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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

3.031 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2018, Kind Tot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

18.02.2019 um 18:35
@Sector7

Denke ich auch. Die Gefahr, dass eine Verurteilung wegen Mordes erfolgt, ist nicht unerheblich.

Das Feststellen der verminderten Schuldfähikeit ist die einzige Möglichkeit bei einer Verurteilung wegen Mordes anstelle einer lebenslangen eine zeitige Freiheitsstrafe zu erreichen.


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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

18.02.2019 um 19:05
Eine Frage an die Rechtskundigen unter uns:

Wie viele Gutachten können hier eingeholt werden? Und wer bezahlt sie?
Gutachten können umfangreich und daher sehr teuer sein, vermute ich.


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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

18.02.2019 um 19:43
Die Tageszeitung "Heilbronner Stimme" schreibt etwas ausführlicher:

https://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/sonstiges/Verteidigung-fordert-im-Fall-Ole-neues-Gutachten;art140018,4156492

Demnach hält die Verteidigung das bisherige Gutachten für "mangelhaft".
Der Prozess soll nun Ostern zu Ende sein.


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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

18.02.2019 um 19:45
Zitat von sommerdaysommerday schrieb:Wie viele Gutachten können hier eingeholt werden? Und wer bezahlt sie?
Wenn ich mich an der Höxter-Fall erinnere, da gab es bezüglich der Todesursache des zweiten Opfers und ob man die Lebensgefahr hätte erkennen können, erst mal den Pathologen, der das Opfer auf dem Tisch hatte. Danach wurden noch drei Gutachten nach Aktenlage verfertigt. Ging hin und her.


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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

18.02.2019 um 20:00
Interessant ist zudem, welche Zeugen die Verteidigerin nun aus dem Hut zaubert und was diese aussagen wollen.
. Deshalb will sie die weitere Aufklärung der Tat einfordern. Dazu soll ein Bruder der Angeklagten gehört werden. Er hat bisher von seinem Zeugnisverweigerungsrecht als naher Angehöriger Gebrauch gemacht. Nun will er aber zu psychiatrischen Störungen seiner Schwester aussagen.

Auch dass er ihr gedroht habe, sie nach Ostern in die Psychiatrie einweisen zu lassen, sollte sie selbst nicht aktiv werden. Wie der Bruder hätten auch andere Zeugen bemerkt, dass Elisabeth S. unter einer Depression gelitten habe, sagt Stiefel-Bechdolf und zitiert verschiedene Aussagen von Freundinnen der Angeklagten, die von Antriebslosigkeit, Traurigkeit und Niedergeschlagenheit berichtet hatten. Und davon, dass Elisabeth S. als taffe Frau haben gelten wollen, die ihr Leben in Griff habe und bei der man sich wohlfühle. Von einem früheren Aufenthalt in der Psychiatrie werde der Bruder zudem berichten.
https://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/sonstiges/Verteidigung-fordert-im-Fall-Ole-neues-Gutachten;art140018,4156492

Anscheinend soll jetzt auf Biegen und Brechen eine verminderte Schuldfähigkeit her, so kommt es mir vor. Ärgerlich finde ich zudem, daß die Verteidigung damit jetzt erst um die Ecke kommt, zu einer Zeit, wo eigentlich bereits die Plädoyers gehalten werden sollten.


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Eltern finden toten Sohn (7) bei Bekannter (69)

18.02.2019 um 20:16
Zitat von Sonnenschein81Sonnenschein81 schrieb:Die Frau war 69. Mit 67 (das war 1998) hat sich ein Vater zur Ruhe gesetzt und hat sich danach alles, was mit Computer zu tun hat, selbst angeeignet. Der kannte sich dann besser aus als ich. Ich könnte jetzt noch einige viele Beispiele für total fitte Anfang 70er aufzählen. Die Zeiten haben sich geändert.
@Sonnenschein81
und andere Beispiele gibt es leider auch. Eine Freundin meiner Eltern, die beruflich erfolgreich war, erkrankte mit 50 an Demenz.
Natürlich sind viele Menschen heute fitter als in die Generationen zuvor.
Das trifft aber nicht auf jeden zu. Und gegen Demenzerkrankungen ist leider noch "kein Kraut gewachsen".


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18.02.2019 um 20:20
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sonnenschein81 schrieb:
Die Frau war 69. Mit 67 (das war 1998) hat sich ein Vater zur Ruhe gesetzt und hat sich danach alles, was mit Computer zu tun hat, selbst angeeignet. Der kannte sich dann besser aus als ich. Ich könnte jetzt noch einige viele Beispiele für total fitte Anfang 70er aufzählen. Die Zeiten haben sich geändert.

@Sonnenschein81
und andere Beispiele gibt es leider auch. Eine Freundin meiner Eltern, die beruflich erfolgreich war, erkrankte mit 50 an Demenz.
Natürlich sind viele Menschen heute fitter als in die Generationen zuvor.
Das trifft aber nicht auf jeden zu. Und gegen Demenzerkrankungen ist leider noch "kein Kraut gewachsen".
Ich denke mal, du hast nicht recht begriffen, worum es mir geht. Anders kann ich mir deine Antwort nicht erklären.


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18.02.2019 um 20:20
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Anscheinend soll jetzt auf Biegen und Brechen eine verminderte Schuldfähigkeit her, so kommt es mir vor. Ärgerlich finde ich zudem, daß die Verteidigung damit jetzt erst um die Ecke kommt, zu einer Zeit, wo eigentlich bereits die Plädoyers gehalten werden sollten.
Wie will man denn mit einer Depression eine verminderte Schuldfähigkeit hinbekommen? Da müsste man schon mit irgendwelchen Wahnvorstellungen kommen, aber davon ist weit und breit nichts in Sicht. Für mich sieht das eher so aus als wollte man auf Zeit spielen, um das was man bisher versäumt hat nachzuholen.

Für die Eltern des Opfers wird es jetzt bitter, wenn plötzlich Zeugen aus allen Löchern kriechen die bei der Täterin eine schwere Depression wahrgenommen haben wollen...


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18.02.2019 um 20:29
... ich halte es für denkbar, dass man Mühe hatte die TV zum Eingeständnis über die Schwere ihrer wie auch immer gearteten Erkrankung und Einschränkung (sie war ja permanent in einer Verleugnungshaltung) zu bewegen. Eventuell hatte sie ihren Bruder gebeten von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch zu machen.

Dass von Seiten der Verteidigung jetzt nochmals der Beweisaufnahme dienende Schritte gegangen werden, hat m.M.n. mit der "erhöhten Verurteilungsgefahr" zu tun und dass man es der TV nun verdeutlichen konnte.

Die Anwältin hat ihre Zeit gut genutzt - ganz objektiv betrachtet.

Und dennoch bleibt der Fall äußerst belastend.


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18.02.2019 um 20:39
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Wie will man denn mit einer Depression eine verminderte Schuldfähigkeit hinbekommen? Da müsste man schon mit irgendwelchen Wahnvorstellungen kommen, aber davon ist weit und breit nichts in Sicht.
Sie soll ja auch auf Tumore, Demenz usw untersucht werden.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Für mich sieht das eher so aus als wollte man auf Zeit spielen, um das was man bisher versäumt hat nachzuholen
So kommt es mir auch vor. Wenn ich den Artikel aber richtig verstehe, ist noch gar nicht raus, ob es dieses Gutachten geben wird ?
. Um der Revision keine Flanke zu öffnen, sagte die Schwurgerichtskammer am Landgericht Heilbronn erst einmal wenig zu den neuen Beweisanträgen. Den Bruder werde man wohl hören, sagte der Vorsitzende Richter Roland Kleinschroth. Gutachter Dr. Thomas Heinrich soll am nächsten Verhandlungstag am 26. Februar. Stellung nehmen.



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18.02.2019 um 21:11
dass mit dem erneuten gutachten steht noch gar nicht fest. die verteidigerin hat lediglich einen antrag darauf gestellt.

fest steht, dass der bruder noch vernommen wird, der nun aussagen will, nachdem er zunächst von seinem zeugnisverweigerungsrecht gebrauch machte.


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18.02.2019 um 21:33
Und was soll der bezeugen? Er war bei der Tat nicht dabei.


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18.02.2019 um 22:59
Zitat von LostlessLostless schrieb:Die Anwältin hat ihre Zeit gut genutzt - ganz objektiv betrachtet.
Welche – die während ihrer Krankheit?


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19.02.2019 um 06:41
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Sie soll ja auch auf Tumore, Demenz usw untersucht werden.
Das müsste dann aber eine Form der Demenz sein, die den bisherigen medizinischen Gutachtern entgangen wäre. Das hieße aber zugleich, dass es keine schwerwiegende Form sein kann, was wiederum zu keiner Schuldmilderung führen würde. Dasselbe gilt für einen Tumor: Der müsste dann just zum Tatzeitpunkt die Urteilsfähigkeit und Selbstkontrolle stark herabgesetzt haben, während er sonst nicht weiter einschränkend gewirkt hätte.

Das wird nichts, mit einer Schuldminderung, zumindest nicht mit einem erneuten Gutachten. Auch die Zeugen die jetzt noch einmal bekräftigen sollen dass die Frau unter einer Depression litt, werden da nicht helfen. Denn erstens ist das längst bekannt und zweitens senkt eine Depression nicht die Urteilsfähigkeit. Depressive reflektieren eher zu viel als zu wenig und sind auch nicht gerade impulsiv.

Die Verteidigung hat nichts mehr zu verlieren und probiert jetzt noch mal ein paar Hebel, mit beschränkter Wirkung. Evtl. geht es ja auch tatsächlich darum, gleich die Grundlagen für eine mögliche Revision zu legen. Je mehr Aktivitäten von der Verteidigung kommen, desto größer die Wahrscheinlichkeit dass das Gericht einen Teil davon nicht ausreichend würdigt.


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19.02.2019 um 07:20
Den Eltern wird aber auch nix erspart :( Dieses Gutachten hätte doch auch die Pflichtverteidigerin beantragen können als die Verteidigerin krank war, oder nicht? Ist ihnen das erst während der Krankheit der Verteidigerin eingefallen?

Die Gerontopsychiatrie erfindet doch auch keine neuen Krankheiten, sondern ordnet die bestehenden dem Alter zu. Es wurde ja festgestellt, dass sie an keiner Störung leidet.

Der Bruder. Das ist auch so ein Ding. Wie will der denn was über den Gesundheitszustand sagen? Ist das nicht der, der in den Urlaub geflogen ist. Da ging es der Schwester doch wohl gut genug?

Wie oft wird eine depressive Verstimmung schon als Depression bezeichnet. Wenn sie sauer war, dass er in den Urlaub fliegt, mag sie ihm evtl. auch vorgejammert haben, es ginge ihr schlecht. Eine andere Möglichkeit jemanden vom einer Reise abzuhalten gibt es ja kaum.

Für die Eltern des Kindes hoffe ich, dass wenigstens der Antrag bzgl. des Gutachtens abgelehnt wird. Wenn der Bruder meint, er muss diese Menschen noch quälen, dann muss er halt aussagen.


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19.02.2019 um 09:16
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Den Eltern wird aber auch nix erspart
Für die Eltern ist das die Hölle.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein festgestellter geistiger Defekt bei der Angeklagten, den Eltern helfen könnte, mit dem Verlust ihres Kindes irgendwann fertig zu werden.
Dieses Man weiss nicht warum, muss nicht auszuhalten sein.

Ich weiss nicht, aus welchem Grund dieses Gutachten genehmigt wurde.
Das Kind wird durch nichts mehr lebendig.
Gerade weil die Eltern die Dame so gut kannten, würde ein festgestellter geistiger Defekt die einzige Möglichkeit darstellen,
zumindest irgendwann abzuschließen.

Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe.


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19.02.2019 um 09:17
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich weiss nicht, aus welchem Grund dieses Gutachten genehmigt wurde.
Ist es denn genehmigt?


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19.02.2019 um 09:33
Die Strafkammer kann zwar Beweisanträge als unerheblich zurückweisen, aber sie muss es sich bei jedem Antrag genau überlegen. Lieber einen Beweisantrag zu viel zulassen als zu wenig. Denn wenn der BGH das Urteil aufhebt und an eine andere Kammer des Landgerichts zurückverweist, wäre auch niemandem geholfen.


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19.02.2019 um 09:40
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Gerade weil die Eltern die Dame so gut kannten, würde ein festgestellter geistiger Defekt die einzige Möglichkeit darstellen,
zumindest irgendwann abzuschließen.
Da kann man sich nicht hinenversetzen, glaube ich. Evtl. würde ihnen auch schon eine, zumindest ansatzweise, nachvollziehbare Aussage der Frau helfen.
Ich würde den Eltern nur wünschen, dass sie endlich beginnen können, dies schreckliche Tat, in irgendeiner Weise zu verarbeiten. In Gänze wird es sowieso nicht möglich sein.
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Lieber einen Beweisantrag zu viel zulassen als zu wenig. Denn wenn der BGH das Urteil aufhebt und an eine andere Kammer des Landgerichts zurückverweist, wäre auch niemandem geholfen.
Das stimmt. An sowas denkt ein Laie, wie ich, gar nicht. -.- Danke dir ! :)


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19.02.2019 um 09:42
Ich könnte mir das vielleicht so vorstellen:

Eigentlich hätte die Angeklagte einfach nur die Klappe halten sollen. Nix sagen und das Bericht beweisen lassen. Nun hat man aber insistiert, wollte von ihr einen Grund wissen, und sie schaffte es nicht mehr zu schweigen. Weil sie aber die Wahrheit nicht sagen darf, das könnte sich fatal in Richtung Mord auswirken, macht sie auf Märchenstunde. Nun scheint sich aber möglicherweise doch Mord abzuzeichnen, denn der Junge wurde unzweifelhaft erwürgt. Da bietet es sich an, allein schon wegen der Geschichtchen, eine irgendwie geartete geistige Verwirrung in Betracht zu ziehen.


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