletten Thread und die verlinkten Artikel durchgelesen und es ist bedenklich wie wenig und oberflächlich über diesen Fall berichtet wurde. Selbst grundlegende Fakten die bei anderen im Forum diskutierten Fällen oft schon nach wenigen Tagen öffentlich bekannt sind liegen nach mittlerweile fast zwei Jahren noch komplett im Dunkeln. Hier macht sich das in Vorarlberg bestehende Medienmonopol schmerzlich bemerkbar.
Der oben verlinkte online Artikel vom März 2019 ist in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich. Viele wichtige Aspekte wurden in dem Jahr davor nach dem Verschwinden von Gloria kaum bis gar nicht beleuchtet. Wir haben uns von Anfang an gefragt warum sie sich am 5.3. eine SIM-Karte besorgt hat und warum sie ihr Handy zuhause ließ. In diesem Artikel wird zum ersten mal erwähnt dass sie am Wochenende davor ihre Jacke mit Handy und Bankomatkarte beim Ausgang in Dornbirn verloren hat. Warum wurde das vorher niemals erwähnt? In einigen Artikeln die nach der Suchaktion im November 2018 veröffentlich wurden heißt es die Polizei hätte ihren Laptop und ihr Handy auf Hinweise untersucht. Jenes Handy dass ihr Tage vor ihrem Verschwinden abhanden gekommen ist? Ist das Handy nach ihrem Verschwinden wieder aufgetaucht, oder hatte sie noch ein anderes?
Laut diesem
Artikel vom 8.8. 2018 soll sich Gloria an dem Tag an dem sie verschwand beim Frühstück ganz normal verhalten haben. Also ich weiß nicht wie es euch dabei gehen würde, aber ich wäre am Montag beim Frühstück wahrscheinlich genervt und angefressen wenn man mir am Wochenende die Jacke samt Handy und Bankomatkarte gestohlen hätte. Das "gestohlen" muss man in Anführungszeichen setzen, es ist nämlich nicht bekannt was genau passiert ist. Meine Vermutung ist ihr wurde die Jacke von der Garderobe geklaut, oder sie war in einem Lokal unterwegs in dem es gar keine Garderobe gibt, und sie hat die Jacke deswegen einfach irgendwo im Lokal verstaut. Verlieren kann man eine Jacke ja eigentlich nicht. Jedenfalls ist es merkwürdig das diese wichtige Tatsache zuvor nie erwähnt wurde.
Sie war am Montag also in einem Einkaufszentrum in Dornbirn um sich eine neue SIM-Karte zu besorgen und danach bei ihrer Bank in Lustenau um ihre Bankomatkarte als verloren zu melden und eine neue zu beantragen. Hatte sie auch vor ihre Jacke samt Handy und Bankomatkarte bei der Polizei als gestohlen zu melden? Ich hätte das wahrscheinlich gemacht, allerdings sind uns die Umstände wie die Jacke den nun verschwunden ist ja nicht bekannt. Was sie an dem Vormittag macht ergibt bis dahin Sinn. Sehr merkwürdig ist aber die Tatsache das Gloria auf den Videoaufnahmen der Bank den roten Rucksack nicht mehr dabei hat. Hatte sie den Rucksack an diesem Vormittag überhaupt dabei, oder ist er ihr wie am Wochende davor die Jacke auch einfach abhanden gekommen? Da wäre es natürlich gut wenn man die Videoaufzeichnungen aus dem Messepark noch hätte um zu prüfen ob sie den Rucksack da noch hatte. Im Artikel wird erwähnt dass es ein Missverständniss gab und die Kameraufnahmen deswegen nicht mehr ausgewertet werden konnten. Wie kam es zu diesem Missverständniss? Dass sie den Rucksack in der Bank nicht mehr dabei hatte müsste der Polizei eigentlich schon wenige Tage nach ihrem Verschwinden bekannt gewesen sein. Ist denn gesichert dass sie den Rucksack dabei hatte als sie das Haus verließ oder ist der ganz sicher erst später verschwunden? Und warum wurde das vorher niemals erwähnt?
In dem Artikel vom August 2018 sagt ihr Vater:
„Gloria hatte ihre Ausbildung zur Sozialpädagogin erfolgreich absolviert. Sie hätte am nächsten Tag im Lustenauer Mädchencafé anfangen sollen zu arbeiten“. Im Artikel vom März 2019 sagt die Mutter:
„Gloria wollte nach einem abgebrochenen Studium und einem sozialen Jahr Sozialpädagogin werden, fühlte sich im Mädchencafé von Lustenau wohl und war bei den jungen Mädchen beliebt." Ich habe kurz gegoogelt und so wie ich das sehe ist in Vorarlberg die Ausbildung zur Sozialpädagogin nur berufsbegleitend möglich, aber vielleicht täusche ich mich da auch. Jedenfalls kommen mir die zwei Aussagen in den Artikeln widersprüchlich vor. Ich interpretiere die Aussage von ihrer Mutter so das Gloria ein Studium begonnen hat, dieses dann abbrach und ein freiwilliges soziales Jahr im Mädchencafe in Lustenau absolviert hat. Während des sozialen Jahres hat sie sich entschlossen die Ausbildung zur Sozialpädagogin zu machen. Da dies nur berufsbegleitend möglich ist, bot ihr das Mädchencafe nach dem freiwilligen sozialen Jahr an dort zu arbeiten und gleichzeitig die Ausbildung zu machen. Oder interpetiere ich das falsch? Im Artikel vom August 2018 klingt das so als wäre sie bereits ausgebildete Sozialpädagogin und würde im Mädchencafe eine neue Stelle antreten. Wo und wann hat Gloria die Ausbildung zur Sozialpädagogin gemacht, und was hat sie davor studiert? War sie bereits fertig ausgebildete Sozialpädagogin oder hätte sie am Tag nach ihrem Verschwinden die Ausbildung erst beginnen sollen?
Die mangelhafte Informationspolitik der Behörden gegenüber der Familie wurde im Thread bereits angeprangert, aber von den Medien wurde das Verhalten der Polizei meiner Meinung nach zu wenig hinterfragt. Im September 2018 werden von einem Wanderer Knochenteile gefunden. Beim googeln habe ich keine Meldung dazu gefunden, deshalb glaube ich dass über diesen Fund nicht berichtet wurde. Die Knochen werden nach Tirol geschickt und mehrere Wochen lang passiert ansonsten gar nichts. Anfang November stellt sich dann heraus es handelt sich um die Überreste von Gloria, jetzt wird zum ersten über den Fund vom September berichtet und die Polizei startet die Suchaktion, bei der im Bachbett des Spätenbach mindestens ein weiteres Knochenteil gefunden wird. Über die Suchaktion gibt es im Thread verlinkte Videos, da werden vom Polizeisprecher auch die schlechten Bedingungen aufgrund des ungemütlichen Wetters angesprochen. Warum aber erst im November gesucht wird und nicht schon im September als die Bedingungen noch besser waren gesucht wurde erklärt die Polizei nicht, vermutlich deshalb weil sie von keinem Journalisten danach gefragt wird. Auch warum es nie zu der angekündigten Suchaktion im Frühjahr 2019 kam bleibt unbeantwortet.
Auch wenn ein Suizid das wahrscheinlichste Szenario ist wünschte ich Journalisten von außerhalb Vorarlbergs würden den Fall noch einmal komplett aufarbeiten und dabei vor allem auch die Rolle der Polizei und der Kollegen von Russmedia kritisch beleuchten.